von Thundersteel » 18. Dezember 2006, 13:47
7TH STAR (´86)
Nachdem Iommi und Geoff Nichols die einzigen beiden Konstanten der vorherigen Line-Ups waren (wobei man von Sabbath in dieser Zeit von Line Up nun wirklich nicht sprechen konnte, da ging es rein und raus wie nichts gutes...), fand man in Glenn Hughes ein weiteres Mal einen überragenden Sänger. Zwar ist die Performance von Hughes hier nicht derart außergewöhnlich wie auf Deep Purples "Burn", wo er die Band m.E. auf ein neues Level hieven konnte, das mag aber auch am kaum spektakulären Songmaterial von "7th Star" liegen.
Wobei: Schwach ist hier nichts wirklich; die ganze Platte hat ein durchgehend gefälliges Niveau, wobei der Opener "In For The Kill", die untypische Ballde "No Stranger To Love" und der Titelsong noch einmal herausstechen.
Mit Doom hat diese Platte bis auf den erwähnten düsteren Titelsong nun überhauipt nichts mehr zu tun, es regieren nunmehr gar typisch amerikanische 80er-Hardrocksounds, kombiniert mit einer ebensolchen Produktion. Album und Tour floppten brutal, was "7th Star" meiner Meinung nach aber nicht gerecht wird. Zwar ist die Platte kein Höhepunkt im Sabbath-Katalog, eine Anschaffung aber allemal wert.
THE ETERNAL IDOL (´87)
Erinnert sich noch jemand an das Titelbild von "Asterix und Kleopatra"? "556 Pinsel, 762 Liter Farbe, 764 Bunstifte " usw. usf. sollen für die Produktion verbarucht worden sein. Bei "The Eternal Idol" hätte man ähnliches auf dem Cover vermerken können. 2 Sänger, 2 Bassisten, 2 Drummer und gleich 3 Produzenten verschliss Tony Iommi als einzige personelle Konstante während der Produktion, womit Sabbath einmal mehr der Projektcharakter anhaftete.
Die chaotischen Produktionsumstände wirkten sich allerdings kein Stück auf das Resultat aus: "The Eternal Idol" ist ein überaus starkes Album. Noch weit entfernt vom Bombastsound der beiden Nachfolger, liefert die Band hier ein kerniges, songorientiertes Album ab, das keinen schwachen Song enthält. Stilistisch orientiert man sich eindeutig an der ersten Dio-Ära; bei den ersten Tönen von "The Shining" meint man gar, der Sangesgott würde hier persönlich hinter dem Mikro stehen. Dies soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Neusänger Tony Martin eine durchweg tolle Perfomance abliefert.
Erwähntes "The Shining", "Hard Life To Love", "Lost Forever" und einmal mehr der düstere Titelsong sind die Highlights einer durchweg starken Platte.