von Neudi » 8. Dezember 2010, 23:46
Das mag ja alles stimmen, aber der Kern des Problems liegt doch auf der Hand - und zwar dann, wenn man die Situation heute mit, sagen wir mal...vor 1990 vergleicht.
1.) Die technischen Möglichkeiten erlauben es fast jeder Band, eine CD aufzunehmen. Sie müssen musikalisch noch nicht mal gut sein. Es reicht jemand oder ein günstiger Engineer, der sich mit Pro Tools & co. auskennt. Die Folge: Eine Schwemme von Bands, von denen man bestimmt 80% früher einfach nichts gehört hätte, da sie schlichtweg nicht über eine DemoKASSETTE hinausgekommen wären.
---> Durch die Masse an Bands ist es für die Einzelne kaum möglich, richtig herauszustechen.
2.) Die Plattenfirmen sind KOMPLETT vom Thema Bandaufbau weg. Total! Die Großen greifen nur ab, was auf den Kleinen gut verkauft hat und setzt eine Verkaufszahl als Ziel an. Wird dies nicht erreicht, wird die Band wieder gedroppt (außer man ist ein Fave vom Labelboss oder A&R, was man beim größten Label in diesem Bereich problemlos erkennen kann...).
Die Kleinen oder Kleineren zahlen keinen oder so wenig Vorschuß, daß eine Produktion wie man sie von früher kennt nicht drin ist. Eine gutklingende Metal-CD ist noch lange keine "Produktion". Und selbst bei den Kleinen wird eine Band wieder gedroppt, wenn sie nicht gleich gut verkauft - außer die Band übernimmt sowieso alle Kosten und das Label muß nur noch Pressen lassen (und selbst da wird noch gejammert...).
---> Eine Plattenfirma sollte sich eine Handvoll Bands aussuchen und diese aufbauen, anstatt 5 Releases pro Monat zu veröffentlichen, nur um über die Masse zu schauen, ob was hängenbleibt.
Wie soll man in der jetzigen Situation echte Headliner erzeugen?? Die "Masse" Heavy Metal verkauft in der Tat gut, aber der Kuchen ist in tausende von Teilen geschnitten worden. Und die großen Stücke stehen kurz davor, verspeist (Bandauflösung, ja sogar Tod der Musiker....) zu werden und unterteilen sich dann wieder in hunderte Stücke...
Wie bereits erwähnt, brauche ich selbst keine "großen Bands", aber sie sind wichtig für den Fortbestand von Festivals oder Hallentourneen.
Bei Interesse kann ich gerne mal was über das Ende von Viron schreiben...
"If you want to be a fucker, zieh die Oma durch de Acker"