Pay To Play, Band-Gagen etc.

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Hugin » 4. Oktober 2011, 12:50

Goatstorm hat geschrieben:Was die Szene braucht, ist ein großes NEIN. Einfach ein bisschen kritisches Denken und bewusstes Konsumieren, um den ganzen Sumpf aus überhöhten Vinylpreisen, miesen Kultbands, Label-Presse-Filz, Webzinearroganz, Festivalabzocke und Ballermannisierung trockenzulegen.

Unabhängig davon, dass wir möglicherweise andere Vorstellungen davon haben könnten, wie man dort hin kommt, sind wir uns in dem Punkt absolut einig. Dabei muss ich aber auch ganz offen zugeben, dass mir persönlich das "NEIN!" schon sehr schwer fällt. Aber auch ich kann mich der Erkenntnis nicht verschließen, dass wirklich alles am Überlaufen ist, was zu dieser Szene gehört. Ganz krass fällt es mir persönlich im Bereich der Veröffentlichungsflut auf. Ganz egal, ob du als Magazin mit locker mal 50-100 neuen Metal-Releases pro Monat überschwemmt wirst, oder ob du als Fan und Käufer an deine Grenzen stößt, weil das eine oder andere rührige Label, das du eigentlich sehr schätzst und das genau deinen Musikstil betreut, Monat für Monat so viele neue Sachen heraus bringt, dass du dem Ganzen - obwohl du es gerne würdest - nicht mehr folgen kannst.

Das ist jetzt nur ein Beispiel, das mich direkt betrifft, und nicht dazu da, jetzt den Schwarzen Peter den Labels zuzuschieben. Die können das gleiche Lied von den drölfzigtausend Online-Mags singen, die alle bemustert werden wollen. Das ist mir schon klar und das will ich nicht schönreden.

Was ich sagen will: Mir fällt das "Nein!" deshalb oft so schwer, weil ich den meisten Bands und Labels zunächst einmal gute Absichten unterstelle, und weil ich eben tatsächlich geschmacklich so breit gefächert bin, dass ich nur ungerne sage: "Bis hier her und nicht weiter!" - Allerdings, das gestehe ich hiermit freimütig ein, bringt uns ein Mangel an deutlicher Kritik und ein zu großes Maß an Toleranz in der Tat ziemlich nahe an den Abgrund. Irgendwo ist der Punkt erreicht, wo man selbst nichts mehr "ganz" erfassen kann, wenn man sich nicht zwingt, sich selbst Grenzen aufzuerlegen - und lernt, auch anderen Grenzen aufzuzeigen.

Das wird noch ein schwieriger Lernprozess werden.
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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Kubi » 4. Oktober 2011, 13:08

Hugin hat geschrieben: Ganz egal, ob du als Magazin mit locker mal 50-100 neuen Metal-Releases pro Monat überschwemmt wirst,


Du meinst eher 50-100 pro Woche, oder? Bei 50 im Monat wären doch alle glücklich. Wir haben im letzten Monat gute 300 Reviews online gestellt und damit bei weitem nicht alles abgedeckt, was wir bekommen haben.
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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Goatstorm » 4. Oktober 2011, 13:12

Kubi hat geschrieben:
Hugin hat geschrieben: Ganz egal, ob du als Magazin mit locker mal 50-100 neuen Metal-Releases pro Monat überschwemmt wirst,


Du meinst eher 50-100 pro Woche, oder? Bei 50 im Monat wären doch alle glücklich. Wir haben im letzten Monat gute 300 Reviews online gestellt und damit bei weitem nicht alles abgedeckt, was wir bekommen haben.


Und wer zwingt Euch, das zu tun?

Wieso nicht einfach vorsortieren: was sind die 10 relevanten Releases in diesem Monat? Was ist es wert, unseren Lesern vorgestellt zu werden? Und das alles dann dafür intensiv, persönlich und gehaltvoll, Stories, Interviews dazu ...
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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Odium » 4. Oktober 2011, 13:25

Goatstorm hat geschrieben:
Kubi hat geschrieben:
Hugin hat geschrieben: Ganz egal, ob du als Magazin mit locker mal 50-100 neuen Metal-Releases pro Monat überschwemmt wirst,


Du meinst eher 50-100 pro Woche, oder? Bei 50 im Monat wären doch alle glücklich. Wir haben im letzten Monat gute 300 Reviews online gestellt und damit bei weitem nicht alles abgedeckt, was wir bekommen haben.


