An die Veteranen

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

Moderator: Loomis

Beitragvon Ernie » 16. Februar 2007, 01:12

Manowar zu Bestzeiten (Into/Hail) waren für mich eher 'n Fall von geschlossener Mannschaftsleistung als 'ne echte Gitarrenband. Daher seh' ich das auch eher wie Ulle.

Daß die Gitarrenarbeit auf "Triumph..." nix Halbes und nix Ganzes war, würde ich hingegen schon unterschreiben. Goile Songs, aber im wesentlichen einfallsloses, kaltes Gethrashe.

Karl Logan fällt mir in der Regel weder positiv noch negativ auf. Die neueren Alben liebe ich vor allem wegen Erics Gesang. Der ist so stark, daß er, wie bei Dio, auch schon mal "nur" gutes Material zur Hymne steigert.
I guess we never sold out, so we were never really in
I wouldn't change the way it was, the places I have been...
Demon, 1989
Benutzeravatar
Ernie
JOHN ARCH
 
 
Beiträge: 2380
Registriert: 7. Januar 2004, 01:41


Beitragvon Ulle » 16. Februar 2007, 01:22

Er hat seit der "Kings of Metal" insgesamt 14 Platten veröffentlicht, die in den entsprechenden Szenen sehr große Resonanz gefunden haben. Vor allem die Sachen mit den Dictators und Dick Manitoba.
Es war zwar kein Metal dabei, aber dass er nichts auf die Reihe gekriegt hätte, ist total falsch.

Ich hab' mit "nix auf die Reihe kriegen" natürlich nicht gemeint, dass er nix mehr veröffentlicht hat oder eben nicht mehr so erfolgreich ist, ich habe natürlich auch nicht alle VÖs gehört, sondern nur einige wenige...trotzdem finde ich eben diese Geschichten die ich kenne nicht so beeindruckend. Ich höre ja sehr viel "stilfremde" Sachen und kenne mich auch in diesem Bereich ein wenig aus und eben genau deshalb finde ich seine Platten da nicht herausragend. Wie gesagt, es ist alles Geschmacksache, aber ich denke man kann auch an diesem komplett anderen Sound erkennen, dass er für Manowar vielleicht doch nicht soooo tragend war, warum wäre er sonst komplett umgeschwenkt?

Egal, wir sind uns jedenfalls einig, dass die Manowar-Platten auf denen er mitwirkte Meisterwerke waren. Für mich war das aber halt immer eben mehr wegen den geilen Melody-Lines als wegen des Gitarrenspiels, bei anderen mag's anders aussehen. Bin halt ein Melodie-Feti :)

Oh, und natürlich sind wir uns auch einig, dass die Gitarrenarbeit auf den neueren Werken lausig ist, wobei ich nicht weiß ob der Karl keine Ideen hat oder ob er keine haben darf. Er ist rein technisch jedenfalls ein sehr geiler (und wohl auch besserer Klampfer als RTB), leider bringt das halt nix, wenn man nur uninspirierte Powerchords vor sich hin donnert. Hab' aber auch schon gehört er würde live eher bescheiden spielen, was ich leider nicht beurteilen kann - hab' sie vor hundert Jahren das letzte mal gesehen...
Benutzeravatar
Ulle
Sacred Metal-Legende
 
 
Beiträge: 13474
Registriert: 6. Januar 2004, 21:37


Beitragvon Goatstorm » 16. Februar 2007, 01:40

Ulle hat geschrieben: Wie gesagt, es ist alles Geschmacksache, aber ich denke man kann auch an diesem komplett anderen Sound erkennen, dass er für Manowar vielleicht doch nicht soooo tragend war, warum wäre er sonst komplett umgeschwenkt?


Da seh ich jetzt den Zusammenhang nicht.
Er hat sich zu dieser Zeit mehr für Blues und Rock'n'roll interessiert, aber das hat doch nichts mit seiner Bedeutung für Manowar zu tun.

Egal, wir sind uns jedenfalls einig, dass die Manowar-Platten auf denen er mitwirkte Meisterwerke waren. Für mich war das aber halt immer eben mehr wegen den geilen Melody-Lines als wegen des Gitarrenspiels, bei anderen mag's anders aussehen. Bin halt ein Melodie-Feti :)


Akzeptiert. Alles absolute Meisterwerke mit magischen Melodien, Epik und Feeling.

Oh, und natürlich sind wir uns auch einig, dass die Gitarrenarbeit auf den neueren Werken lausig ist, wobei ich nicht weiß ob der Karl keine Ideen hat oder ob er keine haben darf. Er ist rein technisch jedenfalls ein sehr geiler (und wohl auch besserer Klampfer als RTB), leider bringt das halt nix, wenn man nur uninspirierte Powerchords vor sich hin donnert. Hab' aber auch schon gehört er würde live eher bescheiden spielen, was ich leider nicht beurteilen kann - hab' sie vor hundert Jahren das letzte mal gesehen...


