Great Or Crap - Cradle Of Filth

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

Moderator: Loomis

Beitragvon Goatstorm » 10. August 2008, 13:31

Johnny_Cool hat geschrieben: Cradle sind für'n Arsch und Manowar wischen mit diesen Hampelmännern zu jeder Zeit den Fußboden...

Kann man das irgendwo in Stein meißeln lassen?
Sblood, thou stinkard, I’ll learn ye how to gust … wolde ye swynke me thilke wys?
Benutzeravatar
Goatstorm
Poster der Woche
 
 
Beiträge: 7778
Registriert: 9. November 2005, 13:24
Wohnort: An den Feuern der Leyermark


Beitragvon rapanzel » 10. August 2008, 13:33

Goatstorm hat geschrieben:
Johnny_Cool hat geschrieben: Cradle sind für'n Arsch und Manowar wischen mit diesen Hampelmännern zu jeder Zeit den Fußboden...

Kann man das irgendwo in Stein meißeln lassen?

Da muss sogar ich als Nicht-Maowar-Fan mal zustimmen :lol:
An obscene invention of twisted minds:

Bild
Benutzeravatar
rapanzel
Full Moon Fistbanger
 
 
Beiträge: 20907
Registriert: 9. April 2008, 11:07
Wohnort: Herborn


Beitragvon Acrylator » 10. August 2008, 15:26

Ihr wollt doch nur nicht wahrhaben dass Manowar bis ins Bodenlose abgestürzt sind - "ein Schatten ihrer selbst" wäre noch geschmeichelt! :P
(ist ja auch zugegebenermaßen sehr traurig)

Hätten die nicht Eric Adams als Sänger, würde ich das musikalische Schaffen der letzten 12 Jahre nicht mal als belanglosen Durchschnitt bezeichnen.
Benutzeravatar
Acrylator
Sacred Metal-Legende
 
 
Beiträge: 13247
Registriert: 16. Januar 2008, 20:14


Beitragvon Acrylator » 10. August 2008, 15:49

TexasInstruments hat geschrieben:
Metalmaus hat geschrieben:
Acrylator hat geschrieben:
Johnny_Cool hat geschrieben: ...Knödel Of Filz waren hingegen schon immer schwulstiger Keyboardkleister für Rotwein-trinkende Gothicmädchen und konnten in der ganzen Zeit ihres Bestehens nicht eine Sekunde lang etwas erschaffen, was auch nur zu 0,1% mit den Göttergaben der frühen Manowar mithalten kann.

Von daher werden Manowar Cradle Of Filth IMMER mindestens 3000 Schritte vorraus sein, ganz egal wie peinlich sie heutzutage auch sein mögen.

Dir ist aber schon klar, dass das eine rein subjektive Aussage ist, nicht? ;)

Ich würde die beiden Bands niemals miteinander vergleichen (geht auch gar nicht, da stilistisch zu unterschiedlich), aber wenn man nach halbwegs objektiven Gesichtspunkten geht, wie handwerkliches Können und künstlerische Eigenständigkeit, waren Manowar Cradle Of Filth eigentlich nur gesanglich eindeutig um Welten voraus.

Ich persönlich kann auf jeden Fall sagen, dass mich "Midian" auf andere Art ebenso sehr begeistern kann wie z.B. "Into Glory Ride", und erheblich mehr als beispielsweise "Fighting The World" oder die letzten Verbrechen von Manowar (allein für das "Schlagzeugspiel" sollte man die Band eigentlich schon hassen).
Ich stehe dann eben doch eher auf komplexere Musik, solange sie mich auch emotional anspricht.

