Goatstorm hat geschrieben:Kubi hat geschrieben:Nein, das ist nicht "das Problem". Das Problem in dieser Diskussion ist, dass du dich & deine Meinung als Maßstab nimmst und denkst, wenn deine "kritische Vorauswahl" nur zehn Alben/Monat übrig lässt, müsste das für eine 30-köpfige Redaktion auch so sein. Das mag für jeden Einzelnen zwar richtig sein, aber wenn jeder aus dem 30-köpfigen Team 10 Alben/Monat interessant findet, kommen ja immer noch 300 raus. Und keiner der 29 Leute, die nicht meiner (oder deiner) Meinung sind, haben keine Ahnung oder liegen falsch. Genau das meine ich mit "Geschmackspolizei". Jeder für sich kann/darf/soll eine Auswahl treffen. Ich bewerte aber nicht, ob die richtig oder falsch ist.
Was hat denn meine Meinung damit zu tun???
Bei mir entsteht in dieser Form der Diskussion immer der Eindruck, dass du von dir ausgehst (wir diskutieren ja nicht zum ersten Mal darüber), wenn du sagst, dass "keiner mehr als 20 Alben/Jahr kennen muss" oder "es nur 10 relevante Alben/Monat" gibt etc. Wie sonst kommst du auf solche Zahlen & Gedanken, wenn das nicht deine Meinung ist?
Goatstorm hat geschrieben:Du hast null verstanden, worum's mir geht. Es geht nicht um richtig oder falsch. Oder Geschmack oder was auch immer.
Eine zehnköpfige Redaktion mit unterschiedlichen stilistischen Präferenzen setzt sich zusammen und entscheidet gemeinsam, welche 10 (oder mach 30 draus...) Platten in diesem Monat es wert sind, besprochen zu werden. Nicht mehr und nicht weniger.
Aber natürlich hat so eine Diskussion mit "Geschmack" zu tun. Wenn sich 30 Leute (oder meinetwegen auch nur die 10 "Leader") zusammensetzen, dann wird die Entscheidung, ob Album A oder B jetzt wichtig ist oder nicht doch hauptsächlich von den folgenden beiden Kriterien beeinflusst: Eigenes Interesse an der Band (Geschmack!), generelles Interesse an der Band ("Relevanz"). Denn der Faktor "Qualität" spiegelt sich ja immer in diesen beiden Kriterien wieder. Entweder ich habe es gehört und weiß, dass es mir gefällt oder ich weiß dann, dass es "für das Magazin" wichtig sein könnte. Auf die "Relevanz" könnte man verzichten, würde aber kaum zur Lösung des Problem führen.
Das merke ich ja fast jeden Monat beim Soundcheck, wo es schon schwierig ist, immer alle acht Leute zufriedenzustellen, weil jeder unterschiedliche Vorstellungen einbringt. Bei einer Gruppe dieser Größe und bis zu 30 Alben/Monat funktioniert das noch, gerade wenn es eine Art "Prozess" gibt, der zur Not greift. Und sei es nur "zur Not entscheidet Chef". Darüberhinaus wird es eben schwierig.
Goatstorm hat geschrieben:Aber wenn bei jeder Auswahl sofort Panik ausbricht, dass einem das als Engstirnigkeit ausgelegt werden könnte, dann geht's halt nicht...
Nee, keine Panik. Es würde sich Unzufriedenheit bei den Redaktionsmitgliedern breit machen. Bei einer kleinen Redaktion von wenigen Leuten fände ich deinen Ansatz gut, aber für die großen Magazine ist das fast nicht machbar. Oder wir müssen die "Begrenzung" eben bei 150-200 oder mehr Alben setzen. Dann sind wir aber vom Ist-Zustand nicht weit entfernt.