Sacred Metal Page > Sacred Classix > Ernie’s Hundert Meisterwerke des Heavy Metal
Ernie’s Hundert Meisterwerke des Heavy Metal

100. My Dying Bride : “The Light At The End Of The World”
Finsternis nach Noten: das wohl stärkste Doom Death-Album aller Zeiten ist ein mehr als würdiger Auftakt für diese Liste. Siebzig Minuten Schwermut pur!

99. Anvil : “Forged In Fire”
Absolute Sternstunde von Grinsegesicht Lips und seinen Mannen. Klassiker am laufenden Bande – the anvil was forged in fire!

98. Kamelot : “The Fourth Legacy”
Melodic Metal with class von unserem amerikanisch-norwegischen Konglomerat. Das Erbe von Conception ist hier in besten Händen. Göttlicher Gesang von Roy Khan, glasklare Produktion von Sascha Paeth und Miro. Schon jetzt ein moderner Klassiker!

97. Death : “Leprosy”
Chuck&Co. at their thrashing best: die Florida-Death Metal-Legende hier noch erfreulich unproggig. Ein Speed-Hammer vor dem Herrn!

96. Bal-Sagoth : “Starfire Burning At the Ice-Veiled Throne Of Ultima Thule”
Die Rhapsody des Black Metal: keyboardlastiger Fantasy-Bombast ohne Ende. Besticht ganz nebenbei durch die wohl längsten Songtitel der Metal- Geschichte. Sehr cool.

95. Helstar : “A Distant Thunder”
Alleine für das alles überragende “Winds Of War” sein Geld wert, aber auch sonst gilt: Acht Songs, acht US-Metal-Klassiker! Lediglich dieses Scorpions- Cover hätten Rivera und seine Jungs sich vielleicht besser gespart…

94. Paradise Lost : “Icon”
Die Gothic-Metaller mit ihrem wohl zugänglichsten Werk. Zugleich Schablone für Legionen von Nachahmern. Trotzdem gilt: oft kopiert, nie erreicht. Von PL leider auch nicht…

93. Dio : “Holy Diver”
Kleiner Mann ganz groß: Ronnie James’ erstes und bestes Soloalbum.

92. Blitzkrieg : “Unholy Trinity”
Eins der ganz wenigen vollends überzeugenden NWOBHM-Comebacks stammt von Brian Ross und seiner reanimierten Blitzkrieg-Mannschaft, die ’97 mal eben so das stärkste (gut: es war auch erst das zweite..;-)) Album der Bandgeschichte einspielten. Zwar etwas dünner Sound, aber dafür gibt’s sage und schreibe fünfzehn British Metal-Songjuwelen der Sonderklasse.

91. In Flames : “The Jester Race”
Lehrbeispiel für melodischen Death Metal: man nehme NWOBHM-lastige Gitarren, Marke Maiden, etwas schwedischen Folk und lasse darüber einen moderaten Grunzer ins Mikro kreischen. Ergibt? Richtig – einen Klassiker!

90. Annihilator : “Never, Neverland”
Neuer Sänger (ex-Omen-Aushilfsstimme Coburn Pharr), neues Glück: das Zweitwerk der Canuck-Thrasher um Ausnahmegitarrist Jeff Waters hatte zwar weniger Speed, aber mitnichten weniger Klasse zu bieten als der überragende Erstling. Was ist diese Scheibe Anfang der 90er bei mir im Player dauerrotiert…

89. Europe : “The Final Countdown”
Anno 1986 meine erste Rock-Scheibe überhaupt, findet der Plüschrock- Schweden Drittwerk mitnichten nur aus Nostalgiegründen den Weg in diese Top 100. Findet man hier doch auch 2001 noch einen AOR-Hammersong nach dem anderen – auch und gerade abseits der allseits totgedudelten Hitsingles.

88. Crimson Glory : “Crimson Glory”
“Lost in the mirror…”. Nicht nur wegen einer der göttlichsten Gänsehautballaden aller Zeiten (“Lost Reflection”) ein Pflichtkauf für sämtliche Metalheads, denen Queensryche nach ihren frühen Glanztaten etwas zu glatt geworden sind. Nein, auch melodische Meisterstücke wie der Opener “Valhalla”, “Dragon Lady” ,“Queen of The Masquerade” oder das mit einem überragenden Chorus ausgestattete “Azrael” (Angel of mercyyyyy!) gehören noch immer zum Stärksten, was der US-Metal jemals hervorgebracht hat. Höhere Weihen in dieser Liste verhindern dann auch nur die beiden Füller “Mayday” und “Angels of War”. Muß man aber selbstverfreilich trotzdem haben.

87. Rhapsody : “Symphony Of Enchanted Lands”
Nie hat der Begriff “Hollywood Metal” mehr Sinn gemacht. Die Italiener, die als simple Melodic Speed-Combo nie im Leben über gehobenen Durchschnitt herauskommen würden, spielen hier stattdessen die Bombast-Trumpfkarte voll aus und bieten uns ein soundtrackartiges Mega-Epos, das zwar tief in den Kitschtopf greift, aber nichtsdesotrotz immer wieder mächtig Spaß macht anzuhören. Alleine der dreizehnminütige Titeltrack ist eine Klasse für sich: Kosakenchöre, Orchesterklänge, Gastsängerin mit mittelalterlichem Flair und allerlei weitere Special Effects. Da ist es wie bei “Star Wars” – vor lauter Effekthascherei fällt es kaum auf, daß der inhaltliche Tiefgang (wie immer Fantasy-Lyrics unter aller Kanone!) gen Null tendiert. Und das meine ich als Kompliment. Ach ja: die kürzlich von Kohsiek besprochene EP ist fast genauso klasse.

86. Heir Apparent : “Graceful Inheritance”
Alles, was weiter oben über Crimson Glory steht, könnte ich hier fast ohne Änderung übernehmen: US-Metal with class ist auch hier angesagt, mit Paul Davidson ist ein Wahnsinnssänger im Line-Up, und Alltime-Klassiker wie “Another Candle”, “Keeper Of The Reign” und natürlich “AND…Dogro Lived On” sind eh über jeden Zweifel erhaben. Nebenbei, die Remasters-Version lohnt sich trotz des grottenschlechten neuen Covers sehr, klingt das gute Stück doch plötzlich wesentlich druckvoller als das Original.

85. Dream Theater : “Images And Words”
Das Album, das den Progressive Metal in die Hitlisten dieser Welt katapultierte. Und das zu Recht: Songs wie “Take The Time” oder “Metropolis, Part I” verbinden geradezu ideal die vermeintlich intellektuelle Komplexität der elitären Prog-Szene mit enorm ohrwurmigen Chorussen mit Hitfaktor 10, die wunderschöne Ballade “Another Day” ist in meiner persönlichen Plüsch-Top 20, und mit dem abschließenden Elfminüter “Learning To Live” gibt’s auch noch mal Frickelspaß pur.

84. Conception : “In Your Multitude”
Wahnsinnssänger, Wahnsinnssongs, Wahnsinnssound. Und ganz nebenbei eins der schönsten Cover überhaupt. All das gibt’s auf dem Drittwerk der Norweger, die Mitte der 90er ein paar der besten, leicht progressiv angehauchten Heavy Metal-Alben ihrer Zeit vom Stapel gelassen haben. Zum Glück wird der Geist dieser Wahnsinnsband auf den neueren Kamelot-Alben fortgeführt, aber dennoch: “In Your Multitude” ist für meinen Begriff bis heute nicht erreicht worden.

83. Gary Moore : “Wild Frontier”
OK, auf den Drumcomputer hätte ich verzichten können, aber abgesehen davon macht der ehemalige Thin Lizzy-Axeman hier genau das, was er am besten kann: erdigen Hardrock mit allerlei keltischen Einflüssen. Und Evergreens wie das unlängst von den Finnen Nightwish gecoverte “Over The Hills And Far Away”, der brilliante Titelsong oder das überragende Instrumental “The Loner” zählen zum Besten, was der Ire jemals zustande bekommen hat. Ein Rockklassiker erster Güte, der in jede halbwegs komplette Sammlung gehört.

