Goatstorm hat geschrieben:So, um mal ein bisschen Pepp in die Sache zu bringen:
Musikalische Lowlights 2011:
1. MORBID ANGEL - Illud Divinum Insanus
Die beste Death Metal-Band aller Zeiten glaubt, 90er-Lack-und-Leder-Gezappel mit NuMetal und den beknacktesten Texten ever zu vermischen, sei revolutionär und extrem. Wer diese akustische Gehirnwasserabsenkung auch noch als "alles genau so gewollt" schönredet, sollte mit dem Stowasser windelweich geprügelt werden, damit er wenigstens rafft, dass sogar schon der Albumtitel ein grammatikalisches Desaster ist. Alles an dieser Scheibe stinkt schlimmer als die Unterhosen eines rumänischen Landstreichers.
2. ARCH/MATHEOS - Sympathetic Dissonance äh... Resonance
Wo sind nochmal die Spezialisten, die dank Gratispromo schon vier Monate vorher rumgetönt hatten, wie nah die Platte an "Awaken the Guardian" dran sei und wie wenig sie doch mit den neuen Fates Warning zu tun hätte? Los, Finger hoch! Ihr schuldet mir 15 Euro und nochmal 6,99 € für die Packung Kopfwehtabletten, die ich mir nach diesem Gehacke reinpfeifen musste. Da kann Arch noch so hoch singen, wenn ich Jarzombek auf dem KIT in die Finger bekomme, malträtiere ich ihn solange mit AC/DC, dass er sein Leben lang nur noch gerade Takte spielen kann. Anti-Rock'n'Roll, your name is Jim Matheos. Ach ja... "progressiv" soll das hier sein? Wuahahahah...
3. SATAN'S HOST - By the Hands of the Devil
Super Performance vom Tyrant. Leider hat das Presswerk die Bänder vertauscht und bei der CD-Herstellung die Musik von einer miesen 90er-Melodic-Black-Metal-Band mit Drumcomputer druntergelegt. Wie sowas nur passieren kann? Da muss man schon besser aufpassen.
4. WHILE HEAVEN WEPT - Fear of Infinity
Sowas hatte ich auch noch nicht. Da liefert eine Band mit "VOL" vielleicht DIE Metalplatte des neuen Jahrtausends ab und kackt dann mit dem Nachfolger auf eine Art und Weise ab, die nicht mehr nur enttäuschend, sondern nachgerade ärgerlich ist. Mit zusammengestückelten, unpassenden 1990er-Melodic-Black-Metal-Referenzen, 12-Minuten-Banalität a la "Finality" und Textzeilen wie "My one, my all / I'd do anything for you my love / My heart belongs to you" überschreitet die Band nicht nur alle Grenzen des erträglichen Kitsches, sondern trampelt sie in Grund und Boden. Und der Hörer kann sich kaum über Wasser halten in diesem Saccharinsee, der da aus den Boxen flutet. Wenn die Band 10 Jahre braucht, um ein Meisterwerk wie "VOL" einzuspielen, dann ist das eben so. Aber so eine überhastet veröffentlichte ausgemusterte B-Seiten-Sammlung will zumindest ich nicht mehr von WHW hören.
5. THE GATES OF SLUMBER - The Wretch
Huch... kurz eingeschlafen.
*gähn*
Nächste bitte...
6. MANILLA ROAD - Playground of the Damned
Die B-Seite als Demotape für 5 € verkauft und ich hätte beide Daumen steil in der Luft. Das Ganze inkl. A-Seite als Studioalbum zu verkaufen, ist eine Affenschande für eine Band mit diesem Vermächtnis. Worst Manilla-Road-album ever.
7. HELL - Human remains
Prima Beispiel, wie ein Produzent eine Band nicht nur mit unpassendem Sound, sondern auch mit unpassender Attitüde und falschen Geschäftspartnern in die Scheiße reiten kann. Was war die Band Anfang der 80er revolutionär. Heute fragt man sich als erstes, ob das jetzt eine Parodie oder ernst gemeint sein soll. Good job, Mr. Sneap and Mr. Bower!