NegatroN hat geschrieben: Goatstorm hat geschrieben: Es gibt inzwischen sicher "härtere" und schnellere Bands als SLAYER, aber so unterschwellig böse und bedrohlich klingt kaum eine andere Band. Liegt wohl daran, dass sie nicht nur auf Up-Tempo setzen, sondern gekonnt auch diese Slayer-typischen zähen und disharmonischen Sachen einbauen. "South of Heaven" oder "Seasons..." finde ich deshalb eigentlich noch fieser als "Reign in Blood", wo's ein halbe Stunde lang nur auf die Mütze gibt.
Ich frage mich ehrlich gesagt schon länger, was genau diese Stimmung erzeugt. Die Elemente, aus denen sich ihre Musik zusammensetzt, verwenden ja auch andere Bands. Trotzdem ist das bei Slayer einfach was anderes und ich kann nicht so richtig erklären, woran das liegt.
Ich weiß noch genau, wie ich Slayer das erste Mal live gesehen hab. Eigentlich war da gar nichts besonderes. Die Songs waren alle bekannt und showmässig passiert bei Slayer auf der Bühne ja auch eher nichts. Trotzdem stand ich da mit offenem Mund und war einfach nur fasziniert von der Stimmung, die sie da erzeugen. Wie auch immer sie das tun.
Schwierig zu sagen.
Ich denke, es sind die Details, also nicht die Riffs selber, sondern eher die Art wie sie eingesetzt und gespielt sind.
Weil SLAYER im Allgemeinen doch eher im schnellen Bereich agieren, ist der Kontrast zu den zähen Sachen umso höher, wodurch deren Wirkung zusätzlich verstärkt wird. Was zudem typisch ist, ist, dass auch während der langsameren, disharmonischen Teile das Drumming extrem dynamisch ist und den Song weiter nach vorne treibt. So entstehen keine Spannungsabfälle - die langsamen Teile wirken nicht aufgesetzt sondern authentisch und dadurch intensiv.
Neben den fiesen Texten, die ja nicht plakativ auf Blut, Gedärme und Eiter setzen, sondern auch eher auf unterschwellige, psychologische Art die abseitigsten Themen aufgreifen, trägt meiner Meinung nach vor allem auch Tom Araya zu Atmosphäre bei. Er verfügt eigentlich über eine recht limitierte Stimme, aber die glaubwürdige und aggressive Art, wie er die Texte intoniert und rüberbringt, ist, denke ich, ein maßgeblicher Faktor.
Auf der Bühne ist ein zusätzlicher Bonus auch das Charisma der Band. Obwohl's ja anscheinend nette Kerle und Familienmenschen sind, nehme ich ihnen die Aggression in der Musik zu 100% ab. Liegt evtl. auch wieder daran, dass sie auf der Bühne nicht rumtoben und Zirkus machen sondern lieber böse schauen oder psychopatisch grinsen (Araya).
Sblood, thou stinkard, I’ll learn ye how to gust … wolde ye swynke me thilke wys?