Außerdem kann man COF auf ihren Alben bis 2000 nun wirklich nicht vorwerfen, ihre Musik kommerziell ausgerichtet zu haben. Sie hatten einen eigenen Stil und haben sich auf jedem Album (bis "Midian") auch wirklich weiterentwickelt - und ihnen war es dabei scheißegal ob die Fans diese Entwicklung gut finden oder nicht (und im direkten vergleich ist "Midian" bis auf den Song "her Ghost In The Fog" auch viel weniger eingängig und deutlich abgefahrener und komplexer als z.B. "VEmpire" - das muss man eigentlich sogar als mutig bezeichnen).

Ach ja, und es interessiert mich nicht die Bohne für wen irgendeine Musik "gemacht" ist, bzw. welche Leute vorzugsweise diese oder jene Musik hören.
Mir ist klar, dass sich unter den COF Fans unheimlich viele Idioten, Kommerzmetaller, Kinder, psychisch Kranke, Gothics etc. tummeln, na und? Ich beurteile Musik grundsätzlich unabhängig von Faktoren wie Image der Band, typische Klientel etc., warum sollte mich das auch interessieren? (auch wenn es anscheinend viele Metaller interessiert)
Was für mich zählt ist allein die Musik, schließlich konsumiere ich auch nur die und muss die Bandmitglieder nicht zu mir nach Hause einladen, oder mich mit den meisten Fans identifizieren können.

Wunderbar! Du bringst es auf den Punkt und ich kann dir uneingeschränkt zustimmen. Vor allem die Aussage, dass es den allgemeingültig guten Song nicht gibt, kann ich vorbehaltlos unterschreiben.

Danke, lieber Acrylator, einer der es wirklich verstanden hat! (Ganz ohne Ironie, sondern wirklich ehrlich gemeint!)

Tja, nur was gibt es daran zu verstehen ?
Persönliche Aussagen zu irgendeiner Musik sind immer subjektiv, weiß doch ein jeder.
Sicher kann man anhand von instrumentalen Fähigkeiten einigermaßen "objektiv" beurteilen ob eine Band etwas auf dem Kasten hat oder nicht, sofern man überhaupt selbst in der Lage ist irgendwelche Instrumente zu bedienen.
Sobald es aber daran geht ein Urteil in Sachen Album oder einzelner Songs zu formulieren wird es subjektiv. Immer und so wird es immer sein.
Und deswegen gibt es natürlich auch keinen allgemeingültigen guten Song.
Wenn ich sage dass ich Album A klasse oder Album B Schrott finde bin ich mir wohl darüber im Klaren dass es eine subjektive Aussage ist.
Im Endeffekt wird es subjektiv sobald ein Mensch die Fresse aufmacht.
Irgendwie jetzt kein so großes Geheimnis, soll man deswegen jedesmal anmerken dass man subjektiv der Meinung ist COF wären Schrott oder Extraklasse ?
Wäre ungefähr genauso schwachsinnig als würde man sein Gegenüber, jedesmal wenn man den Mund aufmacht, darüber aufklären dass man gerade redet.

Grundsätzlich hast du natürlich Recht.
Es ist aber doch ein Unterschied, ob man sagt "ich kann damit nichts anfangen" oder "das ist Scheiße". So absolut kann man das vielleicht bei reinen Kunstprodukten (im Sinne von "künstlich"), wie gecasteten Bands und dergl. sagen, bzw. Musik die von vornherein auf Massentauglichkeit (und somit hoher Umsatzerwartung) komponiert wurde, oder bei solchen die einfach objektiv gesehen nichts können, aber sobald ein gewisser Grad an Können und Eigenständigkeit/Ideenreichtum vorhanden ist, finde ich es schon etwas albern dann von absoluter Scheiße zu sprechen, nur weil es einem stilistisch nicht gefällt.
Okay, manchmal drücke ich mich vielleicht auch so absolut aus, aber meistens versuche ich durchaus zwischen meinem persönlichen Geschmack und anderen Kriterien zu differenzieren.
Mich persönlich spricht z.B. Jazz (noch?) nicht wirklich an, ebenso wie vieles von Savatage ("Streets" bis zur "Handful of Rain" z.B.), Pink Floyd, Mastodon etc., trotzdem würde ich nie sagen dass das Scheiße ist, weil ich auch einen gewissen Grad an Kunstfertigkeit dahinter erkenne.
So ging mir das früher auch mit allen Black und Death Metal Bands, es war mir insgesamt oft zu heftig und ich fand extremen Gesang (Gekreische und Gegrunze) bis vor ca. 8 Jahren noch absolut furchtbar, trotzdem hätte ich schon damals über viele Bands aus den Bereichen nichts schlechtes gesagt.

