Es bricht der Stil...

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

Moderator: Loomis

Beitragvon Hugin » 29. Dezember 2007, 14:03

Der Teutonen-Thread hat ansatzweise ans Tageslicht gespült bzw. bestätigt, was ein schon lange bekanntes Phänomen ist und ein Stück weit normal: Wenn Bands ihren Stil mehr oder minder radikal ändern, steigt ein Teil der Fans aus und kann nichts mehr damit anfangen. Ist ein Stück weit normal, schließlich gab's ja einen Grund, warum man die "alte" Band so sehr mochte, und der kann ja gerade in den Elementen gelegen haben, die mit dem Stilwechsel über Bord gegangen sind. Dass allerdings die einstige Anhängerschaft dann manchmal in totale Ablehnung, ja fast Hass umschlägt, find ich dann doch irgendwie krass. Manchmal werden Bands dann wie Verräter behandelt, was dann doch die Frage aufwirft, ob man etwas verraten kann, dem man niemals Loyalität geschuldet hat.

Egal. Die Kehrseite der Medaille ist dann wiederum - auch im Teutonen-Thread zu bewundern - dass manche Bands im Verlauf ihrer Karriere an Fans und Anerkennung verlieren, weil sie sich zu oft wiederholen, keine neuen Ideen mehr haben und allgemein nur noch als Selbstkopie gehandelt werden. Die ernten dann zwar höchst selten den Hass der einstigen Fans, werden aber mit Gleichgültigkeit gestraft, was - rein kommerziell - aufs gleiche rauskommt, während promotechnisch gehasst werden fast besser ist, als ignoriert zu werden.

Langer Rede, kurzer Sinn: Was mich interessiert ist, wie ihr generell zu Stilveränderungen im Hause eurer Lieblingsbands steht. Welche Bands es gut gemacht haben, welche Bands ihren Stil besser ändern sollten und welche Bands sich auch nach vielen Jahren noch kompetent selbst zitieren. Und was findet ihr vom Grundsatz her besser: Konsequente Stiltreue oder natürliche Weiterentwicklung?
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Beitragvon Thundersteel » 29. Dezember 2007, 14:22

Mal wieder ein tolles Thema - Dank an Hugin!


"Natürliche Weiterentwicklung" ist für mich die platteste aller Interviewphrasen, wenn der Sachverhalt auch oft zutreffend sein mag.

Mir ist diese Fortentwicklung lieber als konsequentes Beharren auf einem Stiefel, obwohl auch das in einigen Fällen sehr sympathisch sein kann (Exciter z.B.). Es ist doch oft so, daß die ersten 2, 3 Alben einer Band frisch, hungrig und unverbraucht klingen - ein Merkmal, daß man als Musiker wohl unmöglich konservieren kann. Deshalb kann ich beispielsweise den Fortgang einer Band wie eben Blind Guardian gut nachvollziehen - was hätte die Band denn tun sollen, nach "Imaginations..." die Handbremse ziehen? Was dann danach folgt, ist eben Geschmackssache. Mir persönlich gefällt die Formel "Feeling vor Technik" sehr gut, weshalb ich eben oft die Frühwerke von etablierteren Bands vorziehe.

Es gibt allerdings auch eine Reihe von Combos, die es geschafft haben, auf Dauer durch stilistische Modifikationen, die eben NICHT die Basis des Bandsounds angreifen, auf Dauer spannend zu bleiben. Helloween, Jag Panzer, Black Sabbath, Celtic Frost (komme mir jetzt keiner mit "Cold Lake" aus der Deckung!) oder Kreator wären hier anzuführen. Auch Maiden haben es nach den energischen ersten 3 Alben geschafft, bis "7th Son" interessante Alben zu veröffentlichen, die alle einen eigenen Charakter hatten.

Radikale Stilwechsel aus allzu offensichtlichen Gründen, wie sie Mitte der 90er von allzuvielen altbekannten Beispielen veröffentlicht wurden, sind in meinen Augen aber nur lächerlich.
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Beitragvon Hugin » 29. Dezember 2007, 14:36

Thundersteel hat geschrieben:Mal wieder ein tolles Thema - Dank an Hugin!

Gern geschehen. B)

"Natürliche Weiterentwicklung" ist für mich die platteste aller Interviewphrasen, wenn der Sachverhalt auch oft zutreffend sein mag.