82. Hallow’s Eve : “Tales Of Terror”
Nein, es ist kein Death Metal, den die Amis Hallow’s Eve zockten, auch wenn uns der Eröffnungstrack “Plunging To Megadeath” durchaus zu derartigen Gedankengängen anregen könnte. Nö, es ist simpler, alles zerstörender Thrash, der uns da aus den Boxen entgegentönt und der mit dem rasenden “There Are No Rules”, dem eingängigen “Metal Merchants” oder der brillianten Bandhymne “Hallow’s Eve” mindestens drei Nummern für die Ewigkeit zu bieten hat. Wäre eigentlich mal ‘ne Band für ‘ne Reunionshow zu Wacken…

81. Warlord : “And The Cannons Of Destruction Have Begun”
Melodischer US-Metal mit origineller Keyboard-Untermalung und einer unvergleichlich epischen Atmosphäre von einer Ausnahmeband, die übrigens im Moment an einem Reunion-Album bastelt. Das sollte alleine wegen Bill “Destroyer” Tsamis’ nach wie vor (man höre seine Alben mit Lordian Guard!) überragenden Songwriting-Qualitäten ein sicherer Kauf werden – ob es an diesen Meilenstein heranzukommen in der Lage sein wird ist natürlich eine ganz andere Frage. Denn die Klasse von “Cannons Of Destruction” dürfte einschlägig bekannt sein: “Child Of The Damned” kennt dank Hammerfall mittlerweile eh jede Sau, aber auch Highlights wie “Deliver Us From Evil”, “Lucifer’s Hammer” oder das melancholische Meisterstück “Lost And Lonely Days” muß ich hoffentlich keinem Leser dieser Seiten mehr anpreisen. Wenn doch: Ihr habt was verpaßt!

80. Angra : “Angels Cry”
Melodic Speed-Göttergabe aus dem schönen Brasilien. In einem Genre, in dem 90% der neueren Bands nur mit abgestandenen, wenn nicht schon fauligen Wasser kochen, setzten Andre Matos&Co. 1993 ein echtes Zeichen. Anfangs oft als simpler Helloween-Klon abgetan, verbinden Angra vielmehr die enorme Hitdichte ihrer Hamburger Kollegen mit Einflüssen aus der brasilianischen Volksmusik (insbesondere im rhythmischen Bereich) sowie Elementen aus der europäischen Klassik wie selbstverständlich zu einem ganz eigenen Sound, an dessen Klasse spätere vergleichbare Bands wie etwa Rhapsody nie ganz herangekommen sind. Der etwas experimentellere Zweitling “Holy Land” ist übrigens fast genauso klasse.

79. Edge Of Sanity : “Purgatoy Afterglow”
Schweden-Death at its best. Schon der Vorgänger “The Spectral Sorrows” war mehr als beachtlich, aber mit ihrem Viertwerk haben sich Dan Swanö und seine Mannen selbst übertroffen. Hier schert man sich um stilistische Grenzen einen Dreck, und so gibt es neben urtypischen DM-Tugenden eben auch mal ein Marillion-lastiges, von Mr. Swanö erstklassig vorgetragenes Intro wie in dem alles überragenden “Twilight”-Epos. Oder ein True Metal-Riff, auf das Rock’n’Rolf sicher stolz wäre (“Black Tears”). Aber der ursprüngliche, meist pfeilschnelle DM wurde auch nicht ganz vernachlässigt. “Elegy” oder “Silent” sind aber keineswegs Füller, sondern trotz enormer Geschwindigkeit durchgehend mit absolut genialen Melodien, die einem Großteil der Konkurrenz meist abgehen, ausgestattet. Ein Pflichtalbum für jeden aufgeschlossenen Metalhead!

78. Black Sabbath : “Tyr”
Das beste Dio-Album ohne Beteiligung von Ronnie James? Könnte man denken, denn nach klassischen Black Sabbath klingt außer dem vielsagend betitelten “The Sabbath Stones” auf Tony Martins dritter Scheibe mit Iommi&Co. kaum noch etwas. Die leider etwas dünn produzierte “Tyr” (benannt nach einem nordischen Gott) hat vielmehr ‘ne ganze Ecke mehr mit den Solowerken des eingangs genannten Ex-Sängers der Band zu tun. Sei das die grandiose “Tyr”-Trilogie, der überragende Opener “Anno Mundi” (wohl Mr. Martins gesangliche Meisterleistung) oder die schöne Ballade “Feels Good to Me” – die Platte ist ein übersehenes Juwel allererster Güte, und genau deswegen steht sie auch anstatt der bekannteren (aber ebensoguten) “Headless Cross” in dieser Liste.

77. Lana Lane : “Secrets Of Astrology”
Als “Queen of Prog” vermarktet ihr Label die gute Mrs. Lane zumeist – und tut ihr damit nicht unbedingt einen Gefallen. Denn die meisten ihrer Platten üben keinesfalls ihre Anziehung nur auf Mitglieder elitärer Frickelzirkel aus, sondern sollten jedem Hardrocker das Geld wert sein, der auf klassische Siebziger- Sounds, Marke Deep Purple, Rainbow o.ä. steht. Zumindest auf “Secrets Of Astrology” darf man auch noch den klangvollen Namen Black Sabbath in die Runde werfen – schon der epische Hammer-Opener und Titelsong erinnert heftigst an die besten Momente der Tony Martin-Phase ebendieser britischen Metal-Urväter. Dabei sorgt Ayreon-Mainman Arjen Lucassen mit verdammt schwerer Riffarbeit für die notwendige, auf den Vorgängeralben nicht immer vorhandene Härte. Ohne allerdings auf die ruhigeren Töne zu verzichten – “Alexandria” oder “Under The Sun” verbreiten feinste Old-Rainbow- Stimmung, und mit dem von Arjen selbst mitverfaßten “Tarot” ist auch ein inoffizieller Ayreon-Song vertreten. Epischer Hardrock vom feinsten!

76. Exciter : “The Dark Command”
Was John Ricci mit komplett umgekrempelter Besetzung kaum jemand zugetraut hatte, ist anno 1997 doch noch eingetreten: “The Dark Command” ist DAS Comeback der letzten Jahre geworden! Absolut kompromißlos holzt man sich durch die überwiegend rasend schnellen Speedgranaten, die auf so vielversprechende Titel wie “Aggressor”, “Assassins In Rage” oder “Burn At The Stake” hören, und Neu-Fronter Jacques Belanger, der seitdem immer mal wieder aus- und wieder einsteigt, schreit sich in bester Halford-Manier die Seele aus dem Leib und kann den legendären Dan Beehler durchaus vergessen machen. Ein Killer vor dem Herrn! Der Nachfolger “Blood Of Tyrants” ist übrigens auch nicht viel schlechter…

75. Fifth Angel : “Time Will Tell”
Ja gut, kommerzieller als das gigantische Debüt ist Fifth Angels Zweitwerk schon ausgefallen. ABER: der merkwürdig weitverbreiteten Ansicht, daß es sich bei “Time Will Tell” genau deswegen um ein minderwertiges Album handeln würde, kann und werde ich niemals zustimmen. Dafür sind melodische Weltklasse-Ohrwürmer wie “Cathedral”, “Midnight Love”&Co. viel zu stark ausgefallen, mit dem härteren “We Rule” gibt’s auch wieder einen flotten Banger im Stile des ersten Albums, und Traumballaden wie “Broken Dreams” oder “So Long” überzeugen das Weichei in mir schon alleine durch die abermals nur als göttlich zu bezeichnenden Vocals von Goldkehlchen Ted Pilot. Was macht dieser Mann eigentlich heutzutage?

74. Agent Steel : “Unstoppable Force”
Vielleicht nicht ihre schnellste, aber zumindest für meine Begriffe ihre mit Abstand stärkste Scheibe (auch wenn die beiden anderen ebenfalls zu meinen absoluten Faves zählen). Trotz zweier eher unspektakulärer Füller (“Still Searchin’”, “Nothing Left”) sowie einem auch eher unnötigen Instrumental spielt die Formation um die durchgeknallte Alien-Sirene John Cyriis und das Saiten-Dreamteam Garcia/Versailles hier zu absoluter Höchstform auf. Man nehme nur den rasenden Titeltrack, das von einem wunderschönen Akustikpart eingeleitete “Chosen To Stay” oder die Monsterhymne “The Rager” – “hammering metal into your head”! Oder natürlich die filigrane Gänsehautballade from outer space - “The Traveler”…

73. Blind Guardian : “Nightfall In Middle Earth”
Die Krefelder Speed-Metal-Götter nehmen den Fuß vom Gaspedal – das textlich verwurstete “Silmarillion” von Altmeister Tolkien ist eins der düstersten Werke des Fantasy-Genres. Und auch wenn die lyrische Umsetzung der Vorlage etwas zu wünschen übrig läßt (das Buch endet beispielsweise keinesfalls mit dem “Fifth Battle”!), so reißt der gewohnt überragende Bombast-Metal der Vier das doch problemlos raus. So ist die quasi-titelgebende “Nightfall”-Hymne ein Klassiker für die Ewigkeit, dessen komplexe Vocal-Arrangements mehr als nur ein wenig vom Geist von Queen geatmet haben; die etwas spärlicher vertretenen Speed-Knaller wie die erste Single “Mirror Mirror” können problemlos an alte Glanztaten anknüpfen; und mit den geschickt eingearbeiteten, mittelalterlichen Folk-Sounds gibt man der Platte einen ganz eigenen, unverkennbaren Charakter. Da lohnen sich auch wieder die nächsten vier Jahre Warten…