Aber ich lege wahrscheinlich immer alles zu sehr auf die Goldwage, bin in der Hinsicht wohl "typisch deutsch" (sehr pingelig halt). :D


Etwas emotionaler gehe ich natürlich an die Sache heran, wenn Bands, die ich einst geliebt habe, sich in eine negative Richtung entwickeln... (lang anhaltende Stagnation, bzw. sogar Rückschritte was eigene Ideen, und einst typische Trademarks angeht, wie eben bei Manowar, Running Wild, Iced Earth, etc.)
Benutzeravatar
Acrylator
Sacred Metal-Legende
 
 
Beiträge: 13247
Registriert: 16. Januar 2008, 20:14


Beitragvon Johnny_Cool » 10. August 2008, 17:07

Acrylator hat geschrieben: Ihr wollt doch nur nicht wahrhaben dass Manowar bis ins Bodenlose abgestürzt sind - "ein Schatten ihrer selbst" wäre noch geschmeichelt! :P
(ist ja auch zugegebenermaßen sehr traurig)

Hätten die nicht Eric Adams als Sänger, würde ich das musikalische Schaffen der letzten 12 Jahre nicht mal als belanglosen Durchschnitt bezeichnen.

Das Manowar sich schon seit Längerem in einem schlichtweg desolaten Zustand befinden, bestreitet ja auch niemand (außer wahrscheinlich Joey DeMaio selbst). Trotzdem aber können sie gar nicht so weit sinken, dass sie irgendwann auf dem bodenlosen Niveau einer poppigen, bis zum Erbrechen ausgeschlachteten Kaspartruppe wie Cradle Of Flith ankommen, die ja nun wirklich das genaue Gegenteil von allem sind, wofür Heavy Metal--zumindest für mich--steht.

Da greift auch das Eigenständigkeits- und Weiterentwicklungsargument nicht mehr, denn danach müsste ich auch Sido zumindest einen gewissen Respekt entgegenbringen, denn als einer der Urväter des deutschen Pornorap hat der auch etwas vorher in der Form noch nicht Dagewesenes gemacht und da er auf seinem neuen Album sogar richtig singt (oder es zumindest probiert) und außerdem in seinen Liedern auch ernstere Themen als damals im "Arschfick Song" anspricht, kann von Stagnation ebenfalls keine Rede sein.

Wobei ich Sido im direkten Vergleich zu Cradle sogar noch den Vorzug geben würde. Musikalisch find ich beide gleich bescheiden, mit dem was ich unter Heavy Metal versteh haben sie auch ähnlich viel gemein, aber wenigstens wird einem Sido nicht ständig als Metalact vorgesetzt und man kann ihn einfach ignorieren, wohingegen Cradle Of Filth die Metalszene quasi unterwandern und als geldscheffeltechnisches Jagdrevier missbrauchen, in dem sie ihre unsäglichen CDs und abermillionen T-Shirts an den (tuntigen) Mann zu bringen versuchen.

Von der schwulstigen Musik, über das möchtegern-kontroverse Auftreten bis hin zu ihren albernen Wochenendmetaller-Fans verkörpern Cradle Of Filth wirklich alles, was ich persönlich im Heavy Metal gerne außen vor wissen würde. Und was die kommerzielle Ausschlachtung anbelangt, so würd ich die Band ohne rot zu werden auf eine Stufe mit jedem Casting-Affen stellen. Zugegeben, die Zielgruppe ist kleiner und spezieller, aber in ihrem Metier wildern Cradle Of Filth genauso wie Dieter Bohlen, Dee und Co in ihren.