Stimmt. Damit kann man im Prinzip JEDEN Stilwechsel rechtfertigen. Andererseits meinte ich damit schon, wie du auch, eine Entwicklung die eben aus dem Reifeprozess der Musiker erwächst und nicht aus dem Diktat des Mainstream bzw. aus kommerziellen Ambitionen heraus. Wobei es relativ wenige Bands gibt, denen ich rein kommerzielle Motive unterstellen möchte, wenn sie ihren Stil änder(te)n. Dass die Erwägung zumindest bei Profimusikern nicht ganz außen vor bleiben kann, ist aber auch klar. Man will ja von was leben.

Mir ist diese Fortentwicklung lieber als konsequentes Beharren auf einem Stiefel, obwohl auch das in einigen Fällen sehr sympathisch sein kann (Exciter z.B.).

Es ist doch oft so, daß die ersten 2, 3 Alben einer Band frisch, hungrig und unverbraucht klingen - ein Merkmal, daß man als Musiker wohl unmöglich konservieren kann.

Geht mir im Grundsatz auch so. Auch ich hab natürlich richtige Faves unter den Beharrlichen. Motörhead zum Beispiel, wobei die eigentlich ganz genau betrachtet viel abwechslungsreicher sind, als ihnen gemeinhin unterstellt wird. Aber in der Regel ist es mir auch lieber, wenn Bands etwas mehr Innovation und Varianz zu bieten haben, weil sonst auch die genialste Band irgendwann an einen Punkt kommt, wo man zu gähnen beginnt. Eben weil die alte Energie weg ist und neue Ideen nicht vorhanden sind. Bestes Beispiel für mich, so sehr es mir weh tut: Running Wild.

Es gibt allerdings auch eine Reihe von Combos, die es geschafft haben, auf Dauer durch stilistische Modifikationen, die eben NICHT die Basis des Bandsounds angreifen, auf Dauer spannend zu bleiben. Helloween, Jag Panzer, Black Sabbath, Celtic Frost (komme mir jetzt keiner mit "Cold Lake" aus der Deckung!) oder Kreator wären hier anzuführen.

Das dürfte die goldene Mitte sein. Ja. Die Beispielbands kann ich unterschreiben. Ist aber sehr schwierig, auf diesem Grat zu wandern.

Radikale Stilwechsel aus allzu offensichtlichen Gründen, wie sie Mitte der 90er von allzuvielen altbekannten Beispielen veröffentlicht wurden, sind in meinen Augen aber nur lächerlich.

Damals sahen halt viele Bands - vor allem aus den USA - radikal ihre Felle davonschwimmen und starteten Panikaktionen. In den USA wurde medial der Metal sowas von totgeredet, dass es nicht mehr feierlich war, und sehr viele Amis schauen leider nie über den eigenen Tellerrand, so dass eine Band wie z.B. Omen es damals nicht fassen konnte, dass in Deutschland jeder nur das alte Zeug hören wollte, obwohl sie doch eine so hippe neue Scheibe im Gepäck hatten. Damals als sie mit Fates Warning auf Tour waren.
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Beitragvon Thundersteel » 29. Dezember 2007, 14:44

Hugin hat geschrieben: Motörhead zum Beispiel, wobei die eigentlich ganz genau betrachtet viel abwechslungsreicher sind, als ihnen gemeinhin unterstellt wird.

Stimmt! Mein Fave "1916" etwa hat mehr Abwechslung zu bieten als... als Alben mit weniger Abwechslung.


Was den radikalen Stilbruch angeht: Teilweise sind damals ja sogar durchaus brauchbare Alben herausgekommen - "Dissident Alliance" etwa - doch kann ich einfach in den allermeisten Fällen nicht glauben, daß der neue Stil aus Überzeugung gewählt wurde. Und dann kann ich mir kein Album der Welt schönhören.
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Beitragvon KuttenBjuf » 29. Dezember 2007, 14:48

es kommt halt auch ganz stark darauf an, ob man den Stilwechsel selbst miterlebt hat oder im Nachhinein als neuer Fan feststellt, dass die Band einige für sie ungewöhnliche Alben aufgenommen hat.

Beispiel: Saxon
Die Band kenne ich und höre ich seit Erscheinen des Metalhead Albums. Die poppige Saxon Phase mit "Destiny" und dergleichen ist mir ziemlich egal. Hätte ich Saxon aber schon Anfang der 80er gehört und die hätten mir das Album vor den Latz geknallt, wäre mir das wohl garnicht mehr so egal.