72. Sentenced : “Amok”
Von einer reichlich durchschnittlichen Death Metal-Band mauserten sich die Finnen anno 1995 aus dem Stand zu einer der besten düsteren Heavy Metal- Combos überhaupt. Kann mich noch gut erinnern, als ich diesen Überhammer erstmals auf der Fahrt zu einem Tiamat-Konzert zu hören bekam und der Headliner erst mal zur Nebensache degradiert worden war. Melancholische, Paradise Lost-mäßige Melodien paaren sich mit der Agressivität und Melodik der frühen Iron Maiden, und auch Frontmann Taneli Jarvas einzigartiger Kreischgesang ist eine Klasse für sich (remember all die “Aaaaargh!’s in den Texten? ;-)). Und diese Hits am laufenden Band: “The War Ain’t Over”, “New Age Messiah”, “Forever Lost” oder gar das damals allgegenwärtige “Nepenthe”. Zu dumm, daß die Band nach einer weiteren ganz ordentlichen EP (“Love And Death”) den Fehler machte, ohne Jarva weiterzumachen und diese Klasse nicht mal mehr im Ansatz erreichen konnte. Statt dessen erzählten uns die nunmehr zahm gewordenen Finnen was vom Pferd in Sachen Romantik, Taschentücher und Lebensleiden allgemein und langweilten von Platte zu Platte mehr. Was soll’s – dieser Meilenstein bleibt davon ja schließlich unberührt, gell?

71. Grave Digger : “The Reaper”
Purer Teutonenstahl aus dem Lager der reunierten Totengräber um Kult- Reibeisenstimme Chris “Onkel Reaper” Boltendahl. Ohne auch nur einen Anflug der kommerziellen Tendenzen der späteren 80er-Alben, und lange vor dem Einbau von massentauglichen Bombastchören des späten 90er-Stoffs ist das hier die wahrlich reine Lehre, und das in Perfektion dargeboten. Im Jahre 1993 erschienen, lag das gute Stück natürlich (glücklicherweise!) neben jeglichen angesagten Trends – und genau das werde ich Chris und seinen Mannen (u.a. Vieltrommler Jörg Michael) nie vergessen…

70. Iron Maiden : “Somewhere In Time”
Oft wegen seines massiven Keyboard- und Synth-Einsatzes verschmäht, ist das mit einem der detailreichsten Covers der Metalgeschichte (na, habt Ihr Batman schon gefunden?) ausgestattete ‘86er Werk der englischen Metal-Megaseller für mich eins der Highlights der Bandgeschichte und ein Riesenschritt aufwärts gegenüber der stark überbewerteten “Powerslave”-Scheibe. Noch etwas epischer und leicht progressiver ist man geworden (eine Entwicklung, die bis heute anhält), mit den eingängigen “Heaven Can Wait” oder “Déjà vu” hat man aber auch wieder ein paar Hits im gewohnten Stile zu bieten. Mal abgesehen vom leicht futuristischen, zum “Blade Runner”-inspirierten Cover passenden, Touch, den die Songs im allgemeinen abbekommen hatten…

69. Nightwish : “Angels Fall First”
Wer hätte seinerzeit schon gedacht, daß sich die Karriere dieser Finnen mal zu einer solchen Erfolgsstory entwickeln sollte? Um die rhetorische Frage mal zu beantworten, nun, ich sicher nicht. Weist hier doch alles auf einen typischen Fall von Nischenband hin: melodischer Metal, etwas Gothic, und das alles versehen mit klassischem Operngesang! Um so schöner, daß die Band tatsächlich den verdienten Erfolg gefunden hat, denn auch die beiden (wesentlich bekannteren) Nachfolger sind von erlesener Qualität. Was ihnen allerdings etwas abgeht, ist die größere Stilvielfalt des Debüts, wesegen mir selbiges auch immer noch am meisten am Herzen liegt. Da folgte auf einen typischen Melodic-Metal-Song wie die eröffnende Tolkien-Hommage “Elvenpath” schon mal ein an die Holländer The Gathering gemahnender Epic- Track wie das teilweise in Finnisch vorgetragene “Lappi (Lapland)”, da erinnert die Keyboardarbeit auch schon mal an frühe Moonspell-Glanztaten. Auf Dauer wesentlich interessanter als die pure Neoklassik-Schiene, auf die man sich später verstärkt konzentriert hat…

68. Doomsword : “Doomsword”
Nein, die italienischen Epic-Metaller stehen nicht nur hier, weil sie gleich in ihrem ersten Song (“Sacred Metal” – jawoll!) die passende Nationalhymne dieser Website verfaßt haben – schließlich ist das in einer edlen Kunstlederhülle (!) erschienene Debüt das Beste, was in Sachen Metal bis heute den Weg über den Brenner gefunden hat. Erinnerungen an die frühen Manowar-Meilensteine werden bei gigantischen Epen wie “One Eyed God” oder der Tolkien- inspirierten Megahymne “Helm’s Deep” ebenso wach wie auch die klassische Candlemass-Ära immer irgendwo im Hinterkopf ist. Wenn man dann auch noch Cirith Ungol covert (“Nadsokor”) und sich selbst kultige, Warlord-mäßige Pseudonyme verpaßt (Nightcomer, Guardian Angel u.ä.), ist der Kult komplett!
67. Iron Maiden : “Brave New World”
Der jüngste Meilenstein von Steve Harris&Co. Nach langen Jahren erstmals wieder mit den Heimkehrern Bruce Dickinson und Adrian Smith eingespielt, knüpft “Brave New World” ohne Abstriche an die 80er-Klassiker der Band an, ohne diese allzusehr zu kopieren. So gibt’s hier vor allem epische, ellenlange Songs zu hören (wie etwa die göttlichen “The Nomad” oder “Ghost Of The Navigator”), an ein paar straighte, potentielle Hitsingles (“Wicker Man”, “The Mercenary” oder “The Fallen Angel”) hat man aber auch gedacht. Dieses Album hätte nach “Seventh Son” folgen sollen!

66. Symphony X : “The Divine Wings Of Tragedy”
Prog-Metal at its best: man nehme einen kraftvollen Sänger der Dio-Liga, einen frickelfreudigen Yngwie-Verehrer an der Klampfe, etwas generelles Dream Theater-Feeling und würze das Ganze mit einer großen Dosis Bombast a la Savatage/Queen. “The Divine Wings Of Tragedy”, das Drittwerk der New Yorker, ist eins der stärksten Alben seines Genres und konnte bis jetzt auch von der Band selbst nicht mehr getoppt werden. Kein Wunder, denn eingängige Hits wie der Opener “Of Sins And Shadows” (was für Chöre!) hat selbst Altmeister Malmsteen seit Jahren nicht mehr so formvollendet hinbekommen. Mal ganz zu schweigen von DEN zwei Juwelen der Scheibe: das epische ”The Accolade”, das auch Meister Allens gesangliche Meisterleistung darstellt, sowie natürlich der über zwanzigminütige Titeltrack, der vom grandiosen, Queen-mäßigen Intro (think “The Prophet’s Song”!) bis hin zu Brian May-lastigen Soli alles vom Stapel läßt, was das Genre zu bieten hat (und trotzdem keinesfalls aufdringlich nach Freddie Mercury&Co. klingt!).

65. Solstice : “New Dark Age”
Ein Meisterwerk des Doom Metal, das die schratigen Engländer auf die Welt losgelassen haben! Longtracks wie die gigantischen “The Sleeping Tyrant” oder “Hammer Of Damnation” haben mehr Power intus als 90% der heutigen “True Metal”-Szene und hätten auch locker von den alten Manowar (“Into Glory Ride”-Phase) erdacht werden können. Auf der anderen Seite zeigen uns mittelalterlich klingende Zwischenspiele wie das folkige “Blackthorne” oder das a capella vorgetragene “The Keep” die ruhige Seite der langsamen Fünf, und mit dem abschließenden, gut viertelstündigen “New Dark Age II” hat man auch eine superklassische Zeitlupen-Dampfwalze im Programm. Für die ganz eigene Seite der Band sorgt fürderhin Frontmann Morris Ingram mit seiner unverkennbar britisch klingenen Stimme, die ansonsten leicht an Solitude Aeturnus-Sänger Robert Lowe erinnert.

