Twilight of the gods: BATHORY-Tribute

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Re: Twilight of the gods: BATHORY-Tribute

Beitragvon Michael@SacredMetal » 25. Mai 2010, 15:33

Goatstorm hat geschrieben:Na, ich meine, dass die Veranstalter zielsicher den Bodensatz der aktuellen Szene für ihr nettes Festival verpflichtet haben. Schunkel-Met-Faschingsprinzen, Pagan-Rechtsausleger, mit Eisregen den schlimmsten Auswurf des deutschen 90er-Extrem-Metal, dazu Piraten-Thrash (!) und eine Bathory (!!)-Coverband (!!!) mit dem Cradle-of-Filth-Schlagzeuger (!!!!) nicht etwa als Warm-Up Act, um die Leute anzuheizen, sondern als Headliner (!!!!!), der mit dem Coverprogramm sogar noch auf Tour geht (!!!!!!). Die reinste Karnevalsveranstaltung. Kein Wunder, dass kein Mensch Metal mehr ernst nimmt.

Ja, ich weiß, man darf das nicht so eng sehen, es hat Erfolg bei den Leuten und deswegen seine Berechtigung. Aber Erfolg hat die Bild-Zeitung halt auch.



Das hier würde ich am liebsten dorthin packen, wo jetzt der kleine Satz für DIo steht.
Du sprichst mir aus der Seele, Manuel.
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Re: Twilight of the gods: BATHORY-Tribute

Beitragvon Nolli » 25. Mai 2010, 16:48

Michael@SacredMetal hat geschrieben:
Goatstorm hat geschrieben:Na, ich meine, dass die Veranstalter zielsicher den Bodensatz der aktuellen Szene für ihr nettes Festival verpflichtet haben. Schunkel-Met-Faschingsprinzen, Pagan-Rechtsausleger, mit Eisregen den schlimmsten Auswurf des deutschen 90er-Extrem-Metal, dazu Piraten-Thrash (!) und eine Bathory (!!)-Coverband (!!!) mit dem Cradle-of-Filth-Schlagzeuger (!!!!) nicht etwa als Warm-Up Act, um die Leute anzuheizen, sondern als Headliner (!!!!!), der mit dem Coverprogramm sogar noch auf Tour geht (!!!!!!). Die reinste Karnevalsveranstaltung. Kein Wunder, dass kein Mensch Metal mehr ernst nimmt.

Ja, ich weiß, man darf das nicht so eng sehen, es hat Erfolg bei den Leuten und deswegen seine Berechtigung. Aber Erfolg hat die Bild-Zeitung halt auch.



Das hier würde ich am liebsten dorthin packen, wo jetzt der kleine Satz für DIo steht.
Du sprichst mir aus der Seele, Manuel.


Mir ebenfalls. Einfach alles an dieser Geschichte ist einfach haarsträubend schlimm!!
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Re: Twilight of the gods: BATHORY-Tribute

Beitragvon Nolli » 25. Mai 2010, 16:49

Franko hat geschrieben:
Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:Die Bathory Geschichte sollte man nicht unterschätzen. Wenn Quaddel noch leben würde, hätten ihm Wacken bestimmt einen Geldspeicher hingestellt.

Hatten die Wacken-Leute nicht sogar mal einen 6-stelligen (!!!) Betrag zur Verfügung gestellt, damit BATHORY dort auftreten!? Ich glaube mal was in einem RH Interview gelesen zu haben.


Ich meine die Zahl 50.000 im Hinterkopf zu haben.. Keine Garantie allerdings und sowieso nicht dafür, dass die Quelle recht hatte..
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Re: Twilight of the gods: BATHORY-Tribute

Beitragvon Goatstorm » 25. Mai 2010, 17:05

Nolli hat geschrieben:
Franko hat geschrieben:
Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:Die Bathory Geschichte sollte man nicht unterschätzen. Wenn Quaddel noch leben würde, hätten ihm Wacken bestimmt einen Geldspeicher hingestellt.

Hatten die Wacken-Leute nicht sogar mal einen 6-stelligen (!!!) Betrag zur Verfügung gestellt, damit BATHORY dort auftreten!? Ich glaube mal was in einem RH Interview gelesen zu haben.


