Welche Bands nerven mit Überpräsenz?

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

Moderator: Loomis

Re: Welche Bands nerven mit Überpräsenz?

Beitragvon GordonOverkill » 20. Dezember 2010, 00:37

@Cthulhu:

Mit anderen Worten: Für dich ist der einzige Unterschied zwischen Metal und der "restlichen" Pop Musik, dass die Musik dir besser gefällt? Nix Idealistisches? Keine Träumerei? Man, ist das traurig *cry*

p.s. Wo lest ihr eigentlich alle raus, dass ich irgendwelche Bands die Erfolgsrollen tauschen lassen wöllte? Hab mir meinen ursprünglichen Beitrag jetzt noch ein, zweimal durchgelesen, ohne eine Stelle zu finden, die das hergeben würde. Im Gegenteil mach ich ja kein großes Geheimnis daraus, dass Manowar für mich so ziemlich diejenige Band sind, auf die ich am wenigsten verzichten wollen würde.
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Re: Welche Bands nerven mit Überpräsenz?

Beitragvon J.uwe » 20. Dezember 2010, 00:52

GordonOverkill hat geschrieben:@Cthulhu:

Mit anderen Worten: Für dich ist der einzige Unterschied zwischen Metal und der "restlichen" Pop Musik, dass die Musik dir besser gefällt? Nix Idealistisches? Keine Träumerei? Man, ist das traurig *cry*


Was sollte es sonst für einen Unterschied geben???
"Idealistisch" im Sinne von "Elite und anders sein" Bla Bla Bla????
Der eine steht eben auf laute Gitarren, der andere auf Violinen oder was auch immer.
Mehr gibt's da nicht zu differenzieren, wie Ich finde.
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Re: Welche Bands nerven mit Überpräsenz?

Beitragvon GordonOverkill » 20. Dezember 2010, 01:23

Nenn mich naiv, aber ich bin zu 100% davon überzeugt, dass der Metal in der Musiklandschaft eine absolute Sonderrolle einnimmt. Ich hab oft genug Bands gesehen, die Konzerte unter Bedingungen durchgezogen haben, wo jede Pop Kapelle bestenfalls in lautes Gelächter ausgebrochen wäre, wahrscheinlich eher direkt ihren Anwalt kontaktiert hätte. Goddess of Desire vor - lass mich lügen - neun Jahren auf dem Wikinger Rock Open Air in Norddeutschland. Da wurd der Veranstalter schon am Vorabend von seinen Securities verhauen, weil er sie nicht bezahlen konnte, es war völlig klar, dass die Jungs und Mädels trotz stundenlanger Anfahrt keinen Pfennig sehen würden und sie haben das Ding dennoch durchgezogen für ein halbes Dutzend Headbanger. Ich bin jetzt immerhin mein halbes Leben in der Szene unterwegs und ich könnte dir seitenlang Beispiel an Beispiel reihen. Nimm nur den Oli oder den Volker hier im Forum! Denkste, die kriegen den Aufwand, den sie in ihre organisatorischen Aktivitäten stecken, auch nur ansatzweise wieder rein? Die sind doch jedes Mal glücklich, wenn sie am Ende mit +-0 dastehen, und sie ziehen ihre Dinger trotzdem gnadenlos durch. Bands wie Brocas Helm, die 25 Jahre lang fast völlig unbemerkt bleiben und nur aus reiner Liebe zur Musik dabei bleiben, während sie garantiert auch ne Unsumme draufgezahlt haben.
Klar, einzelne dieser Phänomene lassen sich immer auch in anderen "Randbereichen" der Musiklandschaft finden. Nehmen wir zum Beispiel den Punk als eine andere Szene, in der ich mich recht gut auszukennen meine... klar gibts da auch eine Menge Idealismus, aber das politische und aktivistische Drumherum ist deutlich wichtiger und der Fokus liegt weniger auf der Musik.
Eine andere Sache, die ich am Metal liebe und die in meinen Augen einzigartig ist, ist die Eigenart, typisch-männliche Schwanzvergleiche über szeneinternes Fachwissen auszutragen! Was für eine geniale Vergeistigung von männlichem Revierverhalten! Tausendmal kultivierter als schnödes Faust-aufs-Kinn! Funktionieren kann das nur auf Grund dieser enormen Wertschätzung der Musik und der außerordentlichen Identifikation mit dieser.
Ich weiß nicht, vielleicht erscheint der Gedanke, die Naivität von ein paar Teenagern durchschaut und ein realistischeres Bild auf seine Lebenswelt gewonnen zu haben, irgendwie reizvoll; vielleicht passt er auch irgendwie gut in eine Menge anderer, ernüchternder und desillusionierender Erkenntnisse, die das Leben auf dieser Welt und in dieser Zeit mit sich bringt, wenn man es für ein paar Jahre druchgezogen hat. Vielleicht... ich glaub dem ungeachtet, dass die Teenager Recht haben, und ich mein, ein paar gute Argumente für diesen Glauben zu haben. Und nicht zuletzt fühl ich mich ausgesprochen wohl in diesem Glauben, ob irgendjemand ihn jetzt für peinlich hält oder nicht.
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Re: Welche Bands nerven mit Überpräsenz?

