The D's 2012

Schreibt euch die Finger wund ĂĽber das groĂźe Thema "Metal" - ĂĽber neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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The D's 2012

Beitragvon dawnrider » 6. Januar 2013, 15:17

So, angeregt durch die all die schönen Countdowns und Toplisten hier habe ich mich die letzten drei Tage noch mal mit allen 32 Neuanschaffungen mit Erscheinungsjahr 2012 beschäftigt. Vorab: wieder ein gutes Jahr, dennoch für meine Verhältnisse wenig Neuerscheinungen gekauft, was auch gut so war.

Bereits geordert, aber noch unterwegs sind Threshold, Demon und Lanfear, bei denen es recht wahrscheinlich ist, dass sie relativ oben einschießen. Außerdem sind Attic noch ein Wackelkandidat, da das Album zwar um die 10 mal lief, ich aber ob der kurzer Zeit nicht sagen kann, welche Halbwertzeit es hat, da sind vielleicht noch 2 Plätze nach oben oder unten gut.

Außerdem gilt wie immer: nicht in Stein gemeißelt, es ist lediglich der Versuch, emotional geladene Einflüsse beim hören von Musik rationell abzustufen.

32. Unleashed – Odalheim

Ich sehe gerade, dass ich ein einziges Death Metal Album des Jahres 2012 erstanden habe. Mit dieser Stilrichtung tu ich mir nicht immer leicht, mag es aber manchmal richtig gern. Im Regelfall löuft dann was aus der Sammlung, daher die wenigen Neuerwerbungen. Die aktuelle Unleashed ging unter, ich wurde ihr oder sie wurde mir nicht gerecht. Alle Stilmittel sind da, der Sound passt, die Energie auch, aber null Wiedererkennungswert, ein Abziehbild der letzten Scheiben, und Stagnation funktioniert bei mir nur bei entsprechender Hitdichte, und die finde ich hier nicht.

31. Grave Digger – Clash Of The Gods

Ich mag die Band wirklich, habe das Gesamtwerk daheim und höre die Scheiben recht oft. Trotzdem ging die neue unter. Zu ausgelutscht? Sicherlich. Mittlerweile eine Band, die günstig abgegriffen wird und nett reinläuft, aber leider nichts mehr produziert, das bei mir hängen bleibt. Wie ich die Lullis- und die Schmidt-Phasen mochte! Wie geil das Debut kam! Dabei fand ich die Hangman auch noch stark.

30. Jess And The Ancient Ones - Jess And The Ancient Ones


Occult-Retro-Rock. Hab ich nichts gegen, mag ich vom Grundsound her sogar recht gern. Ich finde alle The Devil's Blood-Veröffentlichungen bislang sehr stark, liebe das Ghost-Debut, aber irgendwann ist man halt gesättigt, und im Gegensatz zum klassischen Metal brauche ich hier nicht den zwanzigsten Aufguss. Daher wurde das Album zu wenig gehört und fiel entsprechend im Vergleich zum Rest des Jahres ab.

29. Rage – 21

Wieder eine Band, die in meiner metallischen Sozialisierung wichtig war, die ich immer mögen werde und deren Alben ich immer kaufen werde. Gut waren sie alle, viele sind nach oben durchgeschlagen. Dieses mal klappt es leider nicht. Nett – aber nett reicht nicht immer. Mit dem Titelsong immerhin ein richtig starker Song an Bord. Bin gespannt, wie sich das mit der geplanten Trennung Rage/Lingua Mortis entwickeln wird. Mochte bei Smolski die Orchestrierungen immer besonders gern.

28. Overkill – The Electric Age

Eine Band, die ich megasympathisch finde, die ich musikalisch mag, die aber kompositorisch in meinen Ohren oft unter ihren Möglichkeiten bleiben. Und dann haben sie immer wieder mal diese Alben abgeliefert, die deutlich über den anderen lagen, zuletzt eben mit dem bockstarken Vorgänger Ironbound. Und da kommt die neue nicht ran. Schade. Gute Platte, gute Songs, und die elektrische Klapperschlange ist ein Hit.

27. Adrenaline Mob – Omerta

Ich habe keine Berührungsängste mit moderneren Sounds, mag Mike Portnoys Getrommel (trotz seinem überzogenen Geltungsbedürfnis) und ich liebe Allens Stimme. Daher habe ich mich richtig auf das Album gefreut. Allen räumt auch ab, die Gitarren sind fett, der Sound passt, aber die Songs sind nicht ausgefeilt genug. Ich stehe auf gute Refrains, ich mag Melodien, und ich verstehe nicht, warum die hier so selten Aufblitzen. Dazu kann ich nicht nachvollziehe, warum Russells Stimme so oft mit Chören auf fett getrimmt wird, der hat alleine ausreichend Volumen, um jeden Song zu tragen.

