Oh Gott wir sind wieder out...

[Goatstorm]

[...]
4. Lehrer, erst recht als Beamte, haben in der Tat als Vorbilder zu wirken. Deswegen können Beamte disziplinarrechtlich verfolgt und sogar entlassen werden, wenn sie auch außerhalb ihres Dienstes Straftaten begehen oder ihrer Vorbildfunktion grob zuwiderhandeln. Und sie können entlassen werden, wenn sie sich an Bestrebungen beteiligen, die sich gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung richten.

[...]

Lehnt der Referendar denn wirklich die freiheitlich demokratische Grundordnung ab? Ob er sich mit den Texten identifiziert, ist auch eine offene Frage. Möglicherweise dienen jene nur als Stilelement und werden nicht aus Überzeugungsgründen nach außen getragen.

Das hatte ich mich auch schon gefragt. Die überzogene Darstellung von Sex und Gewalt hat ja nun wirklich gar nichts mit "Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung" zu tun.

Genau das ist der Punkt.
Die freie künstlerische Auseinandersetzung mit Sex und Gewalt ist gewissermaßen sogar ein Indikator für eine etablierte freiheitliche demokratische Grundordnung. Man muss nur mal schauen, was in Ländern wie Pakistan, Saudi-Arabien, Iran oder sogar Ägypten passiert, wenn sich jemand ein paar Titten auf ein Cover packt.

[Franko]

Desweiteren ist es doch eine Art der Vorbildfunktion, wenn man den Kindern vorlebt, sich zu entfalten, eigene Wege zu beschreiten - diese können auch ein wenig Abseits liegen...

Es geht aber immer noch um Kinder, die sollten nicht mit so'nem Scheiß konfrontiert werden und auch nicht von jemanden "gelehrt" werden, der (durch öffentliche Videos) seine Fantasien, Vorlieben etc. auslebt/preisgibt

[Siebi]

Was denkt denn der Lehrer SMM, nachdem hier so viele "freigeistig" Denkende sind?
War klar, dass die katholische Priesterdiskussion kommt, war klar, dass das rebellische Metaleinmaleins kommt und was die "braven" Buben alles in der Freizeit machen, was wir nicht wissen. Jaja, der böse Onkel. Geht doch lieber mal auf die Sache konkret ein, schlüpft in Rollen wie Schulleiter, Behördenmensch, Elternbeirat und den betreffenden Referendar... immer diese "wir sind so frei"-Anekdoten... wenn so frei, dann akzeptiert auch mal andere "konservative" Meinungen. Aber vermutlich verstehe ich es nicht...

[J.uwe]

Diese Diskussion hier ist einfach überflüssig.
Der Mann hat als Vorbild für Kinder zu fungieren, und dies geht nunmal nicht, wenn er blutverschmiert mit nackten Frauen posiert und über Zerstückelungen und Hinrichtungen singt.
Das das alles nur Maskerade ist, wissen wir als Metalfans.
Aber seine Zöglinge und auch die Eltern werden es nicht wissen.
Deswegen halte Ich das für angemessen.
Ihr würdet ja auch genausowenig mit einem "Butchered at Birth" T-Shirt auf einer Entbindungsstation arbeiten.
Und damit bin Ich raus aus der Diskussion.

[Goatstorm]

Desweiteren ist es doch eine Art der Vorbildfunktion, wenn man den Kindern vorlebt, sich zu entfalten, eigene Wege zu beschreiten - diese können auch ein wenig Abseits liegen...

Es geht aber immer noch um Kinder, die sollten nicht mit so'nem Scheiß konfrontiert werden und auch nicht von jemanden "gelehrt" werden, der (durch öffentliche Videos) seine Fantasien, Vorlieben etc. auslebt/preisgibt

Hat er ihnen im Unterricht ein Debauchery-Video vorgespielt? Hat er sie wirklich mit Blut und Sex "konfrontiert"? Ist Kunst automatisch ein Hinweis auf die psychische Verfassung oder die Vorlieben eines Individuums oder vielleicht auch mal Kommentar, Reflektion, Kritik?
Zudem: Eine klitzekleine Verantwortung, dass sich Kinder nachmittags um 14:00 Uhr nicht durch Pornoseiten klicken, liegt sicherlich auch noch bei den Eltern.

