Veni Domine - Tongues

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

Moderator: Loomis

Beitragvon magic_child » 6. November 2007, 13:04

<a href='http://sacredmetal.de/index.php?page=reviews/pusmetal/veni2007' target='_blank'>http://sacredmetal.de/index.php?page=revie...smetal/veni2007</a>

Zitat:
"Ein wenig White Metal zur Unterstreichung und Stärkung des eigenen kulturellen Kontext kann in Zeiten wachsenden islamischen Terrorismus auch nicht schaden."

Wie kommt man denn auf so einen Satz...?? Verstehe ich den Witz nicht, oder ist das tatsächlich ernst gemeint? :o
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Beitragvon Acurus-Heiko » 8. November 2007, 09:19

Das kann man - mit Blick auf Deine Frage - "sowohl als auch" verstehen. Mir persönlich ist zumindest White Metal um einiges sympathischer als Black Metal. Und das es zur Zeit eine weltweite Auseinandersetzung gibt, die im wesentlichen entlag zivilisatorischer Konfliktlinien verläuft (Islam versus Christentum), darf in einem Review schon mal angedeutet werden. Warum hast Du Probleme mit dem Satz?
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Beitragvon magic_child » 8. November 2007, 11:28

Acurus-Heiko hat geschrieben:Das kann man - mit Blick auf Deine Frage - "sowohl als auch" verstehen. Mir persönlich ist zumindest White Metal um einiges sympathischer als Black Metal. Und das es zur Zeit eine weltweite Auseinandersetzung gibt, die im wesentlichen entlag zivilisatorischer Konfliktlinien verläuft (Islam versus Christentum), darf in einem Review schon mal angedeutet werden. Warum hast Du Probleme mit dem Satz?

Ich finde halt, dass so ein Satz klingt, als ob er eher die Konflikte schüren wollte. Es wirkt so, als wolltest Du sagen "wir müssen uns abgrenzen und stärken gegen den bösen Islam, deshalb hören wir jetzt mal White Metal". Ich denke, Du hast es nicht so gemeint, aber so kam es bei mir an.

Ich sag' das jetzt mal ganz vorsichtig, aber ich finde, dass hat in einem Review eher nichts zu suchen. Ich denke nicht, dass es automatisch eine logische Verbindung zwischen einer Band mit christlich geprägten Texten und Terrorismus gibt (so lange sie nicht explizit davon singen). Mal übertrieben gesagt: Dann müsste ich ja auch bei einer Band, die über ihren jüdischen, islamischen, oder was-weiß-ich-noch Glauben singt, im Review darauf hinweisen, dass man vorsichtig sein soll, weil das nicht unser Kulturkreis sei ;)

Ich fände es ok, z.B. eine Band zu loben, wenn sie bestimmte, wichtige Dinge in Texten anspricht oder sich für ein friedliches Miteinander der Religionen ausspricht, etc., etc. Aber eine Band zu empfehlen, um den eigenen kulturellen Kontext zu stärken, klingt für mich äußerst merkwürdig. Damit grenzt man sich halt automatisch irgendwie ab und setzt "die anderen" herab.

Übrigens, das hat alles gar nichts mit Veni Domine oder White Metal zu tun, oder ob man das nun selber begrüßt, dass eine Band über den christlichen Glauben singt oder nicht. Ich z.B. bin kein Christ, trotzdem sind Saviour Machine meine Lieblingsband, die mich u.a. auch gerade wegen ihrer Texte so berühren. Aber auf all das beziehe ich mich nicht, ich finde nur, dass dieser eine Satz sehr missverständlich aufgefasst werden könnte.

Aber vielleicht hab' ich Dich auch nur ganz falsch verstanden? :unsure:
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Beitragvon Acurus-Heiko » 8. November 2007, 13:57

Erst einmal herzlichen Dank für Deine Kritik. Ich denke, wir beide verfolgen unterschiedliche Ansätze.

Zunächst: Ich habe die CD nicht empfohlen, um den eigenen kulturellen Kontext zu stärken. Ich schrieb lediglich ergänzend, es könne nicht schaden, wenn diese Stärkung mit Blick auf islamischen Terrorismus eintritt. Hier ist auch der Punk, an dem ich Dir wiederspreche.

Metal ist eigentlich - mit Blick auf konkrete politische oder weltanschauliche Aspekte - neutral. Man könnte auch sagen, er ist per se unpolitisch. Erst das öffnet ja die Spielräume für den hohen Grad an mythologischen Stoffen (Fantasy), die verarbeitet werden. Wenn Metal politsch ist, dann eher unkonkret-provokativ. Insofern fallen gerade die Bands auf, die hier abweichen.

White Metal ist so eine - für mich positive - Abweichung. Negative Abweichungen wären bspw. der sogenannte "Rechtsrock" oder Black Metal. Und wenn eine Band so abweicht, dann darf oder muß es sogar Bestandteil einer Besprechung werden (wenn man es denn überhaupt besprechen sollte, denn manche Dummheiten sollten besser ignoriert und konsequent ausgegrenzt werden). Dabei einen Bezug zur weltpolitischen Lage herzustellen (islamistischer Terrorismus), ist nicht verboten. Im Gegenteil, ich hielte es für apolitisch, es nicht zu machen. Wobei die Entscheidung, dies zu tun, bei jedem selbst liegt.