Beitragvon Pavlos » 20. Dezember 2010, 01:31

Du solltest weniger Ficken, denn dein letzter Beitrag liest sich viel besser als die vorhin gemachten. :wink:
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Re: Welche Bands nerven mit Überpräsenz?

Beitragvon Ice-B » 20. Dezember 2010, 01:51

Pavlos hat geschrieben:Du solltest weniger Ficken, denn dein letzter Beitrag liest sich viel besser als die vorhin gemachten. :wink:


Stimmt. Das davor klang nach Hirn rausgevoegelt. Ich gehoere leider zu den 95% Poppern, denen Operation Mindcrime ungefaehr 3 Millionen Mal besser gefaellt als der Weltrekord im Kopfstimmengefloete von Ski. Sorry, is aber halt so. Das redet mir auch keiner aus wenn er mich mit meinem bepissten Geschmack zu den Anzugtraegern in die Ecke zum schaemen stellt. Battle Cry ist sicherlich nicht schlechter als Kings of Metal (eher besser?), aber vom Songwriting her einfach weniger massenkompatibel. Und um bei PPPs (gewagter) Theorie zu bleiben: Die Platten sind heute beide noch relativ guenstig zu kriegen.
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Re: Welche Bands nerven mit Überpräsenz?

Beitragvon GordonOverkill » 20. Dezember 2010, 01:59

Du solltest weniger Ficken, denn dein letzter Beitrag liest sich viel besser als die vorhin gemachten. :wink:


Find ich eigentlich gar nicht. Mein erster Beitrag liest sich doch ganz herzerfrischend direkt und schnörkellos ;-) Aber Spaß bei Seite, ich denke, für unterschiedliche Themen ist eben ein unterschiedlicher Stil angebracht. Wenn wir hier über Phänomene sprechen, welche in meinen Augen eine durch und durch negative Wirkung auf die Musik und den Lebensstil haben, die ich über alles liebe, dann drück ich mich eben anders aus, als würden wir meinetwegen über Kants transzendentale Ästhetik sprechen. Da ist dann für mich eben auch mal "Schwanzlurch" oder "Arschgesicht" der angebrachte Ausdruck. Normalerweise beschwer ich mich auch nicht, wenn jemandem dieser etwas vulgärere Ausdruck missfällt, sondern behalte meine anstößigeren Gedanken dann einfach für mich. Für den Powerprillipator hab ich hier mal ne Ausnahme gemacht, weil insbesondere der erste und der letzte Satz seiner Antwort bei mir einen derart hochnäsigen und unsympathischen Eindruck hinterlassen haben, dass ich nicht umhin kam, ein gewisses Vergnügen zu empfinden, während ich ihm ein paar Zeilen zurück schrieb.
Naja, jetzt aber zurück zum Thema! Ich denk immer noch, dass ich Recht habe. Gibts hier denn sonst noch wen, für den Metal und Idealismus etwas mit einander zu tun haben? (Oh man, irgendwie kommt es mir ganz komisch vor, diese Frage im Sacred Metal Forum zu stellen :ehm: )
Zuletzt geändert von GordonOverkill am 20. Dezember 2010, 02:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Welche Bands nerven mit Überpräsenz?

