In diesem Thread will ich einige Bands bzw. Alben vorstellen, die sehr stark von Bathory beeinflusst wurden. Das Wort Clones klingt dabei vielleicht zu negativ, denn die Bands die ich nenne finde ich sehr gut. Da es aber wenn ich mich recht erinnere einen Queensryche-Clones-Thread gibt, nenne ich den jetzt halt entsprechend.
Ich würde mich freuen, wenn ihr auch Bands vorstellen würdet, die sehr nahe an Bathory sind. Vor allem Zemial würde mich interessieren, da ich von denen nichts habe, aber einiges glaube ich auch sehr Bathory-lastig ist. Aber bitte nicht nur Namen in den Raum werfen sondern auch ein, zwei Sätze schreiben und Youtube-Videos o.ä. dazu posten.
Bisher vorgestellte Alben: Bloodshed Walhalla - Legends Of A Viking Hades - ...Again Shall Be Hades - The Dawn Of The Dying Sun Ereb Altor - By Honour Ereb Altor - The End Immortal - Diabolical Fullmoon Mysticism Helheim - Ã…sgards Fall
Bloodshed Walhalla - Legends Of A Viking Italien, 2010 Stil: Hammerheart, Nordland
Der Italiener Drakhen nahm - ganz in der Tradition von Quorthon - alleine ein Album auf, spielte alle Instrumente selbst, programmierte die Drums und übernahm auch selbst den Gesang. Stilistisch geht das Ganze eindeutig in die epische Bathory-Richtung, genauer gesagt sind die "Hammerheart" und die "Nordland"-Alben die Haupteinflüsse. Speziell der Gesang orientiert sich an "Hammerheart". Der Gesang ist wie auch bei Quorthon nicht immer ganz sattelfest, passt aber gut zur Musik.
Hades - ...Again Shall Be Norwegen, 1994 Stil: Hammerheart (Musik), Under The Sign Of The Black Mark (Gesang)
Die Norweger Hades (die sich später in Hades Almighty umbenannten) liefern hier ein starkes Debüt ab, bei dem sie den musikalischen Stil von "Hammerheart" mit seinen ausladenden Songs und Akustikgitarrenparts mit dem Black Metal-Gesangsstil von "Under The Sign Of The Black Mark" verbinden. Bathory-Kenner wissen, dass es diese Kombination von Quorthon so nicht gab, ansonsten hätte man stellenweise aber Haus und Hof verwetten können, dass das Aufnahmen von Bathory sind.
Hades - The Dawn Of The Dying Sun Norwegen, 1997 Stil: Hammerheart (Musik), Under The Sign Of The Black Mark (Gesang)
Auf dem zweiten Album von Hades klang die Band schon etwas eigenständiger. Alleine der alte Demotrack "Alone Walkyng" ist aber schon das Geld wert, der Rest steht dem kaum nach. Auf dem Rerelease der CD ist mit "For All Those Who Died" sogar ein Bathory-Cover mit drauf.
Ereb Altor - By Honour Schweden, 2008 Stil: Hammerheart, Twilight Of The Gods
Nach einem Demo im Jahr 2003 dauerte es noch fünf Jahre, bis die Schweden ihr Album By Honour veröffentlichten. Darauf zelebrieren sie langsame, ausladende Songs die stark von Bathorys "Twilight Of The Gods"-Album beeinflusst sind. Bei ihrem Auftritt auf dem ersten Hammer Of Doom-Festival spielte die Band eine gelungene Coverversion von "Home Of Once Brave".
Immortal - Diabolical Fullmoon Mysticism Norwegen, 1992 Stil: Under The Sign Of The Black Mark, Blood Fire Death
Die heutigen Black Metal-Superstars aus Norwegen frönten auf ihrem Debüt noch einer sehr eindeutigen Mischung aus "Under The Sign Of The Black Mark" und "Blood Fire Death". Man höre sich nur mal "A Perfect Vision Of The Rising Northland" an, das in der Tradition von Songs wie "For All Those Who Died" und "Blood Fire Death" steht und genauso auch auf dem Album "Blood Fire Death" stehen könnte.
Welch löbliches Unterfangen, dem ich mich gerne anschließe.
Du erwähntest bereits Zemial, die früher Holterdipolter-Schwarzwurzelei irgendwo zwischen Venom und alten Bathory betrieben, ich empfehle indes "In Monumentum" vom gleichnamigen Album, das ungleich epischer ausgerichtet ist: http://www.youtube.com/watch?v=_5AzA1ly5C4
Gods Tower aus Weißrussland hatten auch ein paar schöne getragene Lieder, die vor allem von den sehnsuchtsvoll-melancholischen Gefühl in den Gitarrenharmonien beherrscht sind: http://www.youtube.com/watch?v=vJ4lUjhoUWg
Scald aus Russland veröffentlichten leider nur ein Demo, da ihr begnadeter Sänger starb und die Band ohne ihn nicht weiter machen wollte. Mit folkloristischerem Stil fungierten sie später als Tumulus, der jedoch kaum noch etwas mit dem majestätischen Epic Doom/Viking Metal früherer Tage gemein hat: http://www.youtube.com/watch?v=wW8YLDoN ... re=related
Da Quorthon auch gerne mal ein geruhsames Stück zupfte, möchte ich noch Rimmersgard aus dem Erzgebirge in den Raum werfen, die in zwei Dekaden ein Demo und eine CD aufnahmen: http://www.youtube.com/watch?v=GeGNtZ4J ... ure=relmfu
Die ersten beiden FALKENBACH-Alben fand ich sehr gut und natürlich die Russen SCALD. Und noch ein Insider-Tipp, den hier kaum einer kennen wird: ATLANTEAN KODEX. Laut metal archives kommen die aus "Upper Palatinate", heißt übersetzt wohl "Vornehmes Palästinensergebiet".