So siehts wohl auch bei Kreator aus. Ich mag Albem wie Endorama und Outcast eigentlich ganz gerne, aber das würde wohl anders aussehen, wenn ich seinerzeit die Veröffentlichung mitgemacht hätte als Fan der alten Scheiben.

Was ich garnicht leiden kann, ist wenn irgendwelche modernen Sounds und der größte Kack einem als Weiterentwicklung verkauft werden obwohl es offensichtlich ist, dass eben eigentlich nur kommerzielle Hintergründe dahinterstecken.
Hier als Beispiel der neue Avantasia Song, die extreme "ich mach Martin Kesicki Konkurrenz" Ballade. Wenn ich dann les, dass manche diesen Kram auch noch als Weiterentwicklung bezeichenen (wie eingie User im RH Forum) muss ich mich ehrlich fragen ob die nicht merken, wie sich selbst verarschen damit.

Generell kann ich mich aber nicht erinnern, dass ich jemals einer Band entsagt hätte, nur weil sie ihren Stil geändert hat. Entweder ich finds gut oder kacke und danach entscheide ich dann ob ich die Band weiter unterstütze oder eben Newcomern eine Chance gebe. Das basiert dann nicht irgendwie auf Prinzipien, dass ich die Band nicht mehr höre. Wenn aber eine Band ihren Stil ändert, nur um erfolgreicher zu sein, dann nehm ich mir auch das Recht heraus, sie kacke zu finden und nochmal verbal nachzutreten.
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Beitragvon Thundersteel » 29. Dezember 2007, 14:53

KuttenBjuf hat geschrieben: es kommt halt auch ganz stark darauf an, ob man den Stilwechsel selbst miterlebt hat oder im Nachhinein als neuer Fan feststellt, dass die Band einige für sie ungewöhnliche Alben aufgenommen hat.

Stimmt genau.
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Beitragvon Forbidden Evil » 29. Dezember 2007, 14:57

Ich finde es schon gut wenn eine Band ihren Stil etwas verändert, so lange sie diesen Stil dann auch überzeugend und vor allem qualitativ gut rüber bringen. Wenn Band XY sagt "oh wir haben unseren Stil verändert" usw. und dann aber nur halbherzig an die Sache rangeht, dann kann das ja nix werden. Bands die eine Stilveränderung erfolgreich durchgeführt haben sind für mich z.B. Death Angel und Anacrusis. Bei denen klingen die Alben nicht alle gleich, trotzdem ist die Mucke geil. Bei Death Angel erwarte ich sogar das die immer mit was neuem ankommen.
Die Mucke

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Beitragvon Nolli » 29. Dezember 2007, 15:09

Als klassisches Beispiel mal Fates Warning:

Die haben ihren Stil nun wirklich dramatisch geändert und trotzdem immer herrausragende Alben veröffentlicht. Das ist zumindest meine Meinung.

Auf der anderen Seite verstehe ich jeden Fan der ersten drei Alben der mit FWX nichts anfangen kann genauso wie jeden Disconnected Liebhaber der mit den von John Arch geprägten Frühwerken nicht klarkommt.
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Beitragvon Holy Mighty Stormwitch » 29. Dezember 2007, 15:14

Sehr interessantes Thema.

Ist ein Stück weit normal, schließlich gab's ja einen Grund, warum man die "alte" Band so sehr mochte, und der kann ja gerade in den Elementen gelegen haben, die mit dem Stilwechsel über Bord gegangen sind.


Das ist richtig. Ich denke mal jeder von uns kann begründen, warum er Band XY gut findet, wieso er angefangen hat sich mit ihr zu beschäftigen und eines Tages zum Fan zu werden. Und ja, ich weiß... die Bands machen in erster Linie Musik für sich selbst und nicht für die Leute da draußen, die ihre Platten kaufen und auf die Konzerte gehen. Ich will keiner Band vorschreiben, welche Art von Musik sie schreiben und spielen soll. Aber im Gegenzug darf man aber auch uns nicht vorschreiben, wofür wir unser Geld ausgeben. Der Musiker entscheidet was er spielt, der Fan trifft die Entscheidungen bezüglich Plattenkäufen und Konzerten. Und wenn mir was nicht gefällt, kommt es mir nicht ins Regal.

Dass allerdings die einstige Anhängerschaft dann manchmal in totale Ablehnung, ja fast Hass umschlägt, find ich dann doch irgendwie krass.