Beitragvon GordonOverkill » 20. Dezember 2010, 02:15

Ich gehoere leider zu den 95% Poppern, denen Operation Mindcrime ungefaehr 3 Millionen Mal besser gefaellt als der Weltrekord im Kopfstimmengefloete von Ski. [...] Das redet mir auch keiner aus wenn er mich mit meinem bepissten Geschmack zu den Anzugtraegern in die Ecke zum schaemen stellt.


Args, das hab ich auch gar nicht zu sagen versucht O.o
Die "Anzugträger", von denen ich zu reden versucht hab, sind diejenigen, die am Ende die Entscheidung treffen, welche Band erfolgreich wird und welche nicht. Ich nenne sie deswegen "Anzugträger", weil sie sich in der Regel deutlich von einem gewissen auch äußerlichen Ideal unterscheiden, welches ich mit der Heavy Metal Lebensweise verbinde. Und die "Popper" sind diejenigen, die dem Anzugträger (beziehungsweise den von ihm bezahlten Instrumenten) unkritisch nach der Schnauze kaufen.
Die Platten, die ich aufgezählt hab, find ich allesamt superstark - sowohl die erfolgreichen, als auch die weniger erfolgreichen. Die Auswahl hab ich so getroffen, dass ich hoffte, damit einen möglichst breiten Konsens in der Umgebung dieses Boards zu treffen. Meine Hoffnung blieb offenbar unerfüllt, damit das Phänomen, das zu beschreiben ich gedachte, möglichst plastisch erscheinen zu lassen.
Am Ende wollte ich darauf hinaus (und das Gespräch entwickelt sich ja tatsächlich in diese Richtung), dass ich nicht denke, dass das, was ich unter der Metal Szene verstehe, in seiner Gänze in diesen aus der Pop Musik bekannten Strukturen aufgeht.
Heieieie... rhetorischer Griff ins Klo, Flo!
Zuletzt geändert von GordonOverkill am 20. Dezember 2010, 02:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Welche Bands nerven mit Überpräsenz?

Beitragvon Acrylator » 20. Dezember 2010, 02:34

GordonOverkill hat geschrieben:
Ich gehoere leider zu den 95% Poppern, denen Operation Mindcrime ungefaehr 3 Millionen Mal besser gefaellt als der Weltrekord im Kopfstimmengefloete von Ski. [...] Das redet mir auch keiner aus wenn er mich mit meinem bepissten Geschmack zu den Anzugtraegern in die Ecke zum schaemen stellt.


Args, das hab ich auch gar nicht zu sagen versucht O.o
Die "Anzugträger", von denen ich zu reden versucht hab, sind diejenigen, die am Ende die Entscheidung treffen, welche Band erfolgreich wird und welche nicht. Und die "Popper" sind diejenigen, die dem Anzugträger (beziehungsweise den von ihnen bezahlten Instrumenten) unkritisch nach der Schnauze kaufen.
Die Platten, die ich aufgezählt hab, find ich allesamt superstark - sowohl die erfolgreichen, als auch die weniger erfolgreichen. Die Auswahl hab ich so getroffen, dass ich hoffte, damit einen möglichst breiten Konsens in der Umgebung dieses Boards zu treffen. Meine Hoffnung blieb offenbar unerfüllt, damit das Phänomen, das zu beschreiben ich gedachte, möglichst plastisch erscheinen zu lassen.
Am Ende wollte ich darauf hinaus (und das Gespräch entwickelt sich ja tatsächlich in diese Richtung), dass ich nicht denke, dass das, was ich unter der Metal Szene verstehe, in seiner Gänze in diesen aus der Pop Musik bekannten Strukturen aufgeht.
Heieieie... rhetorischer Griff ins Klo, Flo!