Und wer zwingt Euch, das zu tun?

Wieso nicht einfach vorsortieren: was sind die 10 relevanten Releases in diesem Monat? Was ist es wert, unseren Lesern vorgestellt zu werden? Und das alles dann dafür intensiv, persönlich und gehaltvoll, Stories, Interviews dazu ...


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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Raf Blutaxt » 4. Oktober 2011, 13:29

Nur wer bestimmt dann, welches die 10 relevanten Alben des Monats sind?
Gerade bei einem Magazin mit einem sehr offenen Fokus auf zahlreiche Subgenres wird das doch schnell schwer.
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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Goatstorm » 4. Oktober 2011, 13:32

Raf Blutaxt hat geschrieben:Nur wer bestimmt dann, welches die 10 relevanten Alben des Monats sind?
Gerade bei einem Magazin mit einem sehr offenen Fokus auf zahlreiche Subgenres wird das doch schnell schwer.


Na die Redaktion bestimmt das!

Vorzusortieren, was wichtig ist, die Fakten verständlich aufzubereiten und meinungsstark wiederzugeben – ist das nicht die Kernaufgabe von Journalismus?
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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Kubi » 4. Oktober 2011, 13:37

Goatstorm hat geschrieben:
Kubi hat geschrieben:
Hugin hat geschrieben: Ganz egal, ob du als Magazin mit locker mal 50-100 neuen Metal-Releases pro Monat überschwemmt wirst,


Du meinst eher 50-100 pro Woche, oder? Bei 50 im Monat wären doch alle glücklich. Wir haben im letzten Monat gute 300 Reviews online gestellt und damit bei weitem nicht alles abgedeckt, was wir bekommen haben.


Und wer zwingt Euch, das zu tun?

Wieso nicht einfach vorsortieren: was sind die 10 relevanten Releases in diesem Monat? Was ist es wert, unseren Lesern vorgestellt zu werden? Und das alles dann dafür intensiv und gehaltvoll, Stories, Interviews dazu ...


Du wirst lachen: das ist zum Teil schon vorsortiert! Und im Spektrum "Rock, Metal, Gothic" erscheinen tatsächlich weit mehr als 10 Scheiben, die irgendwen aus der Redaktion so sehr interessieren, dass er sich intensiv mit der Musik auseinandersetzt.

Aber die 10 ist ja auch nur eine romantisierte Zahl, generell ist dein Ansatz sicher nicht falsch, einfach noch mehr zu sortieren, noch mehr auf Qualität zu achten und weniger Mittelmaß zu besprechen. Ich lasse meinen Redakteuren da mittlerweile schon eine größere Freiheit auch Alben nicht zu besprechen, wo sie der Meinung sind, dass das keinen Sinn macht, aber eine feste Richtlinie vorzugeben, finde ich halt sehr schwierig. Ich werde halt meinen jungen Modernhörern nicht erzählen, dass sie nur Mist hören oder dem Rüdiger, dass eigentlich 95% aller BM-Releases es nicht wert sind, vorgestellt zu werden (nicht mal die aus Norwegen), ebenso wenig wie er mir erzählen kann, dass der ganze Alternative-Dreck eigentlich völlig unnötig ist. Das mag zwar in den jeweiligen Ohren richtig sein, aber wir sind nun mal keine Geschmackspolizei. Von daher obliegt es tendenziell dem Einzelnen zu entscheiden, was er macht & was nicht. Und bei dem Prinzip kommen halt 300 Rezi im Monat raus und nicht nur 10.
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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Goatstorm » 4. Oktober 2011, 13:43

Kubi hat geschrieben:
Goatstorm hat geschrieben:
Kubi hat geschrieben:
Hugin hat geschrieben: Ganz egal, ob du als Magazin mit locker mal 50-100 neuen Metal-Releases pro Monat überschwemmt wirst,


Du meinst eher 50-100 pro Woche, oder? Bei 50 im Monat wären doch alle glücklich. Wir haben im letzten Monat gute 300 Reviews online gestellt und damit bei weitem nicht alles abgedeckt, was wir bekommen haben.


Und wer zwingt Euch, das zu tun?