Und, wie gesagt, egal wie sehr sich Manowar auch um ihren eigenen Absturz bemühen, Cradle werden ihnen in der Hinsicht immer einen Schritt voraus sein. Wenn Manowar prollige Shirts mit "Born To Rock, Drink And Fuck" drucken und an ihre Bierzeltanhänger verticken, dann kommen Cradle halt mit einem noch dümmeren Slogan ala "Jesus Is A Cunt" daher und verkaufen den Scheiß an um Aufmerksamkeit ringende Emo-Deppen, die sich für besonders cool halten, wenn sie so 'nen dämlichen Aufdruck in der Schule zur Schau stellen. Wenn Manowar ihre Muskeln einölen und in homoerotischem "London Leather Boys" Outfit posen, dann zieht Dani Filth halt sie selben Klamotten an, aber schneidet vorher noch Nippellöcher rein um seine gepiercten Brustwarzen stolz zu präsentieren und sich doch noch die Homonautenkrone zu sichern. Und wenn Manowar die Hälfte ihres Albums mit billigem Casiosound dichtkleistern, dann kann man sicher sein, dass auf'm Cradle Album das Doppelte an piepsigem Keyboardkrempel zu hören ist.

Egal wie man's auch dreht und wendet, Manowar werden in Punkto Peinlichkeit niemals an Cradle Of Filth heranreichen. Und selbst wenn Joey doch irgendwie 'nen Weg findet, um sich noch mehr zu blamieren als Dani und seine Halbaffenbande, dann bleibt Manowar am Ende, ihren ersten Alben sei Dank, immer noch die authentischere, bedeutendere und schlichtweg bessere Band, da sie zumindest einmal gut waren, man Cradle hingegen schon immer in die Tonne kloppen konnte.
<span style='font-size:18pt;line-height:100%'>I'm just thinking aloud, isn't thinking allowed?</span><br>=====================================================================<br>Trashige Kurzfilme: <a href='http://www.myspace.com/doggysmilepictures' target='_blank'>www.myspace.com/doggysmilepictures</a> (der "Metal Man" ist endlich online!)<br>Kultige Schallplatten: <a href='http://www.myspace.com/metalcovenrecords' target='_blank'>www.myspace.com/metalcovenrecords</a> (die neue Axewielder kommt bald!)
Johnny_Cool
METAL GOD
 
 
Beiträge: 1977
Registriert: 2. August 2004, 10:54
Wohnort: Schleswig-Holstein/Germany


Beitragvon Goatstorm » 10. August 2008, 17:16

Johnny_Cool hat geschrieben:


Wobei ich Sido im direkten Vergleich zu Cradle sogar noch den Vorzug geben würde. Musikalisch find ich beide gleich bescheiden, mit dem was ich unter Heavy Metal versteh haben sie auch ähnlich viel gemein, aber wenigstens wird einem Sido nicht ständig als Metalact vorgesetzt und man kann ihn einfach ignorieren, wohingegen Cradle Of Filth die Metalszene quasi unterwandern und als geldscheffeltechnisches Jagdrevier missbrauchen, in dem sie ihre unsäglichen CDs und abermillionen T-Shirts an den (tuntigen) Mann zu bringen versuchen.
Von der schwulstigen Musik, über das möchtegern-kontroverse Auftreten bis hin zu ihren albernen Wochenendmetaller-Fans verkörpern Cradle Of Filth wirklich alles, was ich persönlich im Heavy Metal gerne außen vor wissen würde. Und was die kommerzielle Ausschlachtung anbelangt, so würd ich die Band ohne rot zu werden auf eine Stufe mit jedem Casting-Affen stellen. Zugegeben, die Zielgruppe ist kleiner und spezieller, aber in ihrem Metier wildern Cradle Of Filth genauso wie Dieter Bohlen, Dee und Co in ihren.


