Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

Moderator: Loomis

Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

Beitragvon TexasInstruments » 6. Juli 2009, 23:44

Sgt. Kuntz hat geschrieben:
QuickNick hat geschrieben:
TexasInstruments hat geschrieben:
Hades hat geschrieben:
Sgt. Kuntz hat geschrieben:
TexasInstruments hat geschrieben:
Sgt. Kuntz hat geschrieben:
Holy Mighty Stormwitch hat geschrieben:Als ich so 18 war, kamen die ebenfalls erwähnten Bands wie Paradise Lost, Moonspell, Tiamat, Samael und My Dying Bride ganz groß raus.


Ich glaube die kamen auch nur bei uns so groß raus, diese ganzen Century Media Bands (TIAMAT, PARADISE LOST, SENTENCED, MOONSPELL, THE GATHERING...) haben wohl einen Großteil in Deutschland abgesetzt, also eher ein deutsches Phänomen, für die globale Metal-Entwicklung eher eine Randerscheinung.

Und ich bleibe dabei, der Grunge hat zusammen mit dem College Rock / Alternative Rock sehr vielen US-Metal Bands Ende der 80er den Gar ausgemacht, das war meine Theorie, die witzigerweise zu diesem langen Thread geführt hat, und dabei bleib ich auch, da hab ich jetzt nichts gelesen, wo ich meine Meinung revidieren müsste.


Klar, warum auch revidieren ?
Behaupten kann man ja alles und beweisen kann man nix, weder das eine noch das andere....


Naja, "beweisen" kann man es höchstens dadurch, dass man sich auf die Aussagen der einzelnen Bandmitglieder stüzt, z.B. in den ausführlichen Snakepit-Interviews oder in den drei US-Metal Büchern von Iron Pages, wo ist da das Problem?


Da hat man aber auch öfter mal das Gefühl, dass die Grungewelle als Entschuldigung dafür herhalten muss, dass man es als Band selber einfach nicht auf die Reihe bekommen hat.


Eben...und vor allem auch ziemlich einseitige Quellen...


So siehts aus! Papier, Mikrofone und Diktiergeräte sind äußerst geduldig... Was sich Bands, bzw. einzelne Mitglieder (mit und ohne Rauschmitteleinfluss) schon so alles zusammen philosophiert haben...!


Okay, ist ja bekannt, dass z.B. die Iron Pages Autoren Hofmann, Mader, Jeske, Glas und co. von der Szene damals keinerlei Ahnung hatten... :ehm:


Hat ja damit nichts zu tun und habe ich denen auch nicht abgesprochen....
Eben, von der Metal- Szene haben sie Ahnung, aber sicher nicht von der Musikszene im Gesamtkontext, dazu teilweise auch ab und an zu verbohrt (Stefan Glas ausgenommen).
Und gerade solche Leute sind eben schnell darin wenn es darum geht für irgendetwas Schuldige zu suchen.
Warum überhaupt ? Gibt genügend Bands die die ach so böse Grunge-Zeit überlebt haben. Die meisten Bands deren Auflösung zu der Zeit Du betrauerst haben doch sicher vor Grunge keinen müden Cent verdient, hätten es während des Grunge nicht und danach erst recht nicht. Ist halt nun mal nicht jede Combo mit Durchhaltevermögen gesegnet. Wahrscheinlich waren die Gründe bei den meisten Bands in punkto Auflösung zu großen Teilen eher die "persönlichen Differenzen". Wenn eine Richtung wegen Grunge den Bach runtergegangen ist war es der kommerziell erfolgreiche Sleaze, da wurde das eine kommerzielle Subgenre vom anderen abgelöst. Aber der Metal als solches war doch vorher hauptsächlich im Underground und hatte nicht Millionenverträge im Dutzend eingeheimst. Warum soll also eine Richtung wie Grunge, die kommerziell von Anfang an (naja, fast) in einer ganz anderen Liga spielte eine eh hauptsächlich im Underground beheimatete Spielart derart runterziehen können ? Dazu gab es auch nicht wenige der sogenannten Metal- Koryphäen die ihre Band aufgelöst haben um ihrerseits auf den Grunge-Zug zu springen (um nach dem Ende dessen wieder als Metalhead aus irgendwelchen Löchern zu kriechen, sehr integer auch).
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Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

Beitragvon Pavlos » 7. Juli 2009, 14:31

TexasInstruments hat geschrieben:
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Holy Mighty Stormwitch hat geschrieben:Als ich so 18 war, kamen die ebenfalls erwähnten Bands wie Paradise Lost, Moonspell, Tiamat, Samael und My Dying Bride ganz groß raus.


