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Gary Hughes : Once And Future King, Part I

Auch der Ten-Mastermind wagt sich nun an seine ganz eigene Rockoper! Das Thema derselben – König Artus und seine Ritter der Tafelrunde – mag zwar wohl in der Metalszene schon etwas ausgelutscht sein, eignet sich aber immer wieder für mächtig stimmungsvolle Scheiben. Um so enttäuschender, daß Herr Hughes sein Szenario kaum für sich auszunutzen weiß – eine klassische AOR-Hymne wie das fantastische “Avalon” hätte Lancelot-Sänger Danny Vaughn musikalisch und textlich genauso auch bei seiner Stammtruppe Tyketto singen können! Da Meister Gary bei seiner Arbeit mit Magnum-Goldkehlchen Bob Catley (der hier gewohnt magisch die Rolle des Merlin übernimmt) doch wesentlich intensiver seine Zeit mittelalterlich-folkigen Themen gewidmet hatte, muß man wohl davon ausgehen, daß ebendieses absichtlich so geplant wurde. Schade eigentlich, vergibt man so doch einiges an dramatischem Potential…denn eigentlich klingt “Once And Future King” nicht sooo viel anders als ein reguläres Ten-Album.

Der eine große Unterschied natürlich ist die Präsenz diverser Gastsänger in den Rollen der legendären Charaktere. So singt die in letzter Zeit auf Rockopern dieser Art fast schon omnipräsente Lana Lane in der Rolle der Guinevere ein wunderschönes balladeskes Duett mit Göttergatte Artus (Hughes himself, of course!), Danny Vaughns Beiträge variieren zwischen erstklassig (das erwähnte “Avalon”) und stinklangweilig (“The Reason Why”), und ganz besonders glänzt Diamond Head-Fronter Sean Harris (Sir Galahad) in dem ultracoolen “Sinner”. Mittelalterliche Atmosphäre kann allerdings einzig und allein der verläßliche Bob Catley so richtig zu verbreiten. Seine Beiträge (“King For A Day” und “In Flames”) zählen zu den absoluten Höhepunkten der Scheibe und hätten locker auch auf einem seiner ersten drei (von Hughes verfaßten) Solowerken stehen können!!

Alles in allem starker AOR/Hard Rock, wie wir es von Gary gewohnt sind und der das letzte, eher mittelmäßige Ten-Album “Far Beyond The World” locker übertreffen kann. Und Part II gibt’s dann demnächst an dieser Stelle…

(c)2003, Ernst Zeisberger