Ticketpreise

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Ticketpreise

Beitragvon impaler » 27. September 2010, 10:20

Aus aktuellem Grund muss ich mal ein Thread zu dem Thema aufmachen.

Hab grad überlegt ob ich Ende der Woche statt zu Sabaton zu Blind Guardian gehen soll, aber etwas über 40 Mücken (Blind Guardian) für ein Ticket? Man muss ja noch Gebühren und fast 5€ Porto rechnen. (Wieso muss man Tickets eigentlich so teuer verschicken?)
Amy McDonald hätte mich in Stuttgart auch interessiert, aber als ich gelesen hab das man da im Endpreis (mit Porto) auf fast 50€ kommt wars dann bei mir doch vorbei. Für das Geld ist man früher mal 2 Tage lang aufs Bang your head gekommen.
Hatte vor ein paar Jahren eine Schmerzgrenze von 30€, aber die kann ich schon lang vergessen .mhmpf:
Wobei ich mehr als 35€ nur in Ausnahmen bezahle. Meine Geldmittel sind halt auch nicht unbegrenzt. (Aber für Motörhead im Dezember gibts ne Ausnahme :harrr: )

Was zahlt ihr für ein Ticket maximal?
Und was sprecht ihr zu den Ticketpreisen?

Und falls hier jemand ist der sich mit dem Thema auskennt:
Wie kommen solche Preise zustande?

Edit:
Der nächste Schock.
Das Sabaton Ticket kostet zwar nur knapp über 20€, aber dafür will der Ticketfritze 17€ Versand (DHL Express) :hicks:
Könnte vielleicht dran liegen das es schon am Sonntag ist (von wegen Express), aber das ist mir trotzdem zuviel.

Leider fehlts in der näheren Umgebung an VVK-Stellen -.-
Naja, das Ticket für Samstag (Tankard, Ram, und noch 2 Bands) kost dafür nur 16€. Und das krieg ich vielleicht sogar in RT. Wobei die 1€ (normal) oder 2,75 (Einschreiben) für den Versand auch fair sind. Geht also auch anders als oben beschrieben :-D
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Re: Ticketpreise

Beitragvon Kubi » 27. September 2010, 10:43

In der Regel zahle ich auch nicht mehr als 30-35 EUR für ein Ticket, habe aber natürlich das Glück relativ häufig auf Gästelisten zu stehen, was bei der Anzahl an Konzerten, die alleine im Herbst in Berlin stattfindet auch dringend nötig ist. Bezahlen könnte ich das nicht alles, da muss man als Fan schon sehr genau Prioritäten setzen.

Dass man auch mit einem gewissen Status vernünftige Ticketpreise anbieten kann, beweisen Bands wie BOLT THROWER oder DIE HAPPY (wohl die einzige Top10-Band, die für 20,- EUR spielt) ja regelmäßig. Allerdings verzichten die dabei auch auf Geld. Und das ist natürlich etwas, was die wenigsten Bands, Booker & Label wollen. Die müssen (und wollen) halt über Konzerte Geld verdienen, da die Albenverkäufe nun mal relativ rapide sinken.
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Re: Ticketpreise

Beitragvon Evil Ewald » 27. September 2010, 10:47

Also grundsätzlich liegt es daran, daß die Bands die massiv zurückgehenden CD-Verkäufe auf ihre Live-Gagen umsetzten.

Die Live-Gagen der Bands sind in den letzten 5 Jahren um ca. 50% gestiegen (mein subjektiver Eindruck als Veranstalter kleiner bis mittlerer Konzerte) Löblich sind hier z.B. solche Ausnahmen wie Tankard. Bei denen z.B. steht halt noch der Spaß an der Sache im Vordergrung...

Zum Versand: das mit den 17€ ist schon ein bisschen komisch. vor allem warum mit nem Paket-Dienst? wie groß ist denn das Ticket bitte????