Seh ich genauso. Natürlich kann Karl Logan mords komplizierte Zweihand-Tappings und Arpeggios spielen, aber wem nützt das was? Manowar sicher nicht. Dazu passt dieses neoklassische Zeugs einfach nicht. Live ist er tatsächlich eine ziemlich Katastrophe. Wie der die Lieder teilweise mit seinem unsäglichen Gedudel verhunzt, spottet jeder Beschreibung.
Sblood, thou stinkard, I’ll learn ye how to gust … wolde ye swynke me thilke wys?
Benutzeravatar
Goatstorm
Poster der Woche
 
 
Beiträge: 7778
Registriert: 9. November 2005, 13:24
Wohnort: An den Feuern der Leyermark


Beitragvon Thundersteel » 16. Februar 2007, 01:43

Ernie hat geschrieben: neueren Alben liebe ich vor allem wegen Erics Gesang. Der ist so stark, daß er, wie bei Dio, auch schon mal "nur" gutes Material zur Hymne steigert.

Und was ist mit "Louder Than Hell"? Seine Vorstellung dort ist, verglichen mit den Frühwerken, doch eher erbämlich.
Benutzeravatar
Thundersteel
JOHN ARCH
 
 
Beiträge: 2054
Registriert: 30. Oktober 2006, 17:17
Wohnort: Osnabrück


Beitragvon Ernie » 16. Februar 2007, 02:00

"LTH" ist auch nicht eben mein Lieblingsalbum. Ich vergleich's immer gerne mit dem schwarzen Album von Metallica - durchgehend gute, eingängige Songs, aber die wahren Highlights sind halt woanders zu finden. Nichstdestotrotz höre ich Dinger wie "Outlaw", "The Power", "King" usw. immer mal wieder gerne.

Erbärmlich klingt Adams da aber nun wirklich nicht, auch nicht im Vergleich mit den Frühwerken. Anders, ja. Wahrscheinlich gaben die eher straighten, auch etwas rock'n'rolliger als sonst ausgefalleren Nummern einfach keinen großen dramatischen Gesang her.
I guess we never sold out, so we were never really in
I wouldn't change the way it was, the places I have been...
Demon, 1989
Benutzeravatar
Ernie
JOHN ARCH
 
 
Beiträge: 2380
Registriert: 7. Januar 2004, 01:41


Beitragvon Thundersteel » 16. Februar 2007, 02:07

Ernie hat geschrieben: "LTH" ist auch nicht eben mein Lieblingsalbum. Ich vergleich's immer gerne mit dem schwarzen Album von Metallica - durchgehend gute, eingängige Songs, aber die wahren Highlights sind halt woanders zu finden. Nichstdestotrotz höre ich Dinger wie "Outlaw", "The Power", "King" usw. immer mal wieder gerne.

Erbärmlich klingt Adams da aber nun wirklich nicht, auch nicht im Vergleich mit den Frühwerken. Anders, ja. Wahrscheinlich gaben die eher straighten, auch etwas rock'n'rolliger als sonst ausgefalleren Nummern einfach keinen großen dramatischen Gesang her.

Naja, bei "Courage" zeigt er ja, daß er´s noch drauf hat. Bei den übrigen Nummern muß man sich aber doch fragen, ob das noch derselbe Sänger ist, der "Battle Hymn" veredelt hat.
Benutzeravatar
Thundersteel
JOHN ARCH
 
 
Beiträge: 2054
Registriert: 30. Oktober 2006, 17:17
Wohnort: Osnabrück


Beitragvon Misery » 16. Februar 2007, 02:08

Ernie hat geschrieben: Erbärmlich klingt Adams da aber nun wirklich nicht, auch nicht im Vergleich mit den Frühwerken. Anders, ja. Wahrscheinlich gaben die eher straighten, auch etwas rock'n'rolliger als sonst ausgefalleren Nummern einfach keinen großen dramatischen Gesang her.

Der Gesang ist IMO das einzig Brauchbare auf der ganzen Scheibe. Die Songs können ja nix. Kein einziger. Und dieser R'n'R-Sound ist auch für'n Arsch.

Bei FTW muss man eigentlich zwangsläufig den Eindruck bekommen, dass sie sich verkauft haben. Anders lässt sich IMO diese drastische Kursänderung nicht erklären. Ich bin ja niemand, der sich an so was stört, nur hätten sie halt weiter gute Songs schreiben sollen, das haben sie auf der Platte irgendwie vergessen.
Misery
WatchTower-Aushalter
 
 
Beiträge: 219
Registriert: 25. Februar 2005, 02:34


Beitragvon Thundersteel » 16. Februar 2007, 02:14

Misery hat geschrieben:
Ernie hat geschrieben: Erbärmlich klingt Adams da aber nun wirklich nicht, auch nicht im Vergleich mit den Frühwerken. Anders, ja. Wahrscheinlich gaben die eher straighten, auch etwas rock'n'rolliger als sonst ausgefalleren Nummern einfach keinen großen dramatischen Gesang her.

