Ancient_Mariner hat geschrieben:Raf Blutaxt hat geschrieben:
Die Böhsen Onkelz sind eines der schlimmsten Furunkel am Arsch der deutschen Musiklandschaft. Musikalisch banal bis belanglos und textlich noch narzistischer als Manowar. Eine Band voller Unsympathen, spießiger als der Vorstand des örtlichen Kleingartenvereins und in etwa genauso zerstritten.
Da wird eine gesamte Karriere darauf aufgebaut, sich im Selbstmitleid zu suhlen und sich als Rebellen zu gerieren, die endlich mal "sagen, wie es ist", ohne auch nur einmal eine konkrete Aussage zu machen. Das ist Musik für fünfzehnjährige, die mit der ganzen Welt unzufrieden sind, weil sie Pickel haben und ihre Eltern sie nicht verstehen, aber nie an den Punkt kommen, sich tatsächlich Gedanken zu machen, was sie stört und was man dagegen machen könnte. Dazu etwas Saufpathos und Machopose und das wars. Warum das so viele Leute so sehr anzieht, wird mir immer ein Rätsel bleiben. Und dass es eine Menge Bands gibt, die ihre gesamte Existenz darauf aufbauen, dies auch noch zu kopieren und nachzuspielen, finde ich noch viel ärmer. Da wird letztendlich mindestens so viel Eskapismus betrieben, wie bei Rhapsody, nur dass es keiner zugibt.
Wenn ich mir deinen Kommentar so durchlese, kann ich nur zu dem Schluss kommen, dass du dich nie vernünftig mit dem Thema Böhse Onkelz auseinandergesetzt hast und nur Geschwätz von irgendwelchen Antifa-Spasten wiedergibst.
Unabhängig davon, wie ich sonst über die Ziele und Methoden der Antifa denke, habe ich doch keinerlei Aussagen von dieser Gruppierung zum Thema Böhse Onkelz gehört oder gelesen. Meine Meinung basiert auf meinen Erfahrungen im Umgang mit Fans der Band und auf dem einen oder anderen Interview mit Bandmitgliedern, meist aus dem Rock Hard.
Ancient_Mariner hat geschrieben:Du nennst Onkelz musikalisch und textlich belanglos und findest aber auf der anderen Seite die Ärzte und die Hosen gut? Klar, Dream Theater Niveau hat die Onkelz-Musik natürlich nicht, aber, im Gegensatz zu den beiden anderen Bands, haben sich die Onkelz wenigstens die Mühe gemacht, richtige Riffs zu schreiben (zumindestens bis zu Schwarz/Weiß ...danach wurde es auch punkiger) und nicht nur 3 billige Akkorde aneinander zu reihen.
Da musst du meine Aussagen genauer lesen. Die musikalische Qualität der Ärzte oder Toten Hosen stand nie wirklich zur Diskussion. Ich bin zwar durchaus der Ansicht, dass die Berliner musikalisch einiges zu bieten haben, meine Vorliebe für die Band beruht aber vor allem auf ihrer Fähigkeit, mich zu unterhalten. Ich habe keinen sonderlich gut entwickelten Humor, aber die Ärzte schaffen es immer wieder, diesen zu kitzeln. Über Riffs und deren Qualität kann und werde ich mit dir nicht diskutieren, da liegen unsere Meinungen zu weit auseinander, wie ich bereits im RHF-Thread bei der Diskussion über WASP gemerkt habe.
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Ich kann echt nur lachen, wenn du die Texte von Stephan als banal beschreibst. Hast du schonmal Texte vom Schwarzen oder Weißen Album gelesen? Was denkst du war der Grund dafür, dass Onkelz-Texte in Abiturklausuren verwendet wurden? Sicherlich weil es dort nur um dummes Skingerede geht.
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Bewußt habe ich diese Texte nicht gelesen, dazu habe ich dann doch zu viele andere Interessen und muss nicht aus reiner Langeweile in der Onkelz-Diskographie wühlen. Was ich von der Band kenne, geht aber nie über reine Platitüden hinaus und beschäftigt sich eigentlich fast immer nur mit der Band selbst. Das ist es, was ich mit Manowarschem Narzismus gemeint habe. Man stilisiert sich selbst zu aufrechten Heroen, die allen Unbillen und der falschen, feigen Medienmacht zum Trotze ihr Ding durchziehen, für sich und die Fans, mit denen man eine unglaublich enge Gemeinschaft bildet.Das Ergebnis ist mir immer etwas unheimlich, die Tatsache, dass all diese Behauptungen nur Worthülsen und ohne jegliche Basis sind, ändert das aber nicht.
