Damals spielte ich natĂŒrlich zuerst den VICIOUS RUMORS-Song. Der ist zwar ganz nett, doch der rohe Klang Ă€rgerte mich. Ich wuĂte nicht, dass es "nur" ein Demo-Song war, dachte es mir jedoch. Erst danach skippte ich zum ersten Song der CD, zu EXXPLORER. Recht altbacken und stampfend, aber gleichzeitig mitreiĂend samt akzeptablem Klang fing "City Streets" an. Mein fĂŒr solche Musik noch eher ungeschultes Ohr nahm das sehr gut auf. Zu gut. Mir wurde schnell klar, etwas im Player liegen zu haben, was magische Anziehungskraft entwickeln kann. Besonders der helle Gesang samt bolzendem Schlagzeug und die schneidenden Gitarren umwehten mein noch unschuldiges, hörbegieriges Power Metal-Herz. Das schlug immer schneller, als das eigenartige Klavier-Intro "Prelusion" diesen sich als brachiales Metalmonster entpuppenden Song "Run For Tomorrow" einleitete. Mein gesamter, bis dahin gehegter und gepflegter Musikgeschmack wurde von "Run For Tomorrow" schlicht und einfach zerschmettert: DREAM THEATER - zermalmt; QUEENSRYCHE - zumindest vorĂŒbergehend in Frage gestellt; IQ und SHADOWLAND - zu Weicheiern deklassiert; IRON MAIDEN - seit dem so gut wie nie wieder aufgelegt. Song fĂŒr Song rĂ€umten EXXPLORER meine Plattensammlung beiseite und rĂŒckten den wahren Metal ins Zentrum. WĂ€hrend ich so da saĂ und mit mir haderte, besorgte das Zweiteilige "Objection Overruled" den Rest. Danach gab es kein ZurĂŒck mehr. Ich war zu einem Power Metal-Extremisten mutiert.
Ich brauchte viel Zeit, um mich von diesem Schock zu erholen. Lange war ein groĂer Teil meiner bisherigen Sammlung tabu. Die Hatz auf und das Hören von JAG PANZER, METAL CHURCH, STEEL PROPHET etc. war einfach zu interessant - bis heute.


