Moderator: Loomis
Nur als Metaller ist man sofort ein engstirniger Scheuklappenträger, wenn man einmal nicht brav alles auslöffelt, was die Hochglanzmagazine und großen Labels einem als vermeindliche Metalsensation vorsetzen...
Agent Iron hat geschrieben: Diese gesamte COF Geschichte ist doch längst zu einer Grundsatzdiskussion verkommen. Aber Tatsache ist, diese Band produziert Kontroversen und zwar solche, die sich selbst bis in die elitären Kreise dieses Forums fortpflanzen. Dabei sehe ich an dieser Band an sich nichts, was ich irgendwie als diskussionswürdig erachten würde. Die Band macht halt ihre immer belangloser werdende Weichflötenmucke...und weiter? Zum Fankreis gehören halt auch diverse Pseudogothen mit Sicherheitsnadeln im Kopf....na und, auch das geht vorbei. Der korrekte Umgang mit solchen Fällen ist das gepflegte Ignorieren. Sonst könnten wir gleich einen Heino-Thread ins Leben rufen und hitzig darüber diskutieren, wie ernst er seine Liebe Mutter LP wirklich gemeint hat, das wäre strukturell genau das selbe. Obwohl ach nee, Heino unterwandert ja den Metal nicht...
Acrylator hat geschrieben:TexasInstruments hat geschrieben:Metalmaus hat geschrieben:Acrylator hat geschrieben:Johnny_Cool hat geschrieben: ...Knödel Of Filz waren hingegen schon immer schwulstiger Keyboardkleister für Rotwein-trinkende Gothicmädchen und konnten in der ganzen Zeit ihres Bestehens nicht eine Sekunde lang etwas erschaffen, was auch nur zu 0,1% mit den Göttergaben der frühen Manowar mithalten kann.
Von daher werden Manowar Cradle Of Filth IMMER mindestens 3000 Schritte vorraus sein, ganz egal wie peinlich sie heutzutage auch sein mögen.
Dir ist aber schon klar, dass das eine rein subjektive Aussage ist, nicht?
Ich würde die beiden Bands niemals miteinander vergleichen (geht auch gar nicht, da stilistisch zu unterschiedlich), aber wenn man nach halbwegs objektiven Gesichtspunkten geht, wie handwerkliches Können und künstlerische Eigenständigkeit, waren Manowar Cradle Of Filth eigentlich nur gesanglich eindeutig um Welten voraus.
Ich persönlich kann auf jeden Fall sagen, dass mich "Midian" auf andere Art ebenso sehr begeistern kann wie z.B. "Into Glory Ride", und erheblich mehr als beispielsweise "Fighting The World" oder die letzten Verbrechen von Manowar (allein für das "Schlagzeugspiel" sollte man die Band eigentlich schon hassen).
Ich stehe dann eben doch eher auf komplexere Musik, solange sie mich auch emotional anspricht.
Außerdem kann man COF auf ihren Alben bis 2000 nun wirklich nicht vorwerfen, ihre Musik kommerziell ausgerichtet zu haben. Sie hatten einen eigenen Stil und haben sich auf jedem Album (bis "Midian") auch wirklich weiterentwickelt - und ihnen war es dabei scheißegal ob die Fans diese Entwicklung gut finden oder nicht (und im direkten vergleich ist "Midian" bis auf den Song "her Ghost In The Fog" auch viel weniger eingängig und deutlich abgefahrener und komplexer als z.B. "VEmpire" - das muss man eigentlich sogar als mutig bezeichnen).
Ach ja, und es interessiert mich nicht die Bohne für wen irgendeine Musik "gemacht" ist, bzw. welche Leute vorzugsweise diese oder jene Musik hören.
Mir ist klar, dass sich unter den COF Fans unheimlich viele Idioten, Kommerzmetaller, Kinder, psychisch Kranke, Gothics etc. tummeln, na und? Ich beurteile Musik grundsätzlich unabhängig von Faktoren wie Image der Band, typische Klientel etc., warum sollte mich das auch interessieren? (auch wenn es anscheinend viele Metaller interessiert)
Was für mich zählt ist allein die Musik, schließlich konsumiere ich auch nur die und muss die Bandmitglieder nicht zu mir nach Hause einladen, oder mich mit den meisten Fans identifizieren können.
