Cthulhu hat geschrieben:Siebi hat geschrieben:The Dark Ride: 7 / 10 (muss ich mir nochmal nach Cthulhus Lob reinziehen)
Ja tu das. Mach ich auch grad. *sing* "Mr. Torture sells pain, to the housewifes in spain..."Wegen solcher Textzeilen oder Songs wie Dr. Stein, Rise And Fall oder Perfect Gentleman lieb' ich Helloween.
Sodala, bin grad mit meinen Freunden Discman, CD und Ribisel-Schorle vorm Notebook, Pferd ist gesattelt, aufgestiegen und los geht's.
"Mr. Torture" könnte, wie auch Teile vom nachfolgenden "All Over The Nations", von Edguy sein. Wer hat da wen beeinflusst? Vor allem Deris liegt im Refrain nicht weit vom Kuhfell-Tobi. Gesanglich gut, musikalisch weder Fisch noch Fleisch, ganz okay. Die Gitarren klingen gut.
"Escalation 666" soll böse klingen, die Gitarren zeugen zumindest davon und Andi besingt seine "last testament", mit deren letzter Scheibe ich auch nicht im Reinen bin. Für einen Grapow-Song wirklich extrem tiefergelegtes Zeux.
"Mirror, Mirror" hält mir den Spiegel vor, dessen Bild ich eigentlich nicht sehen will. Ein weiterer "Düster"-Track, eher unspektakulär.
"If I Could Fly" hat 'nen schönen Chorus und ist einer der besseren Songs. Aber zupacken fühlt sich irgendwie anders an. Liegt es an den frischen Ribiseln aus dem schönen Austria? Evtl. mal ein Weißbier einschenken... Bin gleich wieder da...
*vom Kühlschrank zurückkomm und mit dem "Könnte ich doch fliegen"-Song weitergeritten*
Mist, WeiĂźbier ist alle, in Keller will ich nicht und das Bockbier ist mir zu stark, will mich ja auf Helloween konzentrieren.
Nächster Song: "Salvation", ah, melodische Doppelleads zu Beginn, hohes Tempo und nicht allzu hoher Gesang. Ja, ein zweites Mal den Daumen hoch, guter Song mit klassischem Weenie-Drive.
"The Departed" hat ein tolles hypnotisches Gitarrenlick, das brav und siebiesk angenehm über die komplette Spielzeit erfreut. Dritter Song in Folge, der gefällt. Doch ein vermeintlicher Klassiker im Player oder sind das wirklich Ribiseln im Tee?!?
"I Live For Your Pain" geht gut ab, die Gitarren sind wieder schwer tief (für Ween-Verhältnisse), der Bass treibt ordentlich zum stampfenden Rhythmus an, der Refrain gefällt mir aber so gar nicht...
"We Damn The Night", oh ja, der Anfang ist ja mal guter alter US Metal der Rumourigen Art, aber dann die Bridge mit dem Chorgesang zieht das Stück in den Euro Metal-Einheitsbrei. Für das Strophen- und Mittelteilriffing 9 fette Punkte, ansonsten nicht meine Baustelle. Die Keys wirken irgendwie störend, soll da auf King Diamond gemacht werden und "oh oh oh"-dürfen nur epische Epic 'fuckin' Metalbands?
"Immortal" ist Kuschelplüsch-Rock oder soll das die Ballade sein? Stoff, wie ihn Deris immer wieder (auch auf seinen Soloalben) mal auftischt. Nein, das kann man in die Tonne treten. Diese kleisternden Keysounds nerven nur. Schön langsam werde ich auf dem Ritt so richtig aggromäßig drauf. Doch den Weizenbock zur Abkühlung genehmigen? Nein, ein Stück liegt noch vor mir...
... welches der Titelsong ist und mit knappen neun Minuten den längsten Track der Scheibe darstellt. Der Song ist ungefähr vier Minuten zu lang, hat aber nochmal klassischen Ween-Stoff zu bieten. Heisst schnell, etwas stampfend darf das Pferdchen auch, ein bisserl Chöre und nicht soviel Keykleister wie "Immortal", dazu die Düdeldidüdü-Doppelleads, die wir Helloweenianer seit der ersten EP schätzen und lieben. Ein Hauch von Epik ist dabei, Deris zieht die Töne auch mal etwas länger, was den Gaul an Fahrt rausnehmen lässt. Guter Song zum Abschluss, Zeit für das Fazit anno 2010 zum zehnjährigen Jubiläum des dunklen Ritts auf Teneriffa.
Was bleibt also? Meine "aus dem Bauch-7" von 10 scheinen jetzt sogar zu hochgegriffen. Ne, Peter, das ist für mich neben der Keeper III das schlechteste Derisween-Album. Bleiben am Ziel viereinhalb Stücke und die Riffs in einem Song, so muss man die Note bei elf Songs (das Aufgalopp lasse ich mal aussen vor) auf 4,5 von 10 korrigieren. Sie versuchen sich zwar immer wieder in Nuancen neu zu erfinden ohne die alten Trademarks zu vernachlässigen, gefällt mir aber nicht immer. Wer so lange im Geschäft ist, darf das, alte Hasen halt... aber das ist dann eine andere Scheibe, die demnächst zerpflückt wird.
So, und jetzt gibt es eine Ecke Gutmann Weizenbock, der hat einige Umdrehungen zu bieten und dann wird mal wieder Devon Graves und seiner österreichischen Backingband gelauscht. Ach ja, Ribiselsirup ist alle, rauf auf den Einkaufszettel. Ah, der Bock tut gut und reinigt die Gehörgänge bis in die dunkelste Stelle fein säuberlich mit. Prost!