Post des Monats!




[...]Kunstprodukten (im Sinne von "künstlich")[...]


Wahnsinnsdefinition...

Meine Güte.
Sblood, thou stinkard, I’ll learn ye how to gust … wolde ye swynke me thilke wys?
Benutzeravatar
Goatstorm
Poster der Woche
 
 
Beiträge: 7778
Registriert: 9. November 2005, 13:24
Wohnort: An den Feuern der Leyermark


Beitragvon Acrylator » 10. August 2008, 18:04

Ehrlich gesagt kann ich dieses Geschwafel von "Szene unterwandern" nicht mehr hören. Etliche Leute meinen für sich beanspruchen zu können, dass sie wissen was Metal nun ist und was nicht, und alles andere habe in der Szene dann nichts zu suchen (manche "Extrem-Metaller" denken ja auch genauso über traditionellen Heavy und Power Metal, für die ist das dann halt alles nur Gejaule).
Als Teenager habe ich das zwar auch noch gemacht, aber irgendwann kann man doch auch mal anfangen die Dinge etwas differenzierter zu betrachten (und beurteilen).
Da ich mich sowieso mit vermutlich 90% der Leute aus der gesamten Metalszene absolut nicht identifizieren kann, geht mir das alles echt meilenweit am Arsch vorbei. Die "Szene" ist sowieso schon lange keine solche mehr, zumindest keine in sich geschlossene aber ich muss mich auch nicht unbedingt einer genau abgesteckten Szene zugehörig fühlen. (einige meiner Freunde, gerade die mit denen ich am meisten zu tun habe, haben mit der Metalszene überhaupt nichts zu tun, obwohl alle auch zumindest ein wenig Metal hören).
Ich höre das was ich als hörenswert empfinde, ohne Scheuklappen und Bewertung dessen was neben der Musik noch von den Bands kommt.

Und außerdem:
Wenn Cradle eh schon immer scheiße und nicht Metal waren, sind es dann nicht eher Manowar die den ("True") Metal kommerziell ausgeschlachtet, in der Öffentlichkeit lächerlich gemacht, und zu nichts als einem sich ständig wiederholenden Witz gemacht haben?
Wahrscheinlich würde ich persönlich mit den Leuten von Manowar sogar noch eher klarkommen als mit denen von Cradle, aber dennoch sind beide für mich als Bands (heute) einfach so lächerlich und musikalisch so belanglos, dass ich sie am liebsten komplett ignorieren würde, was natürlich leider aufgrund ihrer ständigen Präsenz in den Medien gar nicht möglich ist.
Aber egal, von beiden Bands werde ich mit Genuss auch immer wieder mal ältere Alben auflegen und einfach ausblenden von wem sie kamen.
Benutzeravatar
Acrylator
Sacred Metal-Legende
 
 
Beiträge: 13247
Registriert: 16. Januar 2008, 20:14


Beitragvon Acrylator » 10. August 2008, 18:10

Goatstorm hat geschrieben:
[...]Kunstprodukten (im Sinne von "künstlich")[...]


Wahnsinnsdefinition...

Meine Güte.

So wird dieser Begriff nun mal des Öfteren verwendet, ist ja nicht meine eigene Erfindung, bzw. Definition... ;)
Benutzeravatar
Acrylator
Sacred Metal-Legende
 
 
Beiträge: 13247
Registriert: 16. Januar 2008, 20:14


Beitragvon Johnny_Cool » 10. August 2008, 18:54

Da ich mich sowieso mit vermutlich 90% der Leute aus der gesamten Metalszene absolut nicht identifizieren kann, geht mir das alles echt meilenweit am Arsch vorbei. Die "Szene" ist sowieso schon lange keine solche mehr, zumindest keine in sich geschlossene aber ich muss mich auch nicht unbedingt einer genau abgesteckten Szene zugehörig fühlen.