[Rantanplan]

Desweiteren ist es doch eine Art der Vorbildfunktion, wenn man den Kindern vorlebt, sich zu entfalten, eigene Wege zu beschreiten - diese können auch ein wenig Abseits liegen...

Es geht aber immer noch um Kinder, die sollten nicht mit so'nem Scheiß konfrontiert werden und auch nicht von jemanden "gelehrt" werden, der (durch öffentliche Videos) seine Fantasien, Vorlieben etc. auslebt/preisgibt

Was jemand in seiner Freizeit macht, ist doch dem jeweiligen Individuum überlassen. Ich habe nirgendwo gelesen, dass sich der Referendar mit Vorträgen über seine Band, deren Texte, Sex und Blut ins Gespräch gebracht hat, sondern lediglich mit seiner Band, mit der er in seiner Freizeit (und nicht während des Unterrichts) auftritt.

[Acrylator]

Was denkt denn der Lehrer SMM, nachdem hier so viele "freigeistig" Denkende sind?
War klar, dass die katholische Priesterdiskussion kommt, war klar, dass das rebellische Metaleinmaleins kommt und was die "braven" Buben alles in der Freizeit machen, was wir nicht wissen. Jaja, der böse Onkel. Geht doch lieber mal auf die Sache konkret ein, schlüpft in Rollen wie Schulleiter, Behördenmensch, Elternbeirat und den betreffenden Referendar... immer diese "wir sind so frei"-Anekdoten... wenn so frei, dann akzeptiert auch mal andere "konservative" Meinungen. Aber vermutlich verstehe ich es nicht...

Ich finde, wie auch in anderen Fällen, dass ein offener Dialog immer besser ist als ein Verbot. Konkret auf diesen Fall eingehen kann und will ich nicht, da mir nicht alle Fakten darüber bekannt sind.
Ich kann es auch teilweise nachvollziehen, dass Eltern, die ein Video wie das besagte sehen, sich Sorgen machen oder erstmal mit dem Gesehenen überfordert sind.
Aber nach den Infos aus dem verlinkten Text würde ich sagen, dass hier das Vorgehen der Behörden etc. eher "Bestrebungen gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung" gleichkommt, als ein "Job" in der Band Debauchery.

[Metal Dundee]

Desweiteren ist es doch eine Art der Vorbildfunktion, wenn man den Kindern vorlebt, sich zu entfalten, eigene Wege zu beschreiten - diese können auch ein wenig Abseits liegen...

Es geht aber immer noch um Kinder, die sollten nicht mit so'nem Scheiß konfrontiert werden und auch nicht von jemanden "gelehrt" werden, der (durch öffentliche Videos) seine Fantasien, Vorlieben etc. auslebt/preisgibt

Ich denke, dass die Kinder absolut keine Ahnung haben, was Debauchery sind. Der Lehrer wird ja kaum mit seinen CDs in der Klasse hausieren gegangen sein. IMO ist es immer noch Sache der Eltern dafür zu sorgen, dass die Kinder im TV und Internet nicht an Seiten rankommen, welche nur für Erwachsene bestimmt sind. Und solange ein Lehrer seinen Job gut macht und sich nichts zu Schulden lassen kommt gibt es keinen Grund, ihn zu entlassen. Zudem, wer bestimmt, ab wann eine Vorbildfunktion nicht mehr gegeben ist? Ab wann gilt eine Gewaltdarstellung als explizit? Wenn man mehr als 1 Liter Blut sieht? Was gilt als Kunst?

[Cthulhu]

Diese Diskussion hier ist einfach überflüssig.
Der Mann hat als Vorbild für Kinder zu fungieren, und dies geht nunmal nicht, wenn er blutverschmiert mit nackten Frauen posiert und über Zerstückelungen und Hinrichtungen singt.

