Zum Stichwort "The Duke" wäre mir bisher vor allem mal John Wayne in den Sinn gekommen, aber diese Platte könnte das ändern. Denn Jorn Lande, seines Zeichens hauptberuflicher Frontmann von Masterplan, hat auf seinem neuesten Solo-Ausflug mal wieder ganze Arbeit geleistet und fährt uns erdigen Hard Rock der Sonderklasse auf, wie ihn das offensichtliche Vorbild David Coverdale seit 1987 und dem gleichnamigen Album nicht mehr hinbekommen hat.
Man höre nur Nummern wie den noch etwas an Dio erinnernden Opener "We Brought The Angels Down", das richtig heftig nach vorne losgehende "Stormcrow" (Watten Ohrwurm, wat schneidige Riffs, wat eine Stimme! The man's got soul!) oder den midtempolastigen, nach gutem, alten DC-Vorbild mit einem herrlich schwachsinnigen Text ausgestatteten Quasi-Titeltrack "Duke Of Love", und die Begeisterung stellt sich nicht nur automatisch ein, die will sich gar nicht mehr ausstellen! Und auf balladesekerem Material wie dem tollen "Burning Chains" reignt der Mann eh supreme.
Leider ist "The Duke" mit gerade mal acht neuen Songs etwas spärlich besetzt (komplettiert wird die Scheibe durch ein tolles Cover des Thin Lizzy-Klassikers "Are You Ready" sowie eine meines Erachtens eher verzichtbare Neuaufnahme des Eigengewächses "Starfire" vom gleichnamigen Erstling), und mit dem vergleichsweise mittelmäßigen "Midnight Madness" hat sich auch ein kleiner (!) Ausfall eingeschlichen. Das sollte euch aber nicht daran hindern, den Rest würdig als das abzufeiern, was es ist: nämlich schlicht und ergreifend die geilste Hardrock-Dröhnung der letzten Zeit. Hail to the Duke!
(c)2006, Ernst Zeisberger