Der vollkommen unsakralische Kong-Liebhaber Thread

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Der vollkommen unsakralische Kong-Liebhaber Thread

Beitragvon Dr. Best » 9. April 2011, 17:53

Ich gehe ignorant einfach davon aus, dass es hier sicher noch kein eigenes Kong-Thema gibt. Und um diesen erbärmlichen Umstand zu ändern und vor allem um dieser leider viel zu unbekannten und unverstandenen Truppe ein wenig Beachtung zu schenken, hier ein paar warme Worte.

Angefangen hat alles wohl 1988, als sich ein paar verrückte Holländer zusammengeschlossen haben, um noch verrücktere instrumental Musik zu machen. Im Laufe der Zeit hat sich als eines der herausragendsten Merkmale auch das soweit ich weiß recht einmalige Konzept der quadrophonischen Live-Auftritte eingebürgert, bei dem jeder Musiker seine eigene kleine Bühne im Raum hat, und das Publikum sich dazwischen verteilt. Sicherlich eine sehr spezielle Erfahrung, die durch eine eigene Lightshow nochmal intensiviert wird. Ich hoffe ja inständig, sie mal irgendwann live zu erleben, da sie ja wieder aktiv sind.

Wer sich für die Band interessiert, dem sei Amazon und Ebay empfohlen, die Alben gibt es nicht sonderlich oft, aber in aller Regel unglaublich billig. Ausnahme ist das Konjuction-Tape, das hab ich noch nie zu Gesicht bekommen. Es gibt zwar eine Best-Of namens "88.95", da sich aber meines Wissens nach ausser einem Video nur die normalen Album-Versionen plus zwei Demo-Songs darauf befinden, ist das in meinen Augen überflüssig, und deckt auch nur die ersten drei Alben ab. Ich suche selber noch die Earmined, weil ich meist die Auktionen verpasse, aber preislich sollten alle für ca 1-8€ aufzutreiben sein. Wer möchte: ich hab noch eine Freakcontrol, allerdings mit verpapptem booklet, sonst einwandfrei, Preis sind 3€ plus Porto oder ein Bier auf welchem Konzert auch immer man sich trifft.

Diskographie:

* Mute Poet Vocalizer (1990)
* Phlegm (1992)
* Konjunction (1993)
* Push Comes to Shove (1995)
* EARMINeD (1997)
* ƒREAKÇONTRØL (1999)
* 88•95 (2001)
* What It Seems Is What You Get (2009)
Zuletzt geändert von Dr. Best am 9. April 2011, 19:23, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Der vollkommen unsakralische Kong-Liebhaber Thread

Beitragvon Ice-Cold Beaver » 9. April 2011, 18:51

what the heck is kong? :oh2:
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Re: Der vollkommen unsakralische Kong-Liebhaber Thread

Beitragvon Dr. Best » 9. April 2011, 19:13

1990 - Mute Poet Vocalizer
Bild

Noch deutlich metallischer und vielleicht das "härteste" Album, auf alle Fälle sind hier die meisten Gitarren zu hören, die Samples bewegen sich eher untermalend aber doch noch etwas weiter im Hintergrund. Dennoch sind auch hier schon alle Elemente des Kong-Kosmos vertreten: treibendes, Uhrwerkpräzises Drumming, rohe Industrial-Riffs treffen auf psychedelisch-verquere Gitarrenlinien, der Bass liefert druckvoll pumpende Fundamente und schämt sich nicht, losgelöst und asynchron vom Schlagzeug einen eigenen Rhythmus einzuschlagen. Und hinter all dem stapeln sich brodelnde Samples und Loops, mal spacig-trippig, im nächsten Moment Zirkushaft grell, frivol und wuselnd, aber auch immer mal wieder leicht technoid. Gerade aber die vollkommen ungeraden Takte, meist garniert mit relativ geradlinigem Riffing sind eifach unglaublich.
Sicherlich die roheste Platte und noch nicht ganz am Niveau dessen, was noch kommen sollte.