26. Der W – III

Ja, das große Unverständnis im SMB, die große rote Karte, die einen bezüglich der musikalischen Kompetenz ins Abseits stellt, aber trotzdem waren die Onkelz vor vielen Jahren mein Einstieg in die Welt der Gitarrenmusik, der Beginn meiner musikalischen Erziehung. Und diese Zeit hat mich geprägt, nicht blind oder taub gemacht. Leider gibt es bis heute niemanden, der das musikalische Erbe der Onkelz weiterträgt. Gerade das Spätwerk (alles ab der Viva los Tioz) hat mächtig Eindruck bei mir hinterlassen. Als die erste Soloscheiber von Weidner rauskam dachte ich, er könnte es schaffen. Mit der zweiten fehlte der Dampf und der Rotz, die dritte ist wieder härter, es fehlt aber das verspielte Element und die Hits. Eine gute Scheibe, dennoch die Schwächste im bisherigen Solowerk des Ws.

Ab jetzt findet im meinem Jahr 2012 ein Qualitätssprung statt, ab jetzt sind wir weg von „nett bis gut“ und befinden uns bei „gut bis sehr gut“. Da bleiben wir bis zur Top 5, ab da wird es dann nochmal ein kleinen bisschen stärker. Here we go:

25. Unisonic – Unisonic

Wenn Kiske sing macht mein Herz auf. Fertig. Ich mag sogar seine durchschnittlichen Ausflüge (Supared, Kiske & Somerville etc.). Das hier ist aber nicht durchschnittlich, sonder richtig gut. Überraschend war es nicht, man wusste, dass Michi voll auf der Höhe ist, dass der Hansen Songs schreiben kann und dass die Mitmusiker (oder Mietmusiker??) fit am Instrument sind. Daher wurden meine Erwartungen nicht Übertroffen, aber erfüllt. Eingängige, süßliche Songs, nette, rockige Gitarren und überragender Gesang. Auf einem Niveau mit den beiden Place Vendome, die ich sehr mag. Musikalisch auch nicht weit weg von der zweiten.

24. Magnum -On The 13th Day

Eigentlich könnte ich hier fast den Unisonic-Text kopieren:

Wenn Catley sing macht mein Herz auf. Fertig. Ich mag sogar seine durchschnittlichen Ausflüge (Immortal etc.). Das hier ist aber nicht durchschnittlich, sonder richtig gut. Überraschend war es nicht, man wusste, dass Catley noch auf der Höhe ist, dass der Clarkin Songs schreiben kann und dass die Mitmusiker fit am Instrument sind. Daher wurden meine Erwartungen nicht Übertroffen, aber erfüllt. Eingängige, süßliche Songs, nette, rockige Gitarren und überragender Gesang. Auf einem Niveau mit den letzten drei Platten. Magnum schaffen es irgendwie kitschig zu sein, ohne dass es mich stört.

23. Ram – Death

Siebi, hör mal besser weg. Ich bin schmerzlich zu der Erkenntnis gelangt, dass ein gutes Album die Enttäuschung des Jahres sein kann. Wie liebe ich die Lightbringer! Wie perfekt ist der Vorgänger gewesen, absoluter Klassikerkandidat. Dann kam die Single. Ein starker, eingängiger neuer Song. Dann das Album. Es war gut. Scheiße. Es war gut. Ich mag das Album, keine Frage, die Jungs haben die richtigen Spirit (ok, das Interview im Rock Hard war für den Arsch, das war mir zu verkrampft und starrsinnig), schreiben gute Metalsongs, der Frontmann ist genau das, ein Frontmann, er personifiziert die Band wie kein anderer. Nur sind dieses mal die Songs nicht auf dem Niveau des Vorgängers. Fertig.

22. Natur – Head Of Death

Kam aus dem Nichts, hat Eindruck hinterlassen. Schöne, warme Sounds, ansprechende Epik. Natur schaffen es, dass mein Hauptaugenmerk auf dem Album und nicht aus einzelnen Songs liegt, hier ist nichts auf Eingängigkeit getrimmt, hier lösen sich Songstrukturen zu Gunsten der Stimmung auf. Hat mir aussprechend gut gefallen, bin gespannt, ob da mehr kommt.

21. Dawnbringer - Into The Lair Of The Sun God

Ähnlich Ram, Dawnbringer liefern ein gutes Album ab, das aber nie mit dem unfassbaren Vorgänger mithalten kann. Hier liegt der Hase aber wohl wo anders begraben (Hase, Hund, begraben, Pfeffer? - hab Hunger). Ich denke, dass der gute Black zu viel Output produziert, die Grenzen zwischen seinen Bands schwinden immer mehr. Er sollte sich mehr Zeit lassen. Dawnbringer, High Spirits, Pharaoh – ich mag sie alle, aber ein wenig das Tempo zu Gunsten der Qualität zu drosseln würde hier wohl Wunder wirken. Was bleibt ist ein gutes Album im typischen Dawnbringer-Sound, dem nur das perfekte Songwriting des Vorgängers abgeht.