Da fällt mir ein, dass ich endlich mal die alten PRIMORDIAL-Alben brauche. Sind wohl am ehesten im Hammerheart/Twilight Of The Gods-Bereich zu Hause. BATTLE RAM hatten den ein oder anderen Song, bei dem ich an selbige denken musste.
Interessanter Thread. Die meisten Bands sind mir bekannt und wissen zu gefallen. Produktionstechnisch reicht das Album von Scald am ehesten an Bathory heran, ein wunderbares Stück Musik für ausgedehnte Spaziergänge im Schnee .
Sgt. Kuntz hat geschrieben:Da fällt mir ein, dass ich endlich mal die alten PRIMORDIAL-Alben brauche. Sind wohl am ehesten im Hammerheart/Twilight Of The Gods-Bereich zu Hause.
Da liegst du nicht ganz richtig, zumindest die erste Scheibe (und das Demo) ist dann doch (fast durchgehend) deutlich schneller und "Black-Metal-lastiger" als die epischen Bathory. Ab "A Journey's End" ändert sich das aber, auch wenn's auf "Storm Before Calm" wieder überwiegend rasend zugeht. "The Gathering Wilderness" ist dann wohl im Schnitt die langsamste Scheibe der Band, die letzten beiden - wovon das vorletzte wohl auch das Album mit dem deutlichsten "Heavy-Metal-Einschlag" ist - gefallen mir (neben "Storm Before Calm") aber noch besser. Auf jeden Fall ne geniale Band von der ich wirklich fast jeden Ton liebe!
SIG:AR:TYR müssen hier auch noch genannt werden. Die Demo-CD "The Stranger" klingt, als hätte man nur die instrumentalen Akustikparts epischer BATHORY aufgenommen, mit dem ersten Album kommt dann auch der Metal hinzu und der BATHORY-Einfluss wird noch etwas deutilcher, genau wie auf dem zweiten Album. Die letzte Scheibe "Godsaga" klingt dann etwas eigenständiger und im Durchschnitt auch flotter, kann aber immer noch nicht verbergen, dass BATHORY wohl den größten Einfluss auf dieses Projekt hatte(n).
Von der Stimmung her haben auch folgende ROOT Alben recht viel von BATHORY, ohne den Stil allerdings zu kopieren: "The Temple In The Underworld"
"Kärgeräs" (allerdings deutlich ruhiger und teils auch etwas langweiliger als die Schweden, hat aber auch einige richtig tolle Songs, nur diesmal weitestgehend ohne die bandtypische düstere Atmosphäre)
"The Book" (!!!)
Der Song "Leviathan" vom zweiten Album "Hell Symphony" klingt außerdem ziemlich wie eine Mischung aus frühen und epischen BATHORY.:
Nicht zu vergessen sind hier noch die Ungarn Tormentor. Ebenfalls aus den 80ern klingen sie stark nach Bathory aus der "The Return..." und "Under The Sign..." Ära.
Manche der von euch genannten Bands sind mir auch schon bekannt, ich habe sie aber nicht direkt als Bathory-Clones gesehen, eher als teilweise Bathory-beeinflusst. Atlantean Kodex haben zum Beispiel schon Songteile die mich an Bathory erinnern, aber genauso muss man da auch die frühen Manowar nennen und der größte Einfluss auf AK ist sicherlich Solstice.
Vor meinem geistigen Auge sehe ich so eine Art Zielscheibenmodell, ganz in der Mitte Bathory, im ersten Kreis drumherum dann die Bathory-Clones wie Bloodshed Walhalla und Ereb Altor, im zweiten Ring die stark beeinflussten wie Helheim mit Ã…sgards Fall und im dritten Kreis dann die nicht ganz so stark beeinflussten wie Primordial und Atlantean Kodex.
Apropos Helheims Ã…sgards Fall. Stelle ich hier auch gerne vor, auch wenns wie schon gesagt kein Klon ist sondern "nur" stark beeinflusst.
Helheim - Ã…sgards Fall Norwegen, 2010 Stil: Hammerheart, Blood Fire Death
Im Jahr 2010 veröffentlichen die Norweger Helheim ihre EP "Åsgards Fall", nach eigenen Aussagen ein Tribut an Quorthon. Im Vergleich zum Vorgänger "Kaoskult" nähert sich die Band tatsächlich einen Schritt an Bathory an, allerdings klingen die Songs dennoch unverkennbar nach Helheim, von einem Klon kann also nicht die Rede sein. Die vielen ruhigen, cleanen Parts, die Chöre und die sehnsuchtsvolle Stimmung die die Musik erzeugt erinnern dann aber schon an Bathory. Auf dem Nachfolger "Heiðindómr Ok Mótgangr", den ich auch sehr mag wurde der Black Metal-Anteil dann wieder etwas größer.