Geht mir nicht anders. Nur haben gerade unsägliche Bands wie Cradle und das Klientel, das sie anziehen, daran einen nicht unerheblichen Anteil.

(einige meiner Freunde, gerade die mit denen ich am meisten zu tun habe, haben mit der Metalszene überhaupt nichts zu tun, obwohl alle auch zumindest ein wenig Metal hören). Ich höre das was ich als hörenswert empfinde, ohne Scheuklappen und Bewertung dessen was neben der Musik noch von den Bands kommt.


Ich hab auch genug Freunde, die mit Heavy Metal wenig oder gar nichts am Hut haben, nur versuchen die auch nicht, mir ihre Lieblinge als Heavy Metal-Bands zu verkaufen, ebensowenig wie ich z.B auch hier nicht rumgeh und jedem unter die Nase reib, dass Emma Bunton und David Hasselhoff Metaller wären, nur weil ich mir die Alben der beiden hin und wieder gerne reinzieh. Das hat auch nichts mit elitärem Schubladendenken zu tun, ich find halt nur nicht, dass ich jeden Kasparkram mitmachen muss, nur weil irgendwelche Labelmanager im Geldscheffelwahn der Meinung sind, sie könnten mehr Kohle abgreifen, wenn sie irgendeine schwulstige Gothiccombo als Heavy Metal anpreisen, um so die hirntoten Headbanger ebenfalls als Käuferschicht für sich beanspruchen zu können.

Muss ja letzten Endes jeder selber wissen, was er sich anhört und was er als Heavy Metal bezeichnet, nur muss ich halt auch nicht unbedingt mit jeder Auffassung konform gehen und nehm mir gerne das Recht heraus, zu behaupten, dass Bands wie Cradle Of Filth oder auch Sonic Syndicate, Sturm Und Drang, Martin Kesici und wie sie alle heißen mit dem, was Heavy Metal für mich bedeutet, schlichtweg nichts zu tun haben.

Wenn Cradle eh schon immer scheiße und nicht Metal waren, sind es dann nicht eher Manowar die den ("True") Metal kommerziell ausgeschlachtet, in der Öffentlichkeit lächerlich gemacht, und zu nichts als einem sich ständig wiederholenden Witz gemacht haben?


Wenn's nach mir ginge, dann hätte ein süßliches Kitschorchester wie Cradle Of Filth mit Heavy Metal auch reichlich wenig zu tun, nur leider geht's halt nicht nach mir und somit können diese möchtegern-provokanten Kinderschrecks nach wie vor von sich behaupten, eine Heavy Metal Band zu sein.

Dass Manowar nicht mehr ernst genommen werden können, da stimm ich dir voll und ganz zu, ich sag halt nur, dass Cradle eben noch 'nen Zacken alberner und bescheuerter sind. Nur weil Manowar sich inzwischen auch wie Clowns aufführen, heißt das ja nicht gleich im Umkehrschluss, dass ich das unsäglich T-Shirt Imperium namens Cradle Of Filth auf einmal ernst nehmen muss.

Wahrscheinlich würde ich persönlich mit den Leuten von Manowar sogar noch eher klarkommen als mit denen von Cradle, aber dennoch sind beide für mich als Bands (heute) einfach so lächerlich und musikalisch so belanglos, dass ich sie am liebsten komplett ignorieren würde, was natürlich leider aufgrund ihrer ständigen Präsenz in den Medien gar nicht möglich ist.


