*Thread mal gezielt in den Hintern kick'*
Die aufstrebende Kanada-Metalband um Sängerin Kobra Paige kommt im Frühherbst auf Europa-Clubtour.
19.10. B- Lebbeke, Oktoberhallen
20.10. D- Köln, Underground
21.10. NL- Tilburg, 013
22.10. D- Berlin, White Trash
24.10. D- Hamburg, St. Pauli Rock Café
27.10. CH- ZĂĽrich, ZĂĽrich Club
+ GB-Dates
Das Debüt rotiert hier seit längerer Zeit desöfteren und nutzt sich erfreulicherweise partout nicht ab.
Eins vorweg: für manchen Old Schooler ist das audiotechnisch bestimmt nicht, äh, old school genug. Wer sich aber den aufgepumpten getriggerten Drumsound schönhören will/kann, der wird seine helle Freude an dem Teil haben. Die klar zeitgemäss gestaltete, aber nicht mit sinnlosen Spielereien oder Effekten überfrachtete Produktion pustet alles weg. Im Klartext: Sneap-Hasser brauchen gar nicht erst reinzuhören.
Wer bei jüngeren Bands oft (und leider oft zu Recht) das fehlen von Hooklines und zündenden Melodien bemangelt, wird bei Kobra and the Lotus ab Song numero 1, '50 shades of evil' fündig. Neben dem tollen Opener hält das Album noch solche Granaten parat wie 'Welcome to my funeral', 'Nayana', 'Forever one' und das mit Piano-Intro versehene 'Sanctuary'. Einen Schuss Pathos hier ('Aria of Karmika') und da ('Lover of the beloved') muss man als Hörer aber schon vertragen können. Überflieger, refraintechnisch betrachtet, dürfte wohl 'Heaven's veins' (hier bereits als Live-Clip gepostet) sein.
Dazu sind die Texte gut ausgearbeitet und recht düster, was - für mich zumindest - zum Reiz dieses Erstlings beiträgt. Chanteuse Kobra Paige setzt dem Ganzen dann die vokale Krone auf. Yeah, endlich mal wieder Power Metal mit Power und Metal.
Von mir aus darf man nächstes Mal gerne die paar 'ooh-oohs' zum live mitshouten weglassen. Und bitte den durchgestylten Look gegen etwas natürlicherem tauschen (obwohl: ältere US-Metalmusiker in Sonntagmittags-BBQ-Outfits sind auch nicht gerade das Gelbe vom Ei). Ansonsten: Daumen hoch für eine Band deren Durchschnittsalter nicht unbedingt diktiert dass sie sämtliche US-Metal-Classics im Regal stehen hat, geschweige denn dass sie einen wohlbetrachtet archaischen Stil wie Power Metal spielt.
P.S.
Die Japan-CD enthält die Bonustracks 'Calm before the storm' und (das tolle) 'Dark passenger'.