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Mirror Of Deception / Tefra – Split 7“

Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum darf man dem norddeutschen Kultlabel Metal Coven zur Veröffentlichung ihrer inzwischen zehnten Scheibe wünschen. Wie es gute Tradition des Hauses ist, treten erneut zwei Bands auf einer bedingungslos undergroundig aufgemachten 7“ Single gegeneinander an, und wie es auch gute Tradition bei Metal Coven ist, wissen beide Bands durch die Bank zu gefallen.

Den Einstieg auf „Side Doom“ macht Schwabens Doom Metal-Urgestein MIRROR OF DECEPTION mit dem fantastischen „Katharsis“. Allein dieses herrlich epische, melancholische Stück Blei ist den Kauf der Single schon wert. Tolle, erhabene Gitarrenriffs und wunderbare Melodien machen das Stück zu einem der stärksten in der Diskographie der Süddeutschen. Auf der letzten Full-length „Shards“, die mich nicht völlig überzeugen konnte, hätte „Katharsis“ definitiv eine tolle Figur abgegeben.
Side „Gloom“ gehört dem Vermächtnis der 2006 aufgelösten UK-Doomer Tefra, die mit zwei Stücken namens „Natural Healer of Sin“ und „Relic of Time“ die Spielzeit der 7“ auf’s äußerste dehnen. Die Herangehensweise von Tefra ist dabei eine andere als bei Mirror of Deception. „Natural Healer of Sin“ stapft in gehobenem Tempo und mit gesundem Groove durch die Botanik. Der ungewöhnliche, helle Gesang wird bei manchem für Stirnrunzeln sorgen, mich stört er nicht. Stück zwei ist das bereits von der 2006er Full-length „The last dance“ bekannte „Relic of Time“, das hier allerdings in der ursprünglich von der Band geplanten Version dargeboten wird. Für Sammler also durchaus interessant, zumal das Lied ebenfalls ein sehr schönes Stück Doom Metal mit reichlich Schwung und 70s-Einflüssen ist.

Der Sound der in schwarzem Vinyl gepressten Scheibe geht trotz 33 Umdrehungen noch voll in Ordnung und das Layout mit dem obligatorischen schwarz-weiß Artwork von Headlight und zwei Inserts weiß auch zu gefallen. Mir fällt kein größerer Grund ein, warum man sich als Freund gepflegter Langsamkeit die auf 515 Stück limitierte Scheiblette nicht zulegen sollte.
 

(c) 2008, Manuel Trummer