SPV Insolvenz

Schreibt euch die Finger wund ĂĽber das groĂźe Thema "Metal" - ĂĽber neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Re: SPV Insolvenz

Beitragvon Ulle » 29. Mai 2009, 01:48

Euch ist aber schon bekannt, dass SPV abgesehen von den Major-Dingern, die ihr eigenes SĂĽppchen kochen, der GRĂ–ĂźTE Vertrieb in Deutschland ist?
Wenn es "nur" um ein Label ginge, welches auch noch an diversen anderen beteiligt ist, wäre das halb so schlimm.
Wenn man SPV aber als Vertrieb wegnimmt, was bleibt dann noch? Soulfood, dann kommt gaaanz lange nichts, dann Geschichten wie Alive, Rough Trade ...
Wenn also SPV als Vertrieb vor die Hunde gehen sollte, dann ist das ein weiterer, großer Schritt in ein eher -nennen wir es mal- elektronischeres Zeitalter. Schon klar, in zehn Jahren kauft sich so gut wie niemand mehr eine CD im Laden, aber es könnte dann sogar noch schneller gehen als gedacht...
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Re: SPV Insolvenz

Beitragvon Piledriver » 29. Mai 2009, 02:09

hab die info heute frĂĽh auch gelesen . eine schande ist das ! spv haben all die jahre soviel gutes gemacht nicht nur im metal bereich.
aber hier sehen wir wiedermal das sich auch das kaufverhalten beim metal volk geändert hat.illegale downloads und immer weniger original cd´s kaufen dahin gehts inzwischen .
gibt ja inzw. schon komplette album auf mp3 stick zu kaufen. so faul sind viele inzw.
die wirtschaftskrise tut das übrige und in 5 jahren gibts keine plattenläden mehr.
na ja uns bleibt ja wenigstens der underground handel ĂĽber. nur geht das alles auch da mit sicherheit nicht spurlos an einem vorĂĽber.

aber wenn nuclear shit dichtmachen freu ich mir nen loch ins spandexhöschen
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Re: SPV Insolvenz

Beitragvon Franko » 29. Mai 2009, 08:15

Ulle hat geschrieben:Euch ist aber schon bekannt, dass SPV abgesehen von den Major-Dingern, die ihr eigenes SĂĽppchen kochen, der GRĂ–ĂźTE Vertrieb in Deutschland ist?
Wenn es "nur" um ein Label ginge, welches auch noch an diversen anderen beteiligt ist, wäre das halb so schlimm.
Wenn man SPV aber als Vertrieb wegnimmt, was bleibt dann noch? Soulfood, dann kommt gaaanz lange nichts, dann Geschichten wie Alive, Rough Trade ...
Wenn also SPV als Vertrieb vor die Hunde gehen sollte, dann ist das ein weiterer, großer Schritt in ein eher -nennen wir es mal- elektronischeres Zeitalter. Schon klar, in zehn Jahren kauft sich so gut wie niemand mehr eine CD im Laden, aber es könnte dann sogar noch schneller gehen als gedacht...


Ein anderes Problem sehe ich in dem ganzen Festivalboom... mir ist beim Durchblättern diverser Zeitschriften aufgefallen, dass auf jeder 2. Seite eine Anzeige für ein anderes Festival ist... nicht falsch verstehen: damit meine ich nicht Festivals wie HOA oder KIT, sonderen diverse Riesenevents, mit Eintrittpreisen jenseits der 50/60 EUR, bis vor einigen Jahren waren es das WOA, die Rock Am Ring/Park Dinger und ein oder zwei kleinere, heute sind ja fast wöchtentlich irgendwelche Mega-Metal-Veranstaltungen. Und jetzt der Knaller: (fast) alle melden ausverkauft. Ist doch normal, dass die meisten Leute dadurch keine Kohle für CD/Vinyl haben. Und ein Ende scheint hier absolut nicht in Sicht zu sein, wenn man sieht dass die Wacken-Macher jetzt noch mehr Festivals aufbauen wollen... sollten dann lieber ihre Kohle erstmal zur Rettung von SPV investieren... aber jeder ist eben doch selbst der nächste.
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Re: SPV Insolvenz

Beitragvon holydio1 » 29. Mai 2009, 08:31

Ja, das ist ein herber Schlag für die gesamte Metal-Industrie. Hoffen, wir, dass die von irgendwem übernommen werden, damit ein Teil weiterlaufen kann (vor allem der Vertrieb). Nebenbei: Also ich würde mich überhaupt nicht freuen, wenn NB mit vielen Arbeitsplätzen und vielen Bands, die ihr Herzblut in ihre Musik stecken (muss einem ja nicht gefallen), auch Insolvenz anmelden müssten. So ein verqueres Schadenfreude-Denken halte ich für verwerflich. Sorry, aber das geht gar nicht.
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Re: SPV Insolvenz

Beitragvon Ulle » 29. Mai 2009, 09:12

Das ist echt lustig. Ich hatte erst gestern eine Diskussion und habe behauptet, dass die ganzen Sommerfestivals mehr oder weniger fĂĽr das Extremschrumpfen verantwortlich sind. Es ist eben wie im normalen Leben, der Mittelstand verschwindet mehr und mehr.
Die Leute werden zu dieser Geiz ist geil-Mentalität erzogen und erzählen einem dann stolz, dass sie in Wacken (+ diverse andere) die Möglichkeit haben, in drei Tagen aus 100 Billionen Bands auszuwählen. Man schaut sich dann die Bands an, die man eh schon mag und lernt erst recht nichts Neues kennen, weil man ja alle Bands die nicht angesagt sind ignoriert.
Dazu kommen dann noch die großen Touren von Metallica, Ac/DC und Konsorten wp dann die Masse aus dem noch uninteressierteren Rest besteht, der dann eben einmal im Jahr die 80,- € investiert um seine guten alten "Helden" zu sehen.

