von Goatstorm » 13. März 2009, 22:34
So, anlässlich der Veröffentlichung von Daniel Ekeroths grandiosem Buch "Swedish Death Metal" in Deutschland ist es höchste Zeit, sich mal ein wenig näher mit der Materie zu beschäftigen. Schwedischer Death Metal ist für mich eine Art "alte Liebe", die Anfang der 1990er ganz entscheidend zu meiner metallischen Sozialisation beigetragen hat. Was hab ich ENTOMBED's "Clandestine" LP (die mit dem gestanzten Logo natürlich) rauf und runter gespielt, wieviel Zeit hab ich damit verbracht, die grandiosen Dan Seagrave Artworks zu studieren. Der schwedische Death Metal ist mir wesentlich lieber als die Florida-Schule, da die immense Brutalität nicht durch ellenlanges Geblaste und technische Höchstschwierigkeiten verwässert wird, sondern einfach stumpf auf den Kopf und nicht selten auch fett groovend durchgezogen wird. Dazu gibt's oft eine sehr ursprüngliche, fast naive Ausführung (die meisten Musiker waren ja kaum 20), die in ihrer Unbekümmertheit stark an die NWOBHM erinnert. Einfach gute, authentische Musik.
Sinn des Threads? Eure Lieblinge aus der schwedischen Szene der Frühneunziger/Spätachtziger und vor allem GEHEIMTIPPS bitte! Und vergessene Klassiker!
Ich fang mal an mit meinen Favoriten:
ENTOMBED - Left Hand Path und Clandestine
Ich denke, an den beiden Platten führt kein Weg vorbei. Verdammt starke Musiker, Songwriting mit Wiedererkennungswert und eine Maßstäbe setzende Produktion (bei "Left Hand Path"). Die Boss HM-2 Pedale glühen...
ABHOTH - Forever to be vanished therein (Demotape)
Massivster, größtenteils langsamer Stoff mit heftiger Sunlight-Produktion. Heavier geht's kaum.
CARBONIZED - No canonization 7"
Für Schweden-Verhältnisse relativ technisches, bei den Bassläufen fast progressives Material mit Thrash-Schlagseite. Sind für Dismember und Therion das, was NIHILIST für UNLEASHED und ENTOMBED waren.
Sblood, thou stinkard, I’ll learn ye how to gust … wolde ye swynke me thilke wys?