So, wieder in der Heimat. Schön war´s. Nur mal wieder viel zu kurz. Am Donnerstag gings los, hab´ mich mit der Wildfire am Flughafen getroffen. War genau richtig so, die Metro hat an dem Tag nämlich gestreikt, und ohne Begleitung hätte ich den Weg vom Syntagma-Platz zum Hotel wohl nicht so schnell gefunden. Vor dem Hotel saßen schon Gianluca Silvi und die Kroaten, die natürlich gleich wissen wollten ob der Rudi auch kommt. Sie erzählten uns, sie wären schon auf dem Hügel in der näheren Umgebung gewesen um uns zu suchen.
Danach gingen wir zum Empfang und sagten, dass wir bei TWOS im Zimmer seien. Der Mann am Empfang behauptete aber, dass TWOS weder eingecheckt hätte noch eine Reservierung auf seinen Namen ausgestellt sei. Irgendwann meinte er: „Ach so, ja, ich weiß wer das ist“, wählte eine Zimmernummer und gab mir den Hörer. Am anderen Ende der Leitung war aber nicht TWOS, sondern eine andere männliche Stimme, die mir verklickern wollte, dass ich mit einer Metalband aus Schweden sprechen würde. In Wirklichkeit waren das ein paar Bekannte aus Westgriechenland, die man hin und wieder auch auf deutschen Festivals zu Gesicht bekommt. Kurz darauf kam der TWOS, der vor dem Check-In ein wenig Sightseeing gemacht hatte, und wir konnten endlich unser Zimmer beziehen.
Beim gemeinsamen Plausch vor dem Hotel mit Gianluca amüsierten wir uns köstlich über die Anekdoten, die er uns erzählte. Stichwort Planung von Konzerten mit Greg Varsamis. Mir sind wirklich die Tränen übers Gesicht gelaufen vor lauter Lachen. Sicher eins der witzigsten Gespräche des Festivals.
Das Warm Up fand in einem relativ neuen Schuppen statt, den wir bis dahin nicht kannten. Es war schon einiges los, aber nicht zu voll – der Kyttaro Club ist auch um einiges größer im Vergleich zum Underworld Club, wo wir im Dezember waren und zum AN Club, wo das eigentliche Festival stattgefunden hatte. Insgesamt war ich mit der Location schon ganz zufrieden, der Sound war gut, alles hat super geklappt. Aber im Underworld Club war der Wrathblade-Gig 1.) aufgrund der Dunkelheit und 2.) wegen der Größe noch ´nen Tick besser. Dass Wrathblade trotzdem wieder die Band des Abends waren (auch wenn Wildfire sie völlig belanglos fand), dürfte hier wohl niemanden überraschen. Ich fand es nur etwas befremdlich, als zwischendurch Terry Jones in den ersten Reihen erschien und an einem der Kroaten wie ein Magnet klebte...hahahaha

. Egal, der Kroate konnte sich am nächsten Tag eh nicht mehr daran erinnern. Das neue Wrathblade-Album ist jetzt draußen, Vinyl und CD wurden natürlich sofort eingetütet. Shok Paris haben ein Special Mini Set von 4 Songs zum Besten gegeben, welches mir auch sehr gut gefallen hat. Die Überraschung des Abends waren jedoch Finger Of Scorns, die Cirith Ungol-Coverband von Manolis. Als er TWOS und mich gefragt hat ob wir schon ein paar Videos gesehen hätten, meinten wir dass wir das schon getan hätten, aber dass wir eigentlich nicht so sehr auf Coverbands stehen. Außerdem konnte ich mir keine andere Stimme als die von Tim Baker vorstellen, wenn es um eine Live-Darbietung der CU-Songs ging. Die Stimmung in der Halle war jedenfalls klasse, und der sonst bei Convixion tätige Sänger hat seine Sache verdammt gut gemacht. Wir hatten eine Menge Spaß und waren anschließend total k.o., so dass wir auf die Aftershowparty verzichteten und lieber schlafen gingen (wir mussten auch früh raus, von daher...).