Ich meine die Zahl 50.000 im Hinterkopf zu haben.. Keine Garantie allerdings und sowieso nicht dafür, dass die Quelle recht hatte..


Ich glaube, mich zu entsinnen, dass Quorthon in einem Rock Hard-Interview ums Jahr 2000 mal die Summe von 100.000 Mack fallen hat lassen.

Das muss man sich auch mal vor Augen halten: Quorthon hätte auf 50.000 bzw. 100.000 Mack verzichtet, nur um zu verhindern, dass die Songs live dargeboten werden. Und jetzt kommen ausgerechnet ein paar 1990er-Black Metal-Typen (über die sich Quorthon Zeit seines Lebens nur lustig gemacht hat), deren eigene Bands gerade nicht so laufen, tingeln für Headlinergagen durch Europas Festivalzirkus und spielen die Songs für ein größtenteils metbesoffenes Hinz-und-Kunz-Publikum. Denke nicht, dass das im Sinne des Erfinders gewesen wäre. Eher im Sinne von Boss. Ach, was weiß ich. Ist eh nicht zu ändern.

Edit:
"It is not a question of money. We have been offered huge sums of money to do a show. But people I am afraid are really missing the point. [...] People expect these Viking ships to sail across the stage. People want flying drums and bombs. Even in the 90's people asked me to dress up in black spiked leather, breath fire and spit blood for pictures. People cared more about an image and theatre. BATHORY is all about an atmosphere on record."

Quelle: Lahtinen, Luxi: Interview with Quorthon (2001). Auf: Metal-Rules.com (http://www.metal-rules.com/interviews/Bathory.htm).

Editedit:

Das hier - vor allem Quorthons Reaktion - spricht auch Bände:

"Quorthon: One of the members emailed me and asked me if he could join Bathory. He wrote me his real name, because I didn't know the name. When I checked his email address, it turned out to be Cradle of Filth. So I logged on to their homepage, and I saw his picture there! Hahahaha.
Maelstrom: And he was all done up, I'm sure.
Quorthon: What I wrote him was, 'I'm sure there are some people in your neighborhood that play and you can form a band sometime.'
Maelstrom: Which guy was it?
Quorthon: I promised I wouldn't tell."

Quelle: Martinelli, Roberto: Interview with Quorthon (2004). Auf: Maelstrom.nu (http://www.maelstrom.nu/ezine/interview_iss12_99.php).
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Re: Twilight of the gods: BATHORY-Tribute

Beitragvon Michael@SacredMetal » 25. Mai 2010, 18:41

huld @ Quorthon
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Re: Twilight of the gods: BATHORY-Tribute

Beitragvon Franko » 25. Mai 2010, 18:55

Goatstorm hat geschrieben:
Nolli hat geschrieben:
Franko hat geschrieben:
Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:Die Bathory Geschichte sollte man nicht unterschätzen. Wenn Quaddel noch leben würde, hätten ihm Wacken bestimmt einen Geldspeicher hingestellt.

Hatten die Wacken-Leute nicht sogar mal einen 6-stelligen (!!!) Betrag zur Verfügung gestellt, damit BATHORY dort auftreten!? Ich glaube mal was in einem RH Interview gelesen zu haben.


Ich meine die Zahl 50.000 im Hinterkopf zu haben.. Keine Garantie allerdings und sowieso nicht dafür, dass die Quelle recht hatte..


Ich glaube, mich zu entsinnen, dass Quorthon in einem Rock Hard-Interview ums Jahr 2000 mal die Summe von 100.000 Mack fallen hat lassen.

Das muss man sich auch mal vor Augen halten: Quorthon hätte auf 50.000 bzw. 100.000 Mack verzichtet, nur um zu verhindern, dass die Songs live dargeboten werden. Und jetzt kommen ausgerechnet ein paar 1990er-Black Metal-Typen (über die sich Quorthon Zeit seines Lebens nur lustig gemacht hat), deren eigene Bands gerade nicht so laufen, tingeln für Headlinergagen durch Europas Festivalzirkus und spielen die Songs für ein größtenteils metbesoffenes Hinz-und-Kunz-Publikum. Denke nicht, dass das im Sinne des Erfinders gewesen wäre. Eher im Sinne von Boss. Ach, was weiß ich. Ist eh nicht zu ändern.

