Brats: 1980

Nicht mehr ganz taufrisch, aber dennoch ein Review wert ist dieses Reissue des Mercyful Fate
Vorläufers Brats, wo Michael Denner und Hank Sherman sich ihre ersten Sporen verdienten.
Obwohl 1980 auf CBS erschienen, ist das Original heute eine Ultrararität der Preisklasse 200 US
$ +. Naja, wir haben es ja nun als kostengünstige CD vorliegen. Was bieten uns die Brats nun
musikalisch? Sie waren eine der wohl allerersten Crossoverbands. Ihre Songs hatten sowohl von
Judas Priest als auch von den Sex Pistols und Ramones gelernt. Herausgekommen sind knackige,
meist treibende Powerrocker, ein paar Mid -Tempo - Stücke und wenige balladeske Momente von
einer ungeheuren Eingängigkeit. Dennoch haben es die vier Jungens vermieden, melodietechnisch
in Banalitäten abzudriften. Wenn Denner und Sherman ihre wahnsinnigen Leads entfesseln gibt es
ohnehin keinen Zweifel mehr für Liebhaber 1980er Heavymetalrocks im Stile der NWoBHM, daß
dies hier trotz dänischer Herkunft ein Monsteralbum für ihre Kollektionen ist. Yenz Cheyenne
versucht sich hier an Bass und Gesang, klingt selbstredend unbekümmert und frisch, weniger
technisch perfekt, wie ein Teenager in seinen wilden Jahren halt. Und so ist die gesamte Musik.
Als ob es weder gestern gab noch morgen geben wird, ziehen die Brats ihr Ding durch. Ihre
Stücke bleiben auch nach längerer Zeit noch im Ohr hängen, als Ode an die Freude und nicht als
Ärgernis. 


(c)2001, Sascha Maurer

 

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