Ich auch. Zumal ich mir eh nicht vorstellen kann, dass Manowar den ganzen Humbug wirklich ernst nehmen. Wahrscheinlich lachen die sich insgeheim selber drüber schlapp, dass die vertrottelten Fans ihnen immernoch aus der Hand fressen und den ganzen Schwachsinn kommentarlos mitmachen. Von daher kann man mit denen bestimmt noch seinen Spaß haben, während ich um Cradle, sofern es irgend geht, lieber 'nen großen Bogen machen würde.
<span style='font-size:18pt;line-height:100%'>I'm just thinking aloud, isn't thinking allowed?</span><br>=====================================================================<br>Trashige Kurzfilme: <a href='http://www.myspace.com/doggysmilepictures' target='_blank'>www.myspace.com/doggysmilepictures</a> (der "Metal Man" ist endlich online!)<br>Kultige Schallplatten: <a href='http://www.myspace.com/metalcovenrecords' target='_blank'>www.myspace.com/metalcovenrecords</a> (die neue Axewielder kommt bald!)
Johnny_Cool
METAL GOD
 
 
Beiträge: 1977
Registriert: 2. August 2004, 10:54
Wohnort: Schleswig-Holstein/Germany


Beitragvon scarecrow138 » 10. August 2008, 19:51

BM brauch ich (bis auf ein paar ausnahmen) nicht und COF erst recht nicht
Bild

Bester Song 2009: Helvetets Port - Lightning Rod Avenger
Benutzeravatar
scarecrow138
JOHN ARCH
 
 
Beiträge: 2811
Registriert: 10. Februar 2007, 15:22
Wohnort: Saarland


Beitragvon Siebi » 10. August 2008, 19:52

Ich finde COF und Manowar in Image und Musik mittlerweile absolut belanglos. Jedoch besitze ich von jeder Band mindestens eine alte Scheibe und jeweils einen älteren Kapuzenpulli mit für mich geilen Motiven. Dagegen halte ich aktuelle COF für mehr Metal als aktuelle Manowar, wenn ich mal Power, Gitarren, Sound und Produktion als Referenz ansetze, und dazu "Gods Of War" mit "Nymphetamine" gegenüberstelle. Setze ich beim Gesang an, dann liegen Manowar mit Meilensteifeln vorn, weil ich Gekreische von jeher nicht so hörenswert fand und finde. Btw. Welche (Metal)szene meint ihr eigentlich? Hat es jemals eine gegeben? Wie definiert sich Szene überhaupt?
Benutzeravatar
Siebi
Spaceman
 
 
Beiträge: 18474
Registriert: 22. Juli 2007, 13:08


Beitragvon Thundersteel » 10. August 2008, 19:55

Siebi hat geschrieben: Wie definiert sich Szene überhaupt?

Nu geht's los. :)
Benutzeravatar
Thundersteel
JOHN ARCH
 
 
Beiträge: 2054
Registriert: 30. Oktober 2006, 17:17
Wohnort: Osnabrück


Beitragvon Johnny_Cool » 10. August 2008, 20:13

Siebi hat geschrieben: Welche (Metal)szene meint ihr eigentlich? Hat es jemals eine gegeben? Wie definiert sich Szene überhaupt?

Gegeben hat's die wohl nie und irgendwann mal geben wird's sie wahrscheinlich ebensowenig. Aber der Gedanke daran weiß schon zu gefallen. "Szene" ist halt einer dieser isomorphen Begriffe, die man schnell in den Mund nimmt, ohne dass man eine glasklare Vorstellung davon hat, was sich dahinter überhaupt verbirgt. Ein vages Konzept, in welche Richtung das Ganze abzieht (Gruppe von Menschen mit den gleichen oder zumindest ähnlichen Vorlieben, Idealen, Zielen, blablabla), hat dann aber doch jeder mehr oder weniger griffbereit, so dass man trotzdem gut drüber reden kann, auch wenn man's jetzt nicht bis ins kleinste Details durchklambüstern kann.

