Odium hat geschrieben:Cromwell hat geschrieben:Die Kriegsthematik ist schon immer verwurzelt im Heavy Metal, natürlich gibt es immer weitaus weniger kluge und durchdachte Interpretationen durch talentierte Texter als Standard-Lyrik direkt aus einem WWII-Buch für pubertierende Jugendliche.
Was mir sauer aufstößt, sind eher die endlosen Mengen an dummen "Die for Glory"-Texten (besonders im sog. Epic Metal), die in mancher Sparte ausgestoßen werden wie am Fließband zusammengesteckt. Vielleicht bin ich jung und naiv, aber meine Eindrücke von bewaffneten Konflikten decken sich denkbar wenig mit dem, was von dieser Seite mit heroischem Pathos in die Welt geworfen wird. Am besten noch zwei, drei Zeilen Walhalla-Stumpfsinn an den Refrain kleben, dann stirbt man doch gerne, was?
Da ich Seminare habe wie "Einführung in die Friedens- und Konfliktforschung", weiß ich wohl auch, wie wenig die heute stattfindenden Kriege mit dem besagtem "Die for Glory"-Stumpfsinn zu tun haben. Dennoch möchte ich an dieser Stelle gern widersprechen. Die Musik, die wir hören, heißt Heavy Metal und da will ich keine semi-philosophischen Traktate oder Sozialpädagogen-Texte lesen oder hören. Ich lass mich gerne von epischem Schlachtgetöse unterhalten. Wieder so ein typischer Fall albernster Correctness. Wer bei der letzten BATTLEROAR ernsthaft an Afghanistan denken muss, hält wahrscheinlich auch VENOM für knüppelharte Satanisten.
SABATON ist natürlich trotzdem der allergrößte Dreck.
In erster und zweiter Linie zählt für mich auch die Musik. Kognitive Dissonanz ist eine großartige Sache. Klischees manchmal auch. Gute Texte machen eine gute Band besser, schlechte Texte machen hingegen eine gute Band nicht schlechter (solange nicht eine bestimmte Schwelle unterschritten wird, jenseits der man vor Fremdscham im Boden versinkt).

Sabaton ist natürlich trotzdem der allergrößte Dreck.