Ich glaube die kamen auch nur bei uns so groß raus, diese ganzen Century Media Bands (TIAMAT, PARADISE LOST, SENTENCED, MOONSPELL, THE GATHERING...) haben wohl einen Großteil in Deutschland abgesetzt, also eher ein deutsches Phänomen, für die globale Metal-Entwicklung eher eine Randerscheinung.

Und ich bleibe dabei, der Grunge hat zusammen mit dem College Rock / Alternative Rock sehr vielen US-Metal Bands Ende der 80er den Gar ausgemacht, das war meine Theorie, die witzigerweise zu diesem langen Thread geführt hat, und dabei bleib ich auch, da hab ich jetzt nichts gelesen, wo ich meine Meinung revidieren müsste.


Klar, warum auch revidieren ?
Behaupten kann man ja alles und beweisen kann man nix, weder das eine noch das andere....


Naja, "beweisen" kann man es höchstens dadurch, dass man sich auf die Aussagen der einzelnen Bandmitglieder stüzt, z.B. in den ausführlichen Snakepit-Interviews oder in den drei US-Metal Büchern von Iron Pages, wo ist da das Problem?


Da hat man aber auch öfter mal das Gefühl, dass die Grungewelle als Entschuldigung dafür herhalten muss, dass man es als Band selber einfach nicht auf die Reihe bekommen hat.


Eben...und vor allem auch ziemlich einseitige Quellen...


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Okay, ist ja bekannt, dass z.B. die Iron Pages Autoren Hofmann, Mader, Jeske, Glas und co. von der Szene damals keinerlei Ahnung hatten... :ehm:


Hat ja damit nichts zu tun und habe ich denen auch nicht abgesprochen....
Eben, von der Metal- Szene haben sie Ahnung, aber sicher nicht von der Musikszene im Gesamtkontext, dazu teilweise auch ab und an zu verbohrt (Stefan Glas ausgenommen).
Und gerade solche Leute sind eben schnell darin wenn es darum geht für irgendetwas Schuldige zu suchen.
Warum überhaupt ? Gibt genügend Bands die die ach so böse Grunge-Zeit überlebt haben. Die meisten Bands deren Auflösung zu der Zeit Du betrauerst haben doch sicher vor Grunge keinen müden Cent verdient, hätten es während des Grunge nicht und danach erst recht nicht. Ist halt nun mal nicht jede Combo mit Durchhaltevermögen gesegnet. Wahrscheinlich waren die Gründe bei den meisten Bands in punkto Auflösung zu großen Teilen eher die "persönlichen Differenzen". Wenn eine Richtung wegen Grunge den Bach runtergegangen ist war es der kommerziell erfolgreiche Sleaze, da wurde das eine kommerzielle Subgenre vom anderen abgelöst. Aber der Metal als solches war doch vorher hauptsächlich im Underground und hatte nicht Millionenverträge im Dutzend eingeheimst. Warum soll also eine Richtung wie Grunge, die kommerziell von Anfang an (naja, fast) in einer ganz anderen Liga spielte eine eh hauptsächlich im Underground beheimatete Spielart derart runterziehen können ? Dazu gab es auch nicht wenige der sogenannten Metal- Koryphäen die ihre Band aufgelöst haben um ihrerseits auf den Grunge-Zug zu springen (um nach dem Ende dessen wieder als Metalhead aus irgendwelchen Löchern zu kriechen, sehr integer auch).


Habe ich mich eben auch gefragt:
Was, wenn viele von uns hier vergötterte Bands selbst Trendreiter waren, und Metal nur gespielt haben weil es Ende der 80er einfach IN war.
Was, wenn viele dieser Bands keine real warriors of steel & Metal Idealisten waren, sondern einfach nur lokalen Ruhm einfahren , ein paar Chicks flachlegen und vielleicht ein bischen Geld verdienen wollten.
Was, wenn sie gar nicht nicht so waren wie wir sie uns heute vorstellen und vergöttern.....aua.

