Killmister hat geschrieben:Cthulhu hat geschrieben:Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:Cthulhu hat geschrieben:Auf der MySpace-Seite gibt's ja das Angebot Shirt + EP (CD) fĂĽr 9,99$. Wenn man draufklickt, wird man dahin weitergeleitet:
http://www.theomegaorder.com/HOLY-GRAIL ... ory=256655. Ich glaube, dann werd ich da bestellen. Und das Vinyl noch dazu. Aber da steht jetzt was von pre-order.

Meine Bestellung ist letzte Woche angekommen.
Hier auch EP + Shirt fĂĽr 9,99? Wie gesagt, bei dem Omega Order Shop da is das immer noch als pre order aufgefĂĽhrt.

Kommt da noch Porto dazu?Die EP ist Vinyl,wenn ich richtig verstanden habe?
Ja man weiĂź es nicht so genau. Sag doch mal was Oli!
So, und jetzt mein Review zu "Over The Top". Hab die Scheibe in den letzten Tagen bestimmt um die 10 bis 15mal gehört.
Here we go:
Erstmal zum Äußeren: Das Coverartwork gewinnt jetzt keinen Preis, ist aber wenigstens gezeichnet und zumindest ich erkenne eine gewissen Ähnlichkeit zwischen dem abgebildeten Magier mit Ledermantel, Bart und Stock und Rob Halford auf der Nostradamus-Tour. :) Das Bandfoto zeigt, dass die Zeiten Gott sei Dank endgültig vorbei sind, als traditionelle Metalbands (auch aus den USA) ausgesehen haben, wie Nerds aus dem Rollenspielladen nebenann. Seit ein paar Jahren sehen Heavy Metal Musiker wieder aus wie Heavy Metal Musiker. Hat man wohl auch ein bißchen den Schweden zu verdankeen, die als erste den good oldschool Style wiederentdeckt haben. Aber das nur am Rande. Jetzt zur Musik:
1. Over The TopSchneller Song mit eingängigen Hooks schon in der Strophe und typischen "wild and free and rock'n roll und so"-lyrics. Eigentlich perfekt, wäre da nicht der Gesang an ein paar kleinen Stellen ("...burning with desire...") in meinen Ohren etwas ungünstig in Szene gesetzt. Anstatt die hohen Passagen einfach so stehen zu lassen entschied man sich zu mehrstimmigen Chören, die dann dem ganzen - ich kann mir nicht helfen - einen hammerfall'esken Anstrich geben. Nix gegen HammerFall (zumindest die ersten drei Alben, wenn man's einschränken will...), aber der Gesang bei White Wizzard müsste meiner Meinung nach nicht so glatt produziert sein - vor allem da Mr. Wyatt Anderson eine absolute Ausnahmestimme hat und den Vorschußloorberen durchaus gerecht wird. Optimaler Einstieg mit kleinem Schönheitsfehler. 8 / 10
2. 40 DeucesDie Jungs scheinen recht weit rumzukommen. Der erste Song begann mit "On the horizon - in the killing fields" und jetzt geht's mit "Out in the city - on the streets of fire" los. Also quasi direkt vom Maisfeld in die große Stadt. Inhaltlich sind die beiden Lieder eigentlich identisch. "Metal ist toll und dazwischen ein kleiner Whiskey und rauf auf's Motorrad". Lediglich die Textzeile "My metal heart will never die..." hätte man sich sparen können. Das hat man schon von zu vielen "Un-Metal-Kapellen" gehört, als dass es noch irgendwelche Emotionen wecken würde. Niveau wird gehalten. 8 / 10
3. High RollerWas sich jetzt schon feststellen lässt: Wer zu seinem Metal unbedingt die Rohheit und den Strassencharm von Bands wie Powervice und RAM oder die Bosheit und Mystik von Kapellen wie In Solitude oder Portrait braucht, der wird mit White Wizzard nur bedingt glücklich werden. Das ist kein Makel im eigentlichem Sinne, muss aber schon festgestellt werden. "High Roller" selbst kann die Klasse der ersten beiden Stücke nicht unbedingt halten und rollt im wahrsten Sinne des Wortes etwas unspektakulär an einem vorbei. 6,5 / 10
4. Live Free Or Die"Rock on! Live free! Or die!" Da kann man eigentlich nicht wiedersprechen. Leider besteht der Song hauptsächlich aus "Yeahs!" und Oh-Oh-Chören. Letztere würden manche wohl als hymnisch bezeichnen, ich brauch sowas nicht mehr. Wirkt etwas, als wäre der Song extra als Mitsing-Nummer bei Live-Auftritten geschrieben worden. Kann man fast nicht als vollwertiges Stück sehen. 5 / 10
5. Iron Goddess Of VengeanceDie Talsole die man mit Song 3 und 4 durchschritten hat, ist gottlob überwunden. Und im Gegensatz zu den beiden sehr straighten Openern wirkt "Iron Goddess..." fast wie eine Prog-Nummer. So muss spannendes Songwriting aussehen. Hier darf sogar ein kleiner Hauch Mercyful Fate-Luft geschnuppert werden (Mad Arab lässt grüßen). Toller hymnischer Refrain, alles richtig gemacht. Bisher stärkste Nummer. 9 / 10
6. Out Of ControlDa bekam man wohl selbst Angst vor der eigenen Courage und hat gleich wieder eine astreine Uptempo-Nummer nachgeschoben. "Let's Go! Hail Rock'n Roll!"