20. 3 Inches Of Blood – Long Live Heavy Metal

Yeah. Ich mag die Jungs, ich steh' vor Allem auf den absolut geilen Falsettgesang. Das ist schon wahnsinnig stark. Gesanglich ist mir das nun mal am liebsten, ich bin absoluter Sirenenfan. Wenn die Melodien nicht vernachlässigt werden. Und das werden sie hier nicht. Die 7,62 cm schreiben klasse Songs, achten mittlerweile auf klassischen Sound und laufen mir gut rein. Es fehlt ein wenig die Abwechslung, das war's auch schon. Ein gutes Album, das man haben sollte, wenn man klassischen Metal mag.

19. Metalhead – Metalhead

Eine junge Band, die mit Ihrem Debut gleich einen guten Eindruck hinterlassen hat. Nette Songs, nette Gitarren, aber was Metalhead von vielen anderen abhebt ist der Sänger. Wie so oft. Was mir hier besonders gefällt sind die typischen Halford-Phrasierungen. Er meistert die hohen Töne nicht wie Halford, da erinnert er eher an King Diamond, aber die Gestaltung der Gesangsmelodien sind in meinen Ohren Priest pur. Und da es keinen besseren Metal als den von Priest gibt, schafft es die Band damit, mich zu beeindrucken.

18. Tenacious D - Rize of the Fenix

Seltsam, ein Album, dass je nach Tagesform entweder in den Top 5 oder im Mittelfeld ist. Kann ich mir nur so erklären, dass die Songs gut genug sind, um vieles andere auszustechen, der entsprechende Humor aber genauso wichtig ist um das Album richtig geil zu finden. Fakt 1: ich liebe die Stimme von Jack Black, er sollte mehr singen und weniger rumalbern! Fakt 2: die können Hits schreiben! The Ballad Of Hollywood Jack And The Rage Cage – wie geil kann ein Song sein? Deth Starr – Panzl, da geht dir doch das Herz auf? Low Hangin´ Fruit, Rize of the Fenix – Hits, Hits, Hits. Muss man haben, das beste der drei bisherigen Alben.

17. Grand Magus – The Hunt

Zuammen mit der aktuellen Angelwitch für mich die Sound-Offenbarung des Jahres. Besser klingende Drums kamen mir nicht zu Ohren, natürlichere Gitarren und ehrlicherer Gesang auch nicht. Ich mag die Band (warum nicht mal auf dem KIT?), die letzten Alben waren alle gut. Keine Ahnung, warum die nicht größer Sind. Bei mir wären sie auch weiter vorne, wenn der Rest nicht nicht besser wäre (häh?). Und zwar beim Songwriting, nicht bei den Einzelzutaten.

16. Arjen Anthony Lucassen - Lost In The New Real

Guter Mann. Um ein wenig weiter auszuholen: im Rahmen meiner musikalischen Prägung kamen nach drei, vier Jahren, die ich (wie oben erwähnt) ausschließlich mit den hier auf Unverständnis stoßenden Frakfurten verbracht habe, immer mehr Classic Rock Bands dazu. Deep Purple, Rainbow, und dann irgendwie Lucassen mit seinem Electric Castle. Ayreon müssen die vierte oder fünfte Band in meinen Leben gewesen sein, und heute noch gehe ich steil, wenn ich seine typischen Chöre, seine Melodieführung oder seinen Gesang höre. Deswegen finde ich auch sein 2012er Soloalbum so stark. Wer den Grundsound nicht abkann wird das nie verstehen, ist aber auch nicht schlimm :-). Nebenbei sei noch erwähnt, dass ich Lucassen für den besten Vocalcoach und Gesangsproduzenten dieser Welt halte, was er bei Ayreon aus seinen Gästen rausholt übersteigt in der Regel alles, was diese Menschen mit Ihren Stammbands sonst geleistet haben. Selbst aus Ausnahmesängern wie Lande oder Dickinson holt er noch 2% mehr raus. Liegt das am Gras?

15. Banshee – Mindslave

Rapanzl, es wäre in deinem Poll gewesen, wenn es keine CD-R wäre. Starke Songs, phänomenaler Gesang, guter Sound. Ein starkes Album, das oft lief. Hält das Niveau der letzten beiden Aska, aber Banshee sind ein wenig variabler und – uih – dezent moderner angehaucht im Songwriting. So schade ich es fand, dass George bei Omen rausgeflogen ist, so froh bin ich darüber, dass er sich bei Banshee allem Anschein nach pudelwohl fühlt. Da erwarte ich in der Zukunft noch eine deutliche Steigerung, wartet mal das nächste Album ab.