Wunderbar! Du bringst es auf den Punkt und ich kann dir uneingeschränkt zustimmen. Vor allem die Aussage, dass es den allgemeingültig guten Song nicht gibt, kann ich vorbehaltlos unterschreiben.
Danke, lieber Acrylator, einer der es wirklich verstanden hat! (Ganz ohne Ironie, sondern wirklich ehrlich gemeint!)
Tja, nur was gibt es daran zu verstehen ?
Persönliche Aussagen zu irgendeiner Musik sind immer subjektiv, weiß doch ein jeder.
Sicher kann man anhand von instrumentalen Fähigkeiten einigermaßen "objektiv" beurteilen ob eine Band etwas auf dem Kasten hat oder nicht, sofern man überhaupt selbst in der Lage ist irgendwelche Instrumente zu bedienen.
Sobald es aber daran geht ein Urteil in Sachen Album oder einzelner Songs zu formulieren wird es subjektiv. Immer und so wird es immer sein.
Und deswegen gibt es natürlich auch keinen allgemeingültigen guten Song.
Wenn ich sage dass ich Album A klasse oder Album B Schrott finde bin ich mir wohl darüber im Klaren dass es eine subjektive Aussage ist.
Im Endeffekt wird es subjektiv sobald ein Mensch die Fresse aufmacht.
Irgendwie jetzt kein so großes Geheimnis, soll man deswegen jedesmal anmerken dass man subjektiv der Meinung ist COF wären Schrott oder Extraklasse ?
Wäre ungefähr genauso schwachsinnig als würde man sein Gegenüber, jedesmal wenn man den Mund aufmacht, darüber aufklären dass man gerade redet.
Grundsätzlich hast du natürlich Recht.
Es ist aber doch ein Unterschied, ob man sagt "ich kann damit nichts anfangen" oder "das ist Scheiße". So absolut kann man das vielleicht bei reinen Kunstprodukten (im Sinne von "künstlich"), wie gecasteten Bands und dergl. sagen, bzw. Musik die von vornherein auf Massentauglichkeit (und somit hoher Umsatzerwartung) komponiert wurde, oder bei solchen die einfach objektiv gesehen nichts können, aber sobald ein gewisser Grad an Können und Eigenständigkeit/Ideenreichtum vorhanden ist, finde ich es schon etwas albern dann von absoluter Scheiße zu sprechen, nur weil es einem stilistisch nicht gefällt.
Okay, manchmal drücke ich mich vielleicht auch so absolut aus, aber meistens versuche ich durchaus zwischen meinem persönlichen Geschmack und anderen Kriterien zu differenzieren.
Mich persönlich spricht z.B. Jazz (noch?) nicht wirklich an, ebenso wie vieles von Savatage ("Streets" bis zur "Handful of Rain" z.B.), Pink Floyd, Mastodon etc., trotzdem würde ich nie sagen dass das Scheiße ist, weil ich auch einen gewissen Grad an Kunstfertigkeit dahinter erkenne.
So ging mir das früher auch mit allen Black und Death Metal Bands, es war mir insgesamt oft zu heftig und ich fand extremen Gesang (Gekreische und Gegrunze) bis vor ca. 8 Jahren noch absolut furchtbar, trotzdem hätte ich schon damals über viele Bands aus den Bereichen nichts schlechtes gesagt.
Aber ich lege wahrscheinlich immer alles zu sehr auf die Goldwage, bin in der Hinsicht wohl "typisch deutsch" (sehr pingelig halt).![]()
Etwas emotionaler gehe ich natürlich an die Sache heran, wenn Bands, die ich einst geliebt habe, sich in eine negative Richtung entwickeln... (lang anhaltende Stagnation, bzw. sogar Rückschritte was eigene Ideen, und einst typische Trademarks angeht, wie eben bei Manowar, Running Wild, Iced Earth, etc.)
Metalmaus hat geschrieben:Siebi kriegt auch ne Portion ab *g* der TMW hat ein gutes Wort eingelegt
Metalmaus hat geschrieben:Acrylator hat geschrieben:TexasInstruments hat geschrieben:Metalmaus hat geschrieben:Acrylator hat geschrieben:Johnny_Cool hat geschrieben: ...Knödel Of Filz waren hingegen schon immer schwulstiger Keyboardkleister für Rotwein-trinkende Gothicmädchen und konnten in der ganzen Zeit ihres Bestehens nicht eine Sekunde lang etwas erschaffen, was auch nur zu 0,1% mit den Göttergaben der frühen Manowar mithalten kann.