Der Gesang ist IMO das einzig Brauchbare auf der ganzen Scheibe. Die Songs können ja nix. Kein einziger. Und dieser R'n'R-Sound ist auch für'n Arsch.

Bei FTW muss man eigentlich zwangsläufig den Eindruck bekommen, dass sie sich verkauft haben. Anders lässt sich IMO diese drastische Kursänderung nicht erklären. Ich bin ja niemand, der sich an so was stört, nur hätten sie halt weiter gute Songs schreiben sollen, das haben sie auf der Platte irgendwie vergessen.

Naja, bei LTH stört mich am meisten die 4/4 Takt-Olé-Nummer von Mr. Columbus.

Was FTW angeht: Brauchbare Songs waren schon drauf, sogar "Carry On" kann ich etwas abgewinnen. Nur der Gänsehautfaktor, der einen über die ersten 4 Alben begleitet hat, ist futsch.
Benutzeravatar
Thundersteel
JOHN ARCH
 
 
Beiträge: 2054
Registriert: 30. Oktober 2006, 17:17
Wohnort: Osnabrück


Beitragvon Misery » 16. Februar 2007, 02:27

Thundersteel hat geschrieben: Was FTW angeht: Brauchbare Songs waren schon drauf, sogar "Carry On" kann ich etwas abgewinnen. Nur der Gänsehautfaktor, der einen über die ersten 4 Alben begleitet hat, ist futsch.

"Carry On" ist eigentlich ein ziemlich schwacher Song. Ich mag ihn trotzdem. "Defender" ist natürlich der absolute Oberhammer, aber halt nur Zweitverwertung. Dann wäre da noch "Black Wind, Fire And Steel" und das war's auch schon. Bisschen mager.
Misery
WatchTower-Aushalter
 
 
Beiträge: 219
Registriert: 25. Februar 2005, 02:34


Beitragvon Holy Mighty Stormwitch » 16. Februar 2007, 10:46

Also ich finde Manowar bis einschließlich "Kings Of Metal" genial, wobei mir "Hail To England" immer noch fehlt *schäm*. Auch die vielgescholtene "Fighting The World" find´ ich geil, vor allem "Defender", "Holy War" und "Black Wind, Fire and Steel". Natürlich ist ein Song wie "Carry On" und auch "Blow Your Speakers" nicht gerade anspruchsvoll... ich hab´ übrigens noch das Video zu "Blow Your Speakers", und wer das kennt, der weiß ganz genau was Manowar damit bezweckten. Sie wollten schon damals ihre Musik einem größeren Publikum vorstellen und schrieben deswegen einige radiotaugliche Stücke und drehten diesen MTV-kompatiblen Clip. Ich vergleich´ das Album gerne mal mit "Turbo" von Priest... das sind vielleicht nicht die Scheiben, die ein Fan der ersten Stunde unbedingt erwartet hat, aber schlecht sind die trotzdem nicht.

"Triumph Of Steel" find´ ich phasenweise sehr gut, aber dieses 30 Minuten-Epos da brauch´ ich nicht unbedingt. Sowas kann doch ´ne Prog-Band aufnehmen, aber doch nicht Manowar *g*. "Louder Than Hell" ist für mich der Tiefpunkt ihrer Karriere, extrem dünne Produktion die selbst die besten Stücke nur halbwegs retten kann. Und "Warriors Of The World" ist auch nicht viel besser. Der Titelsong inzwischen ausgelutscht ohne Ende, die Trilogie hat mich bis heute nicht gepackt. Mag "Call To Arms", "House Of Death" und - Überraschung - "Nessun Dorma" am liebsten (obwohl ich sonst echt kein Klassik-Fan bin).
Na vrh brda vrba mrda
Benutzeravatar
Holy Mighty Stormwitch
Metalizer
 
 
Beiträge: 7431
Registriert: 21. November 2004, 19:23


Beitragvon NegatroN » 16. Februar 2007, 12:26

Für mich ist der Bruch auch ganz eindeutig zwischen Kings Of Metal und Triumph Of Steel, weswegen ich auch immer den Ausstieg von Ross als Grund für das ganze vermutet hab. Das Posting von Oli bestätigt das sehr schön.

Ansonsten hab ich eine ähnliche Meinung wie der Rest hier. Die ersten Alben sind allesamt Meisterwerke. Bei den späteren überzeugt zwar Eric Adams immer noch (sowohl live wie auch auf Konserve), aber der gesamte Rest (von den Musikern über die Songs bis hin zum Umgang mit den Fans) ist einfach seitdem leider schlichtweg unter aller Kajüte.
Death to false New Metal!
Benutzeravatar
NegatroN
Villain-EP-Original-Besitzer
 
 
Beiträge: 884
Registriert: 10. Januar 2005, 22:02
Wohnort: Bavaria


Vorherige

Zurück zu Heavy Metal Universe

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 11 Gäste