The Butcher hat geschrieben:Ich bin zwar absoluter Anhänger der von Dir genannten Schwedenkapellen (vor allem natürlich der Frühwerke), aber diese Aussage kann ich definitiv nicht unterschreiben.
Muddu wohl nochmal - trotz eingeschaltetem "total subjektiv modus" - in "Altars Of Madness", "Blessed Are The Sick" oder "Legion" reinhören!
Hab die Scheiben alle, und auch oft genug angehört. Die beiden morbiden Engelchen sind Götterscheiben und die Legion ist auch ein tolles Album. Aber brutaler als Unleashed oder Dismember find ich davon ehrlich gesagt nix. In Sachen Durchschlagskraft und Wucht schlägt für mich nix und nochmal nix den Gitarrensound der schwedischen Ostküste. Heftiger kann eine Gitarre nach meinem Empfinden einfach nicht klingen, und deswegen find ich die soundtechnisch viel intensiver.
Außerdem wird das Genre als Brutal Death bezeichnet... Das hab ich mir nicht ausgedacht...
Ach was? Weiß ich schon, dass jemand auf die glorreiche Idee gekommen ist, diesen Genrebegriff zu erfinden. Halt ich aber neben "Epic Symphonic Hollywood Metal", "Power Metal" und "True Metal" für einen der dämlichsten Genrebegriffe aller Zeiten. Davon abgesehen hatt ich in den letzten Monaten öfters mal sog. "Brutal Death"-Scheibchen auf'm Tisch und ganz ehrlich: Ich find das meiste davon handwerklich gut, aber es macht mir keinen Spaß, das anzuhören. Einfach deshalb, weil 95% von dem Zeug keine Hooks hat und keinen Ausdruck und dazu austauschbar klingt. Zur spürbaren musikalischen Brutalität gehört für mich auch, dass die Band eine (krasse) Atmosphäre erzeugt, dass sie ergreifende finstre Melodien hat und dass ich zumindest ansatzweise verstehen kann, was der Sänger so von sich gibt. Wenn ein Sänger nur wahlweise rumröchelt oder wie ein angestochenes Schwein quiekt, ohne dass man auch nur ein Wort versteht, dann ist das nicht brutal, sondern, na ja, ich weiß nicht, langweilig? Ein Matti Kärki oder ein Johnny Hedlund haben Charisma, Feeling und Charakter in ihrer Stimme, was ich bei FAST allen "Brutal"-Death-Shoutern komplett vermisse. Kurz gesagt: Wenn ich die Dismember-"Ballade" "Dreaming In Red" höre, dann find ich die in jeder Hinsicht brutaler als "Hammer Smashed..." von CC, weil der Dismember-Track emotional was bewegt, echte Bilder vor dem inneren Auge zeichnet und eine Gänsehaut auslöst, während der CC-Song mich einfach nur komplett kalt lässt. Wenn ich D.i.R. höre, dann denk ich "Wow! DAS ist brutal!", das Gleiche bei der neuen Unleashed. Legt mir einer die neue Cannibal Corpse ein, dann denk ich nur: "Jau, die Jungs können was." - aber mehr empfind ich da nicht. Anerkennung für die Fähigkeiten, aber NULL Emotionalität. Geht mir bei neueren Morbid Angel und Deicide auch so, während die schwedischen "Big-4" irgendwie immer zu mir durchdringen.
Grave sind Live eine Macht das drückt den kompletten Gig über - aber die sind für mich auf Platte leider eher langweilig... Gleiches Spiel wie bei Dew-Scented live top cd flop...
Grave find ich immer gut. Live und auf Platte. Dew-Scented interessiert mich eher weniger bis gar nicht, weder live noch auf CD.