Einen Orden gibt's auch fĂĽr die Textzeile "Neal Kay - Saved The Day". Der Song is' eine schmissige Verbeugung vor der NWOBHM. Da is' es auch nur konsequent, dass er auf einer Abwandlung des bekanntesten Focus-Riffs (Hocus Pocus) basiert, welches ja auch Blitzkrieg damals schon fĂĽr ihre Bandhymne verwendeten und was wohl eines der meist zitierten Riffs in der Geschichte des Hard Rocks und Heavy Metals ist. Dass das bisher noch niemandem aufgefallen ist... 8,5 / 10
7. Strike Of The ViperBißchen zu viel Conan der Barbar geguckt. Schlangenkult, Dämonen, Schwerter. Warum auch nicht. Nur, wenn Wyatt Anderson im Refrain die Tripple-6 intoniert wirkt das etwas, als wolle eine Band ihrem Image noch ein bißchen "Evilness" verpassen. Egal, gut mitgröhlen kann man's wenigstens. Alles in allem ganz ordentlich. 7,5 / 10
8. Death RaceOk, erst war man "Out in the fields", dann "Out in the city" und jetzt "Out on desert Sands". Quasi eine Reise durch sämtliche Klimazonen. Versteckte Globalisierungskritik? Lust am Wandern? Man weiß es nicht. Was man aber weiß, ist, dass "Death Race" in bester Judas Priest-Tradition (ganz frühe 80er) steht und einen erhabenen Refrain ("Gasoline and flames - across the sandy plains...") besitzt. Nur die Chorus-abschließenden Woah-woahs hätte man sich sparen können und statt dessen einen ordentlichen Scream platzieren. Aber ich bin ja nicht der Produzent...

8,5 / 10
9. White WizzardUnd mit doomigem Intro geht's dem Ende entgegen. Ähnlich wie "Iron Goddess..." sorgt "White Wizzard" für einen willkommenen Farbtupfer im ansonsten sehr uptempo dominierten Songmaterial. Gelungener Abschluss. 8 / 10
Fazit: Eigentlich eine sehr gute Scheibe, die leider zwei Ausreisser ins Mittelmaß beinhaltet und zumindest in meinen Ohren produktionstechnisch ruhig etwas mehr Schmutz vertragen hätte. Gerade, weil man ja auch den Anspruch erhebt, in der Tradition der guten alten NWOBHM zu stehen. Sieben der neun Songs befinden sich aber auf überraschend hohem Niveau. Sowohl was das Gespür für gute Melodien und Hooks angeht, als auch von der instrumentalen (und vor allem) gesanglichen Seite geshen. Apropos, die zwei Cover der Bonus-CD dienen dann wohl auch eher dazu, nochmal unter Beweis zu stellen welche stimmliche Bandbreite der Sänger vorzuweisen hat. Wer da einen Eigenanteil der Band im Sinne einer Neuinterpretation sucht, der sucht vergebens. Nettes Beiwerk ohne Aufpreis. Wär ich beim Rock Hard, würd ich eine ganz knappe 8 geben, beim Heavy eine glatte 10.
Rechtschreibfehler und Vertipper bitte ich zu entschuldigen, will mir das ganze Gelaber nicht nochmal durchlesen...