Das mit den 5€ ist schon eher nachvollziebar. Ein Ticket sollte immer per Einschreiben und versichert verschickt werden.
Sonst könnt ja jeder behaupten bei ihm ist nichts angekommen. Sowas kostet natürlich dann mehr Geld.
Wieviel das jetzt genau ausmacht weiss ich nicht genau. ziemlich sicher sinds aber trotzdem keine 5€
Hier wird öfters noch ein bisschen was drauf geschlagen um zu verdienen...
Versandkosten von 2 bis 3 € sind hier aber auf jeden Fall gerechtfertigt

Hoffe ich konnte es einigermassen darlegen...

meine Obergrenze liegt ähnlich wie bei dir bei ca. 35€
Bei gewissen Tagesfestivals darfs auch mehr sein, wenn das Billing passt.
Fand z.B. die ca. 80€ für das Sonisphere-Billing auch gerechtfertigt. Daß das Festival scheiße organisiert war, steht dann wieder auf nem anderen Blatt...
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Re: Ticketpreise

Beitragvon Hugin » 27. September 2010, 10:56

impaler hat geschrieben:Was zahlt ihr für ein Ticket maximal?

Ganz unterschiedlich, kommt auf die Band an. KISS, AC/DC und Metallica habe ich beispielsweise noch nicht gesehen, weil mir die drei Bands nicht wichtig genug sind, um das zu bezahlen, was sie kosten. Für Rush dagegen habe ich kein Problem über 50 Euro zu bezahlen. Bei Bands wie Maiden oder Manowar würde ich jederzeit auch die geforderten Preise zahlen, wenn ich sie noch nie gesehen hätte. Je öfters ich eine Band schon gesehen habe, je weniger bin ich in der Regel auch bereit, für die Band noch einmal viel Geld auszugeben oder elend weit zu fahren. Kurz gesagt: Wenn ich eine Band unbedingt sehen will, dann zahle ich schon auch mal einen höheren Preis, wobei die Zahl der Bands, die ich "noch unbedingt gesehen haben muss" inzwischen recht übersichtlich geworden ist. Deutlich wichtiger als der Preis ist mir heute, ob ich jemanden finde, der mitfährt. Das ist halt meistens bei Bands der melodischen Schule wie Helloween, Gamma Ray, Avantasia, Jon Oliva's Pain und dergleichen der Fall. Oder bei Größen wie Priest, Slayer oder Motörhead. Wobei für mich selbst 35,- Euro schon eine gewisse Schmerzgrenze wäre. Wenn aber drei gute Freunde unbedingt zu Slayer oder Priest wollen, dann gehe ich da schon auch mit, wenn es ein paar Euro mehr kostet.

Und was sprecht ihr zu den Ticketpreisen?

Was den Festivalbereich angeht, finde ich - wenn man sieht, was man geboten bekommt - eigentlich alle deutschen Festivals sehr preiswert. 20+x teils hochkarätige Bands für unter 50, oder dreimal so viele Bands für unter 100 Euro, das kann sich schon sehen lassen.

Hallengigs halbwegs großer Bands sind auch m.E. oft zu teuer, aber nachdem viele davon die Hallen trotzdem voll bekommen, lässt sich wohl leider wenig dagegen unternehmen.
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Re: Ticketpreise

Beitragvon iceman » 27. September 2010, 11:24

Die Infos von Evil Ewald sind ja interessant.

Meinerseits zahle ich ich auch 70-80 Euro wenn ich eine Band unbedingt sehen will (Rush wenn sie denn mal rüberfliegen, TSO erstmals in Europa, Scorpions-Abschiedtour). Anderseits verzichte ich aufgrund zu hoher Preise eben auf verschiedene Veranstaltungen. Neben den hohen Ticketpreisen kommen ja noch Spirt (Auto und Eigenbedarf :lol: ) usw. dazu, wenn meine Holde noch dabei ist kommen locker 200 Euro für einen Abend zusammen und da ist eben Verzicht angesagt.

Gilt auch für "mittelgrosse" Veranstaltungen, BG über 40 Euro, Gotthard 45 ?!?! Nein danke.