Am Freitag stand erstmal eine Runde Sightseeing auf dem Programm. Kerameikos hieß das Zauberwort. Dabei haben wir festgestellt, dass im Museum viele Nachbildungen vom Friedhof ausgestellt wurden. Anschließend trafen wir die Kroaten, zwei Schweden und weitere Deutsche vor dem Hotel, die ebenfalls wg. Müdigkeit nicht bei der Aftershowparty waren. Irgendwie sollte sich dieser Trend noch fortsetzen. Irgendwann am späten Nachmittag erschien der Goatstorm und setzte sich zu uns. In einer gemütlichen Runde pflegten wir den Austausch zahlreicher Flüssigkeiten (nein, nicht was ihr jetzt denkt...) und hatten einen lustigen Nachmittag. Gegen Abend fragte der Goatstorm wer denn alles mit ihm zwecks Abendessen zum Nektarios Mystikos gehen würde. TWOS und ich sind dann mit ihm ins Restaurant gegangen und haben dort die griechische Esskultur zelebriert. Ich war echt begeistert von den leckeren Speisen, und auch der Rotwein war nicht von schlechten Eltern. Und preisgünstig war es auch, dort wollen wir auf jeden Fall wieder hingehen, wenn wir mal wieder in Athen unterwegs sind. Gegen Ende kam der Nektarios mit einer Flasche Tsipouro zu uns an den Tisch. Der Mann heißt übrigens wirklich so, das ist kein Künstlername. Ach, und es war wirklich ein Genuss, dem Goatstorm bei Essen zuzuschauen... der wirkt beim Futtern als ob er vorher noch nie in seinem Leben Nahrung zu sich genommen hat

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Ich war ziemlich angetrunken, als wir pünktlich zum Gig von Holy Martyr in der ersten Reihe standen. Als ich einen Blick auf die Setlist warf, war ich erstmal etwas enttäuscht. Viele meiner Faves standen gar nicht auf dem Programm. Aber die Jungs haben eine völlig geile Show abgezogen und mich trotz nicht überragender Setlist richtig begeistert. Das war definitiv die beste Band des Abends bzw. die beste Band des Festivals, wenn man das Warm Up nicht mitzählt. Pagan Altar haben wir uns ebenfalls aus der ersten Reihe angeschaut und fanden sie bei weitem besser als im Januar beim Metal Assault. Sie gehörten für mich ebenfalls zu den Highlights des Festivals. Bei Shok Paris stand ich etwas weiter hinten. Sie waren ein toller Headliner, der insgesamt 4. Shok Paris-Gig war meiner Ansicht nach der beste Auftritt, den ich je von ihnen gesehen habe. Bei der Aftershowparty waren wir dann wieder nicht bzw. der TWOS nur ganz kurz. Sie fand in diesem Raum neben dem AN Club statt, den wir nicht so gerne mögen. Es ist nicht sonderlich toll, wenn es dermaßen laut ist, dass man sich absolut nicht unterhalten kann. Viele andere hat das auch gestört, so dass sie lieber dem Geschehen fern blieben. Ich hab´ vor dem Hotel mit den Kroaten noch die Holy Martyr-Jungs getroffen. Sänger Alex meinte gleich: „Hey! Why are you always and everywhere at our concerts?“, worauf ich konterte warum die Band immer auf den Festivals auftritt, auf denen wir anwesend seien. Alex erzählte mir, dass er schon am nächsten Tag wieder abreisen müsse, weil er auf einer Hochzeitsfeier eingeladen sei. Die anderen Jungs sollten noch bis Sonntag bleiben, aber ich habe sie am Samstag nicht mehr gesehen. Auch in dieser Nacht war ich relativ früh im Bett, was aber wegen meines Alkoholkonsums ganz gut war.