14. Air Raid – Danger Ahead

Dank dem Stormspell-Deal kam ich an diese EP – und war sehr positiv überrascht. Gute, klassische Songs, jede Menge Spielfreude und Elan, und dazu wieder mal ein herausragender Sänger. Für mich die perfekte Mischung von Bruce Dickinson in mittleren Lagen und Kai Hansen obenrum, dennoch mit ausreichend eigenem Charakter um kein Plagiat zu sein. Dazu ist die Band sehr variabel im Songmaterial, da werden US-Metal, Euro-Metal und Manowareinflüsse gekonnt verarbeitet. Muss mir dringend das Album besorgen.

13. Tank – War Nation

Eins vorweg: Ich kenne das Frühwerk dieser Band nicht. Ich bin erst mit dem Vorgänger auf Tank aufmerksam geworden. Ich habe mir sagen lassen, dass es musikalisch eine deutliche Kurskorrektur gab und dass der überragende Gesang von White nichts mit dem seines Vorgängers gemein hat. Mag sein, weiß ich nicht, kann ich nicht beurteilen. Was ich beurteilen kann ist die War Nation, und die ist – wie schon der Vorgänger – die perfekte Schnittstelle von Classic Rock (Gesang, Soli) und Underground Metal (Sound, Charme, Songwriting). Da mir das mit die liebsten Genres sind kommt die Platte wohl entsprechend gut bei mir an. Starkes Teil!

12. Pharaoh – Bury The Light

Ich merke mal wieder, dass ich sehr, sehr gesangsaffin bin. Und Pharaoh haben einen Wahnsinnssänger in ihren Reihen. Ich mochte Aymar schon auf dem Control Denied-Album, finde ihn aber bei Pharaoh noch besser. Dazu schön verspielte Gitarren (deutliche Maideneinflüsse), tolles Schlagzeugspiel und gutes Songmaterial. Schon bin ich glücklich. Der typische Schwachpunkt der Band, die dünne Produktion, ist nach wie vor da, trotzdem reicht das gebotene locker aus, um mein klassisches US-Metal-Highlight des Jahres auszumachen. Muss ich jetzt gleich auflegen, habe wieder Lust auf das Album bekommen.

11. Hellwell - Beyond The Boundaries Of Sin

Ich bin bekennender Fan der letzten drei Manilla Road und stehe auĂźerdem absolut auf Orgeln (was man sich aufgrund des kleinen Exkurses meines Werdegangs oben durchaus denken kann). Und genau das liefert Shelton hier ab, aktuelles Manilla Road-Songwriting mit Orgeln, nicht mehr, nicht weniger. Und das reich fĂĽr ein megastarkes Album. Ich hatte seltsamerweise auch nie ein Problem mit dem Sound der letzten drei MR-Scheiben, also auch hier nicht. Ein rundum stimmiges Album, ich hoffe, dass hier noch viel, viel mehr kommt. WĂĽrde passen, das sich ja MR anscheinend an einer andere Phase orientieren wollen.

So, die Top 10 folgen später am Tag, jetzt muss erstmal geile Musik gehört werden.
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Re: The D's 2012

Beitragvon Moppes » 6. Januar 2013, 15:21

toll geschrieben, weiter so :smile2:
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Re: The D's 2012

Beitragvon ricomortis » 6. Januar 2013, 16:28

Bei den Alben, die ich kenne, seh ich das größtenteils ganz genau so wie du.

Vor allem habe ich auch das GefĂĽhl, dass Tenacious D von vielen Seiten zu Unrecht nicht als das wahrgenommen wird, als das du es treffenderweise beschreibst, eben bedingt durch die von dir angesprochene Rumalberei. Und ja, die Stimme von Jack Black ist wirklich besonders.
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Re: The D's 2012

Beitragvon dawnrider » 6. Januar 2013, 17:34

Zur Top 10:

10.Rush – Clockwork Angels

Mit Ram und Dawnbringer das dritte Album dieses Jahr, das hinter meinen Erwartungen zurückbleibt. Vorab ein kleiner Exkurs zu Rush: meines jugendlichen Alters geschuldet (*hust*) kam ich mit Rush erst im Rahmen der Vaportrails-Veröffentlichung in Kontakt. Ich fand das Album OK, konnte aber nicht nachvollziehen, was die Band so außergewöhnlich machen sollte. Im Rahmen eines Rock Hard-Specials kaufte ich mir ungehört die 2112 und die Moving Pictures. Zuerst passierte gar nichts, die Alben wanderten relativ schnell in den Schrank und fast wäre es das für Rush gewesen. Lediglich die aus Fankreisen sehr lobenden Worte liesen mich immer wieder zweifeln. Ich habe mir die Band erarbeiten müssen, aber nach einigen „Zwangsdurchläufen“ habe ich die musikalische Aussage der Band begriffen, konnte die Songs emotional greifen. Im Laufe von wenigen Wochen habe ich mir vom Debut an alles chronologisch angeschafft und intensiv angehört. Ich habe mich wirklich in diese Band und ihren Werdegang verliebt, kann jeden Schritt nachvollziehen und schätze ihr Gesamtwerk sehr hoch ein. Als denn damals die Snakes and Arrows erschien war ich hin und weg von diesem tollen Album, seiner Wärme, seiner Melancholie, die dennoch ganz anders ausgelebt wurde als auf allen Vorgängern. Der Clockwork Angels habe ich entsprechend entgegengefiebert, dennoch schafft sie es nicht, das Niveau des Vorgängers zu halten. Genau das hatte ich erwartet, das war wohl der Fehler. Bekommen habe ich ein tolles Rush-Album mit Songs, die eine gekonnte Verbindung der letzten drei Alben präsentieren. Nicht mehr, nicht weniger.

Eins noch am Rande: wer von euch die 7''-Single von Caravan hat, der sollte sie mal schleunigst anstelle von 45 mit 33 Umdrehungen hören – so versehentlich bei mir geschehen. Ich war überrascht, man hätte denken können, einen verlorengegangenen Type O-Song zu hören. Die selbe Stimmlage, die selbe Phrasierung im Gesang (!). Probiert's mal aus :-).

9.Dark At Dawn -Noneternal

Ich habe mich sehr über die Reunion von Sauerbrey und Kohlrausch gefreut. Eine der geilsten Stimmen Deutschlands und ein Songwriter, der eingängige, knackige Metalsongs mit atmosphärischen Parts gekonnt verbinden kann. Und direkt wird eine geile EP mit 4 starken Songs abgeliefert, die verdient in meinen Top 10 steht. Wären es 10 Songs auf dem selben Niveau gewesen, dann wären noch mindestens fünf Plätze mehr drin. Ich freue mich sehr auf das kommende Album und erwarte Großes.

8.Candlemass – Psalms For The Dead

Candlemass. Was mochte ich die Klassiker mit Messiah, wie liebe ich die drei Perlen Epicus, Nightfall und Chapter VI. Entsprechend skeptisch war ich, als Messiah mal wieder ging. Dann kam Robert und alles war gut. Vielleicht der beste Candlemass-Sänger bislang. Dazu war sein Einstand, die King Of The Grey Islands, gleich ein so starkes Album, dass ich es mit den drei zuvor genannten zu den vier überragenden Alben der Band zähle. Die beiden Nachfolger kamen da nicht mehr ganz hin, aber die Abstriche sind marginal. Hinzu kommt auf der Neuen dieses herrliche Orgelspiel, das ich schon bei der letzten Krux so mochte. Mit der ist die Psalms auch am ehesten vergleichbar. Starke, ausgereifte, atmosphärische Songs, eindringlicher Gesang. Da sehe ich auch über den ein oder anderen von Iommi geborgten Part hinweg. Noch glaube ich übrigens nicht an das Studioaus von Candlemass, Edling wird uns sicher noch das ein oder andere Album präsentieren.

7.Attic – The Invocation

Nix Hype, nix blindes Worshipping. Attic sind zurecht im Gespräch. Natürlich hört man von vorne bis hinten, woran sie sich orientieren. Seltsamerweise ist es derzeit schon fast verpönt, sich an dem King und MF zu orientieren, obwohl da draußen unzählige Priest-, Maiden- oder Metallicaepigonen herumlaufen, bei denen sich allem Anschein nach niemand aufregt. Zumal der King dowohl solo als auch mit Fate kein VÖ-Overkill betreibt, so dass hier nicht von einer Übersättigung die Rede sein kann. Wir haben hier also ein Album mit gelungenen Songs, die es schaffen, die Gitarrenarbeit von MF mit einer Eingängigkeit zu verbinden, die ich so bei den Originalen im instrumentalen Bereich nicht kenne. Außerdem hat der Mann mit dem doofen Pseudonym eine grandiose Stimme, die auch herrlich im Gesamtsound nach vorne gemischt wurde und das Album trägt. Obwohl die CD erst vor einigen Tagen kam schafft sie eines, das viele andere nicht schaffen: ich muss immer wieder auf Repeat drücken, das Album will immer und immer wieder laufen. Ein zusätzliches Plus ist sicher, dass ich die EP nicht kannte und daher auch deren Songs jetzt erstmalig erleben kann. Außerdem habe ich bislang weder Alben von Portrait noch von In Solitude, von daher sind Attic für mich noch erfrischender.

