Hier mal die recht ĂĽbersichtliche Discographie von HEXENHAUS:
"A Tribute to Insanity" (1988):

Nach einem kurzen mystischen Intro dröhnt "Eaten alive" aus den Boxen. Ein geiles Riff mit Uptempo-Schlagzeug und gelegentlichen Doublebass-Ausflügen, rauem Gesang und einem tollen Solo im Mittelteil. Die übrigen Songs schlagen in die selbe Kerbe. "A Tribute to Insanity" ist ein Konzept-Album über die zahlreichen Hexenverbrennungen im Mittelalter. Die Gitarrenarbeit ist durchweg sensationell. Die Songs sind abwechslungsreich und haben viele Rhythmuswechsel. Trotzdem überfordert die LP den nicht-musizierenden Hörer nicht. Hier ist fleißig Mähne schütteln angesagt, bis der Arzt kommt!
Kurios ist übrigens, dass das Cover - ein Gemälde von Jean Delville - nicht nur großartig aussieht, sondern auch drei Jahre später von MORBID ANGEL für ihr "Blessed are the Sick"-Album verwendet wurde!
Hörprobe:
http://www.youtube.com/watch?v=NCzJJnjQ8aY(HEXENHAUS - "Death walks among us")
"The Edge of Eternity" (1990):
Eine schöne Akkustik-Einlage ist nur die Ruhe vor dem Sturm... Nach wenigen Sekunden setzt die Gitarre ein. Sofort fällt auf, dass HEXENHAUS sich nicht selbst kopieren wollen. Im Opener sofort ein vertracktes Break abzuliefern, ist natürlich sehr gewagt... Aber "Toxic Threat" festigt den Eindruck noch. Zwar gibt es hier auch noch Uptempo-Schlagzeug und grandiose Gitarrenarbeit zu vernehmen. Die Breaks hindern aber den Hörer zunächst daran, diverse Ohrwürmer vor sich her zu trällern. Technisch versiert ziehen HEXENHAUS hier völlig unbeeindruckt und ohne Rücksicht auf Verluste ihr Ding durch. Dem Hörer wird Ausdauer abverlangt. Wer auf Sachen wie ANACRUSIS oder VOIVOD steht, wird hier wohl eher angesprochen, als auf dem Debüt-Album "A Tribute to Insanity", das eigentlich jedem Old School-Speed Metal-Maniac liegen sollte. Absolute Krönung ist der 13-minütige Titeltrack "At the Edge of Eternity", der an Mystik und Dramatik kaum zu überbieten ist. Hier ziehen HEXENHAUS noch mal alle Register ihres Können, zeigen, dass sie fantastische Musiker sind, die geschickt verschiedenste Song-Ideen nahtlos aneinander reihen können, ohne an Glaubwürdigkeit zu verlieren. Sogar gelegentliche Keyboard-Teppische wurden hier eingefügt und sorgen für eine düstere Atmosphäre.
Insgesamt sind beim Gesang auf diesem Alben mehr Gesangsmelodien zu vernehmen, während das Debüt-Album noch durchweg räudigen Gesang vorzuweisen hatte. Eine sehr interessante Platte; aller dings mit etwas Vorsicht zu genießen, da sie alles andere als eingängig ist...
Hörprobe:
http://www.youtube.com/watch?v=CPfl8-QY_7s(HEXENHAUS - "The House of Lies")
"Awakening" (1991):
Nur ein Jahr nach "The Edge of Eternity" folgte bereits der nächste Kracher "Awakening", das für viele Metal-Fans die beste Platte der Schweden darstellt. Keine Frage: Die Produktion knallt viel mehr, als auf den beiden Vorgängern. Der Gesang ist jetzt komplett melodisch, schwimmt in hohen Stimmlagen und erinnert gelegentlich an KING DIAMOND; allerdings nicht so variabel. Die Gitarrenarbeit ist nach wie vor der helle Wahnsinn. Dennoch sind die Songsstrukturen viel leichter nachzuvollziehen, als noch auf dem Zweitwerk. Das Schlagzeug peitscht immer noch nach vorne. Die Riffs und die Soli sind grandios. Gelegentlich Keyboard-Teppiche erzeugen erneut eine besondere Atmosphäre, die den durchweg mystischen Texten absolut gerecht wird. Auch vor zahlreichen Akkustik-Passagen schrecken HEXENHAUS nicht zurück. Die Platte klingt wie aus einem Guss. Es lohnt sich nicht, einen Song hervor zu heben. "Awakening" überzeugt als Gesamtwerk auf ganzer Linie! Ein Wahnsinns-Album, das jeder Metaller besitzen sollte!

Hörprobe:
http://www.youtube.com/watch?v=wIWxcdajUeA(HEXENHAUS - "Sea of Blood")
"DejaVoodoo" (1997):
Für mich ist jedoch "DajaVoodoo" das absolute Meisterwerk von HEXENHAUS! Die Songs sind abwechslungsreich, technisch genau auf den Punkt gespielt, und der Gesang ist so gut, abwechslungsreich und so mystisch wie nie zuvor! Bis auf das Titelstück - ein drei-minütiges Instrumental - haben alle Songs Überlänge und sind beängstigend gut durchstrukturiert. Die Platte ist einfach der Hammer. Die sechs Jahre Wartezeit sind es absolut Wert gewesen, und beim Hören der Platte auch absolut nachvollziehbar. Nach dem kurzen Intro "Dies Irae (Vreden´s Dag)" werden dem Hörer nur noch Oberknaller vor den Latz geknallt! Egal ob "Reborn", "Phobia", das übermächtige "Nocturnal Rites", das düstere (aber auch etwas sperrige) "From the Cradle to the Grave" oder der Raushauer "Rise Babylon rise": Die Messlatte liegt auf "DejaVoodoo" immer ganz, ganz oben! Ein Pflichtkauf für alle Fans von MERCYFUL FATE und anderen theatralischen, anspruchsvollen Metal-Bands!

Hörprobe:
http://www.youtube.com/watch?v=lX5lAtZSA5E(HEXENHAUS - "Phobia")