Goatstorm hat geschrieben:Metal Dundee hat geschrieben:Ich habe auch ein teures Hobby mit Konzerten besuchen, CDs und Blu-Rays sammeln und ich bekomme die Kohle auch nicht wieder zurück. Wieso sollte also ein Hobby-Musiker sein Geld zurück bekommen? Ein Hobby kostet nun mal, ob man tauchen geht, Reitstunden nimmt oder was weiss ich.
Versteh mich nicht falsch: Wenn eine Band einen gewissen Bekanntheistgrad hat und auch eine Anzahl Leute zieht und einem Club so Geld einbringt, ist es nur selbstverständlich, dass die Band auch was bekommt. Ich arbeite selber für einen Club in der Schweiz. Bei uns ist es klar, dass jede Band mindestens was Anständiges zu essen und Freigetränke bekommt. Normalerweise gibt es auch Spritgeld oder die Band bekommt die Eintritte. Sobald aber höhere Forderungen wie Hotel oder Fixgage kommen, sollte die Band auch einen gewissen Namen haben. Kann ja auch nicht sein, dass ein Veranstalter einer Band weiss nicht was bezahlt und dann schlussendlich drauflegt, weil keine Leute kommen.
Es gibt leider genug Bands die z.B. einmal im Z7 als Vorgruppe gespielt haben und dann gleich denken, sie seien die Rockstars. Da kommen oft Gagenforderungen jenseits von Gut und Böse nur weil man eine CD veröffentlicht hat. Und Sprüche der Marke "Wir ziehen immer mindstens 100 Leute" sind an der Tagesordnung. Wenn dann nur 20 Nasen vor der Bühne stehen, ist natürlich der Veranstalter schuld, der zuwenig Werbung gemacht hat. Klar doch, alles schon erlebt.
Ich bin der Meinung, dass eine Band zuerst mal - böse gesagt - Scheisse fressen muss, bevor sie mit Forderungen kommt. Ich gönne es jedem, der es schafft und sein Hobby zum Beruf machen kann, aber man muss dafür auch selber investieren. Nur leider sehen das viele Hobbymusiker leider nicht.
Was anständiges zu essen und Freigetränke...
Wow... einfach nur wow...
Ich bin noch nicht betrunken genug um auf diesen Post angemessen aggressiv antworten zu können.
Kleinen Moment noch...
GravewarrioR hat geschrieben:Es kommt eben auf die Umstände an. Wenn wir z.B. bei wirklich interessanten Gigs (bezüglich location, zu erwartendem Publikum, andere Bands) wenigstens mal Verpflegung + Eintritt für unsere Mädels bekommen ist das in Ordnung.
Für dieses absolute minimum muss dann aber schon der Rest stimmen, um den ideologischen Wert des "ich war dabei" zu bekommen. Für Gigs in "normalen" positionen, was ich jetzt mal einfach mit Bands ungefähr der gleichen Größe aussen rum festlege muss dann aber schon noch der sprit und sofern nötig ne Übernachtung dabei sein.
Pay to Play ist eigentlich ein No-Go. Man unterhält dem Veranstalter schliesslich auch sein Publikum ne Stunde lang.
Ausnahmen sind z.B. Mittagsslots auf Festivals die man selbst sehr schätzt. Klar dass der VA nicht noch den ersten 3 Bands den Arsch vergolden kann. Wenn man eh gerne dort ist und dementsprechend auch das dort angetroffene Publikum gut auf einer Wellenlänge liegt geht sowas klar und hat ja eher einen "Werbeeffekt".
Ist man bei ner kleinen Provinzveranstaltung Co-Headliner, so darf man doch wenigstens eine AUFWANDSENTSCHÄDIGUNG verlangen. Ich weiss ja nicht wie sich das manche so vorstellen, aber als Band packt man da nen Tag vorher nen Hänger voll Deko, MErch und Equipment (natürlich nachdem alles gewartet und gecheckt wurde) nur um dann an dem Tag an dem andere Party machen morgens um 7 einmal durch die halbe Republik zu düsen.
Nach Proberaum und Anschaffungen für Equipment, Outit, Deko, Sprit für proben fragt ja keiner. Ist ja auch ein Hobby. Aber wenn sich 5 Leute wochenlang vorbereiten und oben beschriebenes "Stress"-Wochenende durchziehen sollte Sprit, Mampf, Schlaf und ein Obulus für die Bandkasse bei rausspringen.
Hat auch irgendwo was mit Wertschätzung zu tun.
Und keine Angst: Reich wird im Underground schon keiner!
(Mich würde mal interessieren was denn konkret von den angesprochenen Bands die "völlig überzogenen Forderungen" sind. Gehts hier um Aufwandsausgleich oder um tausende, damit auch ja jeder ein paar Hunnis für seine Kulthaftigkeit einsacken kann?)
Also bevor das hier in virtuelle Gewalttätigkeiten ausartet wäre es schön, wenn die Posts mal genau durchgelesen würden und nicht einzelne Sätze völlig aus dem Zusammenhang gerissen würden.
Ich habe mit keinem Wort etwas von Pay To Play gesagt. DAS GIBTS BEI UNS NICHT. JEDE Band bekommt mindestens Catering (Essen, Freigetränke) plus entweder die Eintritte oder Spritgeld.
Es kann aber wohl nicht sein, dass ein kleiner Club an eine Band, welche keine 50 Nasen zieht, eine Fixgage im vierstelligen Bereich bezahlt plus noch Hotels für vier bis sechs Leute. Und das hat nichts mit Wertschätzung zu tun. Aber ein Veranstalter ist genauso auf ein Einkommen angewiesen, wie eine Band, vermutlich sogar noch mehr. Ich bin der Letzte, der eine Band abzocken würde und wir haben schon oft einer Band mehr bezahlt als im Vorfeld abgemacht wurde, weil es besser gelaufen ist als wir erwartet haben oder uns die Band speziell gut gefallen hat. Ich sehe echt nicht, wo das Problem ist.
Konsequent sein und keinen Eintritt verlangen? Aber alles bezahlen? Hallo? Nicht nur die Bands haben Ausgaben. Auch die Veranstalter haben Ausgaben, vermutlich sogar noch mehr. Das fängt bei den Personalkosten an (vom Barpersonal über den DJ bis zur Putzfrau, ev. kommt noch ein Mischer dazu), geht über die Miete des Raumes, Strom, Wasser und sonstige Unterhaltskosten bis hin zu Gema-Gebühren etc.
Wir könnten ohne Probleme eine stinknormale Metalnight mit einem Haus-DJ machen und haben ohne grossen Aufwand mindestens 50 Leute in der Hütte und einen Umsatz im vierstelligen Bereich. Demgegenüber steht der Auftritt einer Band die dann höchstens 30 Nasen zieht und ein Umsatz im dreistelligen Bereich plus ein weitaus grösserer Zeitaufwand. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Wir sind immer bereit, Bands spielen zu lassen. Wir hatten schon unzählige Male draufgelgt (vor allem am Anfang als wir noch blauäugig waren) aber mittlerweile schätzen auch wir halt die Risiken besser ab. Und dann heisst es dann bei einer Anfrage halt: Entweder ihr nehmt die Eintritte oder lasst es bleiben. Wenn das ein Hobby-Musiker nicht versteht und von Anfang an die grosse Kohle machen will, dann ist das sein Problem.