6.Accept – Stalingrad

Ja, ich war einer derer, die fest davon überzeugt waren, dass Accept ohne Udo nicht bestehen können, dass die Reunion keinen Sinn mach und die Band keine Chance hat. Ich hätte mich nicht mehr täuschen können. Wolf Hoffmann ist so unfassbar spielgeil, hat einen starken Sänger gefunden und damals mit der Blood Of The Nations einses der Alben des Jahres abgelifert. Auf dem Nachfolger bekommt man eigentlich genau das selbe serviert: scharfe Riffs, tolle Chöre, geile, eingängige Songs, überragende Gitarren. Das einzige was fehlt ist der Überraschungsfaktor. Das war's auch schon. Ähnliche Hitdichte, guter Sound, vielleicht ein klein wenig melodischer.

Die Top 5, die ich nochmal ein wenig stärker empfinde, kommen später, jetzt gibt es erstmal die Stalingrad und ein neues Gläschen Uisge Beatha.
Zuletzt geändert von dawnrider am 6. Januar 2013, 18:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: The D's 2012

Beitragvon Siebi » 6. Januar 2013, 17:44

Moppes hat geschrieben:toll geschrieben, weiter so :smile2:

Bei RAM sollte nochmal nachgebessert werden... nach oben natĂĽrlich. :smile2:
Ansonsten alles top, immer schön, die Eindrücke von Freunden der IG Metall zu hören. Crippled Black Phoenix oder Dödelengel werden nicht kommen, oder? :ehm:
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Re: The D's 2012

Beitragvon dawnrider » 6. Januar 2013, 17:45

Siebi hat geschrieben:
Moppes hat geschrieben:toll geschrieben, weiter so :smile2:

Bei RAM sollte nochmal nachgebessert werden... nach oben natĂĽrlich. :smile2:
Ansonsten alles top, immer schön, die Eindrücke von Freunden der IG Metall zu hören. Crippled Black Phoenix oder Dödelengel werden nicht kommen, oder? :ehm:

Doch doch, die teilen sich Platz 1. O.o
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Re: The D's 2012

Beitragvon Siebi » 6. Januar 2013, 17:47

dawnrider hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:
Moppes hat geschrieben:toll geschrieben, weiter so :smile2:

Bei RAM sollte nochmal nachgebessert werden... nach oben natĂĽrlich. :smile2:
Ansonsten alles top, immer schön, die Eindrücke von Freunden der IG Metall zu hören. Crippled Black Phoenix oder Dödelengel werden nicht kommen, oder? :ehm:

Doch doch, die teilen sich Platz 1. O.o

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Re: The D's 2012

Beitragvon Nightrider » 6. Januar 2013, 18:05

Die jeweilige Motivation, mit der Du die jeweiligen Alben für Dich in Deine 2012er-Liste einordnest, werden hier sehr gut beschrieben, und ich kann soweit mir die genannten Scheiben bekannt sind (sind doch einige für mich unbekannte Tonträger enthalten) dies dann auch gut nachvollziehen. Außerdem gehörst Du zu den wenigen, die mein Spitzenalbum des Jahres (Grand Magus - The Hunt) überhaupt in der Bestenliste führen. Übrigens: Siebi ist doch sicherlich schon froh, daß die RAM überhaupt bei Dir in der Liste auftaucht. :smile2:
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Re: The D's 2012

Beitragvon Moppes » 6. Januar 2013, 18:07

Nightrider hat geschrieben:Die jeweilige Motivation, mit der Du die jeweiligen Alben für Dich in Deine 2012er-Liste einordnest, werden hier sehr gut beschrieben, und ich kann soweit mir die genannten Scheiben bekannt sind (sind doch einige für mich unbekannte Tonträger enthalten) dies dann auch gut nachvollziehen. Außerdem gehörst Du zu den wenigen, die mein Spitzenalbum des Jahres (Grand Magus - The Hunt) überhaupt in der Bestenliste führen. Übrigens: Siebi ist sicherlich schon froh, daß die RAM überhaupt bei Dir in der Liste auftaucht. :smile2:

die Grand Magus hatte ich auch völlig übersehen. Hab jetzt mal reingelauscht und einen 6,99 Euro-Kauf bei cdwow veranstaltet. :smile2:
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Re: The D's 2012

Beitragvon Raf Blutaxt » 6. Januar 2013, 18:10

Siebi hat geschrieben:
dawnrider hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:
Moppes hat geschrieben:toll geschrieben, weiter so :smile2:

Bei RAM sollte nochmal nachgebessert werden... nach oben natĂĽrlich. :smile2:
Ansonsten alles top, immer schön, die Eindrücke von Freunden der IG Metall zu hören. Crippled Black Phoenix oder Dödelengel werden nicht kommen, oder? :ehm:

Doch doch, die teilen sich Platz 1. O.o

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Re: The D's 2012

Beitragvon dawnrider » 6. Januar 2013, 18:11

Moppes hat geschrieben:
Nightrider hat geschrieben:Die jeweilige Motivation, mit der Du die jeweiligen Alben für Dich in Deine 2012er-Liste einordnest, werden hier sehr gut beschrieben, und ich kann soweit mir die genannten Scheiben bekannt sind (sind doch einige für mich unbekannte Tonträger enthalten) dies dann auch gut nachvollziehen. Außerdem gehörst Du zu den wenigen, die mein Spitzenalbum des Jahres (Grand Magus - The Hunt) überhaupt in der Bestenliste führen. Übrigens: Siebi ist sicherlich schon froh, daß die RAM überhaupt bei Dir in der Liste auftaucht. :smile2:

die Grand Magus hatte ich auch völlig übersehen. Hab jetzt mal reingelauscht und einen 6,99 Euro-Kauf bei cdwow veranstaltet. :smile2:

Lohnt tatsächlich.
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Re: The D's 2012

Beitragvon Nightrider » 6. Januar 2013, 18:12

Moppes hat geschrieben:
Nightrider hat geschrieben:Die jeweilige Motivation, mit der Du die jeweiligen Alben für Dich in Deine 2012er-Liste einordnest, werden hier sehr gut beschrieben, und ich kann soweit mir die genannten Scheiben bekannt sind (sind doch einige für mich unbekannte Tonträger enthalten) dies dann auch gut nachvollziehen. Außerdem gehörst Du zu den wenigen, die mein Spitzenalbum des Jahres (Grand Magus - The Hunt) überhaupt in der Bestenliste führen. Übrigens: Siebi ist sicherlich schon froh, daß die RAM überhaupt bei Dir in der Liste auftaucht. :smile2:

die Grand Magus hatte ich auch völlig übersehen. Hab jetzt mal reingelauscht und einen 6,99 Euro-Kauf bei cdwow veranstaltet. :smile2:

Sehe schon, nach der Doppelüberweisung Deines Salärs schlägst Du wieder kräftig zu! :harrr: Aber natürlich gut so, mit dieser Scheibe kannst Du nichts falsch machen!
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Re: The D's 2012

Beitragvon Siebi » 6. Januar 2013, 18:14

Raf Blutaxt hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:
dawnrider hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:
Moppes hat geschrieben:toll geschrieben, weiter so :smile2:

Bei RAM sollte nochmal nachgebessert werden... nach oben natĂĽrlich. :smile2:
Ansonsten alles top, immer schön, die Eindrücke von Freunden der IG Metall zu hören. Crippled Black Phoenix oder Dödelengel werden nicht kommen, oder? :ehm:

Doch doch, die teilen sich Platz 1. O.o

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War nur als Witz gedacht. Erklär ' ich Dir bei Gelegenheit unter vier Augen. Nur soviel, hat nichts mit den Leuten zu tun, die hier aktiv sind.
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Re: The D's 2012

Beitragvon holg » 6. Januar 2013, 18:36

Raf Blutaxt hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:
dawnrider hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:
Moppes hat geschrieben:toll geschrieben, weiter so :smile2:

Bei RAM sollte nochmal nachgebessert werden... nach oben natĂĽrlich. :smile2:
Ansonsten alles top, immer schön, die Eindrücke von Freunden der IG Metall zu hören. Crippled Black Phoenix oder Dödelengel werden nicht kommen, oder? :ehm:

Doch doch, die teilen sich Platz 1. O.o

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Re: The D's 2012

Beitragvon dawnrider » 6. Januar 2013, 18:50

So jetzt zum Rest:

5.Angel Witch – As Above, So Below

Das ewige One Ablum Wonder der Metalwelt ist keines mehr. Hätte ich nie erwartet. Dabei war die Scheibe so sperrig. Es blieb nichts hängen bei den ersten Durchläufen, ausgenommen der tollen Atmosphäre, die in ähnlichen Schwaden wie auf den ersten sieben Black Sabbath-Scheiben über jedem Moment des Albums schwebt. Natürliche, sehr geschmackvolle Gitarren, ein warmer, voller Sound und die wirklich eigenständige Stimme von Kevin Heybourne. Das hat gereicht, um das Album immer und immer wieder aufzulegen. Und dann kommen die unscheinbaren Widerhaken in den Gesangsmelodien, die einen nicht mehr loslassen. Eine logische Fortsetzung des Debuts ohne Stiländerungen – einzig eine Megahymne wie der Titeltrack des Erstlings findet man nicht mehr. Muss man aber auch nicht, den gibt es ja schon. Eine Scheibe, die als Gesamtkunstwerk vollauf überzeugen kann, dazu der beste Sound und das beste Cover des Jahres 2012.