64. Death : “Symbolic”
Nicht ganz so abgedreht wie einige ihrer späteren Releases, ist “Symbolic” eines der durchschlagkräftigsten Thrash-Alben aller Zeiten. Killersound von Knöpfchenmeister Jim Morris, Hammerriffs am laufenden Bande und Schwergewicht Gene Hoglan verprügelt sein Kit mit einer Hingabe, als gäbe es kein Morgen. Chucks gewohnt krankes Gekreische hatte zu diesem Zeitpunkt natürlich nur noch herzlich wenig mit Death Metal zu tun – wer sich gerne Bands wie Kreator gibt, sollte auch mit dem Florida-Original bestens klarkommen. Über-Highlights: der knallende Titelsong und das abartig schnelle “1000 Eyes”.

63. Armored Saint : “March Of The Saint”
Ritter aus Leidenschaft: das erste Full-time-Werk der L.A.-Stahlschmiede sollte in jeder besseren Sammlung stehen. Findet man hier doch zehn Volltreffer des melodischen US-Metal, von denen einige (“Can U Deliver”, “Mutiny On The World”) noch heute zu den ganz großen Klassikern der Band zu zählen sind – und den hymnischen Titeltrack zähle nicht nur ich zu den besten Metalsongs aller Zeiten. Ach ja: kultiges Cover!

62. Metallica : “Ride The Lightning”
Seinerzeit noch völlig zu Recht eine der beliebtesten Metalbands des Planeten. Schließlich konnte wohl kaum ein Maniac, der zu alles überragenden Killertracks wie “Creeping Death”, dem schnellen “Fight Fire With Fire” oder dem verdammt düsteren “Fade To Black” austickte, ahnen, was aus dieser Truppe einmal werden sollte. Damals wie heute ohne jeden Zweifel die Höchstnote wert!

61. Metal Church : “The Dark”
Gefiel mir persönlich immer noch ‘ne ganze Ecke besser als das allerseits (zu Recht!) hochgelobte Debüt. Zugleich David Waynes letzte ernsthafte Vorstellung als Sänger – leider sind MC mittlerweile auch unter den Bands einzureihen, die sich eine Reunion besser geschenkt hätten. Was soll’s – an der Klasse von tonnenschweren Power Metal-Lehrstücken wie “Ton Of Bricks”, “Start The Fire” und wie sie nicht alle hießen kann nicht mal ein akustisches Armutszeugnis wie “Masterpeace” im nachhinein rütteln. Gut so!

60. Sanctuary : “Into The Mirror Black”
Ein Ausnahmealbum, wenn es denn eins gibt. Vom edlen Fotocover über die glasklare Produktion, die intelligenten Texte und die filigrane Melodik bis hin zu Warrel Danes bis heute unübertroffenen Weltklasse-Gesangsleistung schreit hier alles so laut und deutlich “Klassiker”, daß es nicht mal ‘n Tauber oder ‘n Toter überhören könnte. Wenn ich darüber nachdenke, daß Seattle trotz Bands wie dieser (oder auch Metal Church, Queensryche…) letztendlich als Hauptstadt des Grunge bekannt wurde, könnte ich noch heute das kalte Kotzen bekommen.

59. Manowar : “Kings Of Metal”
Muß ich wirklich weitere Worte über dieses Album verlieren? Ihr kennt Übersongs wie “Wheels Of Fire”, “Kingdom Come” oder die göttliche Ballade “Heart Of Steel” doch alle selber... Bleibt mir nur noch anzumerken, daß die Scheibe nur deswegen nicht den Sprung in höhere Regionen schafft, da zwischen all diesen Hämmern viel zu viel unnötiger Schnickschnack vertreten ist. Wer um alles in der Welt braucht ein vierminütiges Hörspiel of Steel? Oder eines dieser nervigen Bass-Soli? Eben.

58. Mercyful Fate : “In The Shadows”
Jaja, nennt mich einen Ketzer, aber die besten Alben vom dänischen König und seinem Gefolge stammen aus den 90ern. Mein persönlicher Favorit ist das grandiose ‘93er Comebackscheibchen “In The Shadows”, auf dem wirklich alles stimmt – von Kings gewohnt charismatischer stimmlichen Höhenflüge über eins der besten Gitarrenduos der gesamten Szene bis hin zu schlichtweg überragenden Songs wie “Egypt”, “The Old Oak” oder “Legend Of The Headless Rider”. Sogar Lars Ulrich, zum damaligen Zeitpunkt noch nicht völlig auf dem Kommerztrip, gab sich die Ehre und prügelte forsch den Bonustrack “Return of The Vampire” ein.

57. Thunderhead : “Killing With Style”
Mächtig explosive Mischung aus erdigem Rock’n’Roll und knallendem Metal, die uns Ted Bullet und seine Bande noch nie zuvor (und nie wieder danach) in derartiger Klasse darboten. Die drei Vorgängeralben sind nichtsdestotrotz allesamt sehr zu empfehlen.

56. Lake Of Tears : “Headstones”
Daß Gothic Metal nicht unbedingt heulsusiges Geseier sein muß, bewiesen uns diese Schweden höchst eindrucksvoll auf ihrem Zweitwerk, das gekonnt die Vorzüge von Bands wie Paradise Lost, alten Black Sabbath und (Black Album) Metallica in sich vereint. Gerade von letzteren hat man eine latente Hitverdächtigkeit mit auf die Reise bekommen, so daß Songs wie ”Sweetwater”, “Raven Land” oder “Dreamdemons” zu den schönsten “Hitsingles”, die nie im Radio liefen, wurden. Dazu sorgt der akustische Titeltrack für mächtig Atmosphäre.

55. Overkill : “Taking Over”
Ein Thrashgewitter vom feinsten! “Deny The Cross”, das rasende “Wrecking Crew” oder gar die Hymne vor dem Herrn, “In Union We Stand” (jawoll!) sollten jedem Metaller bekannt sein, der was auf sich hält.

54. Sabbat : “Dreamweaver”
Ein gesungenes Buch? Nach der Lektüre des Booklets könnte man zu diesem Schluß kommen, hat sich doch Martin Walkyier mit diesem Konzeptalbum lyrisch selbst übertroffen. Die intelligenten, heidnischen Lyrics tragen die Platte mal eben genauso wie die pausenlos abgefeuerten Killerriffs von Meister Sneap – da kann auch die grottige Produktion nichts mehr ruinieren.

53. Jag Panzer : “Mechanized Warfare”
Der aktuellste Eintrag in diese Liste stammt aus Colorado. Besser haben die Mannen um Mark Briody noch nie geklungen; vor allem der “Tyrant” Harry Conklin überzeugt von Album zu Album mehr. Alleine für das obergöttliche “Unworthy” muß diese Scheibe in der Sammlung stehen, Songs wie “Take To The Sky”, “The Scarlet Letter” oder das Epos “All Things Renewed” stehen dem aber kaum nach.
52. Gary Moore : “After The War”
Mit Dampfhammer Cozy Powell (RIP!) hat man wieder einen echten Drummer, etwas an Härte zugelegt hat man auch – ansonsten hat Gary sämtliche Tugenden seines “Wild Frontier”-Meilensteines der Einfachheit halber beibehalten, und so verwundert es denn auch nicht, daß “After The War” noch ‘ne ganze Ecke überragender als ebenjene Scheibe ins Ziel läuft. Ist der Ozzy- Gastauftritt auch bestenfalls als mittelmäßig zu bezeichnen, so zählen doch Stücke wie der hymnische Titelsong, das melancholische “Livin’ On Dreams” oder das wahnsinning gefühlvolle Long-Instrumental “The Messiah Will Come Again” zu Mr. Moores Sternstunden. Mit dem irisch angehauchten “Blood Of Emeralds”, einem deutlichen Tribut an seinen verstorbenen Freund und ex- Lizzy-Bandkollegen Phil Lynott (nochmal RIP!), hat sich Gary jedoch das Beste bis zum Schluß aufgehoben – dieser Übersong wäre locker des “Black Rose”-Albums würdig gewesen.

51. Helloween : “Keeper Of The Seven Keys, Part I”
Michael Kiskes Einstand bei den Hamburgern. Bißchen kurz, aber ansonsten perfekt. “Twilight Of The Gods”. “A Tale that Wasn’t Right”. “Future World”. Und natürlich “Halloween”. ‘Nuff said.