Von daher werden Manowar Cradle Of Filth IMMER mindestens 3000 Schritte vorraus sein, ganz egal wie peinlich sie heutzutage auch sein mögen.
Dir ist aber schon klar, dass das eine rein subjektive Aussage ist, nicht?
Ich würde die beiden Bands niemals miteinander vergleichen (geht auch gar nicht, da stilistisch zu unterschiedlich), aber wenn man nach halbwegs objektiven Gesichtspunkten geht, wie handwerkliches Können und künstlerische Eigenständigkeit, waren Manowar Cradle Of Filth eigentlich nur gesanglich eindeutig um Welten voraus.
Ich persönlich kann auf jeden Fall sagen, dass mich "Midian" auf andere Art ebenso sehr begeistern kann wie z.B. "Into Glory Ride", und erheblich mehr als beispielsweise "Fighting The World" oder die letzten Verbrechen von Manowar (allein für das "Schlagzeugspiel" sollte man die Band eigentlich schon hassen).
Ich stehe dann eben doch eher auf komplexere Musik, solange sie mich auch emotional anspricht.
Außerdem kann man COF auf ihren Alben bis 2000 nun wirklich nicht vorwerfen, ihre Musik kommerziell ausgerichtet zu haben. Sie hatten einen eigenen Stil und haben sich auf jedem Album (bis "Midian") auch wirklich weiterentwickelt - und ihnen war es dabei scheißegal ob die Fans diese Entwicklung gut finden oder nicht (und im direkten vergleich ist "Midian" bis auf den Song "her Ghost In The Fog" auch viel weniger eingängig und deutlich abgefahrener und komplexer als z.B. "VEmpire" - das muss man eigentlich sogar als mutig bezeichnen).
Ach ja, und es interessiert mich nicht die Bohne für wen irgendeine Musik "gemacht" ist, bzw. welche Leute vorzugsweise diese oder jene Musik hören.
Mir ist klar, dass sich unter den COF Fans unheimlich viele Idioten, Kommerzmetaller, Kinder, psychisch Kranke, Gothics etc. tummeln, na und? Ich beurteile Musik grundsätzlich unabhängig von Faktoren wie Image der Band, typische Klientel etc., warum sollte mich das auch interessieren? (auch wenn es anscheinend viele Metaller interessiert)
Was für mich zählt ist allein die Musik, schließlich konsumiere ich auch nur die und muss die Bandmitglieder nicht zu mir nach Hause einladen, oder mich mit den meisten Fans identifizieren können.
Wunderbar! Du bringst es auf den Punkt und ich kann dir uneingeschränkt zustimmen. Vor allem die Aussage, dass es den allgemeingültig guten Song nicht gibt, kann ich vorbehaltlos unterschreiben.
Danke, lieber Acrylator, einer der es wirklich verstanden hat! (Ganz ohne Ironie, sondern wirklich ehrlich gemeint!)
Tja, nur was gibt es daran zu verstehen ?
Persönliche Aussagen zu irgendeiner Musik sind immer subjektiv, weiß doch ein jeder.
Sicher kann man anhand von instrumentalen Fähigkeiten einigermaßen "objektiv" beurteilen ob eine Band etwas auf dem Kasten hat oder nicht, sofern man überhaupt selbst in der Lage ist irgendwelche Instrumente zu bedienen.
Sobald es aber daran geht ein Urteil in Sachen Album oder einzelner Songs zu formulieren wird es subjektiv. Immer und so wird es immer sein.
Und deswegen gibt es natürlich auch keinen allgemeingültigen guten Song.
Wenn ich sage dass ich Album A klasse oder Album B Schrott finde bin ich mir wohl darüber im Klaren dass es eine subjektive Aussage ist.
Im Endeffekt wird es subjektiv sobald ein Mensch die Fresse aufmacht.
Irgendwie jetzt kein so großes Geheimnis, soll man deswegen jedesmal anmerken dass man subjektiv der Meinung ist COF wären Schrott oder Extraklasse ?
Wäre ungefähr genauso schwachsinnig als würde man sein Gegenüber, jedesmal wenn man den Mund aufmacht, darüber aufklären dass man gerade redet.