Im Gegenzug gibt's dann noch den totalen Underground, der dann oft genauso ignorant ist, aber eben exakt seitenverkehrt, somit wird es immer schwieriger, gewisse Metalsparten am Leben zu erhalten.
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Re: SPV Insolvenz

Beitragvon Piledriver » 29. Mai 2009, 09:46

das es immer mehr festivals gibt ist doch kein wunder. die ĂĽberwiegende zahl der bands und labels verdient inzwischen fast nur noch an konzerten und merch. das hat nicht nur ein oder 2 grĂĽnde sondern einige mehr.
einige labels haben sich jahrelang dumm und dämlich verdient an cd verkäufen durch ihre preispolitik. auch dank internet hatte der kunde irgendwann die nase voll 17 euro und mehr für ne cd zu zahlen. aktionen wie newcomer price und basic versionen gingen in die hose,auch dank der großhändler die keinen sinn darin sahen von kleineren und mittleren bands cd´s günstiger anzubieten . das lohnt nur bei megasellern für die es immer wieder preisaktionen gibt.
gerade der rock und metal bereich wird in den letzten jahren gepusht ohne ende. diverse teure special editionen,i-tunes,filesharing,alles bis zur hausfrau rockt etc. es geht nichtmehr um musikalische klase sondern masse.man weiss inzw. nichtmehr was man kaufen soll wenn man noch original cd´s kauft etc. etc. die ganze musikindustrie stinkt gewaltig.

das es bei all dem mist kleinere firmen zuerst trifft ist nunmal leider das gesetz der marktwirtschaft. vielleicht wachen einige mal endlich auf . denn die insolvenz von SPV wird auf dauer mit sicherheit weitläufige auswirkungen haben. ob und wie lange der vertrieb noch läuft wird man sehen. aber mit sicherheit wird es zu einschneidenden veränderungen kommen
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Re: SPV Insolvenz

Beitragvon Oliver/Keep-It-True » 29. Mai 2009, 09:55

An den Liveshows und Festivals verdienen aber die Labels nix, das ist reine Band bzw. Management Sache..
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Re: SPV Insolvenz

Beitragvon Piledriver » 29. Mai 2009, 10:24

Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:An den Liveshows und Festivals verdienen aber die Labels nix, das ist reine Band bzw. Management Sache..


indirekt schon. zumindest bei den großen und größeren acts. ändert denoch nichts an der tatsache das der ganze zirkus mächtig stinkt.

wunderbar auch die momentane HELSTAR tour. ein zuschauerschnitt von 50-100 leute bei nem eintrittspreis für die so manche coverband keinen finger rühren würde. ne schande ist das ! wenn nur jeder 5. kuttenträger auf so ein konzert gehen würde ....aber kutte bedeutet inzw. ja kein klares statement mehr sondern ist für viele nur noch dummes gepose. ich nenne solch klientel immer MP 3 metaller.
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Re: SPV Insolvenz

Beitragvon Pavlos » 25. Juni 2009, 22:51

Als erste (sichtbare) Konsequenz der SPV-Insolvenz für das Prog-Label InsideOut (SPV ist der europäische Vertiebspartner von InsideOut und ist mit 51% am Label beteiligt, progrock-dt.de berichtete) wurde die finanzielle Unterstützung der I/O-Bands Pain of Salvation und Beardfish für die Progressive-Nation-Tour 2009 abgesagt. Die unter der Führung von Dream Theater stattfindende Tour sollte mit den genannten Bands im Sommer ursprünglich durch Nordamerika touren (ein Ableger der Tour wird mit teilweise anderen Bands im Herbst durch Europa touren).

InsideOut sah sich nach der Insolvenz SPVs auĂźerstande, die beiden schwedischen Bands zu unterstĂĽtzen. Ohne Finanzspritze vom Label sehen sich die beiden Bands nicht in der Lage, die Kosten fĂĽr die Transportkosten etc. in die USA zu tragen. Anstelle von Pain of Salvation und Beardfish werden nun Big Elf und Scale The Summit an der Tour teilnehmen, als Co-Headliner tritt Dweezil Zappas "Zappa plays Zappa" auf. In Europa wird die "Progressive-Nation"-Tour von Dream Theater, Opeth, Big Elf und Unexpect bestritten werden.
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Re: SPV Insolvenz

Beitragvon Kubi » 25. Juni 2009, 23:12

die nicht kommentierte VÖ-Verschiebung des neuen RIVERSIDE-Albums hängt sicher auch damit zusammen. Das ist alles nicht gut.
http://www.musik-sammler.de/sammlung/kubi

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