Wenn man nur die Möglichkeit hat die Tickets online kaufen kann isses natürlich ärgerlich, zumal ja auch noch ein paar Euro Bearbeitunsggebühren dabei sind. Versuche ich zu vermeiden, Ausnahme die supertollen eventim-pre sales.
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Re: Ticketpreise

Beitragvon impaler » 27. September 2010, 12:18

70-80€ würd ich für keine Band zahlen, egal wie sie heist. Für das Geld muss schon ein Festival her. Meine Ausnahmeschmerzgrenze liegt bei 50€ komplett (also incl. Porto und gebühren).
Auch das ich die Band noch nicht gesehen hab ist für mich nicht unbedingt ein Argument. Manowar hab ich noch nie live gesehen weil die mir schon seit ich sie kenn viel zu teuer waren. Dazu kommt das was man für sein Geld erwartet. Bei Manowar muss man mit lauter neuem Zeugs rechnen, bei Priest damit das Rob Halford gleich von der Bühne fällt oder seine Texte nicht mehr lesen kann. Hinzu kommen die Gestalten die da zum Teil rumrennen. Hauptsache man ist dabei wenn ne große Band spielt, auch wenns einen eigentlich gar nicht interessiert. (Den Leserbrief zum nem Scorpions Abschiedskonzert in einer der letzten Rock Hard Ausgaben kann ich zu dem Thema empfehlen, ist aber nicht von mir :lol: )
Da sind 10€ für ne gute unbekannte Band manchmal besser investiert als 40-50 für oben genanntes.
Aber scheinbar gibts trotzdem Publikum das bereit ist für solche Leistungen soviel Geld hinzulegen.

Sprit ist bei mich auch ein Thema. Aufem Swordbrothers hat mich das Benzin locker doppelt so viel gekostet wie der Eintritt. Und ein Konzert für das ich nicht mindestens 70-80 km fahren muss ist eher selten.

Wie groß die Tickets sind frag ich mich manchmal auch. Bei den meisten Ticketversendern zahlt man knapp 5€.
Wobei der 17€-Inlandsversand von dem Ticket ins Ausland nur 12,50 kostet O.o
http://www.eventbuero.com/warenkorb.html (Ich hoff der Link funktioniert richtig, das schwach gedruckte Kleine sind die Versandkosten)

Vielleicht hab ich ja Glück und das Plattenlädle in Reutlingen hat den VVK für die Rockfabrik endlich wieder. Muss ich heut Abend eh hin wegen dem Tankard-Ticket. Sonst bliebe noch die Abendkasse, da kostets zwar mehr, aber am Ende trotzdem noch weniger als mit Versand im VVK. Nur hat man da das Risiko nix mehr zu kriegen. Bei 90km Anfahrt will man das Risiko nicht unbedingt eingehen. Und auf e-mail Anfragen obs noch Tickets geben wird, oder man eins reservieren kann kriegt man oft keine Antwort.

Und danke an Evil Ewald für den Einblick hinter die Kulissen. Solche Sachen kriegt man ja sonst als reiner Fan gar nicht mit.
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Re: Ticketpreise

Beitragvon Acrylator » 27. September 2010, 13:22

Ich find's auch sehr auffällig, wie extrem die Ticketpreise teilweise schon gestiegen sind.
Mitte der 90er hat man für Bands wie BLIND GUARDIAN oder RUNNING WILD noch 30 DM bezahlt und selbst 2002 haben BG noch 22 Euro gekostet, da ist in den letzten Jahren echt viel passiert...
Ich gehe auch mittlerweile nur noch auf Konzerte "kleinerer" Bands und auf kleine Festivals. Also zahle ich für Konzerte meist zwischen 10 und 20 Euro (letzt war ich sogar auf nem Konzert mit drei lokalen Bands, von denen zumindest eine auch sehr gut war und hab ganze 3 Euro bezahlt). Und für Festivals gebe ich auch grundsätzlich unter 50 Euro aus (mein erstes Wacken 1997 hat sogar nur 75 DM gekostet und bis 1999 blieb der Preis stabil - daran sieht man auch mal gut die Preisentwicklung).