Eine erschreckeneder, verstörender und höchst desillusionierender Gedanke....
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Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

Beitragvon Ulle » 7. Juli 2009, 17:19

Vor allem auch ein etwas anderer Gedanke.
Selbst die Bands, die von der Grungewelle so unglaublich böse ertränkt wurden, haben damals sicherlich noch mehr vertickt als heute.
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Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

Beitragvon Oliver/Keep-It-True » 7. Juli 2009, 17:24

Heute verkauft eh nur noch Michael Jackson...
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Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

Beitragvon Iron Angel » 7. Juli 2009, 17:27

Pavlos hat geschrieben:
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Klar, warum auch revidieren ?
Behaupten kann man ja alles und beweisen kann man nix, weder das eine noch das andere....


Naja, "beweisen" kann man es höchstens dadurch, dass man sich auf die Aussagen der einzelnen Bandmitglieder stüzt, z.B. in den ausführlichen Snakepit-Interviews oder in den drei US-Metal Büchern von Iron Pages, wo ist da das Problem?


Da hat man aber auch öfter mal das Gefühl, dass die Grungewelle als Entschuldigung dafür herhalten muss, dass man es als Band selber einfach nicht auf die Reihe bekommen hat.


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Okay, ist ja bekannt, dass z.B. die Iron Pages Autoren Hofmann, Mader, Jeske, Glas und co. von der Szene damals keinerlei Ahnung hatten... :ehm:


Hat ja damit nichts zu tun und habe ich denen auch nicht abgesprochen....
Eben, von der Metal- Szene haben sie Ahnung, aber sicher nicht von der Musikszene im Gesamtkontext, dazu teilweise auch ab und an zu verbohrt (Stefan Glas ausgenommen).
Und gerade solche Leute sind eben schnell darin wenn es darum geht für irgendetwas Schuldige zu suchen.
Warum überhaupt ? Gibt genügend Bands die die ach so böse Grunge-Zeit überlebt haben. Die meisten Bands deren Auflösung zu der Zeit Du betrauerst haben doch sicher vor Grunge keinen müden Cent verdient, hätten es während des Grunge nicht und danach erst recht nicht. Ist halt nun mal nicht jede Combo mit Durchhaltevermögen gesegnet. Wahrscheinlich waren die Gründe bei den meisten Bands in punkto Auflösung zu großen Teilen eher die "persönlichen Differenzen". Wenn eine Richtung wegen Grunge den Bach runtergegangen ist war es der kommerziell erfolgreiche Sleaze, da wurde das eine kommerzielle Subgenre vom anderen abgelöst. Aber der Metal als solches war doch vorher hauptsächlich im Underground und hatte nicht Millionenverträge im Dutzend eingeheimst. Warum soll also eine Richtung wie Grunge, die kommerziell von Anfang an (naja, fast) in einer ganz anderen Liga spielte eine eh hauptsächlich im Underground beheimatete Spielart derart runterziehen können ? Dazu gab es auch nicht wenige der sogenannten Metal- Koryphäen die ihre Band aufgelöst haben um ihrerseits auf den Grunge-Zug zu springen (um nach dem Ende dessen wieder als Metalhead aus irgendwelchen Löchern zu kriechen, sehr integer auch).


Habe ich mich eben auch gefragt:
Was, wenn viele von uns hier vergötterte Bands selbst Trendreiter waren, und Metal nur gespielt haben weil es Ende der 80er einfach IN war.
Was, wenn viele dieser Bands keine real warriors of steel & Metal Idealisten waren, sondern einfach nur lokalen Ruhm einfahren , ein paar Chicks flachlegen und vielleicht ein bischen Geld verdienen wollten.
Was, wenn sie gar nicht nicht so waren wie wir sie uns heute vorstellen und vergöttern.....aua.

Eine erschreckeneder, verstörender und höchst desillusionierender Gedanke....


Wenn das so wäre, dann wäre mir das völlig Wumpe.
Und vergöttern tue ich ne Band an sich eh nicht. Bestenfalls ihr Schaffen. Aber die Band selbst? Nö, das sind doch nur Menschen...
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Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

Beitragvon Oliver/Keep-It-True » 7. Juli 2009, 17:31

Iron Angel hat geschrieben:
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Klar, warum auch revidieren ?
Behaupten kann man ja alles und beweisen kann man nix, weder das eine noch das andere....