Edit:
"It is not a question of money. We have been offered huge sums of money to do a show. But people I am afraid are really missing the point. [...] People expect these Viking ships to sail across the stage. People want flying drums and bombs. Even in the 90's people asked me to dress up in black spiked leather, breath fire and spit blood for pictures. People cared more about an image and theatre. BATHORY is all about an atmosphere on record."

Quelle: Lahtinen, Luxi: Interview with Quorthon (2001). Auf: Metal-Rules.com (http://www.metal-rules.com/interviews/Bathory.htm).

Editedit:

Das hier - vor allem Quorthons Reaktion - spricht auch Bände:

"Quorthon: One of the members emailed me and asked me if he could join Bathory. He wrote me his real name, because I didn't know the name. When I checked his email address, it turned out to be Cradle of Filth. So I logged on to their homepage, and I saw his picture there! Hahahaha.
Maelstrom: And he was all done up, I'm sure.
Quorthon: What I wrote him was, 'I'm sure there are some people in your neighborhood that play and you can form a band sometime.'
Maelstrom: Which guy was it?
Quorthon: I promised I wouldn't tell."

Quelle: Martinelli, Roberto: Interview with Quorthon (2004). Auf: Maelstrom.nu (http://www.maelstrom.nu/ezine/interview_iss12_99.php).

Das muss das Interview gewesen sein, indem Quorthon so übel über diesen BATHORY-Tribute-Sampler gemeckert hatte, u.a. weil die einfach ohne seine Erlaubnis das BATHORY-Logo benutzten
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Re: Twilight of the gods: BATHORY-Tribute

Beitragvon Rauberer » 25. Mai 2010, 19:07

Wenn man den Berichten vom Metalfest in Austria glauben darf, ist dieser Tribute vollkommen fürn Eimer.
Wenn jemand ein Problem mit mir hat, ist das sein Problem, nicht meins.

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Re: Twilight of the gods: BATHORY-Tribute

Beitragvon Hugin » 27. Mai 2010, 19:55

Vom Video her zu urteilen, finde ich die Art und Weise der Darbietung auch nicht besonders prickelnd. Drüber aufregen ist müßig. Sagen wir so, ich finde es nicht per se unmoralisch, Bathory live zu covern. Das haben Ereb Altor beim H.O.D.1 ja auch gemacht. Da war es bei mir nicht anders wie bei dem hier verlinkten Video: Hab mich gefreut, den Song zu hören, aber die Umsetzung war - bei aller Liebe - auch nicht das, was ich mir erwünscht hätte. Das ist alles zwiespältig. Wem würde ich es wohl am ehesten zutrauen, einen Bathory-Song passend live umzusetzen? Nun, ich finde WARHAMMER haben das mit "The Return..." mal ganz gut hinbekommen. Hades Almighty könnte ich mir auch ganz gut vorstellen für ein Stück von der "Blood Fire Death", aber die sind ja auch seit langem inaktiv.
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Re: Twilight of the gods: BATHORY-Tribute

Beitragvon holydio1 » 27. Mai 2010, 20:08

Die Vergleiche hinken. Ob eine Band mal einen ! Song von Bathory covert, ist was ganz anderes, als das gesamte Programm mit Bathory zu, ähem, gestalten. Die drei Gigs auf den Metal Festivitäten wären ja noch ok gewesen, so als einmalige Geschichte. Das die aber nun eine Tournee spielen (und da kommt wohl noch mehr, bei der Booking-Agentur), ist wahrlich nicht im Sinne des Verstorbenen. Der Primordial-Sänger sollte das besser wissen.....
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Re: Twilight of the gods: BATHORY-Tribute

Beitragvon Hugin » 27. Mai 2010, 20:17

Das war kein Vergleich im Sinne von Gleichsetzen, sondern einfach lautes Nachdenken darüber, wie man einen Bathory-Tribute live würdig gestalten kann. Bei den einzelnen Songs von Isole, Warhammer und einigen anderen fand ich es immer sehr schön, wenn auch immer klar war, dass nie das Original erreicht werden kann oder soll.