Das ist bei mir definitiv nicht der Fall. Es gibt schon so einige Bands, mit deren neuem Material man mich wirklich jagen kann... z. B. Manowar sind so ein spezieller Fall. Trotzdem höre ich mir nach wie vor die ersten 6 Scheiben an, weil ich sie genial finde. Material welches mir supergut gefällt, wird garantiert nicht boykottiert wenn eine Band mal was veröffentlicht hat, womit ich nichts anfangen kann.
Was Konzerte angeht, geh´ ich so vor: Wenn ich weiß, dass eine Band genügend alte Klassiker zum Besten gibt, bin ich natürlich dabei... andererseits nehm´ ich mir das Recht heraus, nicht hinzugehen. Wozu soll ich mir ´nen Gig antun wenn ich genau weiß, dass mich der Großteil des Programms überhaupt nicht interessiert? Nehmen wir als Beispiel mal Fates Warning: Ganz ehrlich, ich besitze auch Alben aus der Phase wo John Arch nicht mehr dabei war und finde sie auch gut... aber ein Konzert ohne einen einzigen Song von NOB oder ATG, ich weiß nicht... irgendwie würde mir da was fehlen.

Die Kehrseite der Medaille ist dann wiederum - auch im Teutonen-Thread zu bewundern - dass manche Bands im Verlauf ihrer Karriere an Fans und Anerkennung verlieren, weil sie sich zu oft wiederholen, keine neuen Ideen mehr haben und allgemein nur noch als Selbstkopie gehandelt werden.


Ganz ehrlich, ich höre mir lieber ein mittelmäßiges Maiden-Album wie "Dance Of Death" an als sowas wie "Endorama"... und da können mir 1000 Leute sagen, dass Kreator viel einfallsreicher und mutiger waren bzw. was Neues geschaffen haben, das ist mir egal :P .
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Beitragvon Franko » 29. Dezember 2007, 15:25

Oh da fallen mir einige Bands ein, die ihren Sound veränderten und zum Teil sogar dabei ihre besten Alben veröffentlichten:

EXODUS - "Force Of Habit" -> eines meiner Top 10 Scheiben aller Zeiten!!!
TESTAMENT - "The Ritual" -> auch hier funktionierte der Tapetenwechsel hervorragend
OVERKILL - "I Hear Black" -> ich wäre froh, wenn OBVERKILL noch einmal solch ein Klassealbum unters Volk bringen würden.
KREATOR - "Renewal" oder "Endorama" -> finde ich genauso klasse wie z.B. "Violent Revolution"
SUICIDAL TENDENCIES - "The Art Of Rebellion" -> klasse Scheibe, für mich das Meisterstück von ST!
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Beitragvon Thundersteel » 29. Dezember 2007, 15:37

Nochmal zu Helloween: Ich habe mich ja in den 90ern immer beömmelt, wenn in den Reviews von "Master Of The Rings" bis "Better Than Raw" jedesmal der Standardsatz "Helloween klingen endlich wieder wie Helloween!" auftauchte. Bei dieser Band ist das Dummfug.
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Beitragvon Storming the Gates » 29. Dezember 2007, 15:50

Mir fallen da spontan Metallica, Iced Earth, Savatage, Priest (die Ripper Alben) und Queensryche ein, alles Bands die ich früher mal völlig genial fand und heute total für den Arsch finde.
Wenn eine Band sich ständig wiederholt kann ich auch nichts mehr damit anfangen, mir fallen nicht viele Bands ein die mich mit mehr als vier Alben begeistern konnten, Judas Priest sind eine der wenigen. Wegen mir könnten sich die meisten Bands nach spätestens vier Platten auflösen, denn ich brauche weder Widerholungen noch Weiterentwicklungen und schon gar keine Stilwechsel!!!
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Beitragvon Misery » 29. Dezember 2007, 19:02

Hugin hat geschrieben:Langer Rede, kurzer Sinn: Was mich interessiert ist, wie ihr generell zu Stilveränderungen im Hause eurer Lieblingsbands steht. Welche Bands es gut gemacht haben, welche Bands ihren Stil besser ändern sollten und welche Bands sich auch nach vielen Jahren noch kompetent selbst zitieren. Und was findet ihr vom Grundsatz her besser: Konsequente Stiltreue oder natürliche Weiterentwicklung?

