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IQ : The Seventh House

 Es gibt nur wenige Prog Rock-Bands, die mich nicht nach wenigen Minuten zu langweilen beginnen. IQ gehören spätestens mit ihrem Überfliegeralbum Subterranea, das die Messlatte für vergleichbare Alben in schier unerreichbare Höhen schraubte, definitiv dazu. Nun liegt endlich der Nachfolger vor und viel hat sich musikalisch eigentlich nicht verändert. Ein Opener von über 12 Minuten Länge dürfte zwar Punkfans abschrecken, wahre Progger überstehen dies aber mit einem breiten Grinsen. Wobei von „überstehen“ eigentlich keine Rede sein kann, ist doch The Wrong Side Of Weird ein Ohrenschmaus erster Güte mit vielen Stimmungswechseln, atmosphärischen Parts und der wie gewohnt charismatischen Stimme von Peter Nicholls. Eingebettet in einen brillanten Sound können auch die restlichen fünf Tracks bedenkenlos das Qualitätssiegel „bemerkenswert“ erhalten. Das betörend startende, leicht an aktuelle Fates Warning erinnernde Erosion, der wirklich enorm abwechslungsreiche Titeltrack (Diese Melodie wird man so schnell nicht vergessen) oder der wundervolle, zehnminütige Abschlusssong Guiding Light sollten für relevante Zielgruppenangehörige Grund genug sein, ihre letzten Ersparnisse in den nächsten Plattenladen zu tragen. Ein erneut sehr zeitintensives, dann aber ungemein vielschichtiges Album einer der führenden Progbands unserer Zeit.

(c)2001, Michael Kohsiek