Die Umsetzung hier finde ich nicht so toll. Rein faktisch in Sachen Auftreten und Musik. Nur die Moralkeule will ich nicht schwingen, weil ich jetzt nicht glaube, dass das als Cash-in für erfolglose Musiker gedacht ist, die so mehr verdienen können als mit ihrer regulären Band. Kann sein, aber ich will das keinem unterstellen.

Was den "Willen des Verstorbenen" angeht, denke ich, dass wir uns klar darüber sein müssen, dass wir über Quorthon reden. Ich verehre den Mann wie kaum einen Zweiten als musikalisches Übergenie, aber wenn seine Interview-Zitate dafür herhalten müssen, warum es nicht okay ist, eine Bathory-Tribute-Band zu gründen, dann erlaube ich mir, daran zu erinnern, dass Quorthon der Presse viel erzählt hat, indes nur selten etwas, von dem man sicher sein konnte, dass es wahr ist oder er es ernst meint. Ich maße mir nicht an, zu wissen, ob er diese Tribute-Band aus dem Jenseits gut finden oder verfluchen würde. Ich hab echt keine Ahnung. Wenn ihr ihn da besser zu kennen glaubt als ich, dann bitte...
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Re: Twilight of the gods: BATHORY-Tribute

Beitragvon holydio1 » 27. Mai 2010, 20:40

Du hast recht, wenn es um die Unterstellung des kommerziellen Gedankens dahinter geht (obwohl: wenn ich die Gagenforderungen des Tourpackages anschaue, kommen da ernsthafte Zweifel).

Wenn Quorthon aber selber schon Live-Auftritte verweigert hat (trotz extrem hoher Angebote), dann ist wohl der Schluss zulässig, dass er solch eine Cover-Partie auch nicht gerade herbeigesehnt hätte. Das liegt auf der Hand, dazu muss man ihn nicht persönlich kennen.
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Re: Twilight of the gods: BATHORY-Tribute

Beitragvon Piledriver » 27. Mai 2010, 21:46

Wurde ja schon viel und leidenschaftlich diskutiert hier.Ich persönlich halte von dieser Tribute Geschichte auch sehr wenig.
Mitte der 90er war ich dabei als ein Freund von mir Quorthon für ne Radiosendung interviewte. Da kamen dann auch Fragen bezüglich Liveauftritte Black Metal und Nationale Geschichte auf.So wie ich es in Erinnerung habe hat Quorthon die Rufe nach Live spielen nie verstanden da es einfach nicht ins Konzept seines Babys gehört. Ebenso sehr hat er sich über all diese Skandinavischen Black Metal Bands aufgeregt die ihn für die ersten Alben so verehrten. Seiner Meinung nach hätten diese Bands nie verstanden was er mit seinem gesamtwerk ausdrücken wolle.Auch über die Kirchen anzünden und sonstige dämliche Aktionen diverser Kollegen wurde gesprochen. Und auch da hat er sich deutlich distanziert. Da man seiner Meinung nach das was die christlichen Missionare seinerzeit mit seinem Volk angestellt haben nicht durch solche Aktionen wieder gutmachen oder rächen kann.
Also das er unbedingt so begeistert wäre über diese Covergeschichte kann ich mir nicht vorstellen.

Mann muss das eben so sehen. Egal in welchem kulturellen Bereich des Lebens. Es wird inzwischen alles bis zum Erbrechen kommerziel ausgeschlachtet. Solange das Puplikum dafür da ist wird das nie anders.
Ich lass mir jedenfalls keinen 50 Cm Bart wachsen,lese irgendwelche verklärten Bücher über das achsotolle Leben vor der Christianisierung des Nordens und sauf täglich 2 Liter Met dazu,nur um dazuzugehören. Lasst die ganzen Kinder und Weltfremden Gestalten ihren Spass. Auch die werden mal aus der Pupertät rausgewachsen sein und in der Realität ankommen
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Re: Twilight of the gods: BATHORY-Tribute