Grundsätzlich hast du natürlich Recht.
Es ist aber doch ein Unterschied, ob man sagt "ich kann damit nichts anfangen" oder "das ist Scheiße". So absolut kann man das vielleicht bei reinen Kunstprodukten (im Sinne von "künstlich"), wie gecasteten Bands und dergl. sagen, bzw. Musik die von vornherein auf Massentauglichkeit (und somit hoher Umsatzerwartung) komponiert wurde, oder bei solchen die einfach objektiv gesehen nichts können, aber sobald ein gewisser Grad an Können und Eigenständigkeit/Ideenreichtum vorhanden ist, finde ich es schon etwas albern dann von absoluter Scheiße zu sprechen, nur weil es einem stilistisch nicht gefällt.
Okay, manchmal drücke ich mich vielleicht auch so absolut aus, aber meistens versuche ich durchaus zwischen meinem persönlichen Geschmack und anderen Kriterien zu differenzieren.
Mich persönlich spricht z.B. Jazz (noch?) nicht wirklich an, ebenso wie vieles von Savatage ("Streets" bis zur "Handful of Rain" z.B.), Pink Floyd, Mastodon etc., trotzdem würde ich nie sagen dass das Scheiße ist, weil ich auch einen gewissen Grad an Kunstfertigkeit dahinter erkenne.
So ging mir das früher auch mit allen Black und Death Metal Bands, es war mir insgesamt oft zu heftig und ich fand extremen Gesang (Gekreische und Gegrunze) bis vor ca. 8 Jahren noch absolut furchtbar, trotzdem hätte ich schon damals über viele Bands aus den Bereichen nichts schlechtes gesagt.
Aber ich lege wahrscheinlich immer alles zu sehr auf die Goldwage, bin in der Hinsicht wohl "typisch deutsch" (sehr pingelig halt).![]()
Etwas emotionaler gehe ich natürlich an die Sache heran, wenn Bands, die ich einst geliebt habe, sich in eine negative Richtung entwickeln... (lang anhaltende Stagnation, bzw. sogar Rückschritte was eigene Ideen, und einst typische Trademarks angeht, wie eben bei Manowar, Running Wild, Iced Earth, etc.)
Ich mag dichSollten mal bei nem Bier und Kartoffelsalat ne Runde quatschen, find ich. Wollt eigentlich noch was posten, aber du hast mir quasi die Worte aus dem Mund genommen.
Siebi kriegt auch ne Portion ab *g* der TMW hat ein gutes Wort eingelegt![]()
Thundersteel hat geschrieben: OK, mal ein grundsätzlicher Versuch meinerseits zum Thema "Szene": Ich fühle mich keiner zugehörig. Ich weiß nur, was ich musikalisch schätze. Und hierbei weiß ich mich wiederum unter einer ( beschränkten) Menge Gleichgesinnten. Ich würde aber trotzdem nie von mir behaupten, "An Army Of Thousands" hinter mir zu haben. Ist halt wie überall: Auch im Metal gibt es einen großen Anteil an AXXXhlöchern. Ich picke mir halt den Teil raus, der für mich interessant ist.
Wenn ich aber, z.B. im Gespräch mit Arbeitskollegen, gefragt werden, was denn nun "Heavy Metal" ausmacht, so antworte ich, daß hierbei vermeintlich konservative Tugenden wie Ehrlichkeit und Treue eine große Rolle spielen. Ich kenne keine Musikrichtung, in der Bands trotz meinetwegen jahrelanger Pause oder 2, 3 schwachen Alben trotzdem die Stange gehalten wird. Dasselbe gilt für Combos, die Anfang der 80er eine legendäre 3 Track-Cassette veröffentlicht haben und sich heute, in welchem Rahmen auch immer, für einen erneuten Auftritt zusammentun. Andersrum kann man das sehen an aktuellen Streitpunkten wie eben den zu Tode diskutierten Running Wild und Manowar: Hätten sie zugegeben, "technische Hilfsmittel" zu benutzen; die Resonanz wäre nicht halb so vernichtend ausgefallen.
Was nun die "Szene" ist? Keine Ahnung, mag Götz K. den Begriff auch noch so oft instrumentalisieren.
Für mich ist "Szene" meine Anlage samt Plattensammlung sowie einige der Freaks, die sich im Board tummeln.
