von holg » 27. Februar 2010, 23:09
Bie mir ist es ganz einfach eine Frage der Prägung. Mercyful Fate war so ziemlich die erste wirklich "extreme" Band, die ich total grandios fand. Da stimmte für mich schon bei der EP wirklich alles. Das war (und ist) musikalisch kaum schlagbar, da man das vielleicht beste europäische Gitarrenduo in seiner Hochphase geboten bekommt (ja, Maiden und Priest sind auch toll und auch frühe Scorps mit Roth kann man gut anhören), man hat so viele grandiose Ideen in einem Song, da machen andere ganze Alben daraus. Trotzem ist es immer schlüßig, es ist nie verkrampft. Klar, an der Stimme mag man sich stoßen, aber für mich ist das halt das I-Tüpfelchen an Originalität auf einem musikalischen Gesamtpaket, das mich auch über 25 Jahren noch immer total fesselt. Ich glaube es war die erste Band, von der ich Livetapes gesammelt habe, man kannte die Songs bereits vor dem Album, hatte dieses putzige Nonnen-Am-Kreuz-Shirt, mit welchem mir mein sehr toleranter Herr Pappa den Frühstückstisch am Ostersonntag verweigern wollte. Das fühlte sich alles extrem und richtig, halt extrem richtig an. Bis heute.
Onkel Jim und seine Arche habe ich erst später entdeckt und die Faszination der ATG musste ich mir beinahe erkämpfen. Klar,w er beim ersten Mal Anhören des Titelsongs nicht unwillkürlich mit einem Eimer Kloßbrühe im Hals vor seiner Anlage in Ohnmacht fällt, hat kein Musikverständnis, aber der des Albums ist schon harter Tobak. Zumindest für Einsteiger. Klein-Holgie brauchte zumindest seine Zeit, um die Klasse dieses epochalen Werkes zu erfassen. Trotzdem hängen mehr Gefühle an meiner Melissa.