Beitragvon Goatstorm » 27. Mai 2010, 22:23

Hugin hat geschrieben:
Was den "Willen des Verstorbenen" angeht, denke ich, dass wir uns klar darüber sein müssen, dass wir über Quorthon reden. Ich verehre den Mann wie kaum einen Zweiten als musikalisches Übergenie, aber wenn seine Interview-Zitate dafür herhalten müssen, warum es nicht okay ist, eine Bathory-Tribute-Band zu gründen, dann erlaube ich mir, daran zu erinnern, dass Quorthon der Presse viel erzählt hat, indes nur selten etwas, von dem man sicher sein konnte, dass es wahr ist oder er es ernst meint. Ich maße mir nicht an, zu wissen, ob er diese Tribute-Band aus dem Jenseits gut finden oder verfluchen würde. Ich hab echt keine Ahnung. Wenn ihr ihn da besser zu kennen glaubt als ich, dann bitte...


Du wirst aber trotz aller Janusköpfigkeit Quorthons im Umgang mit der Presse nicht verleugnen wollen, dass es zwei Konstanten in Interviews gab: Erstens, dass er für kein Geld der Welt wollte, dass Bathory live auftreten, und zweitens, dass er von der zweiten Generation des BM wenig bis gar nichts hielt. Insofern glaube ich nicht, Quorthon persönlich gekannt haben zu müssen, um kritisch anmerken zu dürfen, dass die Covershows bei ihm womöglich nicht unbedingt für Jubelstürme gesorgt hätten.
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Re: Twilight of the gods: BATHORY-Tribute

Beitragvon Hugin » 28. Mai 2010, 01:06

Richtig ist auf jeden Fall, dass er nicht wollte, dass BATHORY live auftritt. Sprich "er selbst mit BATHORY". Vor allem deshalb, weil er zum einen fürchtete, dass die Erwartungen der Fans an BATHORY nicht erfüllt werden könnten, und zum anderen deshalb, weil er selbst keine Befriedigung darin sah, seine Musik auf einer Bühne zu präsentieren. Ich erinnere mich sehr gut an ein Zitat, dass für ihn der Höhepunkt die Studioarbeit sei und alles andere nur Beiwerk oder schlicht lästig. Ob wir daraus - wie ihr beiden das nahelegt - folgern können, dass es ihn zwingend gestört hätte, wenn er gewusst hätte, dass nach seinem Tod ein paar von ihm stark beeinflusste Musiker zu seinen Ehren Liveshows mit BATHORY-Songs machen, das weiß ich nicht. Ich kann es nicht mal erahnen.

Was die "zweite Welle" angeht, weiß ich, dass er sich oft über Leute aus dieser Welle lustig gemacht hat, die sich selbst, seine vermeintliche "Message" und ihre daraus zusammen gesponnene "Ideologie" und die aus ihr resultierenden Taten zu ernst genommen haben. Daran, dass er die Bands und Musiker der zweiten Welle pauschal abgelehnt habe, kann ich mich aber nicht erinnern. Ich will nicht behaupten, dass es keine Äußerungen gegeben haben kann, die in diese Richtung gegangen sind. Ich glaube, dass sich Quorthon nicht im Detail mit allzu vielen Bands aus der Ecke befasst haben dürfte, weil für ihn immer seine Vision im Mittelpunkt stand. Ich kann mir gut vorstellen, dass er bei näherer Befassung etliche Musiker aus diesem Umfeld geschätzt hätte. Es ging ihm, so wie ich die Interviews immer gelesen habe, nicht darum, die zweite Welle zu verdammen, sondern darum klarzustellen, dass viele Anhänger und Akteure dieser Szene ihn falsch verstanden und missinterpretiert haben. Er wollte klarstellen, dass er niemanden dazu aufgefordert oder inspiriert haben wollte, Kirchen anzuzünden, Hamster zu pfählen oder satanistischen Terror zu predigen. Ich glaube aber nicht, dass er ein Problem damit gehabt haben dürfte, dass z.B. Emperor (als Paradebeispiel der zweiten Welle) einen seiner Songs gecovert haben. Wissen kann man natürlich auch das nicht, aber ein Zitat wie das folgende aus "Nordland"-Zeiten legt jedenfalls nicht nahe, dass er die Szene generell verdammt hätte; er hat sich nur nicht besonders dafür interessiert und damit befasst. Wie authentisch das folgende Zitat aus einem Forum ist, weiß ich nicht, aber ich kann mich gut erinnern, sinngemäß identische Statements von ihm in der Presse gelesen zu haben:

"I am afraid I know absolutely nothing of the scene today. I don't read metal press, I don't visit metal web sites, I don't go to concerts and I don't buy any modern records. I try to stay as far away from the scene as possible. I have no knowledge whatsoever of the scene, the bands, the albums or the fashionable sounds or production style of today. But I whish to these bands all the best and welcome them to the scene. We need more new young bands."