50. Praying Mantis : “Time Tells No Lies”
Die melodische Seite der NWOBHM. Für mich die Band, die den (kommerziellen) Platz von Def Leppard verdient gehabt hätte, bieten die Jungs um die Brüder Troy drei abwechselnde Leadsänger, Melodien am laufenden Bande und Chörgesänge, die nicht von dieser Welt sein können. Und ganz nebenbei ein erstklassiges Cover aus der Feder von Altmeister Rodney Matthews. Wer noch nie “Running For Tomorrow” oder das gigantische “Children of The Earth” gehört hat, hat definitiv was verpaßt. Ganz zu schweigen vom unglaublichen “Lovers To The Grave”, der schönsten NWOBHM-Ballade aller Zeiten…

49. Skyclad : “Prince Of The Poverty Line”
Der sozial engagierte Power Metal-Meilenstein der britischen Folk-Exzentriker. Muß man kennen, muß man lieben, muß man haben!

48. Overkill : “Feel The Fire”
Siehe “Taking Over”. Das Debüt ist für meine Begriffe noch etwas stärker, enthält mit der Bandhymne “Overkill” auch meinen All-time-fave der New Yorker. Auch sonst mit Killern gespickt: “Feel the Fire”, “Rotten To The Core” und und und…

47. Armored Saint : “Symbol Of Salvation”
Für lange Zeit sah’s so aus, als sollte “Symbol…” das Vermächtnis der L.A.- Metaller bleiben (und auch das des kurz vorher an Leukämie verstorbenen Dave Prichard (g), dessen letzte Soli hier eingebaut wurden), sorgte doch John Bushs baldiger Abgang in Richtung Anthrax erst mal für jahrelange Funkstille aus dem Lager der Heiligen. Nun, es ist gut, daß es letztendlich anders gekommen ist, aber als ein solches wäre es mehr als würdig gewesen. Denn stärker als auf “Symbol…” war man vor- wie nachher nie.

46. Anathema : “Judgement”
Die “Pink Floyd des Heavy Metal” in Bestform: “Judgement” ist streckenweise sehr experimentell, oft todtraurig (aber ohne in das Gothic-typische, kamerafreundliche Selbstmitleid zu verfallen!) und dabei immer absolut faszinierend. Solange sich die Herren Gilmour, Waters&Co. nicht mal wieder aufraffen wollen, kenne ich keine bessere Ersatzdroge als “Judgement” (oder den ebenso famosen Vorgänger “Alternative 4”).

45. Metallica : “Kill ‘Em All”
Oldschool-Speed Metal mit Banggarantie. Zog unzählige Kopisten hinter sich her, und wen wundert’s? Evergreens wie “Metal Militia”, “Phantom Lord”, “The Four Horsemen” oder “Seek And Destroy” haben jede Lobhudelei verdient – zu schade, daß die Band sich 1993 aufgelöst hat (hey, bei Fußballtrainern scheint das mit dem Realitätsverlust prima zu klappen. Ich kann’s doch mal versuchen…;-)).

44. King Diamond : “The Eye”
Des Königs wohl Fate-lastigste Soloscheibe und genau deswegen meine erste Wahl für diese Liste. Ein (diesmal etwas loseres) Konzept rund um Inquisition, Hexen und alles, was so dazugehört, zählt für mich dank der kirchenkritischen Anklänge zu seinen besten. Beware Father Picard!

43. Manowar : “Into Glory Ride”
Eric Adams&Co. auf dem Epic-Trip: “Into Glory Ride”, an der ich außer dem ziemlich lächerlichen Cover partout keine Schwachstelle finden kann, nimmt das beste des famosen “Battle Hymn”-Debüts, nämlich den Bombast von Songs wie “Dark Avenger” oder des Titelsongs und bietet diese Klasse über beinahe die gesamte Spielzeit. Heraus kommen dabei dann Songgiganten wie “Gates Of Valhalla”, “Hatred” oder “Secret Of Steel”, die auch heute noch das Maß aller Dinge in Sachen Manowar darstellen.

42. Manilla Road : “Open The Gates”
Viele Metaller bevorzugen ja den geilen “Crystal Logic”-Vorgänger, mir dagegen liegt dieses arthurianische Epos aus der Feder von Mark Shelton&Co. etwas näher. Welche MR-Scheibe man aber auch immer seinen Favoriten nennen mag – missen sollte man keine. Denn Marks mystische Meisterstücke waren noch immer ihr Geld wert…

41. Count Raven : “Destruction Of The Void”
Diese schwedischen Althippies sollten eigentlich einen Disclaimer auf jedem Album stehen haben: “Nein, wir sind nicht Black Sabbath, und nein, unser Sänger ist nicht Ozzy Osbourne.” Nie waren Original und Fälschung näher beieinander als hier, und da das logischerweise heißt, daß sich auch die Qualität der Songs auf frühem Sabbath-Niveau bewegt, bin ich der letzte, der die Originalitätspolizei bemühen würde. Würden mehr Leute diese grandiose Band kennen, wäre vielleicht diese alterschwache Sabbath Mk.1-Reunion völlig unnötig geworden. Doom at its doomiest best!

40. Annihilator : “Alice In Hell”
“Ahhhh-lison Hell!” Wer kennt ihn nicht, den ersten und bis heute wohl bekanntesten Gassenhauer aus der Feder von Jeff Waters. Aber der unvermeidliche Höhepunkt eines jeden Anni-Gigs ist beileibe nicht der einzige Killer auf diesem Thrash-Meilenstein. Mit meist halsbrecherischer Geschwindigkeit prügelt man sich durch Granaten wie die unsterblichen “W.T.Y.D.” oder “Human Insecticide”, um zwischendurch auch mal seine filigrane Seite (“Crystal Ann”, “Schizos Are Never Alone”) zu zeigen.

39. Savatage : “Dead Winter Dead”
Der Konzept-Meilenstein ist heute aktueller denn je, wenn sich das kriegerische Treiben mittlerweile auch auf andere Schlachtfelder verzogen haben mag. Die zweite Scheibe des Metal-Orchesters aus Florida nach dem viel zu frühen Tode des unersetzlichen Criss Oliva hält für mich auch heute noch mit dem allerstärksten Material der klassischen Sava-Phase mit (immer mit Ausnahme des Gitarrenspiels - so klasse das Duo Pitrelli/Caffery auch sein mag, Criss bleibt unerreicht!). Nach der verständlicherweise sehr traurigen, etwas blueslastigeren “Handful Of Rain” begibt man sich hier wieder auf klassischeres Terrain, adaptiert munter Mozart und Beethoven (die Geburtsstunde von TSO, deren “Beethovens Last Night”-Meisterstück jeder “DWD”-Fan sein eigen nennen sollte) und bietet ansonsten feinsten Bombast- Metal in bester Queen-Tradition. Und auch der Mountain King bringt mal wieder zwei Songs in unverkennbarer Manier über die Bühne, auch wenn Zak Stevens’ Vocals ansonsten die Songs dominieren. Wie die Faust aufs Auge paßt auch Paul O’Neills prägnante Poesie zwischen den Songs, die gemeinsam mit dem exzellenten Cover auch das Booklet zu etwas ganz Besonderem machen. Kurz – ein Meilenstein, wie er im Buche steht.

38. Running Wild : “Black Hand Inn”
Knapp siebzig Minuten allerfeinsten Teutonenmetal gibt es auf Käpt’n Rolfs letztem wirklich großen Album, das für mich auch zugleich den Höhepunkt der Running Wild-History darstellt. Härter und aggressiver denn je zocken sich die Piraten durch ein Programm, das andere Bands gerne auf einer Best Of-CD anzubieten hätten: der rasende Titelsong, urtypische RW-Stampfer wie “Soulless” oder “Fight The Fire Of Hate”, das hypereingängige “The Privateer” oder das bandeigene Monumentalepos “Genesis”. Egal welchen Song man sich rauspickt – Treffer!

37. Shadow Gallery : “Tyranny”
Bombast-Prog-Metal in Vollendung. Auch wenn hier Traumtänzer- Mikroakrobat James LaBrie in einem der Songs des Jahrhunderts, der neunminütigen Übernummer “I Believe” zu hören ist, so ist die Scheibe doch keinesfalls ein Abklatsch der erfolgreicheren New Yorker Kollegen. Shadow Gallery haben längst zu ihrem ureigenen Stil gefunden, und das komplexe Konzeptalbum “Tyranny” bietet eben jenen in Bestform: ein gutes Stück songorientierter als noch auf dem Vorgänger “Carved In Stone” (der aber ebenso zu empfehlen ist!), noch abwechslungsreicher und beinahe frei von selbstdarstellerischer Technik-Verliebtheit, die sovielen Prog-Bands das Kreuz bricht. Und alleine für diese Chorusse, die doch nicht von dieser Welt sein können, bleibt der Titel “bestes Prog-Album seit “Images And Words”” fest in der Hand der Schattengaleristen.