Ancient_Mariner hat geschrieben:Dann deine Aussage, die Onkelz wären allesamt spießig.
Zitat Wikipedia:
Als Spießbürger oder Spießer werden in abwertender Weise engstirnige Personen bezeichnet, die sich durch geistige Unbeweglichkeit, ausgeprägte Konformität mit gesellschaftlichen Normen, Abneigung gegen Veränderungen der gewohnten Lebensumgebung auszeichnen.
Gut, auf Kevin könnte das wohl noch am ehesten zutreffen. Auf den Rest der Band aber nichtmal im Ansatz. Hast du dir mal die Geschichte der Mitglieder durchgelesen? Was eine unglaubliche Entwicklung sie durchgemacht haben? Was sie von gesellschaftlichen Normen halten? Ich empfehle dir mal das Lied ,,Nenn mich wie du willst''. Da wird alles zu dem Thema gesagt.
Das Problem hier ist doch, dass man durchaus eine Entwicklung in weltlichen Dingen und seinen Lebensumständen durchmachen kann, ohne im Kopf aus seiner Spießerwelt rauszukommen. Gerade auch ein Stephan W. hat sich in seiner Welt aus "bösen Medien", der eigenen "Ehrlichkeit" und dem, was er für Werte hält, sehr bequem eingerichtet. Dabei sind das durchaus Normen, die ich als Spießig bezeichnen würde, da sie sich eben nicht verändert haben. Die Lebensumstände mögen sich für die Bandmitglieder geändert haben, die Persönlichkeiten und Einstellungen der Musiker aber kaum.
Ancient_Mariner hat geschrieben:Zum Schluss dann noch deine Beschwerde, dass nichts Konkretes von Onkelz unternommen worden wäre. Ist es in deinen Augen nicht ausreichend, den gesamten Erlös eines T-Shirts an ein soziales Projekt in Peru zu spenden, sich in Greenpeace zu engagieren, eine Kampagne gegen Gewalt zu starten (
http://www.der-w.de/blog/uncategorized/ ... lence.html) oder ganz aktuell; zum Boykott gegen die kostenlose Verteilung der BILD aufzurufen?
Hier hast du wieder nicht aufmerksam gelesen. Die charitativen Aktivitäten der Musiker ändern nichts an der Tatsache, dass die Fans eben nichts an ihren Lebensumständen ändern. Unter zahlreichen bekennenden Fans der Band sind ja Aussagen der Art: "Die sagen halt, wie es ist." äußerst verbreitet. Damit sind dann Texte darüber gemeint, wie schlecht es einem doch geht, eben typische Pubertätsprobleme. Dazu kommt dann der Hang, eine Welt- und Medienverschwörung gegen die Band, die solch profunde Wahrheiten allen Wiederständen zum Trotz ausspricht zu vermuten, was ich auch bei dir beobachte.
Ancient_Mariner hat geschrieben:Du fällst ja eigentlich immer durch gut durchdachte Beiträge auf, aber das hier unterscheidet sich 0 von 1000 anderen Artikeln über die Onkelz, die von absolut uninformierten Journalisten geschrieben wurden.
Nun, viel mehr möchte ich mich über die Band auch einfach nicht informieren, dazu ist sie mir nicht wichtig genug. Mich stören vor allem die Art und Weise, wie bekennende Onkelz-Fans auftreten, die Intensität der Bandverehrung finde ich beängstigend und die Art und Weise, in der die Band, oder was davon noch übrig ist, damit umgehen, finde ich ziemlich schlimm und wenn ich Lieder der Band höre, vor allem wenn eben Fans der Band dabei sind, dann verursacht mir das ein äußerst ungutes Gefühl in der Magengegend.
Und all das kann ich sagen, ohne mich auch nur Ansatzweise mit der politischen Anschuldigungen der Antifa auseinandersetzen zu müssen.
The people united can never be ignited.