Pavlos hat geschrieben: Ich hab´damals einige Hördurchgänge benötigt, um mich an die neue Musikausrichtung der Band zu gewöhnen. Zwar fand ich ein paar Lieder auf Anhieb gut, aber irgendwie war die Enttäuschung, dass die Band nicht mehr so klang wie früher, riesengross. Die technische Verspieltheit der PERFECT SYMMETRY und PARALLELS Alben hatte mich zuvor total fasziniert, und plötzlich hörte sich alles so anders, so unspektakulär, so kommerziell an. Da das Experiment (zum Glück) nicht funktionierte, wandte die Band sich auf dem Nachfolger A PLEASANT SHADE OF GRAY wieder komplizierteren Songstrukturen zu. Trotzdem fische ich ab und zu INSIDE OUT aus dem CD Regal und geniesse ein objektiv betrachtet solides Metalalbum.
Top Songs: Monument, Outside Looking In, Face The Fear
Wertung: 7/10
Dass die Scheibe im Vergleich zu den beiden Vorgängern kommerzieller klingt, kann ich so nicht nachvollziehen. Stücke wie "Through Different Eyes" oder "Eye To Eye" klangen für mich schon "kommerzieller" als fast alles von der "Inside Out" (zumindest was die Refrainmelodien angeht).
Der weitaus größere Bruch war doch schon deutlich vorher, einmal nach "Awaken The Guardian" - "No Exit" klang halt durch den Sängerwechsel und den technischeren/kälteren Sound völlig anders als es vorher für die Band typisch war, wobei ich "No Exit" keinen Deut schlechter finde, man darf es nur nicht so direkt miteinander vergleichen.
Nach dem Album kam dann auch noch eine gravierendere Stiländerung als die von der "Parallels" zur "Inside Out".
Ab "Perfect Symmetry" hatte die Band nämlich nahezu jegliche metallische Härte abgestreift, auch waren hier bereits die Songs deutlich eingängiger (Refrains und manche Gesangsmelodien wirkten auf mich z.T. eher wie aus dem kommerziellen Hard Rock-Bereich) und weniger "vordergründig verfrickelt" als noch auf "No Exit", wodurch ich zum ersten Mal wirklich etwas enttäuscht von der Band war.
Natürlich würde auch ich nicht sagen dass "Parallels" und "Perfect Symmetry" schwache Alben sind, aber sie entsprachen absolut nicht dem was ich damals mochte und von FATES WARNING erwartet hatte. Als dann "Inside Out" veröffentlicht wurde (ich kannte die Band da gerade mal ein bis zwei Jahre lang) hatte ich mich also schon an den veränderten Stil der Band gewöhnt und hatte nichts erwartet. Ich mochte die Scheibe sogar lieber als die beiden Vorgänger (vor allem "Monument" finde ich immer noch klasse). Mir gefiel auch ganz gut, dass sie noch etwas ruhiger geworden waren, da auf den Alben vorher eh schon kaum noch Metalelemente vorhanden waren und mir richtig ruhige Musik oft besser gefällt als "verhalten rockende".
Für mich war also "inside Out" damals keine Enttäuschung, da ich die Band eh schon abgehakt hatte und auch aus heutiger Sicht würde ich sie mindestens mit den beiden Vorgängern auf eine Stufe stellen (bzw. wohl noch über "Perfect Symmetry").