Ja aber die Alkoholikerin, die zwischen den Stunden ihr Schnäpsle im Fahrstuhl kippt, der Ohrfeigen gebende Pfarrer, der tablettenabhängige Lustmolch, der zur Frühgymnastik nur die Mädchen auf und ab hüpfen lässt, der CSU-ler, bei dem die Moslems vorm Kreuz strammstehen müssen und der Deutschlehrer der auf Fußballspielen randaliert, das geht dann alles oder wie? Übrigens alles Lehrer, die ich selbst hatte (und die meisten der o.g. Fälle waren sogar am Gymnasium). Und bis auf einen Fall (die Säuferin) wäre man niemals auf die Idee gekommen, da auch nur ansatzweise von einer Suspendierung oder wenigstens Versetzung zu reden.

Davon abgesehen, nochmal die konkrete Frage: Was macht diesen Mann für die Kinder so gefährlich? Dass die Kleinen im Internet nicht auf youporn oder eben auf debauchery.de rumsurfen, da haben sich die Eltern selbst drum zu kümmern und sonst werden die wohl auch wenig mit der Band in Kontakt kommen. Also was um Himmels ist jetzt da gefährlich? Der wird doch wohl kaum die beiden netten Damen aus dem Video zum Unterricht mitbringen und mit Blut übergießen.

[Acurus-Heiko]

[...]
4. Lehrer, erst recht als Beamte, haben in der Tat als Vorbilder zu wirken. Deswegen können Beamte disziplinarrechtlich verfolgt und sogar entlassen werden, wenn sie auch außerhalb ihres Dienstes Straftaten begehen oder ihrer Vorbildfunktion grob zuwiderhandeln. Und sie können entlassen werden, wenn sie sich an Bestrebungen beteiligen, die sich gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung richten.

[...]

Lehnt der Referendar denn wirklich die freiheitlich demokratische Grundordnung ab? Ob er sich mit den Texten identifiziert, ist auch eine offene Frage. Möglicherweise dienen jene nur als Stilelement und werden nicht aus Überzeugungsgründen nach außen getragen.

Desweiteren ist es doch eine Art der Vorbildfunktion, wenn man den Kindern vorlebt, sich zu entfalten, eigene Wege zu beschreiten - diese können auch ein wenig Abseits liegen. Außerdem möchte ich nicht wissen, wie viele Lehrer sich nach Dienstende Lack&Leder überstreifen und mit der Peitsche wedeln, im Ortsverband der Linke organisieren oder illegale Drogen konsumieren. Die Mehrheit hat den Vorteil, dass es nicht rauskommt oder totgeschwiegen wird.
Und was ist mit Lehrern die homosexuell sind? Gleich auf den Scheiterhaufen, weil es den Kindern schaden könnte?

Mir liegen zu dem Fall zu wenig Informationen vor, aber ich denke, die Ablehnung der fdGO ist hier nicht gegeben. Es gibt aber Fälle, wo sie gegeben ist.

Ansonsten geht es nicht um Lehrer, die sich Leder überstreifen etc. Wenn sich ein Lehrer jedoch offen brutalen Gewaltphantasien hingeben würde, dann stünde für mich die Entfernung aus dem Schuldienst zumindest zur Debatte.

Gruß, Heiko

[Franko]

...Hat er ihnen im Unterricht ein Debauchery-Video vorgespielt? Hat er sie wirklich mit Blut und Sex "konfrontiert"? ...

siehe unten...

Desweiteren ist es doch eine Art der Vorbildfunktion, wenn man den Kindern vorlebt, sich zu entfalten, eigene Wege zu beschreiten - diese können auch ein wenig Abseits liegen...

Es geht aber immer noch um Kinder, die sollten nicht mit so'nem Scheiß konfrontiert werden und auch nicht von jemanden "gelehrt" werden, der (durch öffentliche Videos) seine Fantasien, Vorlieben etc. auslebt/preisgibt

Ich denke, dass die Kinder absolut keine Ahnung haben, was Debauchery sind. Der Lehrer wird ja kaum mit seinen CDs in der Klasse hausieren gegangen sein. IMO ist es immer noch Sache der Eltern dafür zu sorgen, dass die Kinder im TV und Internet nicht an Seiten rankommen, welche nur für Erwachsene bestimmt sind. Und solange ein Lehrer seinen Job gut macht und sich nichts zu Schulden lassen kommt gibt es keinen Grund, ihn zu entlassen. Zudem, wer bestimmt, ab wann eine Vorbildfunktion nicht mehr gegeben ist? Ab wann gilt eine Gewaltdarstellung als explizit? Wenn man mehr als 1 Liter Blut sieht? Was gilt als Kunst?