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Re: Der vollkommen unsakralische Kong-Liebhaber Thread

Beitragvon Kubi » 9. April 2011, 20:04

Die habe ich irgendwann 1994 oder 1995 mal live gesehen und das war total fantastisch. Es war schon ein unglaubliches Erlebnis mitten in der Band zu stehen, vom Schlagzeuger zum Gitarristen zu gehen, ihnen auf die Finger zu gucken oder die unterschiedlichen Sound zu erleben.

Zu Hause hat das für mich aber nie so recht funktioniert. Dennoch schaue ich mal wieder nach KONG-Scheiben und werde sie mir bei Gelegenheit mal einpacken. Dummerweise gibt es von diesen Gelegenheiten nicht viele derzeit.
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Re: Der vollkommen unsakralische Kong-Liebhaber Thread

Beitragvon Dr. Best » 9. April 2011, 21:57

1992 - Phlegm & 1995 - Push Comes to shove

Meine beiden Lieblings-Kongs, hier beginnt eine musikalische Reise, die es so wohl nur von Kong gibt. Ein scheinbar unstillbarer Quell an Ideen geht hier Hand in Hand, es fallen tanzbare technoide Rythmen über einen her, ungehörte Soundcollagen treffen sich irgendwo im Raum und werden von verqueren Riffs wieder aufgebrochen und man ertappt sich, wie man einer exotischen Melodielinie hinerherschaut, die da eben noch nicht war.
Gerade die Samples und Gitarren setzen hier ständig (!) neue Akzente, wir reden hier sicher nicht nur über Nuancen. Monoton-maschineller Industrial wird hier nur als Ausgangspunkt verwendet, ab da geht es bunt weiter wie eine verrückte Pille im sonst gebräuchlichen Blumenstrauß. Mal hektisch zirpend, dann verträumt und wie alptraumhaft raumgreifend.

Fazit: Herrlich und vom aussterben bedroht!
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Re: Der vollkommen unsakralische Kong-Liebhaber Thread

Beitragvon Ulle » 10. April 2011, 03:49

Sehr geile, wenn auch aufgrund der Monotonie oft anstrengende Band!
Mir fehlen bis auf "Push Comes to Shove" und "What It Seems Is What You Get" alle Alben, aber ich werde krampfhaft versuchen, diesen unsäglichen Zustand zu ändern :yeah:
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Re: Der vollkommen unsakralische Kong-Liebhaber Thread

Beitragvon Dr. Best » 10. April 2011, 12:16

Ulle hat geschrieben:Sehr geile, wenn auch aufgrund der Monotonie oft anstrengende Band!

Ich versteh nur nicht ganz, was du mit Monotonie meinst? Gerade auf der Push Comes To Shove sind doch unglaublich unterschiedliche Lieder drauf? Egal ob nun relaxt wabernd wie bei Hoover oder heftig nach vorne treibend wie bei Results und Arabloop, langsam und drückend, angereichert mit einem schrägem Orchester Loop im Hintergrund wie bei Ditch....

Wobei bei der PCTS die Schlagzeugarbeit lange nicht so vertrackt ist wie es noch auf Phlegm der Fall war, dafür sind die Bass- und Gitarrenarbeit ein wenig facettenreicher geworden. Hör dir mal Perculator an, da geht schon einiges über die gesamte Distanz, von hart bis zart sozusagen. Ich glaube ein Hauptproblem bei der Band ist, dass manchmal so viel gleichzeitig passiert, dass man eigentlich nicht weiß, wohin man hören soll. Und weil hier so viele danach schreien:


1999 - ƒREAKÇONTRØL

Bild

Kurz vor ihrem Abgang in den verfrühten Ruhestand kam schnell noch ein letztes Album auf Roadrunner auf den Markt. Ein Album wie eine Großstadtreise durch Los Angeles im Jahr 2019, grell, hip, brodelnd, bebend, mechanisch, tranceartig und mit permanenten, an Reizüberflutung grenzenden Einblendungen von Neuem - und auch die Tyrell-Corporation hat in Form von Junkie XL die Finger im Spiel.
Hier dreht sich letztlich das Verhältnis der früheren Zutaten drastisch um: während früher die Gitarre deutlich im Vordergrund standen, und die Elektronika nur zur Anreicherung und Untermalung dienten, ist diesmal der tuckernde Elektrogeist in die Musik gefahren. Insgesamt scheinen The Prodigy starken Eindruck im Käseland hinterlassen zu haben, denn ein ähnlich fetter House und Drum&Bass Teppich liegt unter den meisten Songs, darüber breiten sich die gewohnten Loops, Samples, Ambient-Parts und gelegentliche Gitarrenriffs, immer wieder von Pseudo-Ethno-Klängen, Jazzschnipseln, Sprachfetzen. Während bei den ganz frühen Alben von Zeit zu Zeit eher NIN, Kraftwerk oder Tangerine Dream elektronischer Dreh- und Angelpunkt war ist hier alles flirrender, fetter, tanzbarer - als ob man zum letzten großen Abtanzen vor dem Exitus hingearbeitet hätte.
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Re: Der vollkommen unsakralische Kong-Liebhaber Thread

Beitragvon QuickNick » 10. April 2011, 18:12

Klingt sicher doof, aber ich mag KONG. :cool2:
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Re: Der vollkommen unsakralische Kong-Liebhaber Thread

Beitragvon Dr. Best » 10. April 2011, 19:34

QuickNick hat geschrieben:Klingt sicher doof, aber ich mag KONG. :cool2:

<3 <3 <3
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Re: Der vollkommen unsakralische Kong-Liebhaber Thread

Beitragvon Ulle » 10. April 2011, 23:08

Leider sind die Alben doch nicht ganz so einfach zu bekommen, bzw. zahlt man teilweise ganz schöne Summen.
Egal - ich bleib dran :smile2:
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Re: Der vollkommen unsakralische Kong-Liebhaber Thread

Beitragvon holg » 10. April 2011, 23:10

Kubi hat geschrieben:Die habe ich irgendwann 1994 oder 1995 mal live gesehen und das war total fantastisch. Es war schon ein unglaubliches Erlebnis mitten in der Band zu stehen, vom Schlagzeuger zum Gitarristen zu gehen, ihnen auf die Finger zu gucken oder die unterschiedlichen Sound zu erleben.

Zu Hause hat das für mich aber nie so recht funktioniert. Dennoch schaue ich mal wieder nach KONG-Scheiben und werde sie mir bei Gelegenheit mal einpacken. Dummerweise gibt es von diesen Gelegenheiten nicht viele derzeit.


Das schreibe ich mal faul einfach so ab.
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Re: Der vollkommen unsakralische Kong-Liebhaber Thread

Beitragvon Dr. Best » 11. April 2011, 17:05

Ulle hat geschrieben:Leider sind die Alben doch nicht ganz so einfach zu bekommen, bzw. zahlt man teilweise ganz schöne Summen.
Egal - ich bleib dran :smile2:

Einfach nicht, nö, aber auf keinen Fall teuer, die teuerste ist definitiv das aktuelle Album, gibt's nämlich nur neu und für reguläre 15€. Bei den alten habe ich nie mehr als 5€ für die CDs und 8€ für die Phlegm auf Vinyl bezahlt, man muss sie halt nur finden. Wie gesagt, wer will: ich hab noch ne Freakcontrol über...
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Re: Der vollkommen unsakralische Kong-Liebhaber Thread

Beitragvon Kubi » 11. April 2011, 17:33

würde ich nehmen. Bringste mit zum KIT?
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Re: Der vollkommen unsakralische Kong-Liebhaber Thread

Beitragvon Dr. Best » 11. April 2011, 18:10

Kubi hat geschrieben:würde ich nehmen. Bringste mit zum KIT?

Sicher, das.
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Re: Der vollkommen unsakralische Kong-Liebhaber Thread

Beitragvon Kubi » 11. April 2011, 20:27

Dr. Best hat geschrieben:
Kubi hat geschrieben:würde ich nehmen. Bringste mit zum KIT?

Sicher, das.


Cool, Ich bin der große, sympathische neben holg. Meistens.
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