Naja, "beweisen" kann man es höchstens dadurch, dass man sich auf die Aussagen der einzelnen Bandmitglieder stüzt, z.B. in den ausführlichen Snakepit-Interviews oder in den drei US-Metal Büchern von Iron Pages, wo ist da das Problem?


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So siehts aus! Papier, Mikrofone und Diktiergeräte sind äußerst geduldig... Was sich Bands, bzw. einzelne Mitglieder (mit und ohne Rauschmitteleinfluss) schon so alles zusammen philosophiert haben...!


Okay, ist ja bekannt, dass z.B. die Iron Pages Autoren Hofmann, Mader, Jeske, Glas und co. von der Szene damals keinerlei Ahnung hatten... :ehm:


Hat ja damit nichts zu tun und habe ich denen auch nicht abgesprochen....
Eben, von der Metal- Szene haben sie Ahnung, aber sicher nicht von der Musikszene im Gesamtkontext, dazu teilweise auch ab und an zu verbohrt (Stefan Glas ausgenommen).
Und gerade solche Leute sind eben schnell darin wenn es darum geht für irgendetwas Schuldige zu suchen.
Warum überhaupt ? Gibt genügend Bands die die ach so böse Grunge-Zeit überlebt haben. Die meisten Bands deren Auflösung zu der Zeit Du betrauerst haben doch sicher vor Grunge keinen müden Cent verdient, hätten es während des Grunge nicht und danach erst recht nicht. Ist halt nun mal nicht jede Combo mit Durchhaltevermögen gesegnet. Wahrscheinlich waren die Gründe bei den meisten Bands in punkto Auflösung zu großen Teilen eher die "persönlichen Differenzen". Wenn eine Richtung wegen Grunge den Bach runtergegangen ist war es der kommerziell erfolgreiche Sleaze, da wurde das eine kommerzielle Subgenre vom anderen abgelöst. Aber der Metal als solches war doch vorher hauptsächlich im Underground und hatte nicht Millionenverträge im Dutzend eingeheimst. Warum soll also eine Richtung wie Grunge, die kommerziell von Anfang an (naja, fast) in einer ganz anderen Liga spielte eine eh hauptsächlich im Underground beheimatete Spielart derart runterziehen können ? Dazu gab es auch nicht wenige der sogenannten Metal- Koryphäen die ihre Band aufgelöst haben um ihrerseits auf den Grunge-Zug zu springen (um nach dem Ende dessen wieder als Metalhead aus irgendwelchen Löchern zu kriechen, sehr integer auch).


Habe ich mich eben auch gefragt:
Was, wenn viele von uns hier vergötterte Bands selbst Trendreiter waren, und Metal nur gespielt haben weil es Ende der 80er einfach IN war.
Was, wenn viele dieser Bands keine real warriors of steel & Metal Idealisten waren, sondern einfach nur lokalen Ruhm einfahren , ein paar Chicks flachlegen und vielleicht ein bischen Geld verdienen wollten.
Was, wenn sie gar nicht nicht so waren wie wir sie uns heute vorstellen und vergöttern.....aua.

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Ich denke Pavlos' Frage war eher rhetorisch ironischer Natur...
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Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

Beitragvon Iron Angel » 7. Juli 2009, 17:38

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Klar, warum auch revidieren ?
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Naja, "beweisen" kann man es höchstens dadurch, dass man sich auf die Aussagen der einzelnen Bandmitglieder stüzt, z.B. in den ausführlichen Snakepit-Interviews oder in den drei US-Metal Büchern von Iron Pages, wo ist da das Problem?


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Okay, ist ja bekannt, dass z.B. die Iron Pages Autoren Hofmann, Mader, Jeske, Glas und co. von der Szene damals keinerlei Ahnung hatten... :ehm:


Hat ja damit nichts zu tun und habe ich denen auch nicht abgesprochen....
Eben, von der Metal- Szene haben sie Ahnung, aber sicher nicht von der Musikszene im Gesamtkontext, dazu teilweise auch ab und an zu verbohrt (Stefan Glas ausgenommen).
Und gerade solche Leute sind eben schnell darin wenn es darum geht für irgendetwas Schuldige zu suchen.
Warum überhaupt ? Gibt genügend Bands die die ach so böse Grunge-Zeit überlebt haben. Die meisten Bands deren Auflösung zu der Zeit Du betrauerst haben doch sicher vor Grunge keinen müden Cent verdient, hätten es während des Grunge nicht und danach erst recht nicht. Ist halt nun mal nicht jede Combo mit Durchhaltevermögen gesegnet. Wahrscheinlich waren die Gründe bei den meisten Bands in punkto Auflösung zu großen Teilen eher die "persönlichen Differenzen". Wenn eine Richtung wegen Grunge den Bach runtergegangen ist war es der kommerziell erfolgreiche Sleaze, da wurde das eine kommerzielle Subgenre vom anderen abgelöst. Aber der Metal als solches war doch vorher hauptsächlich im Underground und hatte nicht Millionenverträge im Dutzend eingeheimst. Warum soll also eine Richtung wie Grunge, die kommerziell von Anfang an (naja, fast) in einer ganz anderen Liga spielte eine eh hauptsächlich im Underground beheimatete Spielart derart runterziehen können ? Dazu gab es auch nicht wenige der sogenannten Metal- Koryphäen die ihre Band aufgelöst haben um ihrerseits auf den Grunge-Zug zu springen (um nach dem Ende dessen wieder als Metalhead aus irgendwelchen Löchern zu kriechen, sehr integer auch).


Habe ich mich eben auch gefragt:
Was, wenn viele von uns hier vergötterte Bands selbst Trendreiter waren, und Metal nur gespielt haben weil es Ende der 80er einfach IN war.
Was, wenn viele dieser Bands keine real warriors of steel & Metal Idealisten waren, sondern einfach nur lokalen Ruhm einfahren , ein paar Chicks flachlegen und vielleicht ein bischen Geld verdienen wollten.
Was, wenn sie gar nicht nicht so waren wie wir sie uns heute vorstellen und vergöttern.....aua.

Eine erschreckeneder, verstörender und höchst desillusionierender Gedanke....


Wenn das so wäre, dann wäre mir das völlig Wumpe.
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Ich denke Pavlos' Frage war eher rhetorisch ironischer Natur...


öhm... ja, kann durchaus sein...
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Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

Beitragvon Goatstorm » 7. Juli 2009, 17:49

Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:Heute verkauft eh nur noch Michael Jackson...



Kann das sein, dass der gestorben ist? Ich hab da neulich was in der Zeitung gelesen.
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Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

Beitragvon rapanzel » 7. Juli 2009, 17:51

Goatstorm hat geschrieben:
Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:Heute verkauft eh nur noch Michael Jackson...



Kann das sein, dass der gestorben ist? Ich hab da neulich was in der Zeitung gelesen.

Hab ich auch nebenbei so mitbekommen........
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Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

Beitragvon MetalMolli » 7. Juli 2009, 18:30

rapanzel hat geschrieben:
Goatstorm hat geschrieben:
Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:Heute verkauft eh nur noch Michael Jackson...



Kann das sein, dass der gestorben ist? Ich hab da neulich was in der Zeitung gelesen.

Hab ich auch nebenbei so mitbekommen........


der ist doch nur nach hause geflogen :tong2:
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Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

Beitragvon Pavlos » 7. Juli 2009, 19:07

Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:
Iron Angel hat geschrieben:
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Ich glaube die kamen auch nur bei uns so groß raus, diese ganzen Century Media Bands (TIAMAT, PARADISE LOST, SENTENCED, MOONSPELL, THE GATHERING...) haben wohl einen Großteil in Deutschland abgesetzt, also eher ein deutsches Phänomen, für die globale Metal-Entwicklung eher eine Randerscheinung.

Und ich bleibe dabei, der Grunge hat zusammen mit dem College Rock / Alternative Rock sehr vielen US-Metal Bands Ende der 80er den Gar ausgemacht, das war meine Theorie, die witzigerweise zu diesem langen Thread geführt hat, und dabei bleib ich auch, da hab ich jetzt nichts gelesen, wo ich meine Meinung revidieren müsste.


Klar, warum auch revidieren ?
Behaupten kann man ja alles und beweisen kann man nix, weder das eine noch das andere....


Naja, "beweisen" kann man es höchstens dadurch, dass man sich auf die Aussagen der einzelnen Bandmitglieder stüzt, z.B. in den ausführlichen Snakepit-Interviews oder in den drei US-Metal Büchern von Iron Pages, wo ist da das Problem?


Da hat man aber auch öfter mal das Gefühl, dass die Grungewelle als Entschuldigung dafür herhalten muss, dass man es als Band selber einfach nicht auf die Reihe bekommen hat.