4.Manowar – The Lord Of Steel

Nein, das ist kein Witz, das meine ich ernst. Wie schon im Albumthread mitgeteilt: ich sehe und höre die Macken. Ich höre die miese, viel zu basslastige Produktion (auf der CD noch schlimmer als auf der Hammer Edition). Ich höre, dass viel Reißbrettarbeit im Spiel ist. Ich höre keine dominanten Gitarrenparts. Ich höre, dass Eric Adams von Album zu Album ein wenig abbaut. Aber das alles ändert nichts daran, dass mich die Songs mitreißen, dass das Album zündet, das Adams immer noch eine geniale Stimmfarbe hat, die mich voll und ganz anspricht. Ich weiß, dass das Album nicht mit dem Frühwerk gemein hat, dass hier ein ganz anderer Spirit vorherrscht, ich käme nicht auf die Idee, The Lord Of Steel über einem der Alben vor 1990 anzusiedeln, aber das, was Manowar 2012 im Studio abgeliefert haben reicht bei mir immer noch, um vieles anderes hinter sich zu lassen. Klingt seltsam, ist aber so. Manowar!

Ab jetzt wird es eng, die Plätze eins bis drei liegen haarbreit beieinander, ja nach Tagesform sehe ich mal den einen, mal den anderen vorne. Was jetzt kommt ist das, was sich immer wieder als bedeutender als der Rest herausgestellt hat:

3.Heart Of Cygnus – The Voyage Of Jonas

Ich folge den beiden Jungs musikalisch schon seit dem Debut. Dieses wurde mir damals in einem Rushforum nahegelegt und hat mich voll überzeugt. Ungekünstelter, sehr natürlicher Gesang, verspielte Gitarren mit leichten Maiden-Referenzen, queenesque Chöre und ein Hauch Rush-Feeling. Das zweite Album war ein wenig anders, dezent metallischer, eingängiger – und der zweite Volltreffer in kurzer Zeit. Die EP war genau das, ein kleines Intermezzo, losgelöst vom Rahmen. Dann kam der KIT-Auftritt, den ich in dritter Reihe mit Gänsehaut und sogar einem Tränchen miterleben durfte. Selten hat mich Musik live so gepackt. Dann die unsagbar lange Wartezeit. Viele Mails mit Jeff und Jim – supernette Kerle – und immer wieder warten. Dann kam The Voyage Of Jonas. Wieder findet man alle Merkmale, die die Band ausmachen und einzigartig machen. Mittlerweile hört man klar das ganz eigenen Melodieverständnis der Band, wieder wird das Album von diesem warmen, natürlichen, eigenständigen Gesang getragen. Die CD fließt, will am Stück gehört werden, immer und immer wieder.

2.Lunar Aurora – Hoagascht

Ich habe mit extremem Metal wenig am Hut. Dennoch hat mich das Schwärmen einiger Boardkollegen neugierig gemacht. Eines der Alben, das ich blind gekauft habe (sollte das nicht eigentlich taub heißen?). Eines der Alben, das mich gewaltig überrascht hat. Das war kein Black Metal, das war ein vertonter, nächtlicher Waldspaziergang. Das Ablum hat eine sehr meditative Wirkung auf mich, die sich schwer beschreiben lässt. Sie bringt mich voll und ganz zum Abschalten und hat einen sehr natürlichen Fluss. Ich habe mir anschließend noch den Vorgänger besorgt, hier fand ich diesen Fluss nicht, dort ist die Musik materieller, dort finde ich normalen Black Metal, wenn auch mit eindeutiger Melodieverwandtheit zur Hoagascht.

1.Knight Fury – Time To Rock

Zu den beiden getragenen, fließenden Alben kommt in meinem heiligen Dreigestirn 2012 ein ganz anders gelagertes Album dazu, das alles mit sich bringt, was ich an einer klassischen Metalplatte liebe: technisch starker aber eigenständiger Gesang, Gitarristen, die vor lauter Riffs nicht das Gespür für melodische Leads und Soli verloren haben, variables, aber nachvollziehbares Schlagzeug, authentische Sound, knackige Songs mit einprägsamen, aber nicht käsigen Refrains und jede Menge Spielfreude. Und das liefern Knight Fury hier ab. 10 Songs, 10 Hits. Melodischer Classic Metal wie er besser nicht sein kann.

Forged out of flame - From chaos to destiny
Bringer of pain - Forever undying
Judas is rising


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