Wer nun bei Herkunft (Italien) und Namen (Mond aus Stahl - wie bitte?) die Hände über den Kopf schlägt und laut "nicht noch so eine Band!" ausruft, liegt völlig falsch. Moon Of Steel gab es nämlich schon, als die meisten der uns heute penetrierenden Stiefelcombos noch in die Windeln of Iron gemacht haben. "Passions" hieß der 89er-Geniestreich, der noch heute zusammen mit "Irae Melanox" von Adramelch zu den besten Alben, die je den Weg über die Alpen gefunden haben, zu zählen ist - übrigens ist besagtes "Passions"-Werk ein Jahr später unter dem unsäglichen Namen "Spaghetti Rock" erschienen (mit, festhalten!, einem Teller Spaghetti auf dem Cover!!!) - trotz des abschreckenden Aussehens ist der Inhalt der gleiche.
Doch vorwärts ins Jahr 2002: Die Band hat schon auf der 1999 veröffentlichten EP "Beyond the Edges"-EP eine neue Stimme präsentiert - Sarah Bonetti (eine Frau - bei den italienischen Namen kann man da ja gar nicht mal so sicher sein....) und natürlich ist selbige auch auf "Insignificant Details" zu hören. Stilistisch hat man mittlerweile gar nichts mehr mit "Passion" zu tun, sondern klingt im 21 Jahrhundert mittlerweile (dank der Stimme) The Gathering meets aktuelle Queensryche. So schlimm, wie befürchtet, klingt das Album aber gar nicht - es hat nur mit der Defintion von Metal, wie ich ihn verstehe, herzlich wenig zu tun - trotz manchen durchaus harten Gitarrenriffs. Doch da bei mir auch mal Tori Amos, Loreena McKennitt, The Gathering oder Lacuna Coil im Player landen habe ich mit der relaxten Atmosphäre, die dieses Album ausstrahlt, keinerlei Probleme.
Die Fanschicht der erwähnten Künstler sollte mal die Augen offen halten!
(c)2002, Michael Kohsiek