Eben...und vor allem auch ziemlich einseitige Quellen...


So siehts aus! Papier, Mikrofone und Diktiergeräte sind äußerst geduldig... Was sich Bands, bzw. einzelne Mitglieder (mit und ohne Rauschmitteleinfluss) schon so alles zusammen philosophiert haben...!


Okay, ist ja bekannt, dass z.B. die Iron Pages Autoren Hofmann, Mader, Jeske, Glas und co. von der Szene damals keinerlei Ahnung hatten... :ehm:


Hat ja damit nichts zu tun und habe ich denen auch nicht abgesprochen....
Eben, von der Metal- Szene haben sie Ahnung, aber sicher nicht von der Musikszene im Gesamtkontext, dazu teilweise auch ab und an zu verbohrt (Stefan Glas ausgenommen).
Und gerade solche Leute sind eben schnell darin wenn es darum geht für irgendetwas Schuldige zu suchen.
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Habe ich mich eben auch gefragt:
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Was, wenn viele dieser Bands keine real warriors of steel & Metal Idealisten waren, sondern einfach nur lokalen Ruhm einfahren , ein paar Chicks flachlegen und vielleicht ein bischen Geld verdienen wollten.
Was, wenn sie gar nicht nicht so waren wie wir sie uns heute vorstellen und vergöttern.....aua.

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Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

Beitragvon Hugin » 10. Juli 2009, 16:04

Ich glaube, wenn man drüber diskutiert, OB der Grunge dem Metal (bzw. "vielen US-Metal-Bands") den Garaus gemacht hat, dann muss man sich ehrlicher Weise zuerst die Frage beantworten, WIE er das denn gemacht haben soll. Es gibt durchaus so einige Gründe, warum eine Band das Handtuch werfen kann, aber ich finde ganz ehrlich keinen einzigen, den man (allein oder zumindest maßgeblich) der Existenz oder dem Erfolg eines anderen Stils anlasten könnte.

Man sollte auch auf keinen Fall vergessen, dass sehr viele Bands, die Anfang der Neunziger verschwanden, ca. Mitte der Achtziger gegründet wurden. Die Musiker waren damals dann meistens zwischen 16 und 21 hatten Energie, Zeit und keine Verpflichtungen. Sechs, sieben, acht Jahre später gingen sie auf die 30 zu, hatten einen Job, eine Frau, vielleicht Kinder, Verpflichtungen und dafür keine Zeit und keine überschüssige Energie mehr. Dazu wurde klar, dass der Rockstar-Traum nicht so ganz klappt, und dass es vielleicht doch besser und ernährender ist, morgens ausgeschlafen in die Fabrik zu gehen, statt sich die Nächte im Proberaum oder in Clubs um die Ohren zu hauen. Das mag auch ein Grund sein, warum viele alte und verschollene Bands es jetzt noch mal versuchen: Das Leben ist geordnet, man hat seinen festen Job, die Kinder sind aus dem Gröbsten raus und man sucht ein Hobby, das jetzt nicht mehr ernähren, sondern nur noch Spaß machen muss. Dann ist man jetzt auch zufrieden, wenn man eine Eigenpressung verticken kann, die vielleicht ein kleines Label lizenziert, mal auf ein cooles Festival eingeladen wird, und ansonsten weiter seinem Job nachgeht und für seine Familie da ist.

Und wenn kommerzieller Misserfolg, fehlender Labelsupport usw... ein Grund sein sollen, das Handtuch zu werfen, dann fragt doch Anvil warum sie noch aktiv sind und warum der Grunge sie nicht getötet hat. Ich würde schätzen, weil sie einfach eine Überzeugung, ein Ziel und Durchhaltevermögen hatten. Wenn andere das nicht haben, dann mag vieles schuld sein, aber nicht andere Stile, Musiker, Bands, Labels oder Zielgruppen. Ein Künstler mit Vision braucht keine Anhänger. Er macht sein Zeug notfalls für sich alleine.

