Goatstorm hat geschrieben:Komm, lassen wir's. Näher kommen wir uns nicht.
Nah genug. Wenigstens sind wir uns bei den letzten Alben von Motörhead und Venom einig. Und bei Darkthrone. Und bei Gates Of Slumber. Und. Und. Und... Sollte man bei all dem Gezerfe um Manowar nicht vergessen.

1 Ich halte einzelne Aspekte von Kunst nach wie vor für objektiv bewertbar. Ob es jemandem gefällt, steht wiederum auf einem anderen Blatt.
Das wären dann für mich die handwerklichen Aspekte, weniger die künstlerischen. Also ob jemand Töne trifft, sich verspielt, den Rhythmus verliert etc... Schon beim Sound hab ich Zweifel, aber gut. Sei's drum.
2 Ich halte ein wenig Konfrontation für nicht verkehrt. Einfach mal zu sagen, dass man eine Band scheisse findet, ohne zuerst drei Seiten klarstellen zu müssen, ob das jetzt die persönliche, die objektive, die subjektive oder sonstwas Meinung ist.
Konfrontation find ich allgemein eher unnötig. Drum hab ich wohl in real life auch noch nie mit jemandem Streit gehabt. Ich versuch immer alles verbindlich zu formulieren, solange mich keiner angreift. Klar, eine ganz kleine Provokation kann auch ich mir manchmal nicht verkneifen, aber ich würd nie was objektiv Schlechtes über eine Band oder ein Album behaupten, wenn dies nicht belegbar ist. Dann bleib ich halt dabei, dass es mir nicht gefällt und guád isch.
3 Ich halte die Ausrichtung von MANOWAR auf den letzten beiden Platten nach wie vor für kommerzielle Anbiederung. Wäre mir aber egal, wenn die Musik passen würde.
Wie gesagt, ich weiß es nicht. Und da - für mich - die Musik passt, ist's mir auch egal. Insoweit folgen wir hier dem gleichen Prinzip.
4 Wenn ich eine junge Band entdecke, die die Stilmerkmale einer älteren Band heutzutage besser verwendet als ihre Vorbilder, werde ich auch weiterhin die Formulierung "die besseren ..." benutzen. Warum? Weil ich keine Lust habe, jede meiner Aussagen erst semantisch, grammatikalisch und kausal zu überprüfen.
Darfst du gerne machen. Kommt ja immer drauf an, mit welcher Intention es einer sagt. Wenn man sich monatelanges Totreden anhören musste, kann man's halt manchmal nicht mehr hören. Semantik und Grammatik sind im Übrigen ziemlich coole Errungenschaften. Mit der Kausalitätsprüfung bin ich aber noch nicht ganz durchgestiegen. Ich leg eher Wert auf die finale Auslegung, wenn die nicht anstößig ist, dann passt das schon.

5 Bei der Stelle mit dem "Underground" hab ich mich oben wohl schon zum zweiten Mal undeutlich ausgedrückt, aber ich halte ihn nach wie vor nicht maßgebend für die Urteilsbildung zur neuen Manowar und Deinem Review.
Ich halte den Underground per se nicht für maßgeblich. Es ist einfach das Gegenteil vom Mainstream. Weiter nix. Was ich meinte, ist, dass die Manowar-Kritik eher aus den Reihen der Altfans und Undergroudler kommt, als aus den Reihen der Jungfans und Raab-Zuschauer, und dass eben viele Leute sich Underground-Credibility dadurch erheischen wollen, dass sie prinzipiell alle großen Bands als Verräter etc... pp... bezeichnen, so wie es Ice auch schon bei den 1991-Metallica-Hassern kritisiert hat. Dass damit nicht ihr hier aus diesem Forum gemeint wart, hab ich - glaub ich - inzwischen klar gemacht.
6 Mit Formulierungen wie "Platte des Jahres" wäre ich auch weiterhin vorsichtig.
Nun, wenn das des Pudels Kern sein soll, hier die Erklärung: Der Grund, warum ich das in der Rezi so geschrieben habe, wart im Prinzip ihr hier in diesem Forum. Ich weiß noch, wie ich angegriffen wurde, als ich vor 'nem Jahr mal geschrieben habe, dass ich mir ziemlich sicher bin, dass Manowar die Platte des Jahres machen würden. Das Gezeter war groß und ich - wie immer - der hörige Fanboy. Weil es - natürlich - mal wieder so gekommen ist, wie ich das prognostiziert hatte, hielt ich es für eine gute Idee, das genau so zu schreiben, wie es sich damals im Thread hier auch dargestellt hat. Ich dachte, dass darin eine ganz gehörige Portion Selbstironie drinsteckt und auch erkennbar ist, weil ich mich sehr gerne auch dafür auf die Schippe nehme(n lasse), dass ich von Manowar einfach wirklich ALLES gut finde. Dass es meine Platte des Jahres werden würde, hing also irgendwie weniger von Manowars Leistung ab, als vielmehr von der Tatsache, dass ich - aus welchen Gründen auch immer - scheinbar gar nicht anders kann, als Manowar über alles zu verehren. Ich hör's und es passt. Scheinbar hat Joey eben genau den Kompositionsstil entdeckt, für den ich total empfänglich bin. Ich kann's doch selber nicht erklären. Ich kann selbst drüber schmunzeln, aber ich lass mich nicht gern dafür anprangern, vor allem weil ich nach wie vor der Meinung bin, dass ich mir sehr viel Mühe gegeben habe, die Rezension so objektiv und sachlich wie möglich zu gestalten, ohne dabei meinen Geschmack zu verleugnen. Deshalb der Zwist hier im Forum, den ich aber - ganz ehrlich - nicht überbewerte.
Die neue Manowar finde ich übrigens inzwischen am Stück unhörbar. Denke nicht, dass die bei mir noch großes Wachstumspotential hat.
Wenn ich noch lange mit euch rumhänge komm ich vielleicht auch noch so weit. Mein persönlicher Reifeprozess sozusagen. Ich geh nicht davon aus, aber wenn es doch passieren sollte, dann schreib ich eine Zweitrezi und widerrufe!
