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Leader: Out In The Wasteland
Unicorn: The Legend Returns
Axton Pryte: The Lab

Den Anfang auf vorliegender Hot Metal Zusammenstellung machen die Holländer Leader mit Ihrem one and only 1988er Album "Out In The Wasteland". Aufgetischt wird äußerst verspielter Speed Metal mit abwechslungsreichen Songstrukturen, furiosen Leadklampfen-Duellen und vorwiegend in mittleren Tonlagen angesiedeltem Gesang. Rein stilistisch, aber auch was die Umsetzung und Technik betrifft -an den Instrumenten standen/saßen hier alles andere als Amateure- hätte ich vom ersten Höreindruck auf eine US Band getippt, was absolut als Lob zu verstehen ist. Den einzigen Wermutstropfen bildet die doch sehr drucklose Produktion, gerade bei dieser Musikrichtung hätte ein besserer Mix doch Wunder getan. Vergleiche finden lassen sich nur schwer, ich denke aber, dass Fans von S.A. Slayer, Savage Grace oder der frühen Heathen (uuuuhhhh, wie sich das liest) Gefallen an Leader finden könnten. Als Highlights führe ich mal "Eye Of Tomorrow", das melodische "Wastelands", "Ride On The Wind" und den Abschlußbanger "Shoot To Kill" an, eigentlich befinden sich aber alle Tracks auf einem sehr hohen Niveau. Mich würde interessieren, was aus den einzelnen Musikern geworden ist, so ein hohes musikalisches Talent sollte nämlich keinesfalls in der Versenkung verschwinden.

Die deutschen Unicorn haben nun die Ehre, den musikalischen Reigen fortzuführen und auch sie ziehen sich dabei ganz achtbar aus der Affäre. Sprich: Es wird nicht unbedingt Neues geboten (melodischer Metal, wie er eben 1987 gespielt wurde), aber Langeweile kommt auch nicht auf. Die Jungs hatten ihre Instrumente im Griff, der Sänger hat eine angenehme Stimme und die Produktion geht in Ordnung, es gab zu der Zeit wesentlich schwächere Bands denen größere Anerkennung zuteil wurde. Alle 4 Tracks der EP sind auf gleichem Niveau angesiedelt, Anspieltipps erspare ich mir daher.

Dritter und letzter Vertreter sind die Franzosen Axton Pryte mit Ihrer 1986er EP "The Lab". Die Tracks sind im melodischen, oft leicht progressiven Metal angesiedelt, der Gesang ist hoch und gefällt mir sehr gut, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass der eine oder andere Hörer Probleme mit manchen Screams haben könnte. Die französische Herkunft der Band lässt sich nicht leicht erahnen, der Sound ist ganz o.k., auch wenn man z.B. an den Anfängen von "Warriors Of The Wind" und "Eternal Recital" mehr als deutlich heraushören kann, dass die Tracks von Vinyl überspielt wurden. Naja, dadurch soundeds zumindest authentisch. Axton Pryte klingen sehr eigenständig und greifen nur selten auf herkömmliche Songstrukturen zurück, was viel zum leicht kauzigen Charme beiträgt, man sollte sich jedenfalls -wie so oft- mehrere Durchläufe gönnen, bevor man ein vorschnelles Urteil abgibt. Highlights: Der Opener "Suicidal Flight" und "Catch The Windblow".
 
 (c) 2005, Markus Ullrich