36. Virgin Steele : “The Marriage Of Heaven And Hell, Part I”
DAS Comeback des Jahres 1994 macht den schwachen Whitesnake-Verschnitt “Life Among The Ruins” schnell vergessen und leitet die stärkste Phase der Bandgeschichte ein: vier größtenteils gleichwertige Weltklasse-Alben sollten schließlich noch folgen. Da fällt es schon schwer, nicht einfach alle in dieser Liste zu nennen…

35. Paradise Lost : “Shades Of God”
Die bei weitem einfalls- und abwechslungsreichste wie auch metallastigste Scheibe der britischen Düstermänner. Kaum zu glauben, daß diese Klassetruppe sich heutzutage damit zufriedengibt, armselige Depeche Mode-Verschnitte wie “Host” zu fabrizieren. Na ja – an Meganummern wie dem überragenden “Pity The Sadness” oder dem hitverdächtigen “As I Die”, das die Band später als Blaupause für die nächsten zwei LPs verwendete, kann das schließlich ganz und gar nix ändern. Sollte jeder Doom- wie Gothic-Fan gehört haben.

34. Skyclad : “A Burnt Offering For The Bone Idol”
Die kreative Meisterprüfung von Walkyier, Ramsey&Co. Harter Thrash meets fiedelnder Folk meets abgedrehte Atmosphäre meets tonnenweise Ideen. Eine der ungewöhnlichsten Metalscheiben von einer nach wie vor sträflich unterbewerteten Band. Ach ja, mit dem eingängigen “Spinning Jenny” gibt’s hier auch DEN Live-Stimmungshit der “verruckten Englander” zu hören.

33. Rage : “Trapped!”
Der unbestrittene Höhepunkt der klassischen Trio-Besetzung fährt vom Opener “Shame On You” bis zum abschließenden, etwas Accept-verdächtigen “Difference” ausschließlich Highlights des teutonischen Metals auf, die zudem allesamt noch, wie uns das Backcover verrät, ohne den Einsatz von Keyboards auskamen. Das Running Wild-mäßige “Enough Is Enough”, das getragene “Not Forever”, die Up-Tempo-Hymnen “Solitary Man” oder “Power And Greed”…nur Volltreffer, die in etwa an eine härtere (und wesentlich inspiriertere) Version von Metallicas “Black Album” erinnern – gerade da sich Meister Peavy das hohe Geschrei sich (glücklicherweise) erstmals seit längerem mal wieder vollständig verkniff. Anfang der 90er bis zum Abwinken gespielt, hat diese Platte bis heute nichts, aber auch gar nichts von ihrem Reiz verloren, und ich ziehe sie den ach so innovativen Orchester-Ausflügen der Band um Lichtjahre vor.

32. Judas Priest : “Defenders Of The Faith”
Kurz und knapp: Wer diese Scheibe nicht kennt, kann kein Metalhead sein! Der Inbegriff des 80er-Metals – weitere Worte spare ich mir…
31. Motörhead : “Everything Louder Than Everyone Else” Puh – egal welche Motörhead ich hier anführe, es würden tonnenweise Klassiker außen vor bleiben. Da mach’ ich’s mir doch einfach – mit einem Livealbum kann man gar nichts falsch machen. Besonders, wenn wie auf dieser opulent aufgemachten Doppel-CD von “Metropolis” bis “Snake Bite Love” sämtliche Höhepunkte der langen Bandhistory gebührend gewürdigt werden. Sound und Stimmung der Menge sind auch erstklassig eingefangen – was will man mehr?

30. Candlemass : “Nightfall”
Doom Metal für die Ewigkeit – der Einstand des schwergewichtigen Kuttenträgers Messiah Marcolin. Göttlichster Zeitlupenstahl in epischer Größe, die dem sehr Sabbath-lastigen Debüt noch etwas abgegangen war. Und dann diese Songs: “Well of Souls”. “At The Gallow’s End”. Oder das gigantische “Samarithan”. Besser kann man diese Art Musik nicht spielen. Basta.

29. Metallica : “Master Of Puppets”
Die ehemaligen Thrash-Kings zum dritten. “Master Of Puppets”, das letzte Album der Amis in klassischer Besetzung (RIP, Cliff Burton!), ist zugleich ihre absolute, bis heute unerreichte Sternstunde. Komplexe, oft sehr lange Songs, die deswegen aber niemals an der nötigen Power mangelten (der Kardinalsfehler des kraftlosen Nachfolgers “…And Justice For All”!); intelligente, kritische Lyrics (“Disposable Heroes” – bis heute der beste ‘tallica-Song ever!); Riffpower bis zum Abwinken (Titeltrack, “The Thing That Should Not Be”). Lediglich der Sound ist nicht ganz so druckvoll wie auf ihrem Zweitwerk – das ist auf einem Album dieser Klasse aber bestenfalls ein Schönheitsfehler.

28. Deep Purple : “Machine Head”
Hmmm, meiner Vorliebe für die englischen Hardrock-Pioniere um Ritchie Blackmore wird diese Liste nicht unbedingt gerecht – haben die Briten doch ihre Standouts säuberlich über ein gutes Dutzend Alben verteilt, die ich hier unmöglich alle anführen kann. “Machine Head” von 1972 allerdings darf auf keinen Fall fehlen. Die nach dem experimentellen “Fireball”-Voränger erstaunlich kompakte Hardrock-Scheibe gehört schließlich zu den metalkompatibelsten Werken von Ian Gillan&Co – Songs wie der schnelle Opener “Highway Star”, das melodiöse “Pictures Of Home” oder natürlich das allgegenwärtige, wenn auch mittlerweile zu Tode gespielte “Smoke On The Water” sollten jedem Verehrer härterer Klänge ein Begriff sein.

27. Savatage : “Hall Of The Mountain King”
Das Ende einer Ära, und den Beginn einer neuen, markierte das vierte Full- time-Werk der Power Metal-Götter aus Florida. Zum letztenmal zelebrierten die Vier hier den puren Metal ihrer Anfangsjahre – die Ankunft von Neu-Produzent Paul O’Neill, der die Band später auf erfolgreichere Bombast-Rock-Pfade führen sollte, wirkt sich hier allemals in dem aufwendig arangierten Klassik- Intro des titelgebenden Meilensteines aus. Abgesehen davon jedoch ist “Hall…” die konsequente Fortführung der frühen Klassiker “Sirens” oder “Power Of The Night” – wenn auch auf ungleich höherem Niveau. In Killerstoff wie “Beyond The Doors of The Dark” oder “Legions” spielt der unvergessene Criss Oliva in der Form seines Lebens auf, und sein Bruder Jon strapaziert seine Stimmbänder bis zur Grenze – alleine die markerschütternden Schreie, die der Gute im Titelsong von sich gibt! Dies sind die Savatage, die wir in diesem Leben nicht wieder erleben werden…

26. Saviour Machine : “II”
Fast achtzig Minuten lang, gehört diese ursprünglich eigenproduzierte (!) Mischung aus Gothic, Metal und etwas Klassik zum Originellsten und Besten, was uns aus den US of A jemals über den Teich geschippert kam. Eric Claytons dunkle, David Bowie-verdächtige Stimme verbreitet Untergangsstimmung vom feinsten, pianogetragene Epic-Meisterwerke wie “American Babylon”, “Child In Silence” oder die zwei “Saviour Machine”-Teile befinden sich durchgehend auf Savatage-verdächtigem Qualitätslevel (wenngleich auch auf völlig andere Weise!), und das überlange “The Stand” ist noch immer der gottgleiche Meilenstein der theatralischen Truppe. Apropos Gott: ja, man ist der White Metal-Szene zugetan, aber statt dem flachen Predigen vieler Genrekollegen setzt man auf intelligente, philosophisch angehauchte Texte, die mehr als lesenswert sind.

25. Manilla Road : “The Courts Of Chaos”
Die Herren des Lichts waren wohl mit Mark Shelton und seinen Mannen, als ihr achtes Studiowerk, zugleich der Schwanengesang der klassischen Trio- Besetzung, erdacht wurde. Von dem unglaublich atmosphärischen Keyboard- Intro “Road To Chaos” über straighte Rocker wie “Dig Me No Grave” bis hin zu ausladenden Mega-Epen wie dem Titelsong oder auch “The Prophecy” zeigen sich die Drei auf dem Höhepunkt ihres Songwriterischen Könnens, gehen im Vergleich zu den zwei härteren Vorgängern auch deutlich zu ihrer epischen Hochphase zurück. Auf den knallenden Power Metal einer “Mystification” muß der Hörer aber dennoch nicht ganz verzichten. Wird Zeit, daß Iron Glory sich dieses Über-Meilensteines endlich mal annimmt. Wir wollen einen Re-Release!