Ich hab's immerhin verstanden und kann dem auch weitgehend zustimmen.
Wenn der PPP aber wirklich nur die superteuren und raren Sachen meint, kann ich seine Meinung auch größtenteils unterschreiben, wobei ich es ein wenig naiv finde, einfach zu sagen dass was sich gut verkauft halt gute Musik ist und was sich schlecht verkauft einfach schlecht ist. Demnach wäre Popmusik viel besser als jeder Metal. Und natürlich spielen auch andere Faktoren als die Musik eine Rolle dabei, wie gut sich ein Album verkauft. Z.B. wie die Vermarktung und die Vertriebswege seitens des Labels sind etc.
Natürlich kann es passieren dass von zwei qualitativ gleich guten Alben verschiedener Bands, die auch beide das gleiche Potenzial haben einer großen Masse zu gefallen, eines sich wie wahnsinnig verkauft und vom anderen nur weltweit ein paar Tausend oder weniger Exemplare abgesetzt werden.
Und wenn eine Band schon einen gewissen Bekanntheitsgrad hat, ist es doch irgendwann wie ein Selbstläufer, da Fans des Stils mit der Musik dieser Band dann eben sehr früh oder schnell in Kontakt kommen, weil sie schon mal durch Kumpels, Presse etc. davon gehört haben und die Sachen immer und überall verfügbar sind.

Was aber natürlich richtig ist, ist dass die meisten wirklich wichtigen Bands (für die Entstehung bestimmter Subgenres etc.) meist auch einen gewissen Bekanntheitsgrad erreichen, da sie natürlich auch von anderen Bands als Einfluss genannt werden etc.
Aber das sind natürlich je nach Geschmack auch nicht immer die mit der besten Musik.
Ich finde z.B. "Victims Of Deception" oder "No Place For Disgrace" tatsächlich noch besser als jede (!) Metallica Scheibe (obwohl ich deren erste drei Alben auch liebe) und das nicht, weil die Bands weniger bekannt sind als Metallica (als Teenie habe ich das sogar machmal auch so gesehen, aber aus dem Alter bin ich natürlich längst raus), sondern tatsächlich weil die Musik mich durchgehend noch mehr packt. Aber Metallica sind natürlich die einflussreichere und "wichtigere" Band (mit ihrem Frühwerk), da sie diesen Stil halt "erfunden" und einige Jahre früher Alben veröffentlicht haben.
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Re: Welche Bands nerven mit Überpräsenz?

Beitragvon Dr. Best » 20. Dezember 2010, 04:07

Powerprillipator hat geschrieben:Die wenigsten richtig guten Alben aus den 80ern sind teuer.

Da muss ich dem PPP ausnahmslos Recht geben, auch wenn ich das sogar noch auf die 70er ausdehnen würde. Aber nicht umsonst habe ich mir vor 10 Jahren nen Plattenspieler organisiert: Jeden Samstag zog der kleine Dr. Best über ein, zwei Flohmärkte und kam - sehr zum Misfallen meiner Mutter - mit nem Arm voll Schallplatten heim. Und was waren da für Perlen dabei. Übrigens bin ich wohl einer der ganz wenigen hier im Board, die das Rock Hard nicht für böse komerzreiter halten. In den etwa 4 Jahren, in denen ich Leser war (ca 2000 bis 2004) habe ich da eine Unmenge an Undergroundigen Bands kennengelernt, man muss halt nur mal die Glubschbällchen aufmachen, alle Querverweise in sich aufnehmen, und alle Tipps sofort hinter die Ohren schreiben. Dann nimmt man auch so Knaller wie Oliver Magnum, Powermad oder ähnliches mit, von denen kein Kumpel je gehört hat :yeah:

Was die GordonOverkill'sche Theorie angeht:
Übertrage deine Theorie der Sonderrolle ruhig auf die gesamte Rock-Szene samt Unterschubladen (und damit auch Metal etc). Wie du schon festgestellt hast gibt es das ja auch im Punk Bereich, und ich kenne das Phänomen gerade und besonders auch im Progrock, Blues und Blues Rock, bei indie und Postrock. Das sind einfach Szenen, bei denen ein Haufen Leute mit Idealen Zeit, Geld und herzblut investieren, egal ob aktiv als Musiker, Labelmensch, Festivalorganisator usw oder "nur" passiv als Hörer.
Wäre grundsätzlich interessant, wie das in anderen Bereichen der Musik ist. Bei Hiphop/Rap weiß ich zB dass es das sehr wohl auchgibt.
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Re: Welche Bands nerven mit Überpräsenz?

Beitragvon Ice-B » 20. Dezember 2010, 04:26

GordonOverkill hat geschrieben:
Ich gehoere leider zu den 95% Poppern, denen Operation Mindcrime ungefaehr 3 Millionen Mal besser gefaellt als der Weltrekord im Kopfstimmengefloete von Ski. [...] Das redet mir auch keiner aus wenn er mich mit meinem bepissten Geschmack zu den Anzugtraegern in die Ecke zum schaemen stellt.


Die "Anzugträger", von denen ich zu reden versucht hab, sind diejenigen, die am Ende die Entscheidung treffen, welche Band erfolgreich wird und welche nicht. Ich nenne sie deswegen "Anzugträger", weil sie sich in der Regel deutlich von einem gewissen auch äußerlichen Ideal unterscheiden, welches ich mit der Heavy Metal Lebensweise verbinde. Und die "Popper" sind diejenigen, die dem Anzugträger (beziehungsweise den von ihm bezahlten Instrumenten) unkritisch nach der Schnauze kaufen.


Okay, soweit hab ich dich da schon richtig verstanden. Allerdings muss ich halt sagen, dass ich regelmaessig Pusteln bekomme wenn diese Art von Argument kommt: Dass sich naemlich alle Major-Bands mal was schaemen sollten, weil sie sich mit den Anzugtraegern ins Bett legen, und deren Platten in Underground-Kreisen automtisch als "schlechter" hingestellt werden als der "wahre" Stahl, den nur deshalb keiner kennt weil im der Segensspruch der Anzugtraeger verweigert wurde. Und wer Anzug-Metal gut findet hat sowieso keine Ahnung und ist ein Popper. .mhmpf:

IMO sind sehr viele Platten/Bands, die auf grossen Labels erschienen sind, deshalb erfolgreich gewesen weil sie ganz einfach verdammt gut waren. Und es gehoert zu den grossen Metal-Mythen, dass es eine automatische Erfolgsgarantie gibt, wenn die Anzugtraeger (das Wort gefaellt mir!) ins Spiel kommen. Wie oft wurden Bands auf einmal so richtig mies wenn das passiert ist, und die entsprechenden Platten waren dann folgerichtig auch nicht sonderlich erfolgreich? Beispiele: Omen (Escape To Nowhere), Flotsam and Jetsam (When The Storm Comes Down), Crimson Glory (Strange And Beautiful), alles Platten nach einem Wechsel zum Major-Label. Oder nimm Savatage's Fight for the Rock. Da war man zwar vorher schon auf Atlantic, aber als die Nadelstreifen so richtig das Ruder uebernahmen war's auch erstmal aus mit der Maus. Oder nimm Saxon's Mittachziger-Foenwellen-Kram, der ja nun berechtigterweise die Charts nicht in erhoffter Weise erobert hat. Die Liste laesst sich beliebig fortfuehren.

Andersrum gibt's halt genuegend Beispiele, bei denen die A&R's das richtige Gespuer hatten, und sich der verdiente Erfolg eingestellt hat. Den Erfolg verdient haetten sicher auch viele der Ungluecklichen, denen nicht zur richtigen Zeit der richtige Zweireiher ueber den Weg gelaufen ist. Such is life...
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Re: Welche Bands nerven mit Überpräsenz?

