
Moderator: Loomis
Dr. Best hat geschrieben:Immerhin muss man den beiden Schreiberlingen aber einen Haufen kreativen Spass in den Backen und keinen allzu schlechten Geschmack vorwerfen. Da gibt es in den meisten musikbezogenen "Fachblättern" heutzutage meistens grausamere, inhaltslosere Kost zu lesen, und auch die Bandauswahl kann sich sehen lassen, was ja auch nicht immer selbstverständlich ist. Ob Metal was im SpOn zu suchen hat, ist eine müßige Diskussion, aber solange die Qualität stimmt, finde ich' eigentlich nicht schlecht. Und ein Spruch wie "Hätte Mittelerde einen Rotlichtbezirk mit Ork-Puffs, die Türsteher dort sähen aus wie Sänger Alan Nemtheanga." ist auch süß, klingt wie ein Gespräch zwischen den Herren Bombadil und Cromwell nachts um 12 nach 3 Bier
GravewarrioR hat geschrieben:Ach komm, wer legt denn wirklich Wert drauf von selbsternannten Pseudoakademikern und Berufsbetroffenen ernst genommen zu werden?
GravewarrioR hat geschrieben:Ne, aber es kam ein wenig so rĂĽber. Du hast dich ĂĽber die "distanzierte Ironie" beschwert.
Goatstorm hat geschrieben:
So seh ich's auch.
Positiv ist, dass die Rezensionen wunderbar pointiert und meinungsstark geschrieben sind. Allein dadurch haben sie schon mehr Daseinsberechtigung als all das Webzine-Geschreibsel, mit dem man heute täglich zugemüllt wird. Erfreulich ist auch, dass nicht die verkaufsstärksten Bands besprochen werden, sondern Bands, die innerhalb der Szene im Trend stehen, also im Moment über so etwas wie Relevanz und damit Repräsentativität verfügen. Dass das Aussehen der Bands benotet wird, finde ich witzig. Die unvermeidliche Ironie geht in Ordnung, da deutlich wird, dass die beiden Redakteure trotz allem mit Leidenschaft bei der Musik sind. Dennoch fände ich es mal wirklich "kreativ", in einem Mainstreamorgan einen Artikel über Metal, ohne jegliche ironische Distanz geschrieben, zu finden. Geht wohl nicht, da zu uncool für die deutsche Pop-Intelligenzija.
Letztlich sollte man die Rubrik nicht ĂĽberbewerten. Es ist ein netter Ansatz, um Heavy Metal in seiner eigentlichen gesellschaftlichen Bedeutung in einem etablierten Breitenmedium sichtbar zu machen, aber SpOn wird dadurch kaum zum neuen Leitmedium in Sachen Stahl. DafĂĽr ist die Plattform zu exotisch und der Raum zu begrenzt und das ist auch gut so. Metal ist schon spieĂźig genug. In der jetzigen Form werde ich die Rubrik aber mit Freuden weiter lesen, zu meiner Meinungsbildung wird sie wohl eher weniger beitragen. Aber um uns geht's hier, glaub ich, sowieso nicht.
Das abschließende "Nothing Left" zermalmt auf einen Schlag all jene Bands, die es gewagt hatten, Pentagram in Sachen Glaubwürdigkeit, trueness und Authentizität nachfolgen zu wollen: "Well, we might as well give up today/ Because there's nothing left for us anyway/ Alright!". Inzwischen ist Liebling clean. Wünschen wir ihm alle einen neuen Lebenssinn
Nolli hat geschrieben:Ganz gute Auswahl und sehr gute Reviews. Zudem merkt man, dass diese eben von Leuten geschrieben wurden die verstanden haben worum es geht, Formulierungen hin oder her..
Wie Goatstorm schon sagte da ist weitaus mehr Relevanz dabei als in vielen anderen Reviews aus Metallerkreisen.
GravewarrioR hat geschrieben:Hauptsächlich will ich mein Ding durchziehen und in Ruhe gelassen werden, und lieber zähl ich mich zur saufenden Kuttentragenden Chaoshorde als zu irgendwelchen Philosophiestudenten die mit ihrem total intelligenten technical Deathmetal die Welt bereichern wollen :-P
Sgt. Kuntz hat geschrieben:Nolli hat geschrieben:Ganz gute Auswahl und sehr gute Reviews. Zudem merkt man, dass diese eben von Leuten geschrieben wurden die verstanden haben worum es geht, Formulierungen hin oder her..
Wie Goatstorm schon sagte da ist weitaus mehr Relevanz dabei als in vielen anderen Reviews aus Metallerkreisen.
Die werden ja dafĂĽr bezahlt, da kann man auch erwarten.
Cromwell hat geschrieben:GravewarrioR hat geschrieben:Hauptsächlich will ich mein Ding durchziehen und in Ruhe gelassen werden, und lieber zähl ich mich zur saufenden Kuttentragenden Chaoshorde als zu irgendwelchen Philosophiestudenten die mit ihrem total intelligenten technical Deathmetal die Welt bereichern wollen :-P
Der Anteil an Geisteswissenschaftlern in Heavy Metal hörenden Kreisen ist nicht allzu klein. Es wundert mich ein wenig, dass du die in den Rezensionen verarbeiteten Klischees als oberflächliche Kategorisierung durch Leute von "außerhalb" ablehnst und dann eine Aussage der Qualität "Metal = saufende Arbeiterklasse" folgen lässt.
Cromwell hat geschrieben:GravewarrioR hat geschrieben:Hauptsächlich will ich mein Ding durchziehen und in Ruhe gelassen werden, und lieber zähl ich mich zur saufenden Kuttentragenden Chaoshorde als zu irgendwelchen Philosophiestudenten die mit ihrem total intelligenten technical Deathmetal die Welt bereichern wollen :-P
Der Anteil an Geisteswissenschaftlern in Heavy Metal hörenden Kreisen ist nicht allzu klein. Es wundert mich ein wenig, dass du die in den Rezensionen verarbeiteten Klischees als oberflächliche Kategorisierung durch Leute von "außerhalb" ablehnst und dann eine Aussage der Qualität "Metal = saufende Arbeiterklasse" folgen lässt.
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