Acrylator hat geschrieben:Metalmaus hat geschrieben:Acrylator hat geschrieben:TexasInstruments hat geschrieben:Metalmaus hat geschrieben:Acrylator hat geschrieben:Johnny_Cool hat geschrieben: ...Knödel Of Filz waren hingegen schon immer schwulstiger Keyboardkleister für Rotwein-trinkende Gothicmädchen und konnten in der ganzen Zeit ihres Bestehens nicht eine Sekunde lang etwas erschaffen, was auch nur zu 0,1% mit den Göttergaben der frühen Manowar mithalten kann.
Von daher werden Manowar Cradle Of Filth IMMER mindestens 3000 Schritte vorraus sein, ganz egal wie peinlich sie heutzutage auch sein mögen.
Dir ist aber schon klar, dass das eine rein subjektive Aussage ist, nicht?
Ich würde die beiden Bands niemals miteinander vergleichen (geht auch gar nicht, da stilistisch zu unterschiedlich), aber wenn man nach halbwegs objektiven Gesichtspunkten geht, wie handwerkliches Können und künstlerische Eigenständigkeit, waren Manowar Cradle Of Filth eigentlich nur gesanglich eindeutig um Welten voraus.
Ich persönlich kann auf jeden Fall sagen, dass mich "Midian" auf andere Art ebenso sehr begeistern kann wie z.B. "Into Glory Ride", und erheblich mehr als beispielsweise "Fighting The World" oder die letzten Verbrechen von Manowar (allein für das "Schlagzeugspiel" sollte man die Band eigentlich schon hassen).
Ich stehe dann eben doch eher auf komplexere Musik, solange sie mich auch emotional anspricht.
Außerdem kann man COF auf ihren Alben bis 2000 nun wirklich nicht vorwerfen, ihre Musik kommerziell ausgerichtet zu haben. Sie hatten einen eigenen Stil und haben sich auf jedem Album (bis "Midian") auch wirklich weiterentwickelt - und ihnen war es dabei scheißegal ob die Fans diese Entwicklung gut finden oder nicht (und im direkten vergleich ist "Midian" bis auf den Song "her Ghost In The Fog" auch viel weniger eingängig und deutlich abgefahrener und komplexer als z.B. "VEmpire" - das muss man eigentlich sogar als mutig bezeichnen).
Ach ja, und es interessiert mich nicht die Bohne für wen irgendeine Musik "gemacht" ist, bzw. welche Leute vorzugsweise diese oder jene Musik hören.
Mir ist klar, dass sich unter den COF Fans unheimlich viele Idioten, Kommerzmetaller, Kinder, psychisch Kranke, Gothics etc. tummeln, na und? Ich beurteile Musik grundsätzlich unabhängig von Faktoren wie Image der Band, typische Klientel etc., warum sollte mich das auch interessieren? (auch wenn es anscheinend viele Metaller interessiert)
Was für mich zählt ist allein die Musik, schließlich konsumiere ich auch nur die und muss die Bandmitglieder nicht zu mir nach Hause einladen, oder mich mit den meisten Fans identifizieren können.
Wunderbar! Du bringst es auf den Punkt und ich kann dir uneingeschränkt zustimmen. Vor allem die Aussage, dass es den allgemeingültig guten Song nicht gibt, kann ich vorbehaltlos unterschreiben.
Danke, lieber Acrylator, einer der es wirklich verstanden hat! (Ganz ohne Ironie, sondern wirklich ehrlich gemeint!)
Tja, nur was gibt es daran zu verstehen ?
Persönliche Aussagen zu irgendeiner Musik sind immer subjektiv, weiß doch ein jeder.
Sicher kann man anhand von instrumentalen Fähigkeiten einigermaßen "objektiv" beurteilen ob eine Band etwas auf dem Kasten hat oder nicht, sofern man überhaupt selbst in der Lage ist irgendwelche Instrumente zu bedienen.
Sobald es aber daran geht ein Urteil in Sachen Album oder einzelner Songs zu formulieren wird es subjektiv. Immer und so wird es immer sein.
Und deswegen gibt es natürlich auch keinen allgemeingültigen guten Song.
Wenn ich sage dass ich Album A klasse oder Album B Schrott finde bin ich mir wohl darüber im Klaren dass es eine subjektive Aussage ist.