Bands der Größenordnung von BLIND GUARDIAN oder gar MAIDEN (obwohl's eigentlich schade ist), gebe ich mir schon lange nicht mehr, da für mich ab einer gewissen Menge an Menschen der Spaß langsam zurückgeht, dann lieber auf Konzerte mit maximal ein paar Hundert Leuten oder eben Festivals mit 2000 Besuchern. Sowas macht mir Spaß! (Und ist auch noch erschwinglich)
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Re: Ticketpreise

Beitragvon Kubi » 27. September 2010, 13:40

leider muss ich sagen, dass ich viele Bands & Label auch verstehen kann. Ihre Alben werden zu Tausenden von den "Fans" kostenlos heruntergeladen. Dabei geht nun mal viel, viel, viel Geld flöten. Dieses Geld muss irgendwie wieder reinkommen und so geht man noch häufiger auf Tour und fordert zudem einen (deutlich!) höhere Gage, die der Veranstalter logischerweise über die Kartenpreise wieder reinholen muss.

Davon abgesehen führt die Internetpiraterie auch gerne mal dazu, dass Booker, Label & Band gar nicht so recht wissen, wo die Band denn steht und was sie an Hallen buchen sollen. So wurde der erste Gig der 30 SECONDS TO MARS in Berlin vom winzigen Knaack (200 Leute) dreimal verlegt und fand schlußendlich im proppevollen Postbahnhof (ca. 1.400 Leute) statt. Auf der anderen Seite wird für QUEENSRYCHE das "Huxleys" gebucht (ca. 2.000 Leute) und am Ende spielen sie in einem halbvollen Columbiaclub vor 400-500 Nasen. Ist ja auch klar, dass so etwas passiert, wenn niemand mehr einen Schimmer hat, wie viele Leute wirklich noch die Bands hören.
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Re: Ticketpreise

Beitragvon Acrylator » 27. September 2010, 14:09

Kubi hat geschrieben:leider muss ich sagen, dass ich viele Bands & Label auch verstehen kann. Ihre Alben werden zu Tausenden von den "Fans" kostenlos heruntergeladen. Dabei geht nun mal viel, viel, viel Geld flöten. Dieses Geld muss irgendwie wieder reinkommen und so geht man noch häufiger auf Tour und fordert zudem einen (deutlich!) höhere Gage, die der Veranstalter logischerweise über die Kartenpreise wieder reinholen muss.

Das Argument ist aber auch nicht wirklich stichhaltig. Erstens "verliert" die Band/das Label ja längst nicht genau den Betrag, den alle illegal runtergeladenen Alben als verkaufte Tonträger eingebracht hätten (da bei weitem nicht jeder, der sich ein Album runterläd, es sich sonst auch gekauft hätte). Und soweit ich weiß, sind die Einbrüche der Verkäufe im Metal-Bereich ja gar nicht so groß, höchstens bei den etablierten Bands. Die meisten Metalfans die ich kenne, kaufen sich die Alben, die sie aus dem Internet ziehen, später trotzdem noch, wenn sie ihnen wirklich gefallen.

Aber die Diskussion hatten wir ja an anderer Stelle schon mal...

@Impaler: 17 Euro für Versand ist an Lächerlichkeit wirklich kaum noch zu überbieten. Von so einem Verkäufer würde ich mich auch nicht verarschen lassen! Selbst Expressversand (der hier ja noch gar nicht nötig wäre - sind ja schließlich noch ein paar Tage) würde meines Wissens nicht einmal halb so viel kosten. Auch 5 Euro ist eigentlich schon zuviel, ein Brief als versichertes Einschreiben düfte normalerweise deutlich darunter liegen.
Zuletzt geändert von Acrylator am 27. September 2010, 14:42, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Ticketpreise

Beitragvon Highman » 27. September 2010, 14:26

Klar ne Grenze gibt es. Bei den großen Bands wirds zum großen Teil Nachfrage gleich Preis geregelt. Wenn man das ganze Paket anschaut ,Catering , Promo/ Werbung , Halle. Das kostet schon gewaltig.