Wenn ich sag, dass ich die alten Savatage-Alben liebe, dann weiß ja auch jeder was ich damit meine, auch wenn ich jetzt nicht unbedingt klar definieren kann, was sich hinter einem abstrakten Begriff wie "Liebe" wirklich versteckt.
<span style='font-size:18pt;line-height:100%'>I'm just thinking aloud, isn't thinking allowed?</span><br>=====================================================================<br>Trashige Kurzfilme: <a href='http://www.myspace.com/doggysmilepictures' target='_blank'>www.myspace.com/doggysmilepictures</a> (der "Metal Man" ist endlich online!)<br>Kultige Schallplatten: <a href='http://www.myspace.com/metalcovenrecords' target='_blank'>www.myspace.com/metalcovenrecords</a> (die neue Axewielder kommt bald!)
Johnny_Cool
METAL GOD
 
 
Beiträge: 1977
Registriert: 2. August 2004, 10:54
Wohnort: Schleswig-Holstein/Germany


Beitragvon Agent Iron » 10. August 2008, 20:14

Diese gesamte COF Geschichte ist doch längst zu einer Grundsatzdiskussion verkommen. Aber Tatsache ist, diese Band produziert Kontroversen und zwar solche, die sich selbst bis in die elitären Kreise dieses Forums fortpflanzen. Dabei sehe ich an dieser Band an sich nichts, was ich irgendwie als diskussionswürdig erachten würde. Die Band macht halt ihre immer belangloser werdende Weichflötenmucke...und weiter? Zum Fankreis gehören halt auch diverse Pseudogothen mit Sicherheitsnadeln im Kopf....na und, auch das geht vorbei. Der korrekte Umgang mit solchen Fällen ist das gepflegte Ignorieren. Sonst könnten wir gleich einen Heino-Thread ins Leben rufen und hitzig darüber diskutieren, wie ernst er seine Liebe Mutter LP wirklich gemeint hat, das wäre strukturell genau das selbe. Obwohl ach nee, Heino unterwandert ja den Metal nicht...
"(...) you write lyrics like: "He was slayed by the blade..." and the metallers fully connote, they love lyrics like that, it's better than saying "I'm walking down the street, smiling at people that I meet." (Dan Beehler)
Benutzeravatar
Agent Iron
WatchTower-Aushalter
 
 
Beiträge: 347
Registriert: 27. Dezember 2007, 23:18
Wohnort: mittlerer Westen des Saarlandes.


Beitragvon Johnny_Cool » 10. August 2008, 20:17

Obwohl ach nee, Heino unterwandert ja den Metal nicht...


Eben.

Wobei der "Elitäres Scheuklappendenken" Vorwurf bei genauerer Betrachtung auch nicht wirklich Substanz hat.

Niemand würde einem Punk Rocker einen Strick draus drehen, wenn er die Killerpilze nicht als die legitimen Nachfolger von Slime ansieht und genauso wenig würde man auf die Barrikaden gehen, wenn ein Hip Hopper den Sprechgesang von Andreas Elsholz und Oli P nicht als Teil seiner Musik ansieht oder wenn ein Discotyp zuhause vor dem Spiegel keine Moves zu der neusten "Schlümpfe Dance Hits" CD einstudiert. Nur als Metaller ist man sofort ein engstirniger Scheuklappenträger, wenn man einmal nicht brav alles auslöffelt, was die Hochglanzmagazine und großen Labels einem als vermeindliche Metalsensation vorsetzen...
<span style='font-size:18pt;line-height:100%'>I'm just thinking aloud, isn't thinking allowed?</span><br>=====================================================================<br>Trashige Kurzfilme: <a href='http://www.myspace.com/doggysmilepictures' target='_blank'>www.myspace.com/doggysmilepictures</a> (der "Metal Man" ist endlich online!)<br>Kultige Schallplatten: <a href='http://www.myspace.com/metalcovenrecords' target='_blank'>www.myspace.com/metalcovenrecords</a> (die neue Axewielder kommt bald!)
Johnny_Cool
METAL GOD
 
 
Beiträge: 1977
Registriert: 2. August 2004, 10:54
Wohnort: Schleswig-Holstein/Germany


VorherigeNächste

Zurück zu Heavy Metal Universe

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste

cron