Am Samstag verbrachten wir etwas Zeit im Nationalen Historischen Museum, welches uns natürlich sehr gut gefallen hat. Festivaltechnisch muss ich sagen, dass das der bisher schwächste UTH-Tag war, den ich in Athen miterlebt habe. Wirklich überragend fand ich keine Band, aber ich hatte zumindest eine Menge Spaß bei den Auftritten von Metal Inquisitor (tolle Setlist) und den Zyprioten von Lethal Saint, die als Opener auf die Bühne gingen. Skyclad konnten mich nicht überzeugen, lag vielleicht auch an meiner Unwissenheit im Bezug auf das Material. Ich bin aber überrascht, dass es von den ersten beiden Scheiben nur jeweils einen Song gab. Sonst hätte ich wohl etwas mehr erkannt und mich besser in die Musik einfühlen können. Cloven Hoof habe ich mir bewusst gespart. Schon 4x gesehen, aber irgendwie konnte ich mit der Band noch nie sonderlich viel anfangen. Hab´ mir dann eine kleine Pause und etwas Zeit für mich selbst gegönnt.
Dafür waren wir auf der Aftershowparty im Dr. Feelgood neben dem Hotel. Wobei ich mich aber nach Skyclad erstmal schlafen gelegt und den Wecker auf 3 Uhr gestellt hatte, weil ich so müde war. Anfangs waren wir meistens draußen, weil es in dem Raum extrem voll war. Wildfire haben wir irgendwann aus den Augen verloren, TWOS und ich sind dann immer abwechselnd im Hotel und vor dem Feelgood mit irgendwelchen Leuten rumgehangen. Gegen 5 Uhr morgens haben TWOS und einer der Kroaten dessen Bruder auf dem Weg ins Zimmer gestützt, dem gings nimmer so gut, hahaha... Und danach waren wir beide noch im Feelgood, weil inzwischen einige Leute gegangen waren und genügend Platz für uns war. Die Musik war klasse, Michael Nochos hätte wirklich kaum besser auflegen können. Gegen 7 landeten wir schließlich in unseren Betten. Wildfire kam ein wenig später, sie hatte wohl längere Zeit auf der Party im 1. Stock irgendwo im Eck geschlafen.
Am Sonntag wollten wir noch ein wenig Kulturprogramm machen. Während Wildfire ihren Koffer gepackt hat, war ich mit TWOS im Archäologischen Nationalmuseum, was ich bis dahin aus diversen Gründen noch nie geschafft hatte. Dafür haben wir es diesmal nicht zur Akropolis gepackt, als wir dort ankamen, wurde gerade geschlossen. Am Abend waren wir zum ersten Mal beim traditionellen Essen mit Manolis, diversen Bands und Bekannten in der Taverne Rozalia, wo wir zum ersten Mal im Dezember mit The-Aftermath waren. Es war schön, auch wenn leider schon viele Besucher abgereist und viele Stammgäste gar nicht anwesend waren. Ganz besonders vermisst habe ich den Bombadil und die ganzen Jungs aus München, von denen zum ersten Mal keiner dabei war. Das war auch der Grund, warum auf der allerletzten Aftershowparty absolut gar nichts ging und wir lieber auf der Dachterrasse und in unserem Zimmer die letzten Stunden verbrachten.
Zum Abschluss noch einige Feststellungen:
- ich habe nur eine Gyros Pita gegessen
- ich war schon wieder nicht in der Nationalgalerie (welch´ Überraschung...)
- Greg Varsamis liest im Geile Kerle-Thread mit
- ich war nicht in Athen, denn ich hab´ keinen Ouzo getrunken
- ich bin weder verkatert noch erkältet nach Hause gekommen
- ich hab´ so wenig Alkohol getrunken wie auf keinem anderen UTH
Vielleicht fällt mir morgen noch was ein. Goatstorm meldet sich wahrscheinlich, wenn er von seinem Insel-Trip am WE zurück ist. Und TWOS ist jetzt ein Weilchen auf Städtetour in Europa unterwegs, während ich wieder in heimischen Gefilden bin und meine Hausarbeit zu Ende schreiben muss. Und für nächstes Jahr gibt es Überlegungen hinsichtlich eines anderen Events, welches eventuell ein paar Tage nach dem UTH stattfinden wird... und die Zeit zwischen den Gigs kann äußerst sinnvoll überbrückt werden. Aber um etwas konkreter zu werden, ist es noch etwas zu früh.