Ein großes Problem sind auch die englischen Booker. Die machen durch ihre Preisgestaltung die Touren in Deutschland sehr teuer.
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Re: Ticketpreise

Beitragvon Piledriver » 27. September 2010, 14:30

Ich gehe immernoch sehr gerne auf Konzerte.Nur,aufgrund des massiven Preisanstiegs besonders in den letzten 10 Jahren immer seltener.Ok,ich kann mir derzeit eh fast nichts leisten.Weder CD´s/LP´s noch Konzerte. Aber selbst wenn,ich sehe es nicht ein für ein stinknormales Konzert ohne große Bühnenshow mehr als 30 Euro auszugeben.30 Euro verlangen inzwischen schon Bands deren Status sich gerademal im unteren Mittelfeld aufhält. Ich meine nicht nur Metalbands,sondern allgemein.
Was soll der Mist´? Klar,die Kosten für Technik und Hallenmiete steigen immer weiter an. Aber es gäbe nicht jeden Tag irgendwo ne Veranstaltung wenn es sich für die Veranstalter ,Management ,Label und teils Bands nicht irgendwo lohnen würde.
Ich rede hier nicht von den kleinen bis mittleren Bands die wir hier im Board vergöttern. Sondern von denen die ständig in den entsprechenden Medien präsent sind.Ob die nun 20000 oder 2000 Alben verkaufen spielt oft genug keine Rolle. Je größer das Image und Lobgesänge in der Presse,desto teurer das Konzert so scheint es mir.
Klar,die CD Verkäufe sind überall stark rückläufig.Aber das ist nicht der Hauptgrund.Zuviele Veröffentlichungen,illegale Downloads etc. tun ihr übriges. Nur sollte man bedenken das es heute weitaus mehr sogenannte Metalfans gibt als noch zu Glanzzeiteiten.Da relativiert sich auch schon so manches wieder.

Es gab mal Zeiten da lies sich mit unserer Musik nicht viel verdienen.Außer man hieß Iron Maiden,Kiss,Judas Priest und Co. Und dennoch waren die Preise für nen Gig relativ stabil und günstig!

Als Fan von zb. Iron Maiden kann man auch Showtechnisch etwas erwarten. Was dann wiederum einen höhreren Eintrittspreis rechtfertigt. Ob der dann aber jenseits der 60 Euro Marke liegen muss um die Kosten zu decken bezweifel ich.Ich bin ein großer Kiss Fan,auch in der jetzigen Besetzung. Man muss sie musikalisch ja nicht mögen. Fakt aber ist das Kiss immernoch die spektakulärste und mit aufwändigste Show im ganzen Musikzirkus liefern !Und dafür geb ich gern ein paar Euro mehr aus.Fand es aber auf der Alive 35 Tour mit um die 70 Euro auch schon Grenzwertig.Die Sonic Boom Tour war etwas günstiger,trotz das der Showanteil noch massiver war.Hab für den Gig in Leipzig nur knapp über 50 Euro gezahlt und fand das Preis/Leistungsverhältnis absolut angemessen.
AC/DC hingegen haben mehr als 70 Euro verlangt.Und das waren meist Open Air Konzerte vor 4-5 mal soviel Zuschauern.Nichts gegen die BAND (auch wenn die Musik mich pers. nur langweilt) ,aber womit rechtfertigt man diesen hohen Eintrittspreis? An der lustig vor sich hin schnaubenden Plastiklokomotive und bisschen Bumm Bumm On Stage liegts sicher nicht.
Abgesehen davon,AC/DC war die erste Hardrockband die die 30 DM Marke für Konzerte geknackt hat.Und zwar auf der "For Those about To Rock" Tour !Ab da hat jeder nachgezogen. Wenn auch zum Glück nur in kleinen DM Beträgen und nicht wie Heute in 5 Euro Schritten

Mein Sohn ist mit seinen 16 Jahren noch ganz wild darauf sich die ganzen Klassiker Live anzusehen.Wenn irgendwie möglich geh ich mit Ihm auch hin.Selbst wenns mich weniger reizt. Aber selbst bei ner Band wie Brainstorm (die mein Junger Toll findet) bist ganz fix mal 100 Euro zu zweit los. Tickets,Anfahrt,Trinken .Da ist nichtmal mehr ein Tourshirt drinn.Mich ktzt das so an. In den 80er hab ich mir trotz wenig Ausbildungsgeld dennoch die wichtigsten Bands ansehen können.Inzwischen zahlt man in meiner Stadt selbst für ne Coverband besseren Formates schon 10-15 Euro Eintritt !

Das Einzig tröstliche für mich,ich hab bis auf wenige Ausnahmen alle relevanten Bands in ihren Glanzzeiten erlebt und kanns verschmerzen interessante Touren sausen zu lassen weils Geld fehlt.Nur für die Kids die eben noch nicht 5 mal bei Maiden oder Slayer waren tuts mir echt Leid !

Nur,solange nur die Hälfte der Leute diese Preistreiberei mitmacht wird sich auch nichts ändern. Allerdings sind gerade jene die die mit am lautesten schreien !

Eine neue sinnvolle Verkaufspolitik muss ebenso her,wie günstigere CD,Konzert Preise und ein anderes Bewusstsein was Musik/Kunst angeht in den Köpfen gerade der jüngeren und jungen Generation.Wenn die Industrie mal schnallt das man mit günstigeren Preisen mehr verkauft und letztlich mehr Gewinn macht als mit überteuerten Produkten. Aber das reines Wunschdenken..leider
Zuletzt geändert von Piledriver am 27. September 2010, 14:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ticketpreise

Beitragvon Kubi » 27. September 2010, 14:33

Acrylator hat geschrieben:
Kubi hat geschrieben:leider muss ich sagen, dass ich viele Bands & Label auch verstehen kann. Ihre Alben werden zu Tausenden von den "Fans" kostenlos heruntergeladen. Dabei geht nun mal viel, viel, viel Geld flöten. Dieses Geld muss irgendwie wieder reinkommen und so geht man noch häufiger auf Tour und fordert zudem einen (deutlich!) höhere Gage, die der Veranstalter logischerweise über die Kartenpreise wieder reinholen muss.

Das Argument ist aber auch nicht wirklich stichhaltig. Erstens "verliert" die Band/das Label ja längst nicht genau den Betrag, den alle illegal runtergeladenen Alben als verkaufte Tonträger eingebracht hätten (da bei weitem nicht jeder, der sich ein Album runterläd, es sich sonst auch gekauft hätte). Und soweit ich weiß, sind die Einbrüche der Verkäufe im Metal-Bereich ja gar nicht so groß, höchstens bei den etablierten Bands. Die meisten Metalfans die ich kenne, kaufen sich die Alben, die sie aus dem Internet ziehen, später trotzdem noch, wenn sie ihnen wirklich gefallen.


Es ist natürlich richtig, dass im Metal die Zahlen weniger rückläufig sind als in anderen Genres. Stark rückläufig sind sie dennoch. Und das nicht nur bei den etablierten Acts. Dein Metalumfeld besteht einfach aus den richtigen Leuten, aber es ist leider nicht so, dass kleine oder mittlere Bands heute noch so viele Alben wie früher verkaufen. Frag mal bei OVERKILL nach, bei HELLOWEEN oder auch bei JAG PANZER. Zum einen, weil es viel, viel, viel mehr Bands gibt, dazu kommt die insgesamt nicht gerade rosige, wirtschaftliche Situation und zu guter letzt gibt es eben doch genügend Leute, die ein Album nicht mehr kaufen, dass sie einmal runtergeladen haben oder dies erst nach Jahren tun, wenn das Album auf dem Wühltisch für kleines Geld angeboten wird.

Im Prinzip müssten also mehrere Dinge zusammenkommen, um die Musikszene wieder halbwegs auf Kurs zu bringen:

1. deutlich weniger Veröffentlichungen seitens der Label
2. eine angemessere Preispolitik (20,- EUR für eine CD sind halt schon schwer zu verstehen)
3. keine Piraterie mehr

Aber das ist natürlich reines Wunschdenken und wird leider nie passieren. Dennoch, für die Labels & Bands bleiben die rückläufigen Verkäufe ganz klar ein Hauptgrund für die hohen Gagenforderungen und die teilweise unverschämten Merch-Preise.
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Re: Ticketpreise

Beitragvon Oliver/Keep-It-True » 27. September 2010, 14:51

Die CD Verkäufe im Metal sind viel schlimmer als man denkt, stellenweise desaströs. Es sind auch nicht nur die Gagen/Bandkosten die angestiegen sind, es sind vor allem auch die Nebenkosten, die zu einem Konzert gehören und man muss wirklich um jeden zahlenden Gast bei einem Konzert kämpfen...auch im Metal grassiert schon stark die Gästelistephilosophie vieler kleinerer Magazine und ich muss immer mehr Anfragen ablehnen, weil ich sonst alleine auf den Konzerten stehen würde..überspitzt ausgedrückt, ich doch dasselbe wie mit der bereits diskutierten PromoCD/Download Geschichte..Viel Käufer von früher stehen inzwischen auch auf der Verteilerliste der Labels, hier sollte auch mehr der Roststift angesetzt und stärker differenziert werden.
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Re: Ticketpreise

Beitragvon Sgt. Kuntz » 27. September 2010, 15:00

Was bringt es einem Konzertveranstalter wenn er 20 Leute von irgendwelchen Magazinen einlädt? Dass sie danach schreiben wie toll es doch war? Was hat er dann davon? Für das Geld würde ich eher ganz klassisch ein paar Plakate aufhängen, ohne diese hätte ich in meiner Gegend schon einige Konzerte verpasst.
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Re: Ticketpreise

Beitragvon Hugin » 27. September 2010, 15:09

Sgt. Kuntz hat geschrieben:Was bringt es einem Konzertveranstalter wenn er 20 Leute von irgendwelchen Magazinen einlädt? Dass sie danach schreiben wie toll es doch war? Was hat er dann davon? Für das Geld würde ich eher ganz klassisch ein paar Plakate aufhängen, ohne diese hätte ich in meiner Gegend schon einige Konzerte verpasst.

Da ist ja mehr oder weniger "unser Stand" angesprochen, von daher auch ein paar Worte dazu: Je nach Qualität der Schreiberei und Reichweite des Magazins kann es ihm in Sachen Promotion schon etwas bringen, weil es ja die Leser eines Magazins auf eine Band, eine Location, ein Event aufmerksam macht, das ihnen vielleicht entgangen ist. Das betrifft ja nicht nur den Nachbereicht, sondern in aller Regel auch die Vorberichterstattung. Wenn ein rechtschaffenes Heft oder Magazin eine Tour oder ein Festival präsentiert und Freikarten dafür bekommt, dann macht es in der Regel auch auf den Newsseiten und in der Tourdatenrubrik auf die Veranstaltung aufmerksam und verbreitet den Newsletter der Veranstalter über deren eigene Abonnenten hinaus.

Der Vorteil ist ja letztlich, dass es den Veranstalter auch nichts oder denkbar wenig kostet, dem Magazin einen Gästelistenplatz einzuräumen. Viele Schreiber hätten sich ohnehin kein Ticket gekauft, wenn sie nicht auf der Gästeliste wären, und es wird selten vorkommen, dass ein Veranstalter zu einem kaufwilligen Kunden sagt: "Sorry, keine Tickets mehr zum Verkauf da, weil wir so viele Schreiber auf der Gästeliste haben!" - Von daher kostet der GL-Platz letztlich wenig und sorgt so eben doch für kostengünstige Promotion vor und nach dem Event.

Im Übrigen gibt es auch Schreiber, die sich bei Konzerten, die ihnen wirklich wichtig sind, Tickets kaufen, obwohl sie auf der Gästeliste stehen. Unglaublich, aber wahr...
;-)
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