Wieso nicht einfach vorsortieren: was sind die 10 relevanten Releases in diesem Monat? Was ist es wert, unseren Lesern vorgestellt zu werden? Und das alles dann dafür intensiv und gehaltvoll, Stories, Interviews dazu ...


Du wirst lachen: das ist zum Teil schon vorsortiert! Und im Spektrum "Rock, Metal, Gothic" erscheinen tatsächlich weit mehr als 10 Scheiben, die irgendwen aus der Redaktion so sehr interessieren, dass er sich intensiv mit der Musik auseinandersetzt.

Aber die 10 ist ja auch nur eine romantisierte Zahl, generell ist dein Ansatz sicher nicht falsch, einfach noch mehr zu sortieren, noch mehr auf Qualität zu achten und weniger Mittelmaß zu besprechen. Ich lasse meinen Redakteuren da mittlerweile schon eine größere Freiheit auch Alben nicht zu besprechen, wo sie der Meinung sind, dass das keinen Sinn macht, aber eine feste Richtlinie vorzugeben, finde ich halt sehr schwierig. Ich werde halt meinen jungen Modernhörern nicht erzählen, dass sie nur Mist hören oder dem Rüdiger, dass eigentlich 95% aller BM-Releases es nicht wert sind, vorgestellt zu werden (nicht mal die aus Norwegen), ebenso wenig wie er mir erzählen kann, dass der ganze Alternative-Dreck eigentlich völlig unnötig ist. Das mag zwar in den jeweiligen Ohren richtig sein, aber wir sind nun mal keine Geschmackspolizei. Von daher obliegt es tendenziell dem Einzelnen zu entscheiden, was er macht & was nicht. Und bei dem Prinzip kommen halt 300 Rezi im Monat raus und nicht nur 10.


Genau das ist das Problem. Eine kritische Vorauswahl zu treffen, hat nichts mit Engstirnigkeit und "Geschmackspolizei" zu tun. Solange das nicht verstanden wird und man lieber im Zeichen vermeintlicher "Offenheit" 300 Reviews pro Monat rausfeuert, wird sich nichts an der Überflutung ändern und Webzines werden in Sachen Qualität nicht zu den Printmags aufschließen können.
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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Franko » 4. Oktober 2011, 13:50

Goatstorm hat geschrieben:
Raf Blutaxt hat geschrieben:Nur wer bestimmt dann, welches die 10 relevanten Alben des Monats sind?
Gerade bei einem Magazin mit einem sehr offenen Fokus auf zahlreiche Subgenres wird das doch schnell schwer.


Na die Redaktion bestimmt das!

Vorzusortieren, was wichtig ist, die Fakten verständlich aufzubereiten und meinungsstark wiederzugeben – ist das nicht die Kernaufgabe von Journalismus?

Und was wäre, wenn das nächste AK Album dann nur Nummer 11 wäre... hmmm... :wink:
Aber ich versteh Dich schon. Ich denke auch, dass sich früher oder später die Spreu vom Weizen trennen wird.
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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Odium » 4. Oktober 2011, 13:53

Grundsätzlich völlig richtig, aber powermetal.de finde ich dem Durchschnitt an Online-Mags immer noch um Welten überlegen. Ich lese da schon ganz gerne die Beiträge von holg, Hugin und Sabatons größtem Gegner.

Im neuen Metal Mirror (den ich übrigens ebenfalls sehr gut finde) ist übrigens ein Beitrag über das Metal Matters-Buch, Manuel. :smile2:
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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Goatstorm » 4. Oktober 2011, 14:03

Franko hat geschrieben:
Goatstorm hat geschrieben:
Raf Blutaxt hat geschrieben:Nur wer bestimmt dann, welches die 10 relevanten Alben des Monats sind?
Gerade bei einem Magazin mit einem sehr offenen Fokus auf zahlreiche Subgenres wird das doch schnell schwer.


Na die Redaktion bestimmt das!

Vorzusortieren, was wichtig ist, die Fakten verständlich aufzubereiten und meinungsstark wiederzugeben – ist das nicht die Kernaufgabe von Journalismus?

Und was wäre, wenn das nächste AK Album dann nur Nummer 11 wäre... hmmm... :wink:
Aber ich versteh Dich schon. Ich denke auch, dass sich früher oder später die Spreu vom Weizen trennen wird.


