Es ist retrospektiv schwer zu sagen, was wirklich die 10 wichtigsten Alben in Sachen Einfluss auf die Entwicklung meines Musikgeschmacks waren, den Anfang werden natürlich immer die Alben machen, durch die man überhaupt erst in Kontakt mit Heavy Metal kam. Das waren für mich 1988/1989 die jeweils aktuellen Alben von MANOWAR und HELLOWEEN, deren Stellenwert für mich heute noch ungebrochen ist.


Wie es danach vorwärts und rückwärts ging, kann ich gar nicht mehr so genau sagen. Es kamen U.D.O. und Accept dazu, Axxis, ein paar mehr... Jedenfalls hab ich irgendwann Anfang der Neunziger dann weitere Scheiben erhalten, die mich endgültig und unumkehrlich zum Fan des traditionellen Metal machten. Die wichtigsten waren dabei die vierte CIRITH UNGOL und RUNNING WILDs unsterbliches Überwerk "Pile Of Skulls", das ich nach wie vor für das beste deutsche Metalalbum überhaupt halte.


Etwa zeitgleich, es muss noch 1992 gewesen sein, bin ich dann über das T-Shirt eines Klassenkameraden auf BATHORY aufmerksam geworden und hab mir die damals aktuelle Compilation "Jubileum I" geholt, die mich komplett umgehauen hat. Zeitgleich kaufte ich mir nach einem Headbangers Ball mit dem Clip zu "The Seven Gates Of Hell" die "Black Metal" von VENOM. Ganz kurz darauf hab ich in einem Heft über die massive Beeinflussung der just stilistisch umgekrempelten DARKTHRONE von BATHORY gelesen, und schwupps war ich mitten drin, im gerade aufblühenden skandinavischen Black Metal. Und das - objektiv und ohne jeden Zweifel - wichtigste Metalalbum der 90er war die Initialzündung: "A Blaze In The Northern Sky".



Danach war dann lange Zeit (ca. vier bis fünf Jahre) fast ausschließlich Black Metal made in Norge angesagt, bis irgendwann eine Rückbesinnung auf alte musikalische Werte einsetzte, ohne die Liebe zum Black Metal zu verdrängen. Die Fixierung ging allerdings verloren, der Geschmack wurde wieder vielseitiger, weil ich merkte, dass ich manche BM-Band nach der kompletten Spielzeit einer Scheibe nicht erkannt habe, aber nach wie vor jeden Song meiner alten Faves nach 5 Sekunden benennen konnte. Die Scheibe, die zu guter Letzt dafür sorgte, dass ich richtig zurück kehrte zum traditionellen Metal war der Gelegenheitskauf von OMENs "Battle Cry" Rerelease und die spontane Zusage, ein paar Bekannte aus der Szene zu einem SAVATAGE-Gig zu begleiten, obwohl ich von denen vorher nur zwei oder drei Songs gehört hatte. Das war auf der Dead Winter Tour:


Seither wurde der Geschmack immer weiter und panmetallischer, wobei ich ganz besondere Initialzündungen jetzt nicht mehr unbedingt benennen kann, außer natürlich der CANDLEMASS-Über-Überflieger "Epicus Doomicus Metallicus", den ich Mitte der Neunziger auf einem Flohmarkt als Vinyl fand, und der mich aus dem Stand zum Doomkopf gemacht hat. Was auch heute noch eine meiner absoluten Lieblingsstilrichtungen ist. Und die "Where No Life Dwells" von UNLEASHED, die meine Death-Metal-Präferenz "Swedish East Coast" auf ewig festgemeißelt hat.


Ich denke ich könnte noch endlos viele Alben nennen, die mich auf ein neu lieb gewonnenes Subgenre aufmerksam gemacht haben, aber die wesentlichsten dürfte ich genannt haben.