Natürlich werden die Kinder (z.B. durch Mitschüler) damit in konfroniert, geht doch dank Internet, WebHandys etc. gar nicht mehr anders.
Die Lehrer sollen ja nicht nur den Unterrichtsstoff lehren, sondern eben auch ein bißchen Vorbild & Respektperson (auch gegenüber den Eltern!) sein. Und wie will er z.B. Konflikt-Deeskalationen bzw. Gewaltfreiheit vorleben, wenn er es in seinen Videos völlig anders darstellt?

[Acurus-Heiko]

... Metal ist (ursprünglich zumindest) in seiner Gänze politisch, da er auf eine Alternative zu den Weltanschauungen der breiten, bürgerlich-konservativen Mitte hinweist. ... Metal MUSS in seinen Ikonographien, Ideologien und Normen IMMER außerhalb der bürgerlichen Mitte stehen. Zum einen aus seiner Tradition, zum anderen aus seiner aktuellen Funktion heraus. Tut er das nicht mehr, hat er seine politische gesellschaftliche Kraft verloren und ist eine Massenkunstform neben vielen anderen. ...

Lieber Goatstorm, Du zählst hier sicherlich zu den schlausten Köpfen und besten aktiven Musikern, aber jetzt überziehst Du. Zum einen gibt es keine "bürgerliche Mitte" mehr, weil sich unsere Gesellschaft längst viel zu stark ausdifferenziert hat. Diese "Mitte" spukt nur noch in Köpfen von Politikern herum. Insofern ist der Begriff als Antithese zum Metal unbrauchbar. Schlimmer noch, Metal - so wie ich ihn seit bald 25 Jahren beobachte - war nie "politisch". Das waren und sind - oder wollen höchstens sein - ein paar Randerscheinungen. Metal hatte auch nie eine "gesellschaftliche Kraft", insofern hatte und war der Metal erst recht nie eine "politische gesellschaftliche Kraft".

Und all das, was Du an Argumenten aufzählst, hat nichts mit dem Fall zu tun, um den es hier geht. Denn ich wehre mich davor, kranke Gewaltphantasien auch nur annähernd in den Dunstkreis des Politischen schieben zu lassen.

Ansonsten: Ich habe nichts gegen Deine Metal-Romantik, aber die Kirche sollte man im Dorf lassen - oder besser: den Belzebub im Fegefeuer :)

Gruß, Heiko

[Wildfire]

Alle reden hier immer von den "Kleinen", von "Kindern". Im Text ist die Rede von Gymnasium, das ist doch keine Grundschule mehr.
Als ich in die 5.te Klasse kam haben sich unsere Jungs bereits Playboy gekauft und waren im Informatikunterricht auf Sexseiten. Der Lehrer hat dies auch erst gemerkt als 5-6 Jungs mit Plüschaugen vor einem Rechner eine Traube bildeten.

Fäkalsprache kam übrigens bereits in der 2. oder 3. Klasse in unsere Grundschule, ausgelöst durch einen neuen Mitschüler, der mich auch mal mit einem Messer bedroht hatte. .

In der ersten und zweiten Klasse durften wir Mädchen bereits nicht auf den oberen Pausenhof, wer sich doch verirrt hatte wurde von Jungs (süße Erstklässler von 6-7 Jahren) in einer Gruppe von gleich 7 Stück halb zerrissen und verprügelt. Ich war Augenzeugin einer solchen Aktion.
Ich erinnere wie ein Mädchen vom Pausenhof kam und meinte sie hätten die "xxx" ausgezogen und in ein Gebüsch gezerrt.