Ansonsten wiederspreche ich Dir an einem zweiten Punkt: Du schreibst (ich gebe es mit eigenen Worten wieder), ich erzeuge den Eindruck, mich vom Islam abgrenzen zu wollen. Und dies lehnst Du ab. Zum einen habe ich nicht den Islam als solches erwähnt, sondern seine terroristische Ausformung. Und zum anderen: Natürlich grenze ich mich davon entschieden ab. Dafür sollte sich ein vernüftig denkender Metaller nicht zu schade sein.

Gruß, Heiko
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Beitragvon Cthulhu » 8. November 2007, 14:19

magic_child hat geschrieben:
Acurus-Heiko hat geschrieben:Das kann man - mit Blick auf Deine Frage - "sowohl als auch" verstehen. Mir persönlich ist zumindest White Metal um einiges sympathischer als Black Metal. Und das es zur Zeit eine weltweite Auseinandersetzung gibt, die im wesentlichen entlag zivilisatorischer Konfliktlinien verläuft (Islam versus Christentum), darf in einem Review schon mal angedeutet werden. Warum hast Du Probleme mit dem Satz?

Ich finde halt, dass so ein Satz klingt, als ob er eher die Konflikte schüren wollte. Es wirkt so, als wolltest Du sagen "wir müssen uns abgrenzen und stärken gegen den bösen Islam, deshalb hören wir jetzt mal White Metal". Ich denke, Du hast es nicht so gemeint, aber so kam es bei mir an.

Ich sag' das jetzt mal ganz vorsichtig, aber ich finde, dass hat in einem Review eher nichts zu suchen. Ich denke nicht, dass es automatisch eine logische Verbindung zwischen einer Band mit christlich geprägten Texten und Terrorismus gibt (so lange sie nicht explizit davon singen). Mal übertrieben gesagt: Dann müsste ich ja auch bei einer Band, die über ihren jüdischen, islamischen, oder was-weiß-ich-noch Glauben singt, im Review darauf hinweisen, dass man vorsichtig sein soll, weil das nicht unser Kulturkreis sei ;)

Ich fände es ok, z.B. eine Band zu loben, wenn sie bestimmte, wichtige Dinge in Texten anspricht oder sich für ein friedliches Miteinander der Religionen ausspricht, etc., etc. Aber eine Band zu empfehlen, um den eigenen kulturellen Kontext zu stärken, klingt für mich äußerst merkwürdig. Damit grenzt man sich halt automatisch irgendwie ab und setzt "die anderen" herab.

Übrigens, das hat alles gar nichts mit Veni Domine oder White Metal zu tun, oder ob man das nun selber begrüßt, dass eine Band über den christlichen Glauben singt oder nicht. Ich z.B. bin kein Christ, trotzdem sind Saviour Machine meine Lieblingsband, die mich u.a. auch gerade wegen ihrer Texte so berühren. Aber auf all das beziehe ich mich nicht, ich finde nur, dass dieser eine Satz sehr missverständlich aufgefasst werden könnte.

Aber vielleicht hab' ich Dich auch nur ganz falsch verstanden? :unsure:

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Beitragvon magic_child » 8. November 2007, 18:28

P.C. was??
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Beitragvon Acurus-Heiko » 8. November 2007, 18:38

Mit "p.c." bist Du darauf hingewiesen worden, Dich der "political Correctness" angenommen zu haben.

Gruß,

- Heiko -
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Beitragvon magic_child » 8. November 2007, 18:57

Ach so, Danke für die Erklärung ;)
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Beitragvon Acrylator » 18. Januar 2008, 15:59

Cthulhu hat geschrieben:
magic_child hat geschrieben:
Acurus-Heiko hat geschrieben:Das kann man - mit Blick auf Deine Frage - "sowohl als auch" verstehen. Mir persönlich ist zumindest White Metal um einiges sympathischer als Black Metal. Und das es zur Zeit eine weltweite Auseinandersetzung gibt, die im wesentlichen entlag zivilisatorischer Konfliktlinien verläuft (Islam versus Christentum), darf in einem Review schon mal angedeutet werden. Warum hast Du Probleme mit dem Satz?

Ich finde halt, dass so ein Satz klingt, als ob er eher die Konflikte schüren wollte. Es wirkt so, als wolltest Du sagen "wir müssen uns abgrenzen und stärken gegen den bösen Islam, deshalb hören wir jetzt mal White Metal". Ich denke, Du hast es nicht so gemeint, aber so kam es bei mir an.

Ich sag' das jetzt mal ganz vorsichtig, aber ich finde, dass hat in einem Review eher nichts zu suchen. Ich denke nicht, dass es automatisch eine logische Verbindung zwischen einer Band mit christlich geprägten Texten und Terrorismus gibt (so lange sie nicht explizit davon singen). Mal übertrieben gesagt: Dann müsste ich ja auch bei einer Band, die über ihren jüdischen, islamischen, oder was-weiß-ich-noch Glauben singt, im Review darauf hinweisen, dass man vorsichtig sein soll, weil das nicht unser Kulturkreis sei ;)

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Übrigens, das hat alles gar nichts mit Veni Domine oder White Metal zu tun, oder ob man das nun selber begrüßt, dass eine Band über den christlichen Glauben singt oder nicht. Ich z.B. bin kein Christ, trotzdem sind Saviour Machine meine Lieblingsband, die mich u.a. auch gerade wegen ihrer Texte so berühren. Aber auf all das beziehe ich mich nicht, ich finde nur, dass dieser eine Satz sehr missverständlich aufgefasst werden könnte.

Aber vielleicht hab' ich Dich auch nur ganz falsch verstanden? :unsure:

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