Prinzipiell bin ich eher für Weiterentwicklung als für Stillstand. Mir ist es lieber eine Band versucht auch mal etwas neues, anstatt aus Furcht vor schwindendem Zuspruch seitens der Fans ewig die selbe Platte zum x-ten Mal aufzunehmen. Das Problem ist halt, dass mir mitunter die Richtung, in die sich eine Band entwickelt, nicht gefällt. Aber das ist dann mein persönliches Pech.

Sepultura ab "Roots" sind so ein Fall. Mit "Beneath The Remains" und "Arise" haben sie zwei der für mich geilsten Thrash-Scheiben überhaupt gemacht, "Chaos A.D." war ein sehr gelungenes Einbringen neuer Elemente, aber danach wurde es richtig beschissen und ich kann nicht mal mehr mit einzelnen Songs was anfangen.

Die neueren Blind Guardian mag ich dagegen nicht mehr, nicht weil sie ihren Stil geändert haben, sondern weil sie ihrer Musik die Seele geraubt haben. Und weil Herr Kürsch nur noch in Tonlagen singt, die er definitiv nicht beherrscht. Gruselig.

Anders Slayer. Die waren zwar nie eine meiner Faves aber da kann ich wirklich mit jeder Platte was anfangen, weil sie es IMO geschafft haben, immer nach Slayer zu klingen. Die fiese Stimmung, die die Band ausmacht, war immer da, nur halt zum Teil mit anderen Mitteln erzeugt.

Die Joey DeMaio und Angestellte-Band (auch bekannt als Manowar) har es dagegen nicht geschafft, sich positiv weiter zu entwickeln. Der Ballermann-Metal, den sie seit "Louder Than Hell" zocken, geht mir voll auf die Nüsse, weil es IMO belangloser Scheiß für Leute ist, die Stefan Raab lustig finden.

Metallica hatten dagegen das Problem, dass ich zwar mit der Stiländerung durchaus was anfangen konnte, sie aber zur gleichen Zeit angefangen haben, zum Teil richtige Scheißsongs auf die Platten zu packen, weil sie meinten, unbedingt jede noch so beknackte Idee zu einem Song ausarbeiten zu müssen. Diese Unart wird ihnen Rick Rubin hoffentlich austreiben...

Nevermore (und mit Abstrichen) Morgana Lefay haben dafür das Kunststück vollbracht, sich ihre eigene kleine Nische zu schaffen und sich innerhalb dieser Grenzen weiterzuentwickeln, ohne sich selbst zu kopieren oder krasse Stiländerungen zu vollziehen.
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Beitragvon Franko » 29. Dezember 2007, 20:30

Storming the Gates hat geschrieben:Mir fallen da spontan Metallica, Iced Earth, Savatage, Priest (die Ripper Alben) und Queensryche ein, alles Bands die ich früher mal völlig genial fand und heute total für den Arsch finde.
Wenn eine Band sich ständig wiederholt kann ich auch nichts mehr damit anfangen, mir fallen nicht viele Bands ein die mich mit mehr als vier Alben begeistern konnten, Judas Priest sind eine der wenigen. Wegen mir könnten sich die meisten Bands nach spätestens vier Platten auflösen, denn ich brauche weder Widerholungen noch Weiterentwicklungen und schon gar keine Stilwechsel!!!

SAVATAGE???

Was haben denn SAVATAGE falsch gemacht, außer das'se gar nix mehr machen...
Ich habe mich immer tierisch gefreut, wenn ein neus Album der Band anstand und würde es heute auch noch tun.
Selbst die "Poets And Madmen" finde ich klasse.
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Beitragvon Ernie » 29. Dezember 2007, 20:38

Das ist eine Frage, die bei mir mittlerweile von Fall zu Fall beantwortet werden muss. Mal funktioniert's, mal nicht. Ich habe auch nicht den geringsten Anreiz, mir den neuen Europe-Kram zuzulegen, da die Band einfach nix mehr mit dem zu tun hat, was mir in den 80ern soviel Spaß gemacht hat. Auf der anderen Seite ist auch "Gods of War" völlig anders als der alte Manowar-Stoff und dieses Album zählt zu meinen meistgespielten des vergangenen Jahres. "Ideologische" Gründe meinerseits pro oder contra gibt es bei keinem dieser Beispiele.

Sicher: Es gibt Acts, bei denen ich einem angekündigten Stilwechsel wesentlich skeptischer gegenüber treten würde als andere. AC/DC ist ein offensichtliches Beispiel. Aber wenn Angus denn unbedingt mal was anderes machen wollte...herrje. Man muß es ja nicht kaufen...;)
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