Wie auch immer, ich will hier keine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen. Ich finde Tributes insoweit schön, dass sie dazu führen können, dass man sich in größerer Runde gemeinsam an einen großen Einfluss erinnert und sein Erbe feiert. Ob und in wie weit es im vorliegenden Fall ehrlich gemeint ist oder einen würdigen Rahmen hat, möchte ich nicht von der Tastatur aus beurteilen, sondern allenfalls, wenn ich einen Auftritt der "Band" gesehen haben sollte. Der von Rebecca verlinkte Auszug führt nicht dazu, dass ich mich besonders drum schlagen werde TWILIGHT OF THE GODS live zu sehen, weil zumindest auf YouTube die Magie des Songs NULL rüberkommt. Aber ich sehe das nicht allzu ideologisch. Wie schon ganz am Anfang gesagt: Wenn es nur ein paar neue Fans auf das großartige Lebenswerk Quorthons aufmerksam macht, dann hat es einem guten Zweck gedient, und ich gehe stark davon aus, dass das der Fall sein wird.
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Re: Twilight of the gods: BATHORY-Tribute

Beitragvon fiedler » 3. Juni 2010, 09:22

so hier ein auszug ausm konzertbericht vom metalfest dessau (powermetal.de)

Nun ist es endlich soweit: TWILIGHT OF THE GODS. Die Namen der sich dahinter verbergenden Musiker liest sich göttlich Alan Nemtheanga (PRIMORDIAL), Blasphemer (AVA INFERI, AURO NOIR, ex-MAYHEM), Frode Glesnes (EINHERJER), Nick Barker (BENEDICTION, ex-DIMMU BORGIR, CRADLE OF FILTH) und Patrik Lindgren (THYRFING) – und wenn diese Jungs BATHORY-Cover spielen, was soll da schief gehen. Während die ersten Klänge von 'A Fine Day To Die' läuft, stürmt Alan die Bühne und legt eine schicke Feuerspuk-Action hin. Burn, Baby, Burn! In der folgenden Stunde huscht eine Gänsehaut nach der anderen über die Haut der Anwesenden. Alan zuckt über die Bühne, spart nicht mit großen Gesten und der Erinnerung, dass dieser Auftritt lediglich ein Tribut an eine Legende darstellt. Er möchte Quorthon ehren und seinen Einfluss auf die heutige Metal-Szene in den Mittelpunkt stellen. Musikalisch legt man größtenteils das Augenmerk auf das legendäre "Hammerheart"-Album, sowie auf "Blood On Ice", welche vor allem die heutige Viking-Szene wie keine zwei anderen Alben geprägt haben. Leider kommen die Fans nicht in den Genuss von 'One Road To Asa Bay', doch auch ohne den Überhit, kommen alle Fans auf ihre Kosten. Wer hier nicht vor der Bühne stand, hat wirklich was verpasst. Jedoch bekommen die Sünder auf der kommenden Heidenfest-Tour eine nächste (letzte?) Chance, denn pünktlich zum Metalfest wurden TWILIGHT OF THE GODS nun auch offiziell als Headliner verkündet.
[Enrico Ahlig]


Setlist:

1. A Fine Day To Die
2. The Sword
3. Father To Son
4. Home Of Once Brave
5. Through Blood By Thunder
6. Valhalla
7. One Eyed Old Man
8. Under The Runes
9. Blood Fire Death
Hammerfall, Edguy, Sonata Arctica, Stratovarius, Rhapsody Of Fire, Primal Fear,
Helloween, Rage, Wizard, Majesty, Manowar, Cryonic Temple, Running Wild,
Saintsbleed, Freedom Call, Battleroar, Blind Guardian,
Alestorm, Grave Digger, Gamma Ray
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