Zusammenfassend glaube ich, dass es albern ist, zu behaupten, dass der Grunge diese oder jene Band gekillt habe. Wenn eine Band baden geht, dann deshalb, weil die maßgeblichen Mitglieder es nicht mehr auf die Reihe kriegen. Verschuldet oder unverschuldet, ihnen ist der Spaß an der Musik oder die Energie sie zu machen verloren gegangen. Das auf andere Bands und Stile zu schieben ist unangebrachtes Märtyrer-Gehabe. Das einzige was der Grunge zerstört hat, ist die Dominanz des Heavy Metals in der medialen Wahrnehmung der Rockmusik. Dafür hat dann der Crossover den Grunge, der Nu Metal den Crossover, und der Metalcore den Nu Metal getötet. Demnächst tötet dann der Pagan-Humppa-Folk-Metal den Metalcore und alles ist wieder gut.
"It takes a thousand fans from any other band to make one Manowarrior!"
- Sir Dr. Joey DeMaio, 2012

Primitivsoundkunst: http://www.morbid-alcoholica.com/

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Hugin
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Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

Beitragvon General » 10. Juli 2009, 16:43

*Standing Ovations*

Ein Statement, das ich zu 100 Prozent unterstütze!!
Dieses guter true-/traditioneller Metal, böser Grunge/ModernMetal/MetalCore Gehabe, geht mir nämlich total auf den Geist.
Ich möchte gar nicht darüber nachdenken, wieviele geniale Bands mir ohne deren Einflüsse aus anderen Musikstilen entgangen wären!
Seid offen und befruchtet euch! <3
Ready for the Journey ..

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General
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Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

Beitragvon Sgt. Kuntz » 10. Juli 2009, 17:39

Hugin hat geschrieben:Ich glaube, wenn man drüber diskutiert, OB der Grunge dem Metal (bzw. "vielen US-Metal-Bands") den Garaus gemacht hat, dann muss man sich ehrlicher Weise zuerst die Frage beantworten, WIE er das denn gemacht haben soll. Es gibt durchaus so einige Gründe, warum eine Band das Handtuch werfen kann, aber ich finde ganz ehrlich keinen einzigen, den man (allein oder zumindest maßgeblich) der Existenz oder dem Erfolg eines anderen Stils anlasten könnte.

Man sollte auch auf keinen Fall vergessen, dass sehr viele Bands, die Anfang der Neunziger verschwanden, ca. Mitte der Achtziger gegründet wurden. Die Musiker waren damals dann meistens zwischen 16 und 21 hatten Energie, Zeit und keine Verpflichtungen. Sechs, sieben, acht Jahre später gingen sie auf die 30 zu, hatten einen Job, eine Frau, vielleicht Kinder, Verpflichtungen und dafür keine Zeit und keine überschüssige Energie mehr. Dazu wurde klar, dass der Rockstar-Traum nicht so ganz klappt, und dass es vielleicht doch besser und ernährender ist, morgens ausgeschlafen in die Fabrik zu gehen, statt sich die Nächte im Proberaum oder in Clubs um die Ohren zu hauen. Das mag auch ein Grund sein, warum viele alte und verschollene Bands es jetzt noch mal versuchen: Das Leben ist geordnet, man hat seinen festen Job, die Kinder sind aus dem Gröbsten raus und man sucht ein Hobby, das jetzt nicht mehr ernähren, sondern nur noch Spaß machen muss. Dann ist man jetzt auch zufrieden, wenn man eine Eigenpressung verticken kann, die vielleicht ein kleines Label lizenziert, mal auf ein cooles Festival eingeladen wird, und ansonsten weiter seinem Job nachgeht und für seine Familie da ist.

Und wenn kommerzieller Misserfolg, fehlender Labelsupport usw... ein Grund sein sollen, das Handtuch zu werfen, dann fragt doch Anvil warum sie noch aktiv sind und warum der Grunge sie nicht getötet hat. Ich würde schätzen, weil sie einfach eine Überzeugung, ein Ziel und Durchhaltevermögen hatten. Wenn andere das nicht haben, dann mag vieles schuld sein, aber nicht andere Stile, Musiker, Bands, Labels oder Zielgruppen. Ein Künstler mit Vision braucht keine Anhänger. Er macht sein Zeug notfalls für sich alleine.

Zusammenfassend glaube ich, dass es albern ist, zu behaupten, dass der Grunge diese oder jene Band gekillt habe. Wenn eine Band baden geht, dann deshalb, weil die maßgeblichen Mitglieder es nicht mehr auf die Reihe kriegen. Verschuldet oder unverschuldet, ihnen ist der Spaß an der Musik oder die Energie sie zu machen verloren gegangen. Das auf andere Bands und Stile zu schieben ist unangebrachtes Märtyrer-Gehabe. Das einzige was der Grunge zerstört hat, ist die Dominanz des Heavy Metals in der medialen Wahrnehmung der Rockmusik. Dafür hat dann der Crossover den Grunge, der Nu Metal den Crossover, und der Metalcore den Nu Metal getötet. Demnächst tötet dann der Pagan-Humppa-Folk-Metal den Metalcore und alles ist wieder gut.


