Meine Güte, diese Dame veröffentlicht auch weiterhin wie am Fließband. Kommt mir wie gestern vor, daß sie mit 'nem Livealbum und dazugehöriger DVD auf der Matte stand, das (eher ruhige, teilweise gar jazzige) "Winter Sessions"-Projekt ist ja ebenfalls noch nicht allzulange her, und eine Coverscheibe gab's da ja auch noch mal. Nur eins hatten wir lange nicht mehr von der Amerikanerin: ein "normales" Studiowerk nämlich. Zeit für "Lady MacBeth"!
Wie es der Titel unschwer erkennen läßt, haben wir es hier mal wieder mit einem Konzeptalbum über Shakespeares "scottish play" zu tun. Ist dieser Tage nicht mehr sonderlich originell, die Idee, aber da sich - im Gegensatz etwa zu Jag Panzers "Thane To The Throne"-Meisterwerk - diese Tatsache nicht sonderlich auf den Sound des Albums auswirkt, soll uns das einfach mal wurscht sein. Gerade, da zur Abwechslung mal wieder Rock angesagt ist bei Frau Lane und Gefolge! Songs wie der flotte Opener "The Dream That Never Ends" oder das ohrwurmige, mit Original-Shakespeare-Lyrix ausgestattete "Summon The Devil" (Hit!) gehören zum geradlinigsten, was die Dame seit ihrem 2000er Meisterstück "Secrets Of Astrology" auf Tonträger verewigt hat, und ähnlich wie auf ebendiesem hat man mal wieder 'ne leicht epische Rainbow-Schlagseite im Programm. Lediglich an der Heaviness mangelt es leider mal wieder ein wenig - da hätte "...Astrology"-Axeman Arjen Lucassen wohl mehr rausholen können. Aber mit ebenjenem hatte man sich ja zuletzt leider etwas verkracht, ergo glänzt er hier durch Abwesenheit.
Naja, bei Lana Lane war ja seit eh und je das von Hauptsongwriter Erik Norlander bediente Keyboard wesentlich federführender, und da macht auch "Lady MacBeth" keine Ausnahme. Gibt es neben den oben erwähnten Rockern doch natürlich auch wieder die eine oder andere absolute Sahneballade ("We Had The World" sowie das ganz wunderbare, pianogetragene "Dunsinane Walls") zu beklatschen, die ein durch und durch gelungenes Album würdig abrunden. Sollte jeder Lane-Fan unbedingt sein eigen nennen - die letzten paar Alben sind hierzulande ja bedauerlicherweise ziemlich untergegangen...
(c)2005, Ernst Zeisberger