24. Iced Earth : “Night Of The Stormrider”
Heavy Metal’s most headbanging album. Schon alleine wegen der puren Masse an messerscharfen Stakkatoriffs, die sich John Schaffer scheinbar mühelos aus dem Ärmel schüttelte, kann man hier diesen traditionsreichen Sport effektiver trainieren als sonst irgendwo. Ich weiß, es ist schon oft gesagt worden, aber es stimmt nun mal: auf “Night..” vereinen die US-Metaller das Allerbeste von Truppen wie Iron Maiden und Metallica auf einem Album – und die IE- typische, ureigene düstere Atmosphäre ist eh Gold wert.

23. Saxon : “Unleash The Beast”
Eine der ganz wenigen ehemaligen NWOBHM-Veteranen, die nach wie vor ein Hammeralbum nach dem anderen herausbringen. “Unleash The Beast” ist “primus inter pares” – alleine wegen des alles zerstörenden Killerriffs der alles überragenden Schlachtenhymne “The Thin Red Line” ein sicherer Kandidat für eine vordere Platzierung. Aber das ist ja beileibe nicht alles: so zeigt der flotte Titelsong mehr als deutlich, daß man auch 1997 noch locker den Großteil der rockenden Konkurrenz an die Wand spielen kann (das hat sich übrigens auch bis 2001 nicht verändert!), das mega-eingängige “Ministry Of Fools” wäre in besseren Zeiten im Radio rauf- und runtergespielt worden, und schnelle Killer wie “Bloodletter” oder “All Hell Breaking Loose” kommen druckvoller denn je daher. Alles in allem – das beste Saxon-Album ever!

22. Gamma Ray : “Land Of the Free”
Das Album, das 95% der Melodic Speed-Szene der 90er im Vergleich zu blutigen Anfängern degradierte. Inklusive Kai Hansens alter Band Helloween – “Land…” ist die perfekte Symbiose der frühen Kürbiskopf-Meilensteine “Walls Of Jericho” (urwüchsige Power; der kultige Gesang des Mainmans himself) und “Keeper I” (hitverdächtiges Songwriting, hymnischer Bombast). Wenn man auch mittlerweile im Bereich der Chöre ein wenig von den einstigen “Lehrlingen” von Blind Guardian zurückbekommen hatte. Gastauftritte sowohl von deren Sänger Hansi Kürsch als auch von Ex-Pumpkin Michael Kiske runden eine durch und durch perfekte Scheibe ab, auf der wirklich JEDER Song zu den Sternstunden seines Genres gehört.

21. Fates Warning : “The Spectre Within”
Zwei Worte: Pure Magie. Was das Sechssaiter-Dreamteam Matheos/Ardiuni in Verbindung mit John Arch, der Stimme der Götter, hier abzieht, läßt sich mit Worten schwer beschreiben. Muß ich hoffentlich auch nicht: jeder (nicht nur) Prog Metal-Fan MUSS dieses Werk kennen. Sieben Songs, sieben himmlische Botschaften!

20. Accept : “Staying A Life”
Eins der größten Live-Alben der Metal-Geschichte! Ein posthum erschienener Rückblick auf die ‘85er “Metal Heart”-Tour durch Nippon, sind hier alle wichtigen frühen Klassiker der Solinger in einem Bombensound vertreten, und die japanischen Banger machen mächtig Stimmung. Neben “Breaker” und “Restless And Wild” das Accept-Pflichtwerk!

19. Manowar : “Hail To England”
Nach der eher epischen “Into Glory Ride” geht es hier wesentlich straighter zur Sache, wenn auch mit dem finsteren “Bridge Of Death” ein Songgigant bewährter Klasse vertreten ist. Ansonsten jedoch konzentriert man sich auf eingängige, hymnische Göttergaben wie “Blood Of My Enemies”, “Hail To England” oder das megageile “Army Of The Immortals” – und liefert für meine Begriffe das mit Abstand stärkste Manowar-Album ab. Wenn das gute Stück auch arg kurz ausgefallen ist.

18. Blind Guardian : “Tales From The Twilight World”
Für die 90er genau das, was “Walls Of Jericho” in den 80ern vorgelegt hatte. Allerfeinster Hochgeschwindigkeits-Bombastmetal, mit reichlich Enthusiasmus eingezockt. Erstmals vertreten auch die extrem fetten Chöre, die im folgenden zum Trademark Nr. 1 der Krefelder Fantasy-Metaller werden sollten. Mit dem Evergreen “Lord Of the Rings” geht man - ein weiteres Novum – zur Abwechslung auch mal vom Gaspedal herunter, und die abschließende Megahymne “The Last Candle”, zusammen mit Bandidol Kai Hansen eingebrettert, ist bis heute mein absoluter Guardian-Fave.

17. Iron Maiden : “Seventh Son Of A Seventh Son”
Ein bißchen arg “light” vielleicht, aber auch der vertärke Einsatz von untermalenden Keys kann nicht an der Ausnahmestellung dieser Scheibe rütteln. Nach der etwas ausladenderen “Somewhere In Time” kam man nun wieder wesentlich deutlicher auf den Punkt, was All-time-Hits wie “Can I Play With Madness”, “The Evil That Men Do” oder “Infinite Dreams” nur zu deutlich machen. Mit dem zehnminütigen Titelsong geht es aber trotzdem nochmal in epische Gefilde – passend zu dem losen Fantasy-Konzept, das der Scheibe zugrundeliegt.

16. Fifth Angel : “Fifth Angel”
Eins der stärksten “unbekannten” US-Metal-Werke aller Zeiten! “Fifth Angel” hält ohne größere Schwierigkeiten mit jedem Dio- oder Iron Maiden-Album mit, womit die Eckpfeiler des FA-Sounds auch gleich genannt wären. Melodischer Metal der Extraklasse, der sowohl durch die außergewöhnlichen Vocals eines Ted Pilot als auch durch die exzellente Gitarrenarbeit des Duos Byrd/Archer besticht. Jeder einzelne Song ist ein (unentdecktes) Juwel seines Genres, und auch wenn die Scheibe im Moment nicht ganz einfach zu finden ist (es gibt meines Wissens nur einen immerhin recht günstigen Japan-Import), so lohnt sich die Suche doch in allerhöchstem Maße!

15. Black Sabbath : “Heaven And Hell”
Erster Auftritt des Dreamteams Iommi/Dio, und das beste Werk der langen BS- History! Episch, melodisch, mitreißend…und hoffentlich JEDEM Besucher dieser Webseite wohlbekannt. Der Titeltrack zählt zu den besten 10 Songs aller Zeiten, und der Rest ist alles andere als nur schmückendes Beiwerk. Ich meine, wie oft ist alleine “Neon Knights” in den letzten Jahren gecovert worden? Und kam davon auch nur eine Version halbwegs an das Original heran? Eben.

14. Virgin Steele : “The Marriage Of Heaven And Hell, Part II”
Endgültige Rückkehr zum Bombast-Power Metal der “Noble Savage”-Ära, allerdings ohne den in den 80ern immer äußerst störend wirkenden Glam Rock- Ballast (“Rock Me” und so…). Und wenn “Marriage II” nicht alleine deswegen nicht das überragendste VS-Werk überhaupt ist, dann reicht doch wohl ein Blick auf die Songliste: “A Symphony Of Steele”, die eröffnende, wachrüttelnde Fanfare – kann man ein Album eindrucksvoller eröffnen? “Prometheus The Fallen One”, ein beinahe achtminütiges Lehrstück an epischer Macht? “Emalaith”, die wohl monumentalste, gefühlvollste, bewegendste Ballade der letzten zehn Jahre? Und wenn da nicht das wirklich GRAUSIG SCHLECHTE Cover wäre, ich hätte absolut nichts an diesem Werk der Götter zu beanstanden.

13. Iced Earth : “Alive In Athens”
SO und nicht anders muß ein Metal-Livewerk klingen! Kraftvoller, rauher Sound, überragende Aufmachung, und die Partizipation des Publikums jagt einem einen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Dazu gibt’s wirklich ALLE wichtigen Nummern aus dem IE-Repertoire zu hören (OK; das ist bei einer Dreifach-CD kein Kunststück), die zudem wesentlich energetischer als in den Studioversionen in die begeisterte Menge gefeuert werden.