Im Endeffekt wird es subjektiv sobald ein Mensch die Fresse aufmacht.
Irgendwie jetzt kein so großes Geheimnis, soll man deswegen jedesmal anmerken dass man subjektiv der Meinung ist COF wären Schrott oder Extraklasse ?
Wäre ungefähr genauso schwachsinnig als würde man sein Gegenüber, jedesmal wenn man den Mund aufmacht, darüber aufklären dass man gerade redet.
Grundsätzlich hast du natürlich Recht.
Es ist aber doch ein Unterschied, ob man sagt "ich kann damit nichts anfangen" oder "das ist Scheiße". So absolut kann man das vielleicht bei reinen Kunstprodukten (im Sinne von "künstlich"), wie gecasteten Bands und dergl. sagen, bzw. Musik die von vornherein auf Massentauglichkeit (und somit hoher Umsatzerwartung) komponiert wurde, oder bei solchen die einfach objektiv gesehen nichts können, aber sobald ein gewisser Grad an Können und Eigenständigkeit/Ideenreichtum vorhanden ist, finde ich es schon etwas albern dann von absoluter Scheiße zu sprechen, nur weil es einem stilistisch nicht gefällt.
Okay, manchmal drücke ich mich vielleicht auch so absolut aus, aber meistens versuche ich durchaus zwischen meinem persönlichen Geschmack und anderen Kriterien zu differenzieren.
Mich persönlich spricht z.B. Jazz (noch?) nicht wirklich an, ebenso wie vieles von Savatage ("Streets" bis zur "Handful of Rain" z.B.), Pink Floyd, Mastodon etc., trotzdem würde ich nie sagen dass das Scheiße ist, weil ich auch einen gewissen Grad an Kunstfertigkeit dahinter erkenne.
So ging mir das früher auch mit allen Black und Death Metal Bands, es war mir insgesamt oft zu heftig und ich fand extremen Gesang (Gekreische und Gegrunze) bis vor ca. 8 Jahren noch absolut furchtbar, trotzdem hätte ich schon damals über viele Bands aus den Bereichen nichts schlechtes gesagt.
Aber ich lege wahrscheinlich immer alles zu sehr auf die Goldwage, bin in der Hinsicht wohl "typisch deutsch" (sehr pingelig halt).![]()
Etwas emotionaler gehe ich natürlich an die Sache heran, wenn Bands, die ich einst geliebt habe, sich in eine negative Richtung entwickeln... (lang anhaltende Stagnation, bzw. sogar Rückschritte was eigene Ideen, und einst typische Trademarks angeht, wie eben bei Manowar, Running Wild, Iced Earth, etc.)
Ich mag dichSollten mal bei nem Bier und Kartoffelsalat ne Runde quatschen, find ich. Wollt eigentlich noch was posten, aber du hast mir quasi die Worte aus dem Mund genommen.
Siebi kriegt auch ne Portion ab *g* der TMW hat ein gutes Wort eingelegt![]()
Tja, Chance verpasst, auf dem HOA haben wir ja uns nicht viel mehr als "hallo" gesagt, und Nachbarn sind wir ja auch nicht gerade...![]()
Goatstorm hat geschrieben: Die Band verkörpert alles, was ich an der Mitt-Neunziger Auffassung von "Black Metal" verabscheue. Unglaublicher Schund, der mit seiner schwülstigen Kitsch-Vampir-Blut-Thematik zudem mit dafür gesorgt hat, dass Gothic in den Metal einbrechen konnte."Müll" ist ja immer sehr relativ. Die meisten Pandas können schon auch ihre Instrumente spielen, sind aber halt völlig unoriginell, weil sie 1:1 wie eine ideenlose Kopie ihrer Frühneunziger-Helden minus Songwriting-Talent und Charisma daher kommen. Aber das ist im traditionellen Metal an sich auch nicht groß anders, wenn man kein beinharter Fan dieses Genres ist.
Insofern ist es in der Szene für einen "Outsider" sicher nicht so einfach, die guten Underground-Acts zu finden. Aber wenn man von den "anerkannten" Größen ausgeht, und sich unter denen stilistisch grob orientiert, dann kann man sich die Szene schon recht gut erschließen, wie ich finde. Einfach Darkthrone als Ausgangspunkt nehmen. Der Rest kommt dann von ganz alleine.
