Pavlos hat geschrieben:Pavlos hat geschrieben:Hofi hat geschrieben:Momentan reift hier die Ăśberlegung, zu Camel nach Mannheim zu pilgern.
Da werd ich auch sein.
Latimer hat´ne dreistündige Show für die Tour versprochen. Das kann nur mega werden.
Was soll ich sagen, es war einfach wunderwunderschön.
Die Band spielte zwei Sets. Zuerst gabs die Snow Goose in voller Länge, und die Band gab das Stück von Anfang an motiviert, durchgehend fehlerfrei und voller Emotionen wieder. Ich hatte vom ersten bis zum letzten Ton Gänsehaut.
Nach einer kurzen Pause gab es Material aus allen Phasen der Band. Da hätte sie ruhig mehr Stoff aus den 70ern spielen können, aber insgesamt war das alles dermassen tight und voll Spielfreude vorgetragen, dass auch die Sachen aus den 90ern/00ern richtig überzeugend rüberkamen.
Und als dann am Ende die ersten Töne von ´Lady Fantasy´ ertönten, war alles um einen herum vergessen und die Wände, der Boden, die Decke, die Bühne und natürlich auch das Publikum der alten Seilerei zu Mannheim wurden mit Emotionen vollgepinselt. Und als ich dem Herrn Latimer, diesem verhinderten Giganten des Classic Prog, so beim virtuosen Spiel zusah und an die turbulente und ungerechte Geschichte dieser talentierten Band nachdachte (zuerst der Hype, dann für kurze Zeit Erfolg, dann die ersten Streitereien, der unverdiente Abstieg, der Tod Bardens, die Krankheit Latimers), erwischte ich mich dabei wie ich mit einem Kloß im Hals zu kämpfen hatte. Um mich herum ging es mehreren so und einige, mich inbegriffen, verloren schließlich den Kampf und die Tränen liefen.
Die Setlist:
The Great Marsh
Rhayader
Rhayader Goes To Town
Sanctuary
Fritha
The Snow Goose
Friendship
Migration
Rhayader Alone
Flight Of The Snow Goose
Preparation
Dunkirk
Epitaph
Fritha Alone
La Princesse Perdue
The Great Marsh (Reprise)
Never Let Go
Song Within a Song
Echoes
The Hour Candle (A Song For My Father)
Tell Me
Watching the Bobbins
Fox Hill
For Today
Lady Fantasy

Mannheim habe ich leider aus reisetechnischen GrĂĽnden nicht gepackt. DafĂĽr war letzten Freitag das Konzert in Fulda angesagt.
Und ich kann einfach alles was unser griechischer Großmeister für Prog und sonstige Virtuositäten von sich gibt bedenkenlos unterschreiben.
Die Snow Goose Hälfte des Sets hat mir unvergleichlich vor Augen geführt, wie man mit reiner Instrumentalmusik, ohne eine einzige Ansage, das Publikum in seinen Bann ziehen und verzaubern kann. Mann war das unglaublich.
Die zweite Hälfte war für mich etwas langwierig, da ich leider nur mit den ersten vier Alben der Band vertraut bin. Spielerisch gibt es an dem dargebotenen aber absolut nichts auszusetzen.
Bei Lady Fantasy sind dann in der Orangerie zu Fulda alle Dämme gerissen, das Publikum ist nach vorne gestürmt, hat die Fläche zwischen Bühne und Bestuhlung gefüllt und diesen unvergleichbaren Song abgefeiert. Was für Emotionen. Was für Melodien.
Der Herr Latimer mag nicht der schnellste an seinem Instrument sein, aber dieses Feeling und diese wunderbaren Melodien und Töne die er damit erzeugen kann suchen ihresgleichen.
Fakt ist: Die 800km die ich dieses Wochenende heruntergespuhlt habe, haben sich definitiv gelohnt.