Die Lehrerinnen haben meist weggesehen oder waren selber überfordert. Meine Schule war übrigens eine "normale" Schule, Zeitraum mittlere 90er, ohne allzuhohen Ausländeranteil, nicht in einem kritischen Gebiet gelegen. In Brennpunkt-Schulen wie in Neuperlach bei uns in München zB. gehen ganz andere Dinge ab, in der (auch nicht in einem "Ghetto" gelegenen) Realschule meines jüngeren Bruders haben sie die halbe Klasse wegen Drogendelikten abgeführt. Neben den sogenannten Kiffern, Punks und Linken gab es da des weiteren eine Allianz aus Rechten und Arabern die Probleme bereitete. Die Schule hat mein Bruder, da er keine der beiden Parteien unterstützte, der Spannungen dort wegen wechseln müssen.


Hach die armen "unschuldigen" Kleinen...

[Cthulhu]

Ich wollte auch nochmal anmerken, dass wohl mit ein Hauptgrund für die Suspendierung (oder wie genau man das jetzt bei einem Referendariat nennt) wohl auch der ist, dass der Death Metal-Musiker ansich halt auch keine besonders große Lobby im deutschen Beamtenapparat hat, wie vielleicht andere Gruppen, bei denen eine Suspendierung wohl sinnvoller wäre. "Ja mei, wir haben früher auch unsere Ohrfeigen bekommen, und geschadet hat's auch nicht. Wir können doch jetzt den Herrn Pfarrer nicht zur Rede stellen..." "Ach die Arme Frau Meier, hat ja soviel durchgemacht mit ihrem Mann, lassen wir sie doch ihre 4 Flaschen Wein am Tag trinken..." "Ja wenn der Türke nach Deutschland kommt, dann muss er auch beten wie ein Deutscher, da können wir doch dem Herrn Parteikollgen und Stadtrat jetzt nicht an den Karren fahren, mein Garagenbau muss ja auch noch genehmigt werden..."

aber:

"Was is' der? Däss Mädl? Sind das nicht die Langhaarigen mit der lauten Musik? WAS!? Nackte Frauen!? Kunstblut!!!?? In der Kirche und im Kegelclub hab ich den Kollegen auch noch nie gesehen. Der ist untragbar, da stimme ich voll und ganz zu..."

[Goatstorm]

... Metal ist (ursprünglich zumindest) in seiner Gänze politisch, da er auf eine Alternative zu den Weltanschauungen der breiten, bürgerlich-konservativen Mitte hinweist. ... Metal MUSS in seinen Ikonographien, Ideologien und Normen IMMER außerhalb der bürgerlichen Mitte stehen. Zum einen aus seiner Tradition, zum anderen aus seiner aktuellen Funktion heraus. Tut er das nicht mehr, hat er seine politische gesellschaftliche Kraft verloren und ist eine Massenkunstform neben vielen anderen. ...

Lieber Goatstorm, Du zählst hier sicherlich zu den schlausten Köpfen und besten aktiven Musikern, aber jetzt überziehst Du. Zum einen gibt es keine "bürgerliche Mitte" mehr, weil sich unsere Gesellschaft längst viel zu stark ausdifferenziert hat. Diese "Mitte" spukt nur noch in Köpfen von Politikern herum. Insofern ist der Begriff als Antithese zum Metal unbrauchbar. Schlimmer noch, Metal - so wie ich ihn seit bald 25 Jahren beobachte - war nie "politisch". Das waren und sind - oder wollen höchstens sein - ein paar Randerscheinungen. Metal hatte auch nie eine "gesellschaftliche Kraft", insofern hatte und war der Metal erst recht nie eine "politische gesellschaftliche Kraft".

Und all das, was Du an Argumenten aufzählst, hat nichts mit dem Fall zu tun, um den es hier geht. Denn ich wehre mich davor, kranke Gewaltphantasien auch nur annähernd in den Dunstkreis des Politischen schieben zu lassen.

Ansonsten: Ich habe nichts gegen Deine Metal-Romantik, aber die Kirche sollte man im Dorf lassen - oder besser: den Belzebub im Fegefeuer :)

Gruß, Heiko

Wenn eine Musikrichtung, die Millionen Menschen weltweit dazu veranlasst, sich jenseits von Stand, Nation und Klasse in Gemeinschaften zusammenzufinden und ihren Eltern, Bossen, Lehrern, Politikern und Autoritäten zu sagen "Fickt Euch, ich habe etwas besseres als Euer System gefunden" keine politische und gesellschaftliche Kraft ist, dann weiß ich auch nicht mehr weiter.