Ja und? Was wär dann? Dann wär's halt nicht drin und es gibt zehn wichtigere Alben. Wir können jetzt tausend Einzelbeispiele bringen von Leuten, die selber betroffen wären. Ändert alles nix am Grundproblem. Lieber zehn Reviews, auf die ich mich Monat für Monat verlassen kann, als 300 Reviews, die halt von irgendwem schnell geschrieben werden müssen, weil man eine Promo bekommen hat.

Odium hat geschrieben:Grundsätzlich völlig richtig, aber powermetal.de finde ich dem Durchschnitt an Online-Mags immer noch um Welten überlegen. Ich lese da schon ganz gerne die Beiträge von holg, Hugin und Sabatons größtem Gegner.


Es geht ja nicht um Powermetal.de speziell. Es ist ja bei allen Webzines so. Die Qualität eines Hugin-Reviews ist unbestritten. Powermetal.de seh ich in dem Bereich auch schon weit vorne.
Aber ich find's halt einfach schade, wenn in einem Bereich, der alle Freiheiten hat, es besser zu machen als die Printzines, nicht ein wenig mehr Mut für neue Wege herrscht.
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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Kubi » 4. Oktober 2011, 14:14

Goatstorm hat geschrieben:
Kubi hat geschrieben:
Goatstorm hat geschrieben:
Kubi hat geschrieben:
Hugin hat geschrieben: Ganz egal, ob du als Magazin mit locker mal 50-100 neuen Metal-Releases pro Monat überschwemmt wirst,


Du meinst eher 50-100 pro Woche, oder? Bei 50 im Monat wären doch alle glücklich. Wir haben im letzten Monat gute 300 Reviews online gestellt und damit bei weitem nicht alles abgedeckt, was wir bekommen haben.


Und wer zwingt Euch, das zu tun?

Wieso nicht einfach vorsortieren: was sind die 10 relevanten Releases in diesem Monat? Was ist es wert, unseren Lesern vorgestellt zu werden? Und das alles dann dafür intensiv und gehaltvoll, Stories, Interviews dazu ...


Du wirst lachen: das ist zum Teil schon vorsortiert! Und im Spektrum "Rock, Metal, Gothic" erscheinen tatsächlich weit mehr als 10 Scheiben, die irgendwen aus der Redaktion so sehr interessieren, dass er sich intensiv mit der Musik auseinandersetzt.

Aber die 10 ist ja auch nur eine romantisierte Zahl, generell ist dein Ansatz sicher nicht falsch, einfach noch mehr zu sortieren, noch mehr auf Qualität zu achten und weniger Mittelmaß zu besprechen. Ich lasse meinen Redakteuren da mittlerweile schon eine größere Freiheit auch Alben nicht zu besprechen, wo sie der Meinung sind, dass das keinen Sinn macht, aber eine feste Richtlinie vorzugeben, finde ich halt sehr schwierig. Ich werde halt meinen jungen Modernhörern nicht erzählen, dass sie nur Mist hören oder dem Rüdiger, dass eigentlich 95% aller BM-Releases es nicht wert sind, vorgestellt zu werden (nicht mal die aus Norwegen), ebenso wenig wie er mir erzählen kann, dass der ganze Alternative-Dreck eigentlich völlig unnötig ist. Das mag zwar in den jeweiligen Ohren richtig sein, aber wir sind nun mal keine Geschmackspolizei. Von daher obliegt es tendenziell dem Einzelnen zu entscheiden, was er macht & was nicht. Und bei dem Prinzip kommen halt 300 Rezi im Monat raus und nicht nur 10.


Genau das ist das Problem. Eine kritische Vorauswahl zu treffen, hat nichts mit Engstirnigkeit und "Geschmackspolizei" zu tun. Solange das nicht verstanden wird und man lieber im Zeichen vermeintlicher "Offenheit" 300 Reviews pro Monat rausfeuert, wird sich nichts an der Überflutung ändern und Webzines werden in Sachen Qualität nicht zu den Printmags aufschließen können.