Beitragvon Cthulhu » 20. Dezember 2010, 11:02

GordonOverkill hat geschrieben:Die "Anzugträger", von denen ich zu reden versucht hab, sind diejenigen, die am Ende die Entscheidung treffen, welche Band erfolgreich wird und welche nicht. Ich nenne sie deswegen "Anzugträger", weil sie sich in der Regel deutlich von einem gewissen auch äußerlichen Ideal unterscheiden, welches ich mit der Heavy Metal Lebensweise verbinde. Und die "Popper" sind diejenigen, die dem Anzugträger (beziehungsweise den von ihm bezahlten Instrumenten) unkritisch nach der Schnauze kaufen.


Joey? :ehm:
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Re: Welche Bands nerven mit Überpräsenz?

Beitragvon Kubi » 20. Dezember 2010, 12:53

Ice-B hat geschrieben:
GordonOverkill hat geschrieben:
Ich gehoere leider zu den 95% Poppern, denen Operation Mindcrime ungefaehr 3 Millionen Mal besser gefaellt als der Weltrekord im Kopfstimmengefloete von Ski. [...] Das redet mir auch keiner aus wenn er mich mit meinem bepissten Geschmack zu den Anzugtraegern in die Ecke zum schaemen stellt.


Die "Anzugträger", von denen ich zu reden versucht hab, sind diejenigen, die am Ende die Entscheidung treffen, welche Band erfolgreich wird und welche nicht. Ich nenne sie deswegen "Anzugträger", weil sie sich in der Regel deutlich von einem gewissen auch äußerlichen Ideal unterscheiden, welches ich mit der Heavy Metal Lebensweise verbinde. Und die "Popper" sind diejenigen, die dem Anzugträger (beziehungsweise den von ihm bezahlten Instrumenten) unkritisch nach der Schnauze kaufen.


Okay, soweit hab ich dich da schon richtig verstanden. Allerdings muss ich halt sagen, dass ich regelmaessig Pusteln bekomme wenn diese Art von Argument kommt: Dass sich naemlich alle Major-Bands mal was schaemen sollten, weil sie sich mit den Anzugtraegern ins Bett legen, und deren Platten in Underground-Kreisen automtisch als "schlechter" hingestellt werden als der "wahre" Stahl, den nur deshalb keiner kennt weil im der Segensspruch der Anzugtraeger verweigert wurde. Und wer Anzug-Metal gut findet hat sowieso keine Ahnung und ist ein Popper. .mhmpf:


Bereitet hier etwa eine gewisse, im Underground erfolgreiche Band langsam ihren Wechsel ins Majorlager vor? :ehm: :oh2: :lol: :-D
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Re: Welche Bands nerven mit Überpräsenz?

Beitragvon Cthulhu » 20. Dezember 2010, 14:37

Dass der Ice-B auch immer Stunk machen muss hier im Forum... :angry2:
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Re: Welche Bands nerven mit Überpräsenz?

Beitragvon Cromwell » 20. Dezember 2010, 15:03

Unglücklicherweise können wir die These, dass Teenager naiver und idealistisch sind, hier gar nicht richtig überprüfen. Mir fällt niemand ein, der nicht zumindest das zweite Jahrzehnt schon abgeschlossen hat. Wir verlieren die wichtigste Zielgruppe. Wo ist die Sacred Metal Plastikhüpfburg, wenn man sie braucht? :angry2:
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Re: Welche Bands nerven mit Überpräsenz?

Beitragvon Max Savage » 20. Dezember 2010, 15:14

Siebi hat geschrieben:Geht doch, Mr. GordonOverkill oder ist es der wilde Maxe?!? Dank der rock'n'rolligen Worte hätte ich zu gerne gewusst, wen oder was und wie Du gef**** hast? Da bin ich voll der wissensdurstige... Popper. :lol:

ich bin unschuldig

naja, dummerweise lese ich keinerlei print-magazine aber hier im board würde ich mal sagen WHW.
und die sache mit DREAM THEATER sehe ich auchso, warum sind die eig. dauernd auf irgendwelchen covern?
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