Cornerstone : Human Stain
Solides
Zweitwerk des Melodic-Rock-Projektes aus dem Royal Hunt-Umfeld (Bassist Steen
Morgensen, der bei der königlichen Jagd ob der allzustarken Tastendominanz nie
so recht zum Zuge kommt, zeichnet sich auch diesmal für die Songs
verantwortlich). Und natürlich ist auch der größte Trumpf der Nordlichter
wieder mit an Bord. Selbiger ist Schotte, hört auf den Namen Dougie White und sang
dereinst mal eins der besten Rainbow-Alben überhaupt ein.
Nach
letzteren klingt hier allerdings immer noch recht wenig, ein bißchen an Härte
zugelegt hat man gegenüber dem sehr ruhigen Erstling aber schon. Was gemeinsam
mit einigen herrlich altmodisch klingenden Keyboards (Hammond rules!) die
Truppe trotz aller nach wie vor vorhandener Royal Hunt-Parallelen etwas
in die Deep Purple-Ecke bugsiert. Und genau dort bietet man abermals eine beeindruckende
Mischung aus flotten Ohrwurm-Rockern (“Unchosen One”, “Future Rising”) und
gefühlvollen Sahne-Balladen (“House Of Nevermore”, “Singing Alone”), wobei mir
allerdings der ganz große Wurf auch diesmal etwas abgeht. Einen
Weltklasse-Songwriter wie Ritchie Blackmore hat man halt nicht an Bord…
Trotzdem
ist “Human Stain” Fans der obengenannten Bands ohne Zweifel zu empfehlen –
alleine Dougies gewohnt ausdrucksstarken Vocals der Extraklasse reißen so
manchen eher hausbackenen Songwriting-Ansatz noch mal heraus. Bin ja mal
gespannt, ob wir den Mann tatsächlich demnächst auf dem nächsten Malmsteen-Werk zu hören bekommen...
(c)2002, Ernst Zeisberger