Der Schriftzug ist bei meiner Ausgabe der gleiche wie auf der "Dreams Of Death", also nicht der old schoolige.
Aber egal, lassen wir die Musik sprechen. Drei Durchgänge sind geschafft. "Hypocrite" ist ein guter Opener, macht Appetit auf mehr. "Take" ist etwas tiefer, der Bass spielt schöne Figuren. Eric A.K. singt zu Powerriffing vorzüglich, einige Breaks bestimmen das Geschehen, die Gesangslinien passen. Cooles Stück. Die Scheibe klingt zeitgemäß ohne zuviel Plastik. Also geht es doch, dass man die richtige Mischung aus alter und neuer Produktionswelt findet.
"The Cold" beginnt mit Akustischen und einem weiblich anmutenden "Ahahaaa"-Gesang, was wohl ein Keysound ist. Eric sprichsingt leicht verfremdet, ab 1:38 bricht die Hölle los. Groove, geile leicht tiefer gelegte Gitarren und ein absolut fantastischer Eric erfreuen. Im Pre-Chorus wird es eingängig zu wohltuenden Gesangslinien bevor "The Cold" mehrmals lang gezogen von Eric intoniert wird. Ein tolles Wahwah-Solo über den Akustischen brennt über mich nieder. Ja, die Scheibe nimmt Fahrt auf. Zusammen mit dem letzten Song "Secret Life" mit über sieben Minuten der längste Song der Scheibe.
"Black Cloud" setzt auf Offbeat, bis Eric einsetzt, dann wird geshreddet, bis der Arzt kommt. Ohne den Gesang wĂĽrde man erst nicht auf die Flots tippen, aber beim leicht mehrstimmigen Chorus ist das alte Feeling wieder da. Eindeutig und unverkennbar, so geil! Offbeat-Thrash der besseren Sorte.
Und jetzt heisst es "festhalten", meine Damen und Herren! Das folgende Song-Triple mit dem brutal wie der Prince Boateng reingrätschenden "Blackened Eyes Staring", dem semi-balladesken wie harten, sich zum Refrain steigernden, "Better Off Dead" (Gänsehaut!) und dem supertreibenden "Falling Short" mit seinem feisten Riff regeln nach aller Flots-Kunst. Geilomat! Vor allem Eric jodelt sich über mehrere Oktaven den Allerwertesten ab. Zweistimmige Gesangsteile, akustische Intros (bei "Better Off Dead") und dann regiert Power, Power und nochmals Power ohne blind durchs Gebälk zu holzen. Die melodischen Soli sind spitze, bilden einen Kontrapunkt zu den affenscharfen Riffs. Hach, das ist einfach Metalmusik. Die Texte sind auch nicht zu verachten.
"Always" und die beiden verbliebenen Songs reihen sich nahtlos ein, von Verbrauch ist nichts zu merken. Mehr will ich jetzt gar nicht mehr dazu sagen. Das reife Songwriting und der transparente druckvolle Sound machen das Album zu einem puren Vergnügen. Von den ersten beiden Klassikern ist man weg, trotzdem hat man ein tolles für mich geiles Album eingespielt. Die Musiker bleiben nicht knietief im "Früher war alles besser"-Morast stecken, sondern kommen mit neuen Ideen um die Ecke, die mir sehr viel Spaß bisher bereitet haben. Der leicht moderne Anstrich steht den Flots gut zu Gesicht. Das Album wird noch öfters rotieren. Welcome back, guys! Flots-Fans werden imo zu keiner Sekunde von dieser Scheibe enttäuscht, sofern man die ersten beiden Alben leicht ausblendet. Das Ganze jetzt bitte live. Danke. So, genug Werbung für heute.
Hawk, Franko, Loomis, Butcher, Acry, Hugin und co., -> K-A-U-F-E-N, Marsch Marsch!!!
