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Axxis : Time Machine

Klasse, mal wieder was Neues von Deutschlands Ohrwurmfabrikanten Nr.1! Zwei Jahre ist es her, daß "Eyes Of Darkness" nicht hundertprozentig überzeugen konnte - zu sehr roch das (nicht mal unbedingt schlechte) Scheibchen nach dem fantastischen 2000er Comeback "Back To The Kingdom" nach einem Schnellschuß. Um so mehr freut es mich, daß man sich für den Nachfolger offensichtlich wieder die gebührende Zeit genommen hat. Denn "Time Machine" gehört zweifelsohne zu den besten Axxis-Alben!

Das beginnt schon beim flotten Opener "Angel Of Death", der zwar kein Slayer-Cover ist (wer hätt's gedacht), aber dennoch um einiges druckvoller, entschlossener daherkommt als zuletzt. Hat gar ein wenig von den alten Pretty Maids. Ähnlich überzeugend sind auf Anhieb vor allem die anderen, durchgehend enorm ohrwurmigen Up-Tempo-Rocker ausgefallen. "Lost In the Darkness", "The Demons Are Calling" oder das rock'n'rollige "Gimme Your Blood" sind allesamt mit brillianten Chorussen ausgestattet, die das Ohr schon nach dem ersten Durchgang nicht mehr verlassen wollen, und dem stehen auch etwas gemäßigtere Töne wie der hymnische Stampfer "Battle Of Power" (Hit!) oder das Axxis-urtypische, den Israel/Palästina-Konflikt thematisierende "Wind In The Night (Shalom)" (noch 'n Hit!) in nichts nach.

Womit sich die Geister (durchaus auch unter Axxis-Fans!) mal wieder nur bei den balladesken Tönen scheiden werden. Persönlich befahren mir die Brüder mit nicht mal schlecht komponierten Tränentreibern wie "Wings Of Freedom" oder "Alive" dann doch zu seichte Gewässer, und - sorry, Jungs! - eine Nullnummer der Sorte "Dance In The Starlight" wäre auch auf 'nem neuen Pur-Album nicht fehl am Platze. Könnt Ihr besser!

Alles in allem trotzdem in meiner persönlichen Axxis-Top 3 (zusammen mit den beiden "Kingdom"-Platten). Feines Stück, auf dem auch die genannten Ausfälle keinen ernstzunehmenden Schaden anrichten können...

(c)2004, Ernst Zeisberger