Nein, das ist nicht "das Problem". Das Problem in dieser Diskussion ist, dass du dich & deine Meinung als Maßstab nimmst und denkst, wenn deine "kritische Vorauswahl" nur zehn Alben/Monat übrig lässt, müsste das für eine 30-köpfige Redaktion auch so sein. Das mag für jeden Einzelnen zwar richtig sein, aber wenn jeder aus dem 30-köpfigen Team 10 Alben/Monat interessant findet, kommen ja immer noch 300 raus. Und keiner der 29 Leute, die nicht meiner (oder deiner) Meinung sind, haben keine Ahnung oder liegen falsch. Genau das meine ich mit "Geschmackspolizei". Jeder für sich kann/darf/soll eine Auswahl treffen. Ich bewerte aber nicht, ob die richtig oder falsch ist.
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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Sgt. Kuntz » 4. Oktober 2011, 14:16

Naja, jeder, der schreibt, will soviel schreiben und vor allem so oft gelesen werden wir nur irgendwie möglich. Wenn man die Anzahl der Artikel oder Reviews freiwillig auf ein Zehntel reduziert, hat man ja noch keine Garantie, dass diese dann wirklich besser werden, da ich einfach mal davon ausgehen, dass jeder Schreibling zumindest versucht, eine möglichst gute Arbeit abzuliefern. Die Auswahl ist natürlich riesig, das stimmt. Aber die Hausfrau, die im Supermarkt einkaufen geht, muss auch Hundert Entscheidungen am Tag treffen (und sagt mir jetzt nicht, dass CDs wichtiger sind als das, was wir essen, trinken und uns beim Duschen in die Haare schmieren usw.). Nö, gegen Qualität und weniger Quantität hat glaube ich niemand was einzuwenden, aber so wie vor zwanzig Jahren, dass es zwei große Magazine gab und wer von denen ignoriert wurde, der dann halt erst mal Pech hatte, das wünschen sich glaube ich die wenigsten wieder zurück.
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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Goatstorm » 4. Oktober 2011, 14:17

Kubi hat geschrieben:Nein, das ist nicht "das Problem". Das Problem in dieser Diskussion ist, dass du dich & deine Meinung als Maßstab nimmst und denkst, wenn deine "kritische Vorauswahl" nur zehn Alben/Monat übrig lässt, müsste das für eine 30-köpfige Redaktion auch so sein. Das mag für jeden Einzelnen zwar richtig sein, aber wenn jeder aus dem 30-köpfigen Team 10 Alben/Monat interessant findet, kommen ja immer noch 300 raus. Und keiner der 29 Leute, die nicht meiner (oder deiner) Meinung sind, haben keine Ahnung oder liegen falsch. Genau das meine ich mit "Geschmackspolizei". Jeder für sich kann/darf/soll eine Auswahl treffen. Ich bewerte aber nicht, ob die richtig oder falsch ist.


Was hat denn meine Meinung damit zu tun???
Du hast null verstanden, worum's mir geht. Es geht nicht um richtig oder falsch. Oder Geschmack oder was auch immer.

Eine zehnköpfige Redaktion mit unterschiedlichen stilistischen Präferenzen setzt sich zusammen und entscheidet gemeinsam, welche 10 (oder mach 30 draus...) Platten in diesem Monat es wert sind, besprochen zu werden. Nicht mehr und nicht weniger.

Aber wenn bei jedem Gedanken an Auswahl sofort Panik ausbricht, dass einem das als Engstirnigkeit ausgelegt werden könnte, dann geht's halt nicht...
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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Odium » 4. Oktober 2011, 14:23

Goatstorm hat geschrieben:
Odium hat geschrieben:Grundsätzlich völlig richtig, aber powermetal.de finde ich dem Durchschnitt an Online-Mags immer noch um Welten überlegen. Ich lese da schon ganz gerne die Beiträge von holg, Hugin und Sabatons größtem Gegner.


Es geht ja nicht um Powermetal.de speziell. Es ist ja bei allen Webzines so. Die Qualität eines Hugin-Reviews ist unbestritten. Powermetal.de seh ich in dem Bereich auch schon weit vorne.
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Ja, sehe ich ja ganz genauso. Drum hab ich mich auch damals aus metalstorm.de ausgeklinkt, weil mich das ganze Spiel so anödete. Vor allem aber hatte ich keinen Bock mehr, mir irgendeine Scheiße anhören zu müssen, die ich einfach gar nicht hören will. Promo-Overkill my ass. Dann einen Blog gegründet, ein bisschen über Wacken geschimpft und schließlich beschlossen, dass die Welt auch ohne meine qualifizierte Meinung auskommen kann und eine Flasche Bier aufgemacht. :smile2:
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