12. Helloween : “Walls Of Jericho”
Mann, was war diese Band einmal geil! “Ride The Sky”, “How Many Tears” und wirklich alles zwischen diesen Eckpunkten läuft unter dem Motto “Power and speed is all that we need” (danke, Razor!) und bläst auch (und gerade!) heute alles an die Wand, was von sogenannten “Experten” immer gerne (und meist zu Unrecht) in einen Topf mit den Kürbisköpfen geschmissen wird. Hat die Band bis heute nicht und wird sie auch niemals wieder übertreffen können. Dazu ist der Spirit dieser Scheibe zu einzigartig.
11. Iron Maiden : “Piece Of Mind”
Wenn ich jemandem, der nicht die geringste Ahnung von dieser Musik hat, den Begriff “Heavy Metal” näherbringen sollte, kämen dafür zwei Alben in Frage: die weiter oben schon erwähnte “Defenders Of The Faith” von Priest oder eben eine von Iron Maidens Frühachtziger-Scheiben. “Piece Of Mind” ist für meine Begriffe die stärkste unter den letztgenannten, mit dem eher gewöhnlichen “Sun And Steel” ist lediglich ein (etwas) schwächerer Song vertreten. Alles andere – gigantisch!

10. Judas Priest : “Painkiller”
Härter, schneller, lauter! Nach der schon wieder sehr ordentlichen “Ram It Down” war 1990 das Kommerz-Experiment der englischen “Metal Gods” endgültig vergessen und vergeben. Kein Wunder bei einem derartigen Dampfhammer, wie es “Painkiller” darstellt, bis heute eines der meistverehrten Alben der Metal-Geschichte. Und das zu Recht! Fast schon Thrash-würdige Aggressionsgrade erreichend, ist das letzte Album der Priester mit Frontmann Rob Halford das deutlichste Bekenntnis zum Metal, das ich mir Vorstellen könnte. Und wenn mir nochmal jemand erzählen will, daß Robs erste (gute!) Soloscheibe auch nur ansatzweise an diesen Megahammer rankommt, lache ich ihn aus – dazu fehlt nämlich das unbarmherzige Gitarrengewitter der Herren Tipton/Downing viel zu schmerzlich.

9. Omen : “Battle Cry”
Um es gleich klarzustellen: jede der ersten drei Göttergaben der Amis um Kult- Fronter J.D. Kimball hätte ich an dieser Position anführen können. Im Endeffekt fliegt aber doch meist der Erstling “Battle Cry” in den Player, und sei es nur wegen des unsterblichen Titelsongs, der ein jedes Jahr wieder auf der Fahrt nach und dann auch in Wacken wieder derart strapaziert wird, bis ihn wieder keiner mehr hören kann. Und das hält dann meist auch nicht besonders lange an…

8. Blind Guardian : “Somewhere Far Beyond”
Bombastspeed at its very best! Die schiere Anzahl von Bandklassikern, die dieser Scheibe entspringen, sprechen für sich. Seien das urtypische, rasend schnelle Nummern wie das “Blade Runner”-inspirierte “Time What Is Time”, hymnischer Bombast der Marke “Theater Of Pain” oder das von Kai Hansen mitverfaßte “Quest For Tanelorn”. “The Hobbit” hingegen, mein persönlicher Fave, blieb immer eher ein Geheimtip, wohl auch, weil die Nummer im Doppelpack mit dem Gassenhauer deutscher Lagerfeuer daherkam: “In the Forest”, der erste Teil des “Bard’s Song”, einer der emotionalen Höhepunkte eines jeden BG-Gigs. Und über das dudelsackverstärkte Titelepos, lyrisch von Stephen Kings “Dark Tower”-Meisterwerk beeinflußt, muß ich wohl keine Worte mehr verlieren…

7. Crimson Glory : “Transcendence”
Die Masken waren zur Hälfte gefallen, die Musik war stärker denn je: “Transcendence” ist eines jener Wunderwerke, die sich nicht planen, geschweige denn wiederholen lassen. Noch perfekter als auf dem selbstbetitelten Erstling spielt man melodischen Power Metal mit leichtem Prog- Touch, der mehr denn je von Midnights grandiosen Vocals lebt. Vor allem das ruhige Abschlußtrio “Burning Bridges”/”Eternal World”/”Transcendence” ist nicht von dieser Welt, wie auch auf der gesamten Scheibe eher die gemäßigteren Töne dominieren.

6. Savatage : “Streets – A Rock Opera”
Ohne Zweifel das künstlerische Magnum Opus der Floridianer – “Streets” treibt den auf dem Vorgänger “Gutter Ballet” nur angedeuteten Bombast-Rock-Ansatz auf die Spitze. In siebzehn Songs erzählt man die Geschichte des heruntergekommenen Rockstars DT Jesus, mehr oder weniger deutlich ein Alter Ego von Sänger Jon Oliva, der hier auf seiner (vorläufigen) Abschiedsvorstellung alles in den Schatten stellt, was vorher dagewesen war. Spätestens an dieser Stelle wäre der Durchbruch in Größenordnungen der Marke Metallica oder Queensryche mehr als verdient gewesen.

5. Fates Warning : “Awaken The Guardian”
Und nochmal: pure Magie. Noch epischer, noch weltentrückter, noch stimmungsvoller als noch auf “The Spectre Within” zaubern uns Jim Matheos, John Arch&Co. in ferne Welten jenseits aller Vorstellungen. Eine derart intensive, gefühlvolle, mitreißende Vorstellung; wie ich sie im Metal noch kein zweites Mal entdeckt habe (auch wenn Deadly Blessings “Ascend From The Cauldron” oder das Steel Prophet-Demo “Inner Acendence” über weite Strecken recht nahe kommen) – alleine für das über allem schwebende “Guardian” und das abschließende, mystische “Exodus” sind Grund genug, “Awaken…” in meiner Top 10 zu listen.

4. Demon : “The Unexpected Guest”
Immer noch: das beste NWOBHM-Album aller Zeiten. Sangesgott Dave Hills und seiner Mannen erster Weltklasse-Streich – und der zweite folgt sogleich! Don’t Break The Circle!

3. Rainbow : “Rising”
Die Geburtsstunde des Epic Metal. “Run With the Wolf” und “Tarot Woman” nehmen sämtliche Dio-Alben (wesentlich besser!) schon 1976 vorweg, “Do You Close Your Eyes” sowie “Starstruck” zeigen die s/traightere Seite der Band, bevor dann das göttliche “Stargazer” den Grundstein für all die Manowars, Virgin Steeles und wie sie nicht alle heißen sollten, legt. Fast neun Minuten grandiose Musizierkunst, die Leute wie Axel Rudi Pell noch heute (vergeblich) in dieser Klasse zu erreichen versuchen. Und das soll kein Seitenhieb in Richtung Pell sein – der Mann ist schon klasse, “Stargazer” bleibt aber unerreicht. Der schnelle Rausschmeißer “A Light In The Black” schließlich brilliert vor allem, wie schon “Stargazer” vor ihm, durch ein überragendes, ausgedehntes Solo von Meister Ritchie. Und an dieser Stelle drücke ich dann zumeist “Repeat”. ;-)
2. Demon : “Taking The World By Storm”
Bombastischer, keyboardlastiger als noch zu NWOBHM-Zeiten, erinnert “Taking…” etwas an klassischen Magnum-Stoff mit Metal-Schlagseite. Muß alleine für einen der besten Antikriegssongs aller Zeiten, namentlich “Remembrance Day”, in jeder Sammlung stehen, aber auch der Rest der Scheibe ist nur als göttlich zu bezeichnen.

1. Savatage : “Edge Of Thorns”
Ein absolut einzigartiges Album, alleine schon der Besetzung wegen. Kann man doch nur hier die glasklaren Vocals von Goldkehlchen Zak Stevens in Verbindung mit dem filigranen Weltklasse-Spiel eines Criss Oliva bewundern. Letzterer verstarb schließlich nur kurze Zeit nach dem Release des Albums (und einer kurzen Tour) viel zu jung bei einem Autounfall. RIP, Criss! Und als sein Vermächtnis könnte kein Album so würdig sein wie “Edge Of Thorns”: im Vergleich zum opernhaften “Streets”-Vorgänger war man wieder sehr viel metallastiger geworden, und Criss’ Soli auf dieser Scheibe sind nur als aberwitzig zu bezeichnen. Man höre nur den Titeltrack, die ultramelodische “Follow Me”-Trilogie (in der auch sein Bruder Jon in gewohnter Weise am Klavier für Atmosphäre sorgte) oder gar die auf Queen-Niveau stehende Ballade “All That I Bleed” – Criss mußte sich zu diesem Zeitpunkt hinter keinem Eddie Van Halen oder Ritchie Blackmore dieser Welt verstecken! Deshalb mit einigem Abstand mein “Album des Jahrhunderts”!