Deine Argumentation wäre richtig, wenn es nur EINE Generation von Metal-Musikern gab, die alle im gleichen Alter waren und alle Mitte der 80er anfingen oder schon etabliert waren. Die danach kommenden, jüngeren Bands, die vielleicht es Ende der 80er probiert haben, aber die keiner mehr wollte, blendest du einfach aus.
Muss rispettieren die andere Kollega!
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Re: Die brachen 90er: War der Grunge schuld?

Beitragvon Franko » 10. Juli 2009, 17:46

Hugin hat geschrieben:Ich glaube, wenn man drüber diskutiert, OB der Grunge dem Metal (bzw. "vielen US-Metal-Bands") den Garaus gemacht hat, dann muss man sich ehrlicher Weise zuerst die Frage beantworten, WIE er das denn gemacht haben soll. Es gibt durchaus so einige Gründe, warum eine Band das Handtuch werfen kann, aber ich finde ganz ehrlich keinen einzigen, den man (allein oder zumindest maßgeblich) der Existenz oder dem Erfolg eines anderen Stils anlasten könnte.

Man sollte auch auf keinen Fall vergessen, dass sehr viele Bands, die Anfang der Neunziger verschwanden, ca. Mitte der Achtziger gegründet wurden. Die Musiker waren damals dann meistens zwischen 16 und 21 hatten Energie, Zeit und keine Verpflichtungen. Sechs, sieben, acht Jahre später gingen sie auf die 30 zu, hatten einen Job, eine Frau, vielleicht Kinder, Verpflichtungen und dafür keine Zeit und keine überschüssige Energie mehr. Dazu wurde klar, dass der Rockstar-Traum nicht so ganz klappt, und dass es vielleicht doch besser und ernährender ist, morgens ausgeschlafen in die Fabrik zu gehen, statt sich die Nächte im Proberaum oder in Clubs um die Ohren zu hauen. Das mag auch ein Grund sein, warum viele alte und verschollene Bands es jetzt noch mal versuchen: Das Leben ist geordnet, man hat seinen festen Job, die Kinder sind aus dem Gröbsten raus und man sucht ein Hobby, das jetzt nicht mehr ernähren, sondern nur noch Spaß machen muss. Dann ist man jetzt auch zufrieden, wenn man eine Eigenpressung verticken kann, die vielleicht ein kleines Label lizenziert, mal auf ein cooles Festival eingeladen wird, und ansonsten weiter seinem Job nachgeht und für seine Familie da ist.

Und wenn kommerzieller Misserfolg, fehlender Labelsupport usw... ein Grund sein sollen, das Handtuch zu werfen, dann fragt doch Anvil warum sie noch aktiv sind und warum der Grunge sie nicht getötet hat. Ich würde schätzen, weil sie einfach eine Überzeugung, ein Ziel und Durchhaltevermögen hatten. Wenn andere das nicht haben, dann mag vieles schuld sein, aber nicht andere Stile, Musiker, Bands, Labels oder Zielgruppen. Ein Künstler mit Vision braucht keine Anhänger. Er macht sein Zeug notfalls für sich alleine.

Zusammenfassend glaube ich, dass es albern ist, zu behaupten, dass der Grunge diese oder jene Band gekillt habe. Wenn eine Band baden geht, dann deshalb, weil die maßgeblichen Mitglieder es nicht mehr auf die Reihe kriegen. Verschuldet oder unverschuldet, ihnen ist der Spaß an der Musik oder die Energie sie zu machen verloren gegangen. Das auf andere Bands und Stile zu schieben ist unangebrachtes Märtyrer-Gehabe. Das einzige was der Grunge zerstört hat, ist die Dominanz des Heavy Metals in der medialen Wahrnehmung der Rockmusik. Dafür hat dann der Crossover den Grunge, der Nu Metal den Crossover, und der Metalcore den Nu Metal getötet. Demnächst tötet dann der Pagan-Humppa-Folk-Metal den Metalcore und alles ist wieder gut.

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