
Was für ein grandioses Teil die neue WOLVES OF AVALON wieder geworden ist...
Herzstück des Albums ist ganz klar der halbstündige (!) Titeltrack, auf dem die Band wieder alles in die Waagschale wirft, was auch schon die bisherigen zwei Alben zu sagenhaften Meisterstückchen britischen Pagan Metals gemacht hat. Diesmal jedoch in im wahrsten Sinne des Wortes epischen Ausmaßen. Das Intro beginnt mit Regen und Vogelgezwitscher ("...only the trilling of nightingales can be heard"), einem narrativen Part Metatrons sowie einem fast schon PINK FLOYD-artigen Gitarrensolo, bevor der Song nach 5 Minuten im klassischen TWOA-Stil so richtig losmarschiert. Ich will jetzt nicht den kompletten Song nacherzählen, aber doch darauf hinweisen, dass die 30 Minuten sehr mitreißend und vielschichtig inszeniert sind, von harschen Parts über folkige Passagen (Flöte und Geigen sind natürlich auch wieder am Start), im letzten Drittel des Songs wird solotechnisch gar tief in den 70ern gewildert! Auch gesanglich die komplette Palette; Metatron mit seinem tiefen Leprakranken-Geröchel teilt sich die Vocals mit Thurios von DRUDKH, außerdem haben die Wölfe mit ihrem hauptamtlichen Gitarristen James Marinos einen wunderbaren Klarsänger in ihren Reihen, der mit seinem ausdrucksstarken Gesang eine weitere Facette in dieses Epos bringt.
Schon jetzt was vom Außergewöhnlichsten was dieses Jahr erschienen ist. Sicher beim ersten Hören aufgrund der Vielschichtigkeit ein wenig erschlagend, aber das Stück wächst von Durchgang zu Durchgang und wartet mit vielen zauberhaften Melodien und zahlreichen Gänsehautmomenten auf! Auch die rohe Produktion ist top, der herrlich röhrende Gitarrensound: wunderbar!
Daneben befinden sich noch zwei andere Songs auf dem Album: bei "The Voice of Steel" wird eine böse Band gecovert, Song Nummer 3 ist ebenfalls ein Cover, und zwar von VENOMs "Die Hard", bei dem Gastmusiker wie Alan Averill, Rob Miller (AMEBIX) und Mirai (SIGH) zum Tanze aufspielen, während die Gitarren von Mantas höchstpersönlich eingespielt wurden. Ein interessantes und gutes Cover, auch wenn es nicht so wirklich zum sonstigen Stil der Band passen mag und irgendwie wie ein Fremdkörper wirkt.