Ich hab ja durchaus eine Affinität zu einigen Black Metal-Bands. Die Tatsache, warum ich 99% des Genres inzwischen trotzdem völlig lächerlich finde, ist weniger die musikalische Vorhersehbarkeit (das wäre eher ein Pluspunkt für mich), sondern dieser ganze pseudointellektuelle Mist, den die Bands für sich beanspruchen. Das fand ich schon Anfang der 90er, als es auch in Deutschland losging zutiefst befremdlich, und jetzt mit noch ein wenig mehr Distanz und Erfahrung sogar noch mehr.
Es gibt tatsächlich einige Bands, die wirklich ein paar sehr starke Texte haben, Burzum auf "Filosofem" z.B., oder die "Trilogie" von Ulver. Aber 99% von den Leuten, die sich für "Elite", "intellektuell" und "individuell" halten sind nur ein Haufen gescheiterter Freizeit-Dichter, deren lyrische Ergüsse besser im Poesiealbum einer depressiven 14jährigen gut aufgehoben wären. Oder auf den Gedichtseiten vom Orkus-Magazin... Hat wohl auch mit den Wurzeln des 90er-Black Metal zu tun. Wenn man bedenkt, dass der Teufel eben erst dadurch ein Thema wurde, weil sich die frühen Protagonisten (Teenager aus gutem Elternhaus mit hohem Bildungshintergrund) mangels eigener Erfahrungen nicht mit den klassischen Metal-Provo-Themen Stärke, Gewalt, Frauen, Party, Bier identifizieren konnten und sich neue Differenzangebote schufen, die der eigenen Lebenswelt und Bildung besser entsprachen. Darum auch die ganze "Herr der Ringe"-Ikonographie. Das waren keine harten Metaller, sondern gut behütete Rollenspiel-Nerds... Sogar das Cover von der ersten Burzum-LP ist von einer AD&D-Box gestohlen. Wenn man liest, wie heutige "Underground-Koryphäen" wie Fenriz damals über traditionelle Metal-Bands hergezogen sind und beispielsweise Manowar als "Musik für Hirntote" bezeichnet haben, dann wirkt das Ganze umso mehr als Farce.
So hart es klingt, aber der Kern des 90er Black Metal ist nicht Satan, sondern der Versuch einiger von Weltschmerz geplagter pubertierender Jugendlicher, durch drastische okkulte Symbolik Distanz zu ihrem Umfeld aufzubauen, um in der Schule nicht mehr so oft von den Klassenrüpeln verprügelt zu werden.
Im Prinzip der gleiche Prozess wie bei rechten Gruppen. Man wird nicht ernstgenommen, man kann nix, hat nix, darum tut man sich zusammen und behauptet die eigenen Unzulänglichkeiten seien das Symptom einer Elite.
Und mit diesem ganzen pubertärem Ballast - nix anderes ist die komplette Ikonologie des heutigen Black Metal - den ganzen hohlen Phrasen von Elite, dem völlig überzogenen Postulat von Intelligenz und Individualismus, kann ich einfach nix mehr anfangen.
YYZ hat geschrieben:
Die BM-Szene wandert halt wohl einfach auf einem dünnen Grat zwischen Fantasykitsch und intellektuellem Tiefgang, den es definitiv gibt. Diese Gratwanderung macht aber sicherlich nicht nur der Black Metal.![]()
Goatstorm hat geschrieben: ... Heavy Metal-Kultur ...
Die Tatsache, dass trotz alledem die Szenecodes noch immer nahezu ausschließlich auf Überlegenheit, Individualismus und Rebellion rekurrieren, ist für mich das Lächerliche schlechthin, was mir die Auseinandersetzung mit Black Metal grundlegend verleidet. Und Cradle of Filth sind DAS Paradebeispiel, mit dem die gesamte Problematik auf den Punkt gebracht werden kann.
YYZ hat geschrieben: Ich meine, du kannst ja nicht von Cradle Of Filth auf den Underground schliessen.
YYZ hat geschrieben: Okay, verstanden.
Aber zum letzten Teil, mit den erwachsenen Männern die über Selbstmord und Auslöschung der Menschheit singen....wenn das ganze musikalisch sowie textlich anspruchsvoll gehalten ist (ja, das geht!), weder